“Astronomen entdecken erdähnlichen Planeten!”

“Wissenschaftler finden neues Elementarteilchen!”

“Biologen entwickeln Impfstoff gegen Malaria!”

Die Schlagzeilen, mit denen Wissenschaft normalerweise präsentiert wird, klingen meistens immer ein wenig so wie die Beispiele von oben (und nein, nichts davon ist in letzter Zeit passiert). Und wenn wichtige Entdeckungen gemacht werden, ist es auch völlig in Ordnung darüber zu berichten. Man macht Wissenschaft ja gerade deshalb, um wichtige Dinge zu entdecken. Und von diesen Entdeckungen zu erfahren ist spannend. Aber es ist – zumindest meiner Meinung nach – ebenso spannend zu lernen, WIE die Wissenschaftler ihre Entdeckungen gemacht haben. Denn dabei zeigt sich nicht nur die ganze Kreativität, die in diesem Beruf nötig ist sondern meistens auch die faszinierenden Zusammenhänge, die in diesem Universum existieren. Oder hättet ihr zum Beispiel gedacht, dass Astronomen das Magnetfeld der Sonne erforschen können, in dem sie den Radiosignalen von winzigen Staubkörnern lauschen, die mit Raumsonden kollidieren? Und dabei noch etwas über die Bewegung von Planeten lernen können? Nein? Ist aber so!

STEREO beobachtet die Aktivität der Sonne (Fotomontage: NASA)

STEREO beobachtet die Aktivität der Sonne (Fotomontage: NASA)

Die beiden Raumsonden des STEREO-Projekts sind dazu da, den größten Himmelskörper in unserer Nachbarschaft zu beobachten: Die Sonne! Damit auch Informationen über die kleinsten Objekte im Sonnensystem zu gewinnen, war eigentlich nicht vorgesehen. Aber Gaetan Le Chat von der Pariser Sternwarte und seine Kollegen haben es trotzdem getan und Nanostaub im interplanetaren Raum untersucht (“On the Effect of the Interplanetary Medium on Nanodust Observations by the Solar Terrestrial Relations Observatory”). Staub gibt es zwischen den Planeten ja jede Menge. Man kann ihn sogar ganz ohne Hilfsmittel von der Erde aus sehen. Entweder in Form einer Sternschnuppe, die ja nichts anderes ist als die Leuchtspur, die ein Staubkorn bei der Kollision mit der Atmosphäre der Erde hinterlässt. Oder aber in Form des Zodiakallichts, bei dem der Staub im Sonnensystem unter den richtigen Bedingungen Sonnenlicht reflektiert und in dunklen Nächten am Himmel leuchtet (für eine genauere Erklärung siehe hier).

Aber das ist nicht der Staub, um den es geht. Der Nanostaub den Le Chat und seine Kollegen untersucht haben, ist noch viel kleiner. Kleiner als die Wellenlänge des sichtbaren Lichts, das vom Nanostaub daher auch nicht reflektiert wird. Mit normalen Mitteln lässt er sich daher auch nicht beobachten. Le Chat & Co ist aber ein höchst origineller anormaler Weg eingefallen.

Da die winzigen Staubteilchen überall im Sonnensystem herumfliegen, stoßen sie auch gerne mit allem zusammen, was sich dort sonst noch aufhält. Planeten, Asteroiden, Monde, und so weiter. Sie kollidieren aber auch mit Satelliten und Raumsonden. Das tut denen nicht weh, denn der Staub um den es geht ist ja winzig. Aber es reicht, um einen – ebenfalls winzigen – Krater zu verursachen. Staub und ein bisschen Material der Raumsonde werden vaporisiert, es entsteht eine – immer noch winzige – Plasmawolke deren elektrische Ladung einen Radiopuls verursacht. Und den kann man detektieren, wenn man das richtige Instrument dafür hat. Zum Beispiel der STEREO/WAVES Low Frequency Receiver, der eigentlich die Radiosignale untersuchen soll, die im Plasma der Sonnenatmosphäre erzeugt werden. Aber Le Chat und seinen Kollegen ist es gelungen, in den Daten auch die Spuren des Nanostaubs zu isolieren.

