Gestern flog der Asteroid 2004 BL86 an der Erde vorbei (siehe dazu auch hier). Das Ereignis hat viel Resonanz in den Medien hervorgerufen, in denen oft behauptet wurde, es sei noch nie ein Asteroid so knapp an der Erde vorbei geflogen. Das ist allerdings falsch; der Abstand war mit 1,3 Millionen Kilometer durchaus großzügig bemessen und in der Vergangenheit kamen schon mehrere Felsbrocken deutlich näher an die Erde heran. Es stimmt aber, dass selten zuvor ein so großer Asteroid wie 2004 BL86 so nahe an der Erde vorbei geflogen ist. Wie groß genau der Himmelskörper ist, wusste man vorab aber nicht. Man schätzte den Brocken auf etwa 500 Meter Durchmesser; die Fehlergrenzen haben aber auch Werte von bis zu 1000 Metern zugelassen. Jetzt, wo der Asteroid seinen erdnächsten Punkt durchflogen hat und die ersten wissenschaftlichen Daten eingelangt sind, weiß man mehr: Das Objekt hat einen Durchmesser von 325 Metern. Und außerdem einen kleinen Mond!

Mit bloßem Auge konnte man den Asteroid nicht sehen, dafür war er dann doch zu klein. Man hätte schon ein größeres Fernglas oder ein gutes Teleskop gebraucht, um ihn zu erkennen und selbst dann wäre nicht mehr zu sehen gewesen, als ein Lichtpunkt, der sich schnell über den Himmel bewegt. Bei der NASA hat man den Asteroid deswegen auch nicht mit normalen Teleskopen betrachtet, sondern mit Radiostrahlen anvisiert. Diese Technik habe ich früher schon genauer beschrieben: Schickt man Radiostrahlen ins All, werden sie am Asteroiden reflektiert und wenn man dieses Echo mit den Teleskopen auf der Erde wieder registriert, kann man daraus die Größe und die Form des Himmelskörpers bestimmen. Das geht aber nur, wenn die Objekte der Erde sehr nahe kommen und die Astronomen sind für diese Art der Beobachtung auf nahe Vorbeiflüge wie den von 2004 BL86 angewiesen.

Aber es lohnt sich! Man weiß nun nicht nur sehr gut, wie groß der Asteroid ist, sondern hat auch entdeckt, dass er einen Mond hat. Hier sind die beiden:

Der Mond ist knapp 70 Meter groß und seine Existenz ist nicht ganz so überraschend, wie man denken mag. Es waren auch vorher schon viele Asteroiden mit Mond bzw. “Doppelasteroiden” bekannt. In der Gruppe der großen erdnahen Asteroiden (die einen Durchmesser von mehr als 200 Metern haben) besitzen etwa 16 Prozent einen Partner.

Solche Beobachtungen sind wichtig für die Wissenschaft. Die Asteroiden sind alle so klein, dass wir kaum vernünftige Bilder und exakte Daten besitzen. Wir müssen dafür schon direkt zu ihnen hin fliegen und das ist teuer und dauert lange. Mehr als eine Handvoll der kleinen Felsbrocken haben wir bis jetzt noch nicht besucht. Wenn sie daher von selbst in unsere Nähe kommen, sollten wir die Chance nutzen. Denn wenn wir die Asteroiden verstehen wollen; wenn wir sie in Zukunft vielleicht sogar als Rohstoffquellen nutzen wollen (oder ihre Bahnen im Falle von bevorstehenden Kollisionen verändern wollen), dann müssen wir ihre Größe, Masse, Form und Zusammensetzung so gut wie nur irgendwie möglich kennen. Eine Radarbeobachtung wie bei 2004 BL86 liefert schon wichtige Daten. Die Analyse seines Mondes kann uns aber noch mehr bringen! Aus seiner Umlaufzeit um den Asteroiden können wir einen guten Wert für dessen Masse bekommen und die Masse und Größe liefern uns eine mittlere Dichte und damit Hinweise auf die Zusammensetzung.

