Die Regenwürmer (Lumbricidae) sind im Erdboden lebende, gegliederte Würmer aus der Ordnung der Wenigborster (Oligochaeta). Sie gehören innerhalb des Stammes der Ringelwürmer (Annelida) zur Klasse der Gürtelwürmer (Clitellata). Weltweit gibt es etwa 670 Arten der Regenwürmer (Stand: 2008).[1] Zusätzlich wird aber eine unbekannte Anzahl morphologisch nicht unterscheidbarer Kryptospezies vermutet.[2]
In der Schweiz und in Deutschland leben derzeit 46 Arten,[3] in Österreich 54.[4] Nicht alle der in Europa lebenden Arten sind ursprünglich dort heimisch. Ihre durchschnittliche Lebenszeit liegt zwischen drei und acht Jahren. Der 9 bis 30 Zentimeter lange Tauwurm oder Gemeine Regenwurm (Lumbricus terrestris) ist neben dem 6 bis 13 Zentimeter langen Kompostwurm (Eisenia fetida) wohl die bekannteste einheimische Annelidenart.
Ist das jetzt ein virtueller Text und damit ein Hinweis darauf, daß das Vakuum auch gefüllt ist mit lauter virtuellen Teilchen? Wo ist dann der Antitext?
Ich finde besonders die gelungene didaktische Reduktion des Themas gut. Da wurde das Thema zwar reduziert, aber nichts weg gelassen, was es falsch macht.
In Wirklichkeit ist das Florians Rache für die ausufernden Diskussionen in den Astrologie / Esotherik Beiträgen. Auch die dortigen Diskussionen sind inhaltlich völlig leer, es wird aber immer hunderte Beiträge lang gestritten.
Allen hier noch einen schönen Ostermontag.
Nur dass bei deiner Variante keine Paradoxie stattfindet, weil die Seite – wie angekündigt – leer ist. Es geht ja gerade um die paradoxe Situation, dass man tatsächlich in vielen Büchern leere Seiten mit dem Text “intentionally left blank” finden kann.
Ich finde es schlimm, dass in Zeiten, in denen das Internet mit Seiten voller Unsinn regelrecht geflutet wird, ausgerechnet eine so seriöse und geschätzte Internetseite leer bleiben muss.
Da wo es ernst gemeint ist, ist es nicht paradox – nur eine drastische Fehlinterpretation macht es (gefühlt) dazu, die Seite ist tatsächlich leer (bezogen auf den Fortgang des eigentlichen Inhaltes), jedoch nicht unbedruckt – und schon gar nicht aus Versehen weiß geblieben, falls jemand anderes andernfalls auf diese Idee kommen sollte.
Hier ist es nur absurd, bestenfalls selbstbezüglich scherzhaft, nur eben schlicht falsch.
> #17 Florian Freistetter, 6. April 2015
> ” Ein zweiter Versuch: “
> Nur dass bei deiner Variante keine Paradoxie stattfindet, weil die Seite – wie angekündigt – leer ist.
Ich habe meinen Vorschlag nicht ohne Grund detaillert ausgeführt. Die Seite ist nicht leer, denn sie enthält eine Überschrift. Der ursprüngliche “Seitentext” ist redundant. Er wird nicht benötigt.
> Es geht ja gerade um die paradoxe Situation, dass man tatsächlich in vielen Büchern leere Seiten mit dem Text “intentionally left blank” finden kann.
In Büchern ist mir der Vermerk “intentionally left blank” tatsächlich fast nie untergekommen. In den firmeneigenen Elaboraten erfüllte er seinen Zweck. Es kam in den dunklen Zeiten, als diese Texte noch von Hand zusammengefügt wurden tatsächlich öfter einmal vor, dass eine Seite vergessen wurde. Der Vermerk war ein deutlicher Hinweis, dass alles seine Ordnung hatte.
Wie wichtig solche technischen Aspekte sind hat schon Gauss hervorgehoben:
Wer nur von Zeit zu Zeit einmal veranlasst wird, einige Logarithmen in den Tafeln aufzusuchen, verlangt von Ihnen hauptsächlich nur möglich grösste Correctheit. Allein für andere, denen die Tafeln ein tägliches Arbeitsgeräth sind, bleiben auch die geringfügigsten Umstände, die auf die Bequemlichkeit des Gebrauchs Einfluss haben können, nicht mehr gleichgültig. Farbe, Stärke und Schönheit des Papiers; Format; Grösse, Schärfe und gefälliger Schnitt der Typen; Beschaffenheit der Druckerschwärze; Anordnung der Zahlen, um das was man sucht ohne Ermüdung des Auges schnell und sicher zu finden; Vorhandensein von allem, was man braucht, aber auch Abwesenheit von allem, was man nicht brauchen mag, und was sonst die leichte Übersicht nur stören würde, alle diese Umstände erhalten eine gewisse Wichtigkeit bei einem Geschäfte, welches man täglich hundert mal wiederholt.