Das allein finde ich schon großartig und so typisch für den kreativen Prozess in der Wissenschaft. Irgendwer hat eine Idee, was man gerne beobachten möchte und baut ein Instrument dafür. In dem Fall die Radiostrahlung der Sonne und den S/WAVES-Receiver. Und dann kommt jemand anderes und sagt: “Hey – wisst ihr was: Ich glaube, wir können mit dem Ding auch noch ganz andere Sachen anstellen!” Und plötzlich liefert die Raumsonde auch Daten über Phänomene, für deren Untersuchung sie nicht konstruiert worden ist!

Und hilft dann trotzdem noch dabei, das zu erforschen, was man eigentlich vor hatte. Denn damit der Nanostaub schnell genug sein kann, um bei der Kollision mit der Raumsonde ein Signal zu erzeugen, muss er ausreichend beschleunigt werden. Und das erledigt in dem Fall die Sonne. Der Staub ist elektrisch geladen und kann daher vom Sonnenwind “mitgerissen” und überall zwischen den Planeten verteilt werden. Der Sonnenwind besteht aus geladenen Teilchen der Sonnenatmosphäre, die durch Protuberanzen und koronale Massenausbrüche ins All geschleudert werden und die Stärke des Sonnenwinds hängt von den Veränderungen im Magnetfeld unseres Sterns ab. Die Analyse der winzigen Staubkörner sagt uns also auch etwas über das, was in der riesigen Sonne vor sich geht!

Den Nanostaub kann man nicht sehen. Aber das Zodiakallicht! (Bild: ESO/Y. Beletsky, CC-BY 4.0)

Den Nanostaub kann man nicht sehen. Aber das Zodiakallicht! (Bild: ESO/Y. Beletsky, CC-BY 4.0)

Le Chat und seine Kollegen haben Daten aus sieben Jahren STEREO-Beobachtung ausgewertet und dabei zeigen können, dass die Impaktrate des Nanostaubs tatsächlich von der Sonnenakivität abhängt und die koronalen Massenausbrüche dafür verantwortlich sind, den Staub zu beschleunigen. Sie konnten außerdem sehen, dass die Verteilung des Staubs und damit die Impaktrate auch von der Bewegung der Planeten beeinflusst wird. Die Bewegung von Venus und Merkur scheint den Nanostaub regelrecht zusammenzutreiben, so dass er in bestimmten Regionen des inneren Sonnensystems stärker konzentiert ist als anderswo. Vermutlich besteht hier ein Zusammenhang mit Kometen, die auf ihrem Weg um die Sonne in den Einflussbereich der beiden Planeten geraden. Kometen mit ihrem Schweif sind ja eine der wichtigen Quellen für interplanetaren Staub und wenn Venus bzw. Merkur die Dynamik der größeren Staubteilchen in den Kometenschweifen verändern und stören, kommt es dort vermehrt zu Kollisionen, bei denen Nanostaub ensteht. Eine weitere Nanostaubkonzentration scheint dagegen direkt von Merkur selbst zu kommen, da sie in Übereinstimmung mit der Rotationsperiode des sonnennächsten Planeten auftritt. Le Chat und seine Kollegen vermuten, dass hier an einer bestimmten Stelle der Oberfläche Staub produziert wird, wenn er sich bei seiner Rotation der Sonne zuwendet und erhitzt wird.

Die Beobachtungen der Astronomen zeigen ein filigranes und komplexes Netzwerk, bei dem die Bewegung des geladenen Plasmas in der Sonne, ihr Magnetfeld und ihr Sonnenwind und die Bewegung der Planeten zusammenwirken und die Verteilung winziger Staubteilchen steuern, die nicht zu sehen sondern nur bei Kollisionen mit Raumsonden nachzuweisen sind. Großartig!