Ich würde mich freuen, wenn die Medien bei zukünftigen Vorbeiflügen erdnaher Asteroiden sich auch einmal mit diesen Themen beschäftigen würden, anstatt immer nur davon zu erzählen, wie groß und schlimm die Katastrophe im Falle einer Kollision gewesen wäre. Die Asteroiden sind mehr als Anlass für Panikmache. Die Asteroiden sind unsere Zukunft und vor allem unsere Chance auf eine langfristige Zukunft. Wenn wir als Menschheit länger als nur die nächsten Jahrhunderte überleben wollen, dann müssen wir uns mit den Asteroiden beschäftigen (und wenn ihr mehr über diesen Aspekt erfahren wollt, dann findet ihr in den nächsten Tagen hier im Blog eine Vorstellung meines neuen Buchs, das genau davon handelt!)

Kommentare (42)

  1. #1 rolak
    27. Januar 2015

    500 Meter .. bis zu 1000 Metern ..325 Meter

    Es kommt mir zwar vor, als wäre dies eine typische Entwicklung geschätzt-befürchtet-tatsächlich, doch gibt es für diese Tripel eine Übersicht, Zusammenstellung?

    Katastrophe im Falle einer Kollision

    ..typischerweise scheints eine Katastrophe vor der nicht stattfindenden Kollision zu sein, in den Köpfen der -auch durch überdramatisierende MedienBerichte- Verängstigten.

  2. #2 cassandra
    27. Januar 2015

    mit Mond- das gefällt mir äußerst gut – und die Größe war nicht mal um den Faktor 2 daneben- das ist schon Präzision

  3. #3 Florian Freistetter
    27. Januar 2015

    @rolak: “doch gibt es für diese Tripel eine Übersicht, Zusammenstellung?”

    Was meinst du genau? Wenn ich mich richtig erinnere, wurde zuvor als Größe immer etwas in der Art von “ca 400 bis 1000 Meter” angegeben. Jetzt sind es 325 und das der Wert unter der vorigen Untergrenze liegt, lag vielleicht auch gerade am Mond. So ein Doppelasteroid sieht aus der Ferne halt größer aus als seine Bestandteile 😉

  4. #4 Ben
    27. Januar 2015

    Eine außerthematische Frage:
    Wir müssen in unsere Schule ein Referat ‘über den Weltraum’ halten. Also quasi alles was damit zu tun hat. (Von Himmelskörpern bis zu Raumsonden) Ich wollte Sie nach ein paar Themen fragen, von denen Sie denken die interessant für Schüler wären.
    P.s Rosetta ist vergeben 🙂

  5. #5 rolak
    27. Januar 2015

    Was meinst du genau?

    Jedenfalls keine Bemäkelung der Prognose, Florian, die war ja erstaunlich zutreffend. Nein, neugierig bin auf eine Liste der Gegenüberstellungen bei bisherigen Vorbeiflügen
     – erste/frühe Daten g..G für die Größe, p..P für den kleinsten Abstand
     – Medien, www kaprizieren sich auf Größe gm und Abstand pm
     – beste nachträgliche Messungen gB, pB
    Vieleicht ist dergleichen ja in irgendeiner Arbeit schon mal zusammengestellt worden, analog zu VTs und ähnlichem.

  6. #6 Florian Freistetter
    27. Januar 2015

    @Ben: ” Ich wollte Sie nach ein paar Themen fragen, von denen Sie denken die interessant für Schüler wären.”

    Sorry, aber das ist zu allgemein. “Weltraum” ist ja quasi alles, was existiert. Sterne, Planeten, Galaxien, Asteroiden, Kosmologie, usw. Ohne irgendwelche Einschränkungen kann man da keine Vorschläge machen.

  7. #7 Higgs-Teilchen
    27. Januar 2015

    @Florian

    Können Kometen dann auch Monde haben? Wenn ja, hat man da schon einen mit Mond beobachtet?

  8. #8 knorke
    27. Januar 2015

    Florian, ist das denn so richtig ein Mond, also wirklich gravitativ and das Bröcken von Asteroid gebunden oder haben die beiden einfach nur die gleiche Bahn und den gleichen Bewegungsimpuls, z.B. weil der Mond einfach nur ein abgebrochenes Stück ist das nun in derselben Richtung mitfliegt?

  9. #9 Dominik
    27. Januar 2015

    Kann der Orbit des Mondes denn stabil bleiben, wenn das Objekt regelmäßig der Erde nahe kommt?

  10. #10 knorke
    27. Januar 2015

    @Ben
    wie wärs mit Sternen? So ein bissel über die wahnsinnigen Größenunterschiede von Sternen, wie die sich auf Lebensdauer, Strahlkraft, Farbe und so weiter auswirken. Zu den Größenvergleichen gibt es sogar ziemlich coole Youtube Videos die man zur Veranschaulichung einbinden könnte.