Woran LIEGT es, dass hier nix STEHT?
GEHT mich ja auch nix an.
Zumindest hat sich hier kein Fehler EINGESCHLICHEN.
FIELE aber auch nicht weiter auf.
Vielleicht LÄUFT ja woanders was…
Kann mir jemand mal genau erklären, was “leer” oder “Leere” oder auch “das Nichts” überhaupt sein soll? Ich versuche das schon seit Ewigkeiten zu begreifen, aber ich komme einfach nicht dahinter^^… sogar das Vakuum in der Physik ist ja nichtmal leer, wenn ich das richtig verstanden habe… auch dort gibts ja noch sog. “Quantenfluktuationen” oder “Energie- bzw Wahrscheinlichkeitspotentiale”… irgendwie scheint mir das mit dem “leer” oder dem “Nichts” tatsächlich insgesamt ein Paradoxon zu sein… lässt sich das “Nichts” oder “Leere” überhaupt klar und eindeutig definieren?
lässt sich das “Nichts” oder “Leere” überhaupt klar und eindeutig definieren?
Selbstverständlich. Es ist ja nicht alles Physik, es kommt auf den Formalismus an, in dem man sich bewegt. Z.B. ist eine (mengentheoretische) Menge leer, wenn sie die Kardinalität (Zahl der Elemente) 0 hat. Und eine Textseite ist leer, wenn sie eine leere Menge von Zeichen enthält. Ein Volumen kann leer sein in Bezug auf die Atome und Moleküle, die darin (nicht) enthalten sind. Die Quantenfluktuationen spielen nur eine Rolle für extrem kurze Zeiten und auf extrem winzigen Abständen, in denen die Unschärferelation verbietet, dass das Vakuum absolut feldfrei ist. Aber für die klassische Physik reicht es ja schon, dass in einem Vakuum (so gut wie) keine reellen Teilchen enthalten sind, dann kann man darin z.B. Teilchenstrahlen kollisionsfrei sausen lassen.
Für den Setzer, den Drucker und den Buchbinder ist die Leerseite existentiell. Um sicher zu gehen schreibt er im Urmanuskript von Hand quer über das leer zu lassende Blatt das aus dem Küchenlatein hergeleitete Wort
“——- v a c a t ——-”
Heißt soviel wie “ist und bleibt leer”.
Ein Hoch auf das Gutenberg’sche Handwerk und auf schöne Bücher !
> #28 Florian Freistetter, 6. April 2015
> “. In den firmeneigenen Elaboraten erfüllte er seinen Zweck.”
> Hab ich ja auch mit keinem Wort bestritten.
Aber auch nicht darauf hingewiesen. 🙂
> Trotz allem ist es paradox, den Text “Auf dieser Seite steht nix” auf eine Seite zu schreiben.
Erst mal ist es nützlich. Über ein vermeintliches Paradoxon werde ich mir erst Gedanken machen wenn ich im Grab liege. Bis dahin gibt es noch viel zu tun.
Erstaunlich, wie man über Nichts so viel diskutieren kann. Das ist wahrscheinlich das eigentlich paradoxe daran. Niemand kann Nichts einfach Nichts sein lassen.
Wie ist das, wenn einer die Versprechung gemacht hat, er würde hier nichts mehr posten. Und dann, drei Wochen später, kommt er wieder an und labert weiter, als wäre nichts geschehen. War dies eine leere Versprechung? Und womit war sie vorher gefüllt?
Grins, excellenter Einwand 🙂 … Florian hat den Beitrag denn auch offenbar gelöscht… wobei, das Fehlen “eines bestimmten Etwas” (= “Zipfelchen”, um mit Loriot zu sprechen) bedeutet ja noch kein Nichts 🙂
@Alderamin, #43
Da mein letzter Beitrag gelöscht wurde, als Antwort auf #29 nochmal kurz zusammenfassend:
Es gibt also nur ein “leer von Etwas“, aber kein absolutes Nichts, kann man es so sagen? Bisher jedenfalls hat auch die Physik noch kein absolutes Nichts, keine absolute Leere gefunden… könnte man ein Nichts finden bzw messen, dann wärs ja auch kein Nichts, sondern ein Etwas, man kann ja nur ein Etwas messen, aber kein physikalisches Nichts oder? … übrigens, ist ein Loch oder eine Lücke eigentlich ein Nichts oder ein Etwas? Ich denke, auch ein Loch oder eine Lücke ist noch ein Etwas… ist also auch das Nichts am Ende ein Etwas? Wäre das Nichts kein Etwas, dann könnte man absolut keinerlei Aussage (weder positiv noch negativ) über das Nichts machen oder?
falls Du damit ein Problem hast, ignorier doch einfach meine Kommentare
Wozu? Hattest du mich nicht irgendwann mal auf deine Ignore-Liste gepackt? Ach nee, du meintest ja, dass diejenigen auf deiner Ignoreliste dich zu ignorieren hätten, nicht du sie.