Kommentare (31)

  1. #1 Bullet
    10. März 2015

    Genau an solche Dinge muß ich immer denken, wenn hier wieder mal einer aufschlägt, der großspurig von “Elfenbeinturm” und “Schulwissen” oder “auswendig gelernter Mist” faselt. Und dann fällt es schwer, nicht einfach die rüdere Variante von Nuhrs Satz rauszulassen…

  2. #2 Fliegenschubser
    10. März 2015

    Wie geil is das denn?? Nanostaub verursacht Nanokrater und erzeugt dabei Nanoplasma mit Nanomagnetpulsen. Und die kann man messen… Wer davon nicht fasziniert ist, dem ist nicht mehr zu helfen…

  3. #3 Florian Freistetter
    11. März 2015

    Hmm. Es sind immer die wissenschaftlichen Arbeiten, die ich persönlich am faszinierstenten finde, die am allerwenigsten Resonanz hervor rufen. Irgendwie schade… aber wohl nicht zu ändern.

  4. #4 Alderamin
    11. März 2015

    @Florian

    Ist doch logisch, je fachspezisfischer ein Thema ist, desto weniger Leute können da mitreden bzw. Fragen stellen. Über “Gott” und “alle Welt” können hingegen alle diskutieren, und da hat auch fast jeder schon eine Meinung, die er vertritt und ggf. verteidigt.

    Vielmehr als “Aha!” wüsste ich hierzu jetzt auch nicht zu sagen.

    Ich les’ ja auch regelmäßig meine Sky & Telescope-Artikel und lerne daraus. Da kann man auch kommentieren, aber das tue ich höchst selten. Deswegen möchte ich die trotzdem nicht missen (und die Fachartikel in Deinem Blog auch nicht).

  5. #5 Florian Freistetter
    11. März 2015

    @Alderamin: “Ist doch logisch, je fachspezisfischer ein Thema ist, desto weniger Leute können da mitreden bzw. Fragen stellen. Über “Gott” und “alle Welt” können hingegen alle diskutieren, und da hat auch fast jeder schon eine Meinung, die er vertritt und ggf. verteidigt.”

    Ja, das ist schon klar. Aber deprimierend ist es halt schon manchmal, wenn die Leute nebenan tagelang und mit großer Begeisterung “Diskussionen” mit einem Kind über “wahre” und “falsche” Christen führen oder über Sodomie streiten – und die Artikel bei denen ich mir wirklich Mühe gegeben habe, ohne Feedback bleiben. Das soll auch nicht als Kritik verstanden werden – mit ist schon klar, dass Forschung immer weniger kontrovers und damit auch weniger gesprächsanregend ist als Pseudowissenschaft, Religion & Co. Und auch, dass Leute immer viel eher Kritik posten als Zustimmung. Aber ab und zu ist es mir halt ein Bedürfnis, nochmal auf die Themen hinzuweisen, die ich persönlich besonders interessant finde – damit sie halt in den ganzen anderen “Diskussionen” nicht komplett untergehen. Morgen kommt wieder so ein schöner Artikel, dessen Thema ich persönlich enorm faszinierend finde. Mal sehen, wie es da aussieht 😉

  6. #6 Funsailor
    11. März 2015

    Hallo Florian,
    der Artikel ist super, er zeigt sich wieder einmal das der Ideenreichtum und der Erfindungsgeist der Wissenschaftler enorm ist.
    Da stimme ich auch Bullet voll und ganz bei, jedesmal wenn diese “Faselheinis” hier aufschlagen brummelt es in mir. Und dann dieser Ideenreichtum, über fünf Ecken so etwas zu messen. Genial.
    Die einzige Frage die sich bei mir im Zusammenhang mit diesem und dem Artikel “Bestehen die Ringe der Himmelskörper im äußeren Sonnensystem aus einem ganz besonderen Material?” gestellt hat, war :
    Sind nicht diese Effekte mit dafür verantwortlich das sich bei den inneren Planeten keine Ringe gebildet haben.
    Aber eigentlich sind ja die Partikel der Ringe nicht so klein, es sei den der Staub wurde seh früh vor dem “zusammenklumpen” zu größeren Partikel vom Sonnenwind “weggeblasen”.
    Diese Antwort wäre aber so trivial das schon längst jemand darauf gekommen wäre.