    Generell finde ich alles faszinierend, wo versucht wird, bestimmte Größenverhältnisse im Weltall in Beziehung zu setzen. Geht auch mit unseren Planeten ziemlich gut.

  11. #11 odet
    27. Januar 2015

    Das mit dem Mond ist ja mal ne Überraschung.
    Die Gravitation zwischen dem Asteroid und seinem Mond müsste doch recht überschaubar sein. Schon verblüffend, daß so ein System offenbar über längere Zeit stabil sein kann.

  12. #12 Ben
    27. Januar 2015

    @FloriFreistetter
    Grundsätzlich sind Themen zu Himmelskörpern in unserem Sonnensystem und Raumsonden komplexeren himmelsmechanischen Themen zu bevorzugen.

  13. #13 Dominik
    27. Januar 2015

    @Ben: weil du das sagst oder was?

    Unverschämtheit.

  14. #14 Florian Freistetter
    27. Januar 2015

    @knorke: “Florian, ist das denn so richtig ein Mond, also wirklich gravitativ and das Bröcken von Asteroid gebunden”

    Davon ist auszugehen. Kann man aus Größe und Abstand ja berechnen. Da gehts um die Hill-Sphäre, die ich hier erklärt habe: https://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2014/12/15/kann-ein-mond-einen-mond-haben/

    @Dominik:

    “Kann der Orbit des Mondes denn stabil bleiben, wenn das Objekt regelmäßig der Erde nahe kommt?”

    Offensichtlich, sonst wäre er ja schon weg 😉 Aber so oft so nahe kommt er ja nicht. Und wenn er zu nahe kommt, kanns schon Störungen geben. Aber dass der Mond noch vorhanden ist, zeigt ja, dass das nicht passiert ist.

  15. #15 Florian Freistetter
    27. Januar 2015

    @Ben: “Grundsätzlich sind Themen zu Himmelskörpern in unserem Sonnensystem und Raumsonden komplexeren himmelsmechanischen Themen zu bevorzugen.”

    Ich hab ja nicht von “komplexer Himmelsmechanik” gesprochen. Du hast vom gesamten Weltall gesprochen. Und das besteht eben aus mehr als dem Sonnensystem und den Raumsonden. Vielleicht kannst du nochmal GENAU sagen, was du möchtest. Bist du Lehrer an der Schule und willst wissen, welches Material sich für den Unterricht eignet? Bist du Schüler und suchst Hilfe bei den Hausaufgaben? Ich kann – und das ist nicht böse gemeint – mit der Frage immer noch nicht wirklich etwas anfangen. Schau dir doch mal den Wikipedia-Artikel über Astronomie an; da sind alle wichtigen Fachgebiete aufgelistet. Oder such dir in der örtlichen Bücherei eines der vielen astronomischen Nachschlagewerke. Ich kann dir wirklich nichts empfehlen, wenn ich nicht weiß, zu welchem Zweck, in welchem Rahmen, für welches Publikum, mit welcher Vorbildung du ein Thema behandeln willst. Und in welchem Ausmaß du es behandeln willst; und so weiter. Das Weltall ist groß und interessant. Und unterschiedliche Menschen interessieren unterschiedliche Dinge. Was die Schüler von denen du sprichst interessant finden, kann ich dir nicht sagen. Das müsstest du sie selbst fragen.

  16. #16 krypto
    27. Januar 2015

    @odet:
    Das liegt vornehmlich an den Abständen, weil Gravitation indirekt proportional zum Abstandsquadrat ist.
    Die Bröckchen müssten der Erde oder dem Mond schon verdammt nahe kommen, damit deren gegenseitige Umlaufbahn ernsthaft gestört wird. Ohne nachzurechnen würde ich mal auf die Größenordnung der Roche-Grenze tippen.
    Das die Umlaufbahn des Gesamtsystems gestört wird, ist natürlich auch bei 1,3 Mio km normal.

  17. #17 Dominik
    27. Januar 2015

    Ah ok. Hatte deinen ersten Post überlesen und daher den zweiten Post völlig missinterpretiert @Ben.

  18. #18 Alderamin
    27. Januar 2015

    @krypto, odet

    Das ist eine Frage der Größe der Hill-Sphäre der Erde.