@Alderamin
Es gilt halt: Keine Regel ohne Ausnahme (was auch ein Paradox ist).
Paradox ist auch, wenn die Ausnahme von der Regel die Regel ist.
Es gibt also nur ein “leer von Etwas“, aber kein absolutes Nichts, kann man es so sagen?
Wie gesagt kommt es auf die Kategorie an, um die es geht, und die muss nicht immer die physische sein. Wie in Deinem Wiki-Link sinngemäß irgendwo stand definiert sich “Nichts” über einen Mangel an “Etwas”, und was genau man als “Etwas” betrachtet, definiert folglich, was “Nichts” (davon) ist. Wenn “Etwas” irgendetwas Physisches einschließlich Feldern, Neutrinos, potenzieller Dunkler Materie etc. sein soll, dann gibt es das in unserem Universum höchstvermutlich nirgends.
Deswegen kann aber trotzdem auf einer Seite eines Buches nichts stehen, weil “etwas” da implizit Buchstaben (oder bestenfalls Bilder) bezeichnet. Oder ein Bierglas kann leer sein (man sollte dann schnellstmöglich die Luft daraus herauslassen). 🙂
“ Wenn “Etwas” irgendetwas Physisches einschließlich Feldern, Neutrinos, potenzieller Dunkler Materie etc. sein soll, dann gibt es das in unserem Universum höchstvermutlich nirgends.”
Sehr schön ! Somit werde ich den Verdacht nicht los, dass “Nichts” und “Etwas” jenseits kategorialer/sprachlicher Unterscheidung insgeheim identisch sind… oder? Form ist Leere, Leere ist Form (Shunyata). Wenn dem so ist, dann brauchen wir uns um die an anderer Stelle diskutierte Frage, wie und ob es überhaupt “Etwas oder das Nichts nach” unserem Ableben gibt, absolut keine Gedanken oder Sorgen machen, nicht wahr? Dann macht nämlich die gesamte Frage danach überhaupt keinen Sinn mehr 😎
“ Nur vom Erlebnis der Form können wir zum Erlebnis des Formlosen vordringen, und ohne das Erlebnis der „Leere“ oder des Raumes verliert der Begriff der Form seine dynamische Bedeutung.“
Aber ist es dann eigentlich noch ein BIERglas? Und kann man ein Bierglas eigentlich mit Limo füllen, ohne dass es dabei automatisch zum Limoglas wird? Und ich krieg nun langsam Durst…
Aber ist es dann eigentlich noch ein BIERglas? Und kann man ein Bierglas eigentlich mit Limo füllen, ohne dass es dabei automatisch zum Limoglas wird?
Zur ersten Frage eindeutig ja, zur zweiten nein. Ein Pilsglas, ein Kölschglas, ein Altglas, ein Hefeweizenglas, ein Maßkrug sind und bleiben Biergläser, egal was drin ist. Und ein Limoglas wird noch lange kein Bierglas, nur weil Bier reingefüllt wurde. 😉
@Nemesis
Somit werde ich den Verdacht nicht los, dass “Nichts” und “Etwas” jenseits kategorialer/sprachlicher Unterscheidung insgeheim identisch sind… oder?
Im Gegentum, es sind doch Gegensätze. Nichts = ¬Etwas. Leere Menge (Kardinalität 0) vs. Menge mit Elementen (Kardinalität > 0).
Mh, ich sagte ja “jenseits kategorialer/sprachlicher Unterscheidung” gibts keinen Unterschied zwischen Nichts und Etwas… wie lässt sich das ohne das löchrige Korsett von Sprache/Kategorien widerlegen?! Garnicht, würde ich behaupten… ein Wort, eine Kategorie etc ist ja niemals “das Ding an sich”, sowas gibts ja garnicht oder?
Ich hätte übrigens gerne einen trockenen Roten, das Gefäss ist mir egal 🙂
“ Wohl wahr, jenseits der Semantik bleibt nur noch die Syntax. Und dergemäß sind beides Substantive…”
Ganz recht, so ist es, also sind wir uns einig 🙂
“We say the map is different from the territory. But what is the territory? Operationally, somebody went out with a retina or a measuring stick and made representations which were then put on paper. What is on the paper map is a representation of what was in the retinal representation of the man who made the map; and as you push the question back, what you find is an infinite regress, an infinite series of maps. The territory never gets in at all. […] Always, the process of representation will filter it out so that the mental world is only maps of maps, ad infinitum.”