  7. #7 Stefan K.
    11. März 2015

    Ich hab (wieder Mal) eine vielleicht etwas dümmliche Frage: Ich hab nun schon in so vielen Artikeln immer wieder vom “Staub” gelesen. Woraus besteht dieser Staub denn? Meine Vermutung wäre ja einfach aus dem selben Material wie Asteroiden und Kometen nur eben kleiner. Stimmt das, oder nicht? (Die interplanetare Hausstaubmilbe wirds ja nicht sein)

  8. #8 meregalli
    11. März 2015

    @FF

    Als Laie kann man zu Entdeckungen, die sogar die involvierten Wissenschaftler überrascht kaum konstruktive statements abgeben. Auch bei diesbezüglichen Fragen halte ich mich eher zurück, da es leicht vorkommen kann, dass man kurz danach draufkommt, dass die abgefasste Frage eigentlich nicht allzu gescheit war und man seinen IQ in aller Öffentlichkeit reduzierte. Nur hin und wieder glaubt man, was Unterhaltsames beitragen zu können und postet.
    Sei dir gewiss, du stehst auf der watchlist sehr vieler Leser, die rege Beteiligung bei den Boulevardblogs beweist das ja und die schweigende Mehrheit ist eine Zustimmende.

  9. #9 Tina_HH
    11. März 2015

    @Florian

    Es sind immer die wissenschaftlichen Arbeiten, die ich persönlich am faszinierstenten finde, die am allerwenigsten Resonanz hervor rufen. Irgendwie schade… aber wohl nicht zu ändern.

    Bei sehr speziellen Astronomiethemen kann ich (als Laie) beim besten Willen nichts Konstruktives beitragen, außer vielleicht die ein oder andere Frage zu stellen. Aber das heisst ja nicht, dass man das Thema nicht interessant findet.
    Manchmal schreibe ich ja auch, dass ich den Artikel spannend fand, aber irgendwie weiss ich dann nicht, ob so eine Anmerkung nicht doch irgendwie peinlich oder überflüssig ist…
    Und klar, über weltanschauliche Themen hat jeder eine Meinung, kann jeder mitreden und wegen des garantiert nicht ausbleibenden Feedbacks ist so eine Diskussion dann auf emotionaler Ebene ergiebiger. Man kann sich selbst darstellen, sich streiten, sich gegenseitig bestätigen usw. Macht ja manchmal auch einfach nur Spass – wobei die von dir oben angesprochenen Diskussionen fand ich jetzt auch nicht so wirklich toll…

  10. #10 Franz
    11. März 2015

    @FF
    Es sind immer die wissenschaftlichen Arbeiten, die ich persönlich am faszinierstenten finde, die am allerwenigsten Resonanz hervor rufen

    Gegenfrage: Was soll man zu einem gut recherchierten Artikel sagen der eine fundierte wissenschaftliche Aussage macht ? Da kann man höchstens ‘gut gemacht Florian’ kommentieren (auf Dauer unglaubwürdig), dass irgendwo ein Beistrich fehlt (das ist peinlich), oder man outet sich als Crank mit seltsamen Ideen (das ist noch peinlicher).

    Behaupte mal z.B., dass Photonen ja eine Masse haben und daher den Raum krümmen und diese Raumkrümmung genau die Trägerfrequenz des Lichts ist und das erklärt, warum elektromagnetische Wellen kein Ausbreitungsmedium brauchen.

    Ich wette du bekommst 1000 Antworten.

    Aber ich geb dir insofern recht, dass folgendes unfair ist: Je besser du bist, desto weniger Echo gibt es. Aber tröste dich, das ist in der Wirtschaft auch so. Wenn du auffallen willst, dann musst du ein Projekt in den Sand setzen und dann heroisch grad noch retten. Wennst einfach nur gute Arbeit machst, dann bleibst wo du bist (du machst ja gute Arbeit).

  11. #11 Florian Freistetter
    11. März 2015

    @Stefan K: “Meine Vermutung wäre ja einfach aus dem selben Material wie Asteroiden und Kometen nur eben kleiner. Stimmt das, oder nicht?”

    Ja, genau. Die Asteroiden/Kometen sind ja auch die Quellen des Staubs, der bei Kollisionen zwischen ihnen bzw. durch Ausgasung bei Kometen entsteht.