  19. #19 krypto
    27. Januar 2015

    @Alderamin:
    Nicht wirklich: Es mag durchaus sein, dass das Pärchen in eine Erdumlaufbahn eintreten kann, aber die Frage ist doch: Wie nahe kann das Pärchen größeren Massen kommen, ohne auseinander gerissen zu werden. Da würde ich tendenziell die Roche-Grenze für Flüssigkeiten nehmen und die liegt bei der Erde bei 35tkm; also die Größenordnung 10-100tkm.

  20. #20 odet
    27. Januar 2015

    Alles schön und gut mit der Hill-Sphäre. Interessant wäre ja weniger die Hill-Sphäre der Erde, als die des Asteroiden. Aber da fehlen mir leider ein paar Zahlen.
    Ausserdem hat der Asteroid ja seinen Mond irgendwann einmal einfangen müssen., Da greift die Hill-Sphäre allein ja möglicherweise zu kurz.
    Wollte mit meinem initialen Post allerdings mehr meinem Erstaunen Ausdruck verleien, als ein komplette Antwort einfordern, da vieles atm nur Spekulation sein kann.

    Und wie Florian sagt: “Aber dass der Mond noch vorhanden ist, zeigt ja, dass das nicht passiert ist.” Das starke asteroidische Prinzip sozusagen 🙂

  21. #21 Alderamin
    27. Januar 2015

    @krypto, odet

    Wie nahe kann das Pärchen größeren Massen kommen, ohne auseinander gerissen zu werden.

    Das ist doch genau die Hill-Sphäre. Da, wo die Schwerkraft des Asteroiden größer als die der Erde ist, da kann er den Mond halten. Hier wird eine Masse von 1,57E+11 kg für den Asteroiden angegeben. Die Masse der Erde ist ca. 5,9E+24 kg. Anstelle der großen Halbachse (der Asteroid umkreist die Erde ja nicht) können wir mal den minimalen Abstand des Asteroiden beim Vorbeiflug an der Erde einsetzen, 1,2 Millionen km. Mit der Formel aus dem Link ist der Hill-Radius r = 1,2E+6 km * (1,57E+11/(3*5,9E+24))^(1/3) = 24,8 km. Wenn der Mond ihn also enger als 24,8 km umkreist, blieb er um den Asteroiden gebunden. Ich finde auf die Schnelle leider keine Daten, die den Abstand des Mondes vom Asteroiden angeben.

    Die Roche-Grenze spielt eine Rolle dabei, bis zu welcher Entfernung ein Objekt noch hydrostatisch zusammenhält, bevor es von der Gezeitenkraft zerrissen wird. Dazu müsste der Asteroid der Erde allerdings extrem nahe kommen (je nachdem wie fest er zusammenhält, ein großer Wassertropfen ist für einen Asteroiden wohl ein schlechtes Modell, für einen Mond oder Planeten passt es besser). Den Mond trennt es hingegen schon viel früher vom Asteroiden, in Abhängigkeit der jeweiligen Hill-Sphäre, die vom Abstand zur Erde abhängt.

    @odet

    Interessant wäre ja weniger die Hill-Sphäre der Erde, als die des Asteroiden. Aber da fehlen mir leider ein paar Zahlen.

    Ja, korrekt. Und Zahlen siehe oben.

    Ausserdem hat der Asteroid ja seinen Mond irgendwann einmal einfangen müssen., Da greift die Hill-Sphäre allein ja möglicherweise zu kurz.

    Die bevorzugte Theorie für die Entstehung von Asteroidenmonden ist m.W.n. dass ein Asteroid, der durch den Jarkowski-Effekt in schnelle Drehung versetzt wird, einen Brocken durch die Fliehkraft verliert, der ihn dann umkreist. Dann hebt dieser Brocken mit ungefähr der Kreisbahngeschwindigkeit ab und bleibt zuerst mal gebunden. Ein Einfang (z.B. eines Trümmerstücks, wenn es den gemeinsamen Mutterasteroiden zerlegt hat) ist nicht ausgeschlossen, aber schwieriger.

  22. #22 krypto
    27. Januar 2015

    @Alderamin:
    Eben. Ich habe halt keine Daten zum Asteroiden und seinen Mond gefunden und daher mal eben ohne Nachrechnen die GO der Roche-Grenze genommen. Die beiden Bröckchen sind in der GO der Lagrange-Punkte 1 und 2 vorbeigeflogen und damit wäre zu einer genauen Berechnung Sonne, Erde, Mond und Asteroidenpärchen einzubeziehen.