Wie beschreibt man zB sprachlich (also re- presentativ) den Geschmack einer simplen Tasse Tee? Keine Chance, es gibt nur eine Möglichkeit, den Geschmack des Tees zu erfahren: Man muss ihn trinken, denn das Substantiv “Tee” ist eben nicht der Tee selbst. So ist nunmal die begrenzte Natur der Sprache. Die Sprache ist eine Landkarte, aber nicht das Territorium 🙂
… übrigens denke ich aus einem weiteren Grund, dass Form und Leere, Nichts und Etwas identisch sind, denn wie könnte aus dem Nichts ein Etwas, wie könnte zB aus dem Nichts der Kosmos entstanden sein? Das halte ich für unmöglich. Aus dem Nichts kann nichts, kann kein Etwas entstehen. “Creatio ex nihilo” (Gott erschafft aus dem Nichts) ist der theologische Ansatz, dem ich nicht zustimme, sondern ich vertrete die Ansicht “ex nihilo nihil fit” (aus Nichts kann unmöglich etwas werden). Zu “creatio ex nihilo” siehe auch:
” Der Begriff entstand in der frühchristlichen Theologie (Tatian und Theophilos von Antiochien) in Auseinandersetzung mit der griechischen Philosophie. Diese setzte seit Melissos einen ewigen und ungeordneten Stoff (Chaos) voraus, da aus nichts unmöglich etwas werden kann („ex nihilo nihil fit“).
Aus monotheistischer Sicht ist Gott die alleinige Ursache für die Erschaffung der Welt. Auch Raum und Zeit sind erst mit der Erschaffung einer außergöttlichen Wirklichkeit in Erscheinung getreten. Da Gott absolut überzeitlich, ohne jegliche Dauer ist bzw. lebt, kann man von ihm nicht aussagen, dass er „vor“ der Weltentstehung allein existierte, sondern „nur“, dass er sich „ohne“ Welt befand. Durch die Erschaffung aus nichts steht jedes außergöttliche Seiende in der realen Beziehung der Abhängigkeit von Gott, ist wesenhaft relatives Seiendes (vgl. Kontingenz)…”
Wie sieht das eigentlich die moderne Physik? Ist der Kosmos nach Ansicht der Physik aus dem Nichts entstanden? Bei Wiki lese ich unter demselben Link:
” In der modernen Kosmologie stellt die “creatio ex nihilo” ein wichtiges epistomologisches Instrument dar. Demnach muss der Urknall in einer Weise stattgefunden haben, die einerseits ohne Schöpfergott auskommt, also dynamische Strukturen des Nichts (siehe Vakuumfluktuationen) beschreibt, andererseits alle wesentlichen Bedingungen erzeugt, um eine Evolution des Universums bis heute zu ermöglichen.”
Die Welt ist ein Geflecht aus Beziehungen und Wechselwirkungen, ein systemischer Prozess ohne jede Substanz im klassischen Sinne ( https://de.wikipedia.org/wiki/Substanz ). Das instinktive menschliche Alltagsbewusstsein geht davon aus, dass die Dinge (und Wesen) aus irgendeiner “festen” Kernsubstsanz jenseits unseres Wahrnehmungsapparats bestehen. Aber das ist eine Täuschung der Wahrnehmung. Die Ursache hierfür ist die sog. “Subjekt-Objekt-Spaltung”, die den primären Wurzeldualismus menschlicher Wahrnehmung charakterisiert (letztlich ist es der Kosmos selbst, der versucht, sich in uns selbst zu sehen):
“ Allen … Anschauungen ist eines gemeinsam: sie erfassen das Sein als etwas, das mir als Gegenstand gegenübersteht, auf das ich als auf ein mir gegenüberstehendes Objekt, es meinend, gerichtet bin. Dieses Urphänomen unseres bewußten Daseins ist uns so selbstverständlich, daß wir sein Rätsel kaum spüren, weil wir es gar nicht befragen. Das, was wir denken, von dem wir sprechen, ist stets ein anderes als wir, ist das, worauf wir, die Subjekte, als auf ein gegenüberstehendes, die Objekte, gerichtet sind. Wenn wir uns selbst zum Gegenstand unseres Denkens machen, werden wir selbst gleichsam zum anderen und sind immer zugleich als ein denkendes Ich wieder da, das dieses Denken seiner selbst vollzieht, aber doch selbst nicht angemessen als Objekt gedacht werden kann, weil es immer wieder die Voraussetzung jedes Objektgewordenseins ist. Wir nennen diesen Grundbefund unseres denkenden Daseins die Subjekt-Objekt-Spaltung. Ständig sind wir in ihr, wenn wir wachen und bewußt sind.“
