Es gibt aber auch noch eine interessantere Möglichkeit: Wir wissen schon seit einiger Zeit, dass auch im Weltall überall komplexe Moleküle und Aminosäuren vorkommen. Zum Beispiel auf Kometen und dort gibt es auch die, die als Grundbausteine für das Leben dienen. Die Hypothese der Panspermie geht davon aus, dass diese Stoffe durch Einschläge von Kometen und Asteroiden auf die junge Erde gelangt sind und dort die Entstehung des Lebens angestoßen haben. Das ist natürlich schwer nachzuweisen. Aber nicht unmöglich. Man kann die Moleküle aus dem Weltall untersuchen und nachsehen, welche räumliche Anordnung sie aufweisen. Es wäre möglich, dass die speziellen Bedingungen im All besonders schädlich für rechtshändige Moleküle sind und deswegen von Anfang an nur linkshändige auf die Erde gelangt sind.
Wenn das so ist, dann sollte man das bei entsprechenden Untersuchungen herausfinden können. Dazu muss man natürlich zu einem Kometen fliegen und dort vor Ort chemische Analysen anstellen. Und genau das haben wir letztes Jahr getan: Die Raumsonde Rosetta hat die Landeeinheit Philae auf dem Kometen 67P/Tschurjumow-Gerasimenko abgesetzt und eine seiner Aufgaben ist die Bestimmung der Chiralität der dort vorhandenen Moleküle. Die Sonde war zwar nur kurz aktiv, hat aber genug Daten gesammelt, um vielleicht eine Antwort auf die Frage der Entstehung des Lebens zu liefern (und vielleicht sammelt Philae auch bald wieder neue Daten).
Ich war bis jetzt kein großer Fan des Zwiebelkuchens. Er schmeckt zwar (meistens) sehr gut, aber gehört nicht zu meinen absoluten Lieblingsspeisen. Aber wenn mir heute in der Rhön ein Zwibbelsploatz begegnet, werde ich auf jeden Fall zugreifen und mir dabei ein paar Gedanken über das Weltall und die Entstehung des Lebens machen!
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