  23. #23 Florian Freistetter
    27. Januar 2015

    @odet: “Ausserdem hat der Asteroid ja seinen Mond irgendwann einmal einfangen müssen.”

    Nicht unbedingt. Der kann auch ein Bruchstück des Asteroiden selbst sein, der zB abgelöst worden ist, als sich seine Rotation durch den YORP-Effekt beschleunigt hat (siehe den Sternengeschichtenpodcast, Folge 112 (oder 111))

  24. #24 Christian der 1.
    27. Januar 2015

    @florian
    könntest vielleicht mal einen artikel schreiben, wie man solche radarbilder interpretieren kann.
    viele leute meinen ja man kann das ähnlich interpretieren wie optische aufnahmen, aber meines wissen geht das ja anders.
    ist eigentlich ziemlich tricky sich wirklich was unter diesen radarbildern vorzustellen.
    z.B dass der mond 1/5 des durchmessers des hauptkörpers haben soll würde man nicht annehmen.
    würde man es wie eine optische aufnahme interpretieren (da kommt es natürlich auch auf die perspektive an), könnte man zum schluss kommen der asteriod ist ungefähr rund, und der mond “zigarren”-förmig. verhältnis 1:3, oder noch länger gezogen, und das stimmt ja nicht oder.

  25. #25 Alderamin
    27. Januar 2015

    @krypto

    Der Mond war ähnlich weit weg wie die Erde (und deren größere Masse mithin wichtiger). Die Sonne könnte eine Rolle spielen, aber die umkreist der Asteroid ja die ganze Zeit.

    @Florian, odet

    Ich:

    der durch den Jarkowski-Effekt in schnelle Drehung versetzt wird

    vs. Florian

    als sich seine Rotation durch den YORP-Effekt beschleunigt hat

    Oh ja, Yorp-Effekt hieß er, nicht Jarkowski; letzterer bremst oder beschleunigt Asteroiden auf ihrer Bahn, ersterer die Rotation des Asteroiden. Sorry für die Verwechslung.

  26. #26 Florian Freistetter
    27. Januar 2015

    @Christian: “könntest vielleicht mal einen artikel schreiben, wie man solche radarbilder interpretieren kann.”

    Habe ich und der ist auch im Text verlinkt: https://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2014/06/05/mit-dem-fahrrad-zu-den-asteroiden-abschnitt-9-bei-den-radioteleskopen-in-der-wachau/

  27. #27 krypto
    27. Januar 2015

    @Christian:
    Grundsätzlich sind Radar- bzw. Mikro- oder Radiowellenbilder ebenso Falschfarbendarstellungen wie Infrarot-, UV-, Röntgen- oder Gammastrahlenbilder.
    Sie unterscheiden sich zwar sowohl bezüglich Bandbreite und Winkelauflösung von Aufnahmen im sichtbaren Spektrum, aber das, was Du da siehst, hat schon eine gewisse strukturelle Verwandtschaft mit optischen Abbildungen.
    Der wesentliche Unterschied besteht darin, inwieweit die aktive Radarbeleuchtung absorbiert bzw. reflektiert wird, was zusätzliche Rückschlüsse erlaubt.
    Man kann auch recht deutlich erkennen, dass der Mond rotiert.

  28. #28 Till
    27. Januar 2015

    @Ben
    Ich gehe jetzt mal davon aus, dass Du Schüler bist und ein Referat vor Deiner Klasse halten sollst.

    Ich kann Dir den Artikel von Alderamin aus dem Blogschreibwettbewerb wärmstens empfehlen. Wenn Du das in Deinem Referat auch nur annähernd so anschaulich rüberbringst wie in dem Artikel, wird Deine Klasse sicherlich begeistert sein.

    Hier findest Du den Artikel

  29. #29 Alderamin
    27. Januar 2015

    @krypto, Christian

    Man kann’s auch konkreter beschreiben: auf der x-Achse ist der Doppler aufgetragen, also die Geschwindigkeit, mit der verschiedene Teile des Objekts auf uns zukommen oder sich entfernen. Auf der y-Achse ist die Laufzeit aufgetragen, also der Abstand der jeweiligen Teile. Die dem Radar nähere Seite dürfte oben sein, weil es da hell ist und die Rückseite im Dunklen liegt, die kann man nicht abtasten.