Ein Wort, das diese Tatsache gut erfasst, ist unser deutsches Wort “Gegen- wart”, wir betrachten die Dinge aus der Gegen- Warte heraus, sie stehen uns gegen- über, wir teilen und zerteilen die Welt in einem unendlichen Regress, in einer unendlichen Spiegelung ohne Kernsubstanz, wie in einem Traum. Es gibt keine letzten, unteilbaren Partikel der Materie, je sehr man auch teilt, zerteilt, am Ende landen wir beim Welle- Teilchen- Dualismus und Wahrscheinlichkeitsfeldern. Deswegen sage ich, dass “Welle” und “Teilchen”, “das Nichts” und “Etwas”, “Leere” und “Form” ein- und dasselbe ist. Unser alltäglicher Wahrnehmungsapparat ist es, der all diese Dualismen schafft, jenseits davon, “irgendwo da draussen” gibt es keine Unterscheidungen. Sämtliche Dualismen sind menschliche Konstrukte, allerdings sind es nützliche (sprachliche) Konstrukte, wir brauchen jene Landkarte der Sprache, des abstrakten Denkens, um uns halbwegs in der Welt, im (fiktiven!) Koordinatensystem von Raum und Zeit zurechtzufinden. Aber wir sollten uns von Zeit zu Zeit klarmachen, dass die Landkarte nicht das Terrain ist 🙂
Frage an alle Schlauköpfe:
Ist in einem normalen Buch eine total schwarz bedruckte Seite eine Leerseite ?
[ Informationsinhalt = 0 Druckerschwärzeverbrauch = 100 ]
Und noch eins:
Wenn ich eine Seite voll schreibe, die Schrift weiß formatiere und das dann auf normalem Papier ausdrucke – ist die Seite dann eine leere Seite ?
Also ich würde beide Fragen mit Nein beantworten, in beiden Beispielen ist die Seite nicht leer, denn auf der ersten Seite ist eben schwarze Druckerfarbe, auf der zweiten weisse Druckerfarbe. Ich hab da auch mal eine Frage:
Ist eigentlich eine Spiegeloberfläche in völliger Dunkelheit, zB in der Dunkelkammer, vollkommen leer? 🙂
Ist das tatsächlich so? Entstand der Kosmos nach Meinung der modernen Physik aus dem Nichts?!
Das ist eine theoretische Möglichkeit, die sich (derzeit zumindestens) nicht überprüfen lässt. Eine andere wäre, dass es schon immer eine Art Universum (oder Multiversum, in dem unser seit dem Urknall existiererndes Universum ein Teil ist) schon ewig gab.
Es könnte aus Nichts etwas entstehen, wenn die potenzielle Energie des Gravitationsfelds als eine negative Energieform betrachtet wird, der als Gleichgewicht eine positive Energie (die dann auch Masse sein kann) gegenüber steht, und so ungefähr argumentiert die Hypothese des Nullenergieuniversums. Bei der anfänglichen Inflation hat sich ein winziges Volumen rasend schnell vergrößert und dabei glich die potenzielle Energie der im entstehenden Raum enthaltenen Vakuumenergie stets genau deren Energiebetrag aus. Die Vakuumenergie wurde dann bei einem Übergang zu einem geringeren Energieniveau größtenteils frei gesetzt als Strahlung, aus der Materie entstand. Weil diese über einen großen Raum verteilt ist und sich untereinander anzieht, ist die Energiebilanz insgesamt 0 – der negativen potenziellen Energie steht die Summe aus verbliebener Strahlung und Materie mit gleichem Betrag gegenüber. Wenn ich das alles aus Lawrence Krauss’ Buch halbwegs richtig verstanden und wiedergegeben habe, ist dies genau dann der Fall, wenn das Weltall geomtrisch flach ist, und das ist es im Rahmen der Messgenauigkeit.
Wer das metaphysisch interpretieren und nach dem höheren Sinn suchen will, mag das tun. Mir reicht die physikalische Plausibilität.
Ich halte die Folgerung, Nichts sei deswegen mit Etwas äquivalent, trotzdem für grundfalsch. Es gibt auch einen deutlichen Unterschied zwischen vereinten elektrischen Ladungen (neutral) und getrennten Ladungen (können Blitze zucken lassen). Die Struktur spielt die alles entscheidende Rolle.
Das kommt auf Deine Definition von “leer” an. Leer = frei von Druckerschwärze? Frei von lesbaren Zeichen? Frei von lesbarem Text? Oder sinnvollem Text? “Leer” ist eindeutig nicht eindeutig.