  12. #12 Florian Freistetter
    11. März 2015

    @Funsailor: “Sind nicht diese Effekte mit dafür verantwortlich das sich bei den inneren Planeten keine Ringe gebildet haben.”

    Das liegt eher an der Temperatur. Die Ringe von Saturn & Co bestehen ja aus Eis und das gibts nur hinter der Schneelinie, die zwischen Mars und Jupiter verläuft. Näher an der Sonne war kein Material vorhanden, damit solche Eisringe entstehen konnten.

  13. #13 klauszwingenberger
    11. März 2015

    @ Stefan K.:

    Milben wären eine echte Überraschung. Ansonsten ist an dem Staub da oben nichts besonderes, es ist das gleiche Zeug wie hier unten: Kohlenstoff und Silikate. Oder auch: Ruß und Sand. Sehr grob gesagt.

  14. #14 Frantischek
    11. März 2015

    und die Artikel bei denen ich mir wirklich Mühe gegeben habe, ohne Feedback bleiben.

    Irgendwann komm ich mir blöd vor wenn ich unter jedem Artikel : “Toller Artikel!” schreib, und sonst nix dazu sagen kann. Deshalb schreib ich dort wo ich mitreden kann und kommentiere die anderen Artikel nur dann wenn sie wirklich außergewöhnlich geil sind.
    Wobei ich fast jeden Artikel von dir toll finde, aber siehe oben.

    Aber wenns dir fehlt, gerne: “Toller Artikel!”
    😀
    Und eine Frage hab ich mir auch überlegt:
    Kommt von der Sonne selbst auch Staub, oder nur ein Teilchenwind? Ich persönlich würde ja vermuten das die Sonnenoberfläche zu heiß ist um die Teilchen zusammenklumpen zu lassen…

    Das ist übrigens eine ernst gemeinte Frage. Nicht falsch verstehen weil ich davor versucht hab lustig zu sein…

  15. #15 Alderamin
    11. März 2015

    @Frantischek

    Von der Sonne kommt (noch) kein Staub, sondern von Roten Riesen (also der zukünftigen Sonne) und Supernovae. Der Staub im Sonnensystem kommt wohl hauptsächlich von Kometen und Asteroiden. Den Staub, der ursprünglich mal bei der Enstehung des Sonnensystems da war, hat die Sonne längst weggepustet.

  16. #16 Franz
    11. März 2015

    Wir machen uns den Ring ja selbst. Wäre interessant wie viele Satelliten wir noch hochschießen müssen, damit sich eine sichtbarer Ring bildet 🙂

  17. #17 Florian Freistetter
    11. März 2015

    @Frantischek: “Kommt von der Sonne selbst auch Staub, oder nur ein Teilchenwind? Ich persönlich würde ja vermuten das die Sonnenoberfläche zu heiß ist um die Teilchen zusammenklumpen zu lassen…”

    Ne, Staub gibts da nicht. Von der Sonne kommt Plasma, als das Zeug, aus dem sie besteht. Sie pustet quasi Teile ihrer eigenen Atmosphäre hinaus ins All.

  18. #18 klauszwingenberger
    11. März 2015

    @ Frantischek:

    Die Sonne ist noch nicht so weit, dass sie aus Helium Sauerstoff, Silicium und Kohlenstoff erbrüten könnte. Aber kommt Zeit, kommt Rat. Als Roter Riese hat sie zwar eine dünne und kühle äußere Hülle, aber die Kernregion und eine innere Schale haben dann genug Druck und Temperatur, dass die Heliumasche weiter fusioniert werden kann. Und dann spülen große Konvektionszellen das Zeug nach außen, wo es vom Sternwind weggeweht wird.

  19. #19 Desolace
    11. März 2015

    @Tina_HH
    Ich hab das gleiche Problem. Nur “toller Artikel, spannendes Thema!” zu schreiben ist doch irgendwie sinnfrei. Oder “cool, darauf wäre ich nie gekommen!” (ist ja klar, als Laie!)… Und wie ernst würde Lob genommen, wenn es unter (fast) jedem Artikel steht…? Deswegen bin ich meistens schweigende Mitleserin 😀

  20. #20 Tina_HH
    11. März 2015

    @Desolace

    Und wie ernst würde Lob genommen, wenn es unter (fast) jedem Artikel steht…?