    Man sieht z.B., dass der Mond sich im Video von uns entfernt, weil der Abstand zunimmt (Bewegung nach unten) und der Doppler nicht ganz mittig ist, sondern etwas nach links versetzt (Rotverschiebung).

    Man sieht auch, dass das Objekt rotiert, wobei man die wirkliche Richtung nicht erkennen kann, denn wie bei dem Asteroidenmond bedeutet “links” nur, dass irgendein Teil des Asteroiden sich gerade von uns entfernt und “rechts”, dass irgendein Teil sich nähert. Egal, ob das links/rechts, rechts/links oder oben/unten ist. Definitionsgemäß schaut man entlang der Rotationsachse, egal wie diese liegt.

    Das Objekt scheint aber im Querschnitt annähernd rund zu sein, weil sich über die Rotation der Doppler nicht ändert. Ein längliches Objekt würde außen mehr Doppler zeigen, wenn die lange Achse tangential zur Blickrichtung ist (parallel zur x-Achse) und weniger, wenn sie radial läge (parallel zur y-Achse); dafür hätte es dann mehr Tiefe. Ein längliches Objekt würde also auch länglich im Bild erscheinen.

  30. #30 Ben
    27. Januar 2015

    @Till Danke vielmals. Das ist ein wirklich interessanter Artikel mit sehr einprägsamen Bildern. Er kommt sicher auf meine Liste der möglichen Themen 😉

    @FlorianFreistetter
    Erst einmal ein großes Dankeschön das Sie auf meinen wirrer Kommentar geantwortet haben! Ich werde ein bisschen weiter ausholen: Ich bin Schüler an einer AHS( 10.Schulstufe) und wir behandeln gerade unser Sonnensystem. Gemeinsam mit unserer Lehrkraft haben wir unter anderem die Masse der Erde und des Mondes sowohl durch den 3. Kepler als auch durch die Fallbeschleunigung berechnet. Da unser Sonnensystem- wie von Ihnen erwähnt- aus vielen Himmelskörpern und überhaupt interessanten Dingen besteht, wurde uns aufgetragen ein Kurzreferat über eines davon zu halten. Die einzigen Vorgaben sind: Ein Referat von ca. 5 min Länge über ‘Irgendetwas mit Weltraum’ zu halten. Ich kann sehr gut verstehen, dass Sie sich da sehr schwer tun -immerhin tu ich es auch- mit solchen Angaben mir ein Thema vorzuschlagen. Aber genau deswegen (weil ich quasi fast alles machen kann) habe ich mir gedacht ich könnte Sie fragen, welche Themen sich für eine eher astronomisch ungebildete Klasse (so wie leider viele Personen ebenfalls) eignen würden, welches Thema SchülerInnen besonders interessieren würde oder relevant für Schulen ist. Ich muss zugeben ich sehe mich da ein bisschen verpflichtet jetzt wo endlich Astronomie dran ist, etwas an meine Klassenkollegen weiterzugeben,was ich hier gelernt habe. 🙂

    LG und danke auch an alle anderen die mir geantwortet haben
    Ben

  31. #31 Ben123
    27. Januar 2015

    @Till Danke vielmals. Das ist ein wirklich interessanter Artikel mit sehr einprägsamen Bildern. Er kommt sicher auf meine Liste der möglichen Themen 😉

    @FlorianFreistetter
    Erst einmal ein großes Dankeschön das Sie auf meinen wirrer Kommentar geantwortet haben! Ich werde ein bisschen weiter ausholen: Ich bin Schüler an einer AHS( 10.Schulstufe) und wir behandeln gerade unser Sonnensystem. Gemeinsam mit unserer Lehrkraft haben wir unter anderem die Masse der Erde und des Mondes sowohl durch den 3. Kepler als auch durch die Fallbeschleunigung berechnet. Da unser Sonnensystem- wie von Ihnen erwähnt- aus vielen Himmelskörpern und überhaupt interessanten Dingen besteht, wurde uns aufgetragen ein Kurzreferat über eines davon zu halten. Die einzigen Vorgaben sind: Ein Referat von ca. 5 min Länge über ‘Irgendetwas mit Weltraum’ zu halten. Ich kann sehr gut verstehen, dass Sie sich da sehr schwer tun -immerhin tu ich es auch- mit solchen Angaben mir ein Thema vorzuschlagen. Aber genau deswegen (weil ich quasi fast alles machen kann) habe ich mir gedacht ich könnte Sie fragen, welche Themen sich für eine eher astronomisch ungebildete Klasse (so wie leider viele Personen ebenfalls) eignen würden, welches Thema SchülerInnen besonders interessieren würde oder relevant für Schulen ist. Ich muss zugeben ich sehe mich da ein bisschen verpflichtet jetzt wo endlich Astronomie dran ist, etwas an meine Klassenkollegen weiterzugeben,was ich hier gelernt habe. 🙂