Du zählst aber doch etliche Dinge auf, die da bereits “am Anfang” irgendwie rumwaberten, zB “potenzielle Energie des Gravitationsfelds (die) als eine negative Energieform betrachtet wird, der als Gleichgewicht eine positive Energie (die dann auch Masse sein kann) gegenüber steht, ” (erinnert mich übrigens frappierend an Yin/Yang) und “ein winziges Volumen” etc…
Sorry, aber das ist für mich nicht Nichts 🙂
Ich plädiere (wie bereits an anderer Stelle) eindeutig für das eingangs in Deinem Kommentar irgendwie geartete, ewige Universum bzw für ein Multiversum (String- bzw M- Theorie)… ist das dann auch schon die von Dir so verteufelte “Meta– Physik”? Nicht wirklich, oda? 🙂
“Wer das metaphysisch interpretieren und nach dem höheren Sinn suchen will, mag das tun. Mir reicht die physikalische Plausibilität.”
Muhahaha, diesen “höheren Sinn” habe ich, nicht zuletzt angesichts der Verhältnisse auf unserem Planeten, längst aufgegeben, ich brauch keinen “höheren Sinn”, ich mach mir keinen Kopp mehr um überhaupt irgendeinen “höheren” Sinn und wenn es überhaupt irgendeinen Sinn in meinem ganz persönlichen Leben geben sollte, dann bin ich allein es, der diesem bischen Leben Sinn verleiht, weder irgendein Atheist, noch irgendein Dawkin oder sonstiger Naturwissenschaftler, noch gar irgendein verdammter Theologe, noch irgendjemand sonst 😀
… übrigens wäre ein Universum, das aus dem Nichts entstanden sein soll, meiner Ansicht nach nicht weniger wundersam, als irgendein Bastelgott, der mit Lehm rumknetet etc pp 😛
Kannst Du das Nichts überhaupt irgendwie klar definieren? Ich nicht… ich bitte daher inständig um eine klare Definition des Nichts, besonders um eine klare Definition des vermeintlichen Nichts, aus dem Deiner Ansicht das Universum entstanden sein soll, denn die oben von Dir gegebene Definition erscheint mir, wie gesagt, reichlich ungenügend, weil Du da nicht wirklich ein Nichts beschreibst…
Ich finde, das hier der von Alderamin im Nachbarbeitrag gepostete Spruch besser passt als dort :
‘Dieser Satz ist falsch’
Es gibt auch noch : ‘Hier steht nichts’ , ‘Ich lüge immer’ oder eben ‘Diese Seite ist leer’.
Sicherlich gibt es noch mehr Beispiele, aber allen gemeinsam ist, das eine normale Aussage wie ‘Diese Seite ist nicht leer’ durch Umkehrung des Sachverhaltes ins Paradoxe gekehrt wird. Da diese Umkehr bewusst und mit dem Ziel ein Paradoxon zu erzeugen gemacht wird, kann das Paradoxon nicht aufgelöst werden.
Gibt es überhaupt auch nur irgendein Beispiel in der Physik oder sonstwo, wo aus dem Nichts Etwas entsteht? Ich kenne kein einziges Beispiel. Und schon der Volkmund sagt:
Um nochmal auf jene Frage kurz einzugehen, ob nach dem Tod NICHTS kommt:
Falls Du Recht hast, dann wirst Du es nie erfahren, falls ich jedoch Recht habe, dann werden wir beide es erfahren, dass ich Recht hatte und Du nicht, haaaahahaha 😀
Kannst Du das Nichts überhaupt irgendwie klar definieren?
Ja. Keine Raumzeit. Da die aber anscheinend nicht stabil war, poppte immer mal ein bisschen Raumzeit mit zufälliger Vakuumenergieaus dem Nichts auf und verschwand wieder (genau wie Teilchen im Vakuum aus Energiegehaltschwankungen um den Nullpunkt entstehen, könnte auch Raumzeit um den Zustand “Nichts” fluktuieren). Wenn das hinreichend oft passiert ist, war dann halt irgendwann mal zufällig so viel Energiedichte in der Vakuumfluktuation, dass die Inflation loslegte. Oder so.