    Ich glaube, auf Dauer würde das etwas befremdlich wirken 😉 .

    Man könnte dann meinen, es mit einem leicht durchgeknallten Fanboy / Fangirl zu tun zu haben oder das wahlweise als ironisch auffassen… Wäre irgendwie beides nicht so toll und wahrscheinlich auch nicht in Florians Interesse. 🙂 .

  21. #21 Bullet
    11. März 2015

    @FF: du schriebst

    Hmm. Es sind immer die wissenschaftlichen Arbeiten, die ich persönlich am faszinierstenten finde, die am allerwenigsten Resonanz hervor rufen.

    und übersiehst da möglicherweise etwas. Ich z.B. lese auch die reinen Forschungsartikel. Nur: wenn ich die lese, denk ich vielleicht “is ja irre, was so geht” – aber ich schreib das nicht hier als Kommentar. Ich würd auch nicht zu jedem Artikel bei SPON was schreiben, selbst wenn ich dort könnte. Denn wenn du irgendetwas über coole Forschungsergebnisse schreibst, dann ist das wie … nuja: Nachrichten. Das Thema kann man verstehen, oder eben nicht. Ich glaube, daß du (schrägerweise) mehr resonanz bei den “trockenen” Artikeln bekämest, wenn die weniger gut und/oder mißverständlicher geschrieben wären. Dann hätten nämlich mehr Leser Verständnisfragen. In diesem Falle könnte es also eigentlich gut sein, so wenig Resonanz zu bekommen. Denn so richtig hoch her gehts ja nur, wenn irgendwo ein Widerspruch auftaucht.
    Na, Tag gerettet?? 😀

  22. #22 robsn
    11. März 2015

    Bei den Beschreibungen (Bewegung des Staubs je nach Sonnenaktivität, Beeinflussung durch die Planeten) habe ich direkt ein Bild wie von Meeresströmungen vor Augen.

    Absolut großartig und kreativ, wie STEREO hier zweckentfremdet wurde. Den fitzel kleinen Nanokram in derart großer Entfernung messen… mit einem Instrument, das nicht extra deshalb dorthin geflogen ist. Crazy shit. =)

  23. #23 Florian Freistetter
    11. März 2015

    @Bullet: ” In diesem Falle könnte es also eigentlich gut sein, so wenig Resonanz zu bekommen.”

    Ja, das stimmt schon. Habe ich auch weiter oben schon gesagt. Ich bin halt nur manchmal deprimiert, wenn ich auf die Spalte mit den letzten Kommentaren schaue und da wieder nur die üblichen “Religion ist super/Religion ist doof”-Diskussion u.ä. sehen, die sowieso zu absolut nichts führen und bei denen immer nur die gleichen Argumenten ausgetauscht werden, die überall sonst von allen anderen schon tausende Male ausgetauscht wurden. Und dann ist es mir ein Bedürfnis, einen Artikel wie den hier aus der kommentarlosen Versenkung zu holen (aber es ist ja nicht so, dass ich ständig darüber meckere, dass es bei Artikel X keine Kommentare gibt und bei Artikel Y schon – mach ich eigentlich recht selten….).

  24. #24 Higgs-Teilchen
    Im Standardmodell oben rechts
    11. März 2015

    @Florian

    In dem Wiki-Lnk zu STEREO finden sich unter den Zielen der Mission gleich mehrere. Z.B. auch:

    “Ermittlung der genauen Struktur des Sonnenwindes”

    Heißt das, dass man die genaue Struktur noch gar nicht kennt?

  25. #25 Florian Freistetter
    11. März 2015

    @Higgs: “Heißt das, dass man die genaue Struktur noch gar nicht kennt?”