    LG und danke auch an alle anderen die mir geantwortet haben
    Ben

    P.S: Habe nach meinem Namen ein paar Zahlen eingefügt, Worpress denkt sonst ich habe das schon gepostet 🙁

  32. #32 Ben
    27. Januar 2015

    Jetzt wurde der Kommentar tatsächlich doppelt veröffentlicht.
    Tut mir leid 🙁

  33. #33 Christian der 1.
    27. Januar 2015

    #30ff 😉

    hi, ben
    ad kepler und seine “nachfahren” (newton, einstein), was bewegungen im raum betrifft, da gibts hier ein nettes tool zum “spielen” was du vielleicht als abschlußgag einbauen kannst, wenn dein referat irgendetwas mit dem themenkomplex zu tun hat.

    -https://apod.nasa.gov/apod/ap150112.html

    Vielleicht kannst zeigen, dass ihr mit dem gelernten (3. Kepler und so) nur ganz grob an der Oberfläche gekratzt habt, dass man Bahnen im All eigentlich nicht exakt berechnen kann.
    -https://de.wikipedia.org/wiki/Dreik%C3%B6rperproblem

  34. #34 odet
    27. Januar 2015

    Danke an alle für die Aufklärung.

  35. #35 Florian Freistetter
    27. Januar 2015

    @Ben: Wie gesagt: Ich kann jetzt irgendwas vorschlagen. Aber genau so gut könnte ich irgendwas anderes vorschlagen. DU musst das Referat halten und DU solltest dir auch ein Thema aussuchen, dass dir Spaß macht. Dazu gehört halt auch eine entsprechende Recherche. Erzähl die Geschichte der Entdeckung Neptuns. Die gefällt mir. Aber ich kann nicht sagen, ob sie anderen auch gefällt.

  36. #36 Ben
    27. Januar 2015

    @Florian Freistetter
    Da haben Sie wohl recht. Ich werde sicher ein Thema finden.

    @Christian der 1.
    Ja gute Idee 🙂 Das könnte ich beides Einbauen

  37. #37 luca2004
    27. Januar 2015

    wow ein asteorid mit mond h
    ätte nicht gedacht das es sowas gibt eine frage wie kann der mond den langzeitlich beim asteoriden bleiben?

  38. #38 Florian Freistetter
    27. Januar 2015

    @luca: “eine frage wie kann der mond den langzeitlich beim asteoriden bleiben?”

    Genau so, wie unser Mond bei der Erde bleibt: Er wird durch die Gravitationskraft festgehalten. JEDES Objekt im Universum hat eine Gravitationskraft, auch ein Asteroid. Die ist eben nur geringer als die der größeren Erde. Aber es reicht für einen so kleinen Mond.

  39. #39 luca2004
    27. Januar 2015

    danke F.Freistetter ich wusste nicht genau ob asteoriden auch eine gravitationskraft besitzen

  40. #40 Stefan Wagner
    https://demystifikation.wordpress.com/2015/01/22/halaldi/
    29. Januar 2015

    70 m Durchmesser des Mondes – das sind ja fast Größen wie beim kl. Prinzen (der aber, so genau weiß ich das nicht mehr, wohl eher auf einem Planeten wohnte).

  41. #41 Thomas Ahrendt
    30. Januar 2015

    Könnte man statt Radiostrahlen bzw. Radar nicht auch einen optischen Laserstrahl nehmen?

  42. #42 Alderamin
    30. Januar 2015

    @Thomas Ahrendt

    Könnte man statt Radiostrahlen bzw. Radar nicht auch einen optischen Laserstrahl nehmen?

    Nein, der würde zu sehr gestreut, da käme zu wenig zurück. Für die Entfernungsmessungen des Mondes musste man Retroreflektoren auf den Mond bringen – und die wenigen Photonen, die da zurückkommen, kann man persönlich mit Handschlag begrüßen. Der Asteroid war 3mal weiter als der Mond entfernt.

    Mit Planetary Radar hat Arecibo hingegen sogar schon die Venus abgetastet.