… übrigens wäre ein Universum, das aus dem Nichts entstanden sein soll, meiner Ansicht nach nicht weniger wundersam, als irgendein Bastelgott, der mit Lehm rumknetet etc pp
Ja, Intelligenz und Allmacht ohne Raumzeit und Materie, die dann wohl auch irgendwie aus dem Nichts aufgepoppt ist, ist ja so was von einleuchtend… Wer’s nötig hat.. :-p
Hey, “keine Raumzeit” klingt schon ziemlich clever. Aber trotzdem, es bleibt seeehr merkwürdig, diese Entstehung aus dem Nichts, erinnert mich irgendwie an den Kaninchentrick der Varietézauberer 🙂 Und auch das von Dir erwähnte Vakuum bzw Fluktuationen darin ist auch nicht wirklich Nichts oder? Die Entstehung/Erschaffung aus dem Nichts scheint mir irgendwie ein Überbleibsel des theologischen Ansatzes, eben “creatio ex nihilo” 🙂 Lässt sich das denn mit dem Energieerhaltungssatz vereinbaren?:
“Der Energieerhaltungssatz drückt die Erfahrungstatsache aus, dass die Energie eine Erhaltungsgröße ist, dass also die Gesamtenergie eines isolierten Systems sich nicht mit der Zeit ändert. Zwar kann Energie zwischen verschiedenen Energieformen umgewandelt werden, beispielsweise von Bewegungsenergie in Wärmeenergie. Energie kann auch aus einem System oder in ein System transportiert werden. Es ist jedoch nicht möglich, Energie zu erzeugen oder zu vernichten…”
Wenn es nicht möglich ist, Energie zu erzeugen, muss sie dann nicht schon immer dagewesen sein? Hier übrigens eine Kritik des von Dir erwähnten Krausschen Buches (wobei, ich habe grossen Respekt vor dem Mann!):
Zitat Platons: “ Wer ans Nichts denkt, denkt überhaupt nicht.” Irgendwie treffend, oder? Also mir erscheint die Stringtheorie irgendwie einleuchtender, natürlich soweit ich das als Physiklaie überhaupt beurteilen kann… In der Buchkritik heisst es:
“Aber laut Quantentheorie tauchen doch ständig Teilchen aus dem Nichts auf und verschwinden wieder. Wenn Materie aus dem Nichts entstehen kann, warum dann nicht ein ganzes Universum?
Tatsächlich können im Vakuum Teilchen scheinbar aus dem Nichts auftauchen. Aber Krauss versucht diesen Übergang nicht nur auf Materie anzuwenden, sondern auf das ganze Universum, das auch Raum und Zeit einschließt. Das ist viel schwieriger, weil man dann auch zeigen muss, wie die Zeit aus dem Nichts entsteht. Das können wir bisher nicht…”
Also, die Frage, wie die von Dir erwähnte Raumzeit aus dem Nichts entstanden sein soll, ist offenbar immer noch nicht geklärt^^ Mir erscheint also die Stringtheorie plausibler, von Nix kommt Nix. Und es gibt kein einziges Beispiel aus der Physik oder sonstwoher, wo aus dem Nichts etwas entsteht, nicht wahr? Wenn ich die Entstehung des Universums aus dem Nichts akzeptieren soll, dann kann ich auch gleich an die Erschaffung des Universums durch einen knetenden Zaubergottes glauben, da sehe ich keinen grossen Unterschied 😉
Photonen, die durch den expandierenden Raum fliegen, verlieren Energie, die nirgends bleibt.
Also, die Frage, wie die von Dir erwähnte Raumzeit aus dem Nichts entstanden sein soll, ist offenbar immer noch nicht geklärt^^
Deine Frage war, wie nach Meinung der Kosmologen das Universum entstanden sein soll. Diese Meinung habe ich Dir erläutert. Ich habe nicht behauptet, das sei gesichertes Wissen (ist es nicht, sondern Hypothese).
Mir erscheint also die Stringtheorie plausibler, von Nix kommt Nix.
Die Stringtheorie steht nicht im Widerspruch zur Entstehung aus dem Nichts, die hat selbstverständlich auch ihre Vakuumfluktuationen und Vakuumenergie, denn die sind experimentell belegt und müssen somit von der Theorie erklärt werden.
Und es gibt kein einziges Beispiel aus der Physik oder sonstwoher, wo aus dem Nichts etwas entsteht, nicht wahr?
Ich nannte bereits die virtuellen Teilchen im Vakuum. Außerdem siehe oben die Vernichtung von Energie zu nichts bei Photonen in expandierendem Raum. Schließlich noch die dunkle Energie: mit wachsendem Raum kommt immer mehr Vakuumenergie hinzu.
Wenn ich die Entstehung des Universums aus dem Nichts akzeptieren soll, dann kann ich auch gleich an die Erschaffung des Universums durch einen knetenden Zaubergottes glauben, da sehe ich keinen grossen Unterschied
Jeder darf glauben, was er will. Ich habe nur Deine Frage beantwortet, Du musst mir die Antwort nicht abnehmen, vielleicht ist Dein Bauchgefühl ja besser als der Stand der Forschung in der Kosmologie.
Ok, ich versuche ja, zu verstehen und ich bin mir sicher, dass Du Dich in der Physik 1000mal besser auskennst, als ich. Zum von Dir erwähnten Nullenergieuniversum lese ich auf der von Dir verlinkten Seite:
“ In other words, the total energy of the universe is zero! It is remarkable that the universe consists of essentially nothing, but (fortunately for us) in positive and negative parts.”