    Ja, da gibts noch sehr viel zu erforschen. Wie weit geht der Einfluss; wovon hängt er ab; wie wirkt er sich auf die verschiedenen Planeten aus; wie ist die Interaktion mit den planetaren Magnetfeldern, usw…

  26. #26 PDP10
    11. März 2015

    @Florian:

    ” Und dann ist es mir ein Bedürfnis, einen Artikel wie den hier aus der kommentarlosen Versenkung zu holen”

    Naja, einen Artikel lesen und kommentieren sind zwei verschiedene Sachen.

    Zum Einen muss man nicht unbedingt jeden Artikel, den man gelesen hat und interessant fand kommentieren (ja ehrlich! Das geht! 😉 ) – es sei denn, man hat irgendwas nicht verstanden. Dann fragt man gerne mal nach, besonders, wenn man weiss, das der Autor dann auch gerne auf Fragen antwortet. Das es also gar nicht so schlecht sein muss, dass niemand kommentiert hat @Bullet ja schon angemerkt …

    Zum Zweiten heisst kommentieren nicht unbedingt, dass jemand den Artikel auch gelesen hat … wie man an jener, von dir schon indirekt erwähnten gewissen Diskussion nebenan wieder mal sehen kann …

    Ich schätze, auf die Pageimpressions zu gucken ist da hilfreicher als auf die Zahl der Kommentare – wobei letzteres dann auch noch das Ergebnis verzerren kann. Wer zwanzig Kommentare zu einem Artikel schreibt, hat den Artikel ja nicht zwanzig mal gelesen.

    Es gilt also wahrscheinlich:
    Ein Artikel mit besonders vielen Aufrufen aber ohne Kommentare ist ein besonders guter gewesen 🙂

  27. #27 Hans
    11. März 2015

    Eigentlich ist ja schon alles gesagt worden, etwa in #4, #8 bis #10, #14 oder auch in #21 und #24. Aber ich schliesse mich dem dann jetzt auch mal für alle sichtbar an, und wandel ich eine wichtige Aussage von Alderamin aus #4 mal so ab, wie ich es ausdrücken würde: Vielmehr als “Is’ ja interessant!” wüsste ich dazu jetzt auch nicht zu sagen.

    #23, Florian Freistetter

    Ich bin halt nur manchmal deprimiert, wenn ich auf die Spalte mit den letzten Kommentaren schaue und da wieder nur die üblichen “Religion ist super/Religion ist doof”-Diskussion u.ä. sehen, …

    Das verstehe ich sogar, das würde mir wahrscheinlich genauso gehen. – Bzw. ist es mir auch schon so ergangen, dass ich mal was gemacht habe, dass mein Umfeld dann nicht so gewürdigt hat, wie ich es mir erwünscht/erhofft hatte. In der Regel hatte das auch damit zu tun, dass eine “sachgerechte Würdigung” auch gar nicht möglich war, weil die Leute gar nicht genug Ahnung von der Materie hatten, um die Sache so würdigen zu können, wie ich es für angemessen gehalten hätte. Aber dass ist mir erst später aufgefallen. Nun ist das mit dem Blog sicher nicht vergleichbar, aber ich wollte es mal gesagt haben.

  28. #28 Hans
    11. März 2015

    Ups, korrektur: In der Aufzählung meinte ich als letzten den Beitrag von PDP10, der jetzt unter der Nummer #26 zu finden ist.

  29. #29 Alderamin
    11. März 2015

    @Florian

    Und schau’ Dir mal an, wie vielwenig in anderen Science Blogs kommentiert wird. Flug und Zeit oder Chevoja z.B. Du hast allenfalls ein Luxusproblem 😉

  30. #30 Florian Freistetter
    12. März 2015

    Das stimmt auch wieder…

  31. #31 Sternenfreundin
    13. März 2015

    @ FF:
    Ich kann mich auch nur den vorherigen Kommentaren anschließen und lese dein Blog allgemein sehr gerne.
    Da es ja auch viel Blödsinn im Internet gibt und man sich als Laie ja auch oft nicht sicher sein kann( wenn es nicht aus einer schon bekannten quelle stammte), was stimmt und was nicht, freue ich mich sehr dein Blog gefunden zu haben, weil man sich hier sicher sein kann, das alles stimmt und nichts übertrieben wurde.
    Da kann man dann auch nicht mehr als “Interessant!” dazu sagen.