Wow, das ist auch meine naive Vorstellung als Physiklaie: Ein Universum, dessen Gesamtenergie Null ist, das ist schon ein ein ziemlich abgefahrener Gedanke, da stimmst Du mir sicher zu 🙂 Aber dann steht da weiter:
“ The idea of a zero-energy universe, together with inflation, suggests that all one needs is just a tiny bit of energy to get the whole thing started (that is, a tiny volume of energy in which inflation can begin).”
Mmmmh, “just a tiny bit…”… verdammt, ein kleines, klitzekleines Bischen ist doch aber schon Etwas und eben nicht Nichts… irgendwie raff ich das immer noch nicht ganz !
Ok, ich versuche ja, zu verstehen und ich bin mir sicher, dass Du Dich in der Physik 1000mal besser auskennst, als ich. Zum von Dir erwähnten Nullenergieuniversum lese ich auf der von Dir verlinkten Seite:
“ In other words, the total energy of the universe is zero! It is remarkable that the universe consists of essentially nothing, but (fortunately for us) in positive and negative parts.”
Wow, das ist auch meine naive Vorstellung als Physiklaie: Ein Universum, dessen Gesamtenergie Null ist, das ist schon ein ein ziemlich abgefahrener Gedanke, da stimmst Du mir sicher zu 🙂 Aber dann steht da weiter:
“ The idea of a zero-energy universe, together with inflation, suggests that all one needs is just a tiny bit of energy to get the whole thing started (that is, a tiny volume of energy in which inflation can begin).”
Mmmmh, “just a tiny bit…”… verdammt, ein kleines, klitzekleines Bischen ist doch aber schon Etwas und eben nicht Nichts… irgendwie raff ich das immer noch nicht ganz ! Übrigens sagt das ja nicht nur mein von Dir erwähntes “Bauchgefühl”, sondern ich bin in guter Gesellschaft mit dem Physiker Martin Bojowald (siehe die oben von mir verlinkte Kritik an Kraussens Buch) 😉
Könnten wir uns evt auf Folgendes einigen?:
“ Man soll weder sagen ‘leer’, noch ‘nicht-leer’, auch nicht ‘beides zugleich’ und auch nicht ‘keines von beiden’. Zum Zwecke der Verständigung aber mag man so sprechen.”
Nagarjuna
Das besagt für mich, dass man die (paradoxe!) Natur des Universums etc letztlich sprachlich nie ganz be-, sondern nur umschreiben kann…
Der folgende Dialog passt paradoxqualitätsmäßig auch irgendwie hierhin
BRIAN Seht mal … ihr habt das alles falsch verstanden. Ihr sollt mir nicht folgen. Ihr sollt niemandem folgen.Ihr sollt selbständig denken. Ihr seid lauter Individuen.
MENGE Ja, wir sind lauter Individuen.
BRIAN Ihr seid alle verschieden.
MENGE Ja, wir sind alle verschieden.
DENNIS Ich nicht!
MENGE Pssschht!
( Er wäre aber m.E. aber auch eines eigenen Artikels würdig. 😉 )
Der x86 Assemblerbefehl NOP (NoOperation , Opcode 90h) tut was ?
NICHTS !
Doch, einen Takt lang warten.
Die NASA sendet an ihre Sonden auch regelmäßige No-Operation-Kommandos. Die führen dazu, dass die Sonde weiß, dass sie noch Kontakt zur Erde hat und sie setzt dann ihren Watchdog-Timer zurück. Wenn der aber abläuft, geht sie in einen “Safe-Modus”, in dem sie alle laufenden Aktionen abbricht und in eine definierte Orientierung geht (Antenne zur Erde, Sonnensegel zur Sonne o.ä.), wo sie nur noch darauf wartet, dass sie Befehle von der Erde bekommt, die sie da wieder herausholen.
Sorry für den obigen Doppelpost. Durch die Moderation ist der letzte Kommentar übrigens nach oben gerutscht!
Noch als Ergänzung zu #73, 74:
Du sagst, auch die Stringtheorie erkläre, wie aus Nichts Etwas entstünde, aber in der Stringtheorie gabs doch vor dem jetzigen Universum ein anderes Universum, aus dem das Jetzige entstand, wenn ich das richtig sehe…
Es gibt Physiker, die sagen, mit dem Urknall begann das Universum aus dem Nichts und es gibt Physiker, die sagen, vor dem Urknall gabs ein Vorgängeruniversum (Kontraktion/Expansion bzw Stringtheorie), wenn ich das richtig sehe. Beide Ansätze haben Vor- und Nachteile. Der erstgenannte Ansatz muss erklären, wie am Anfang aus Nichts Etwas entstehen kann und der letztgenannte Ansatz muss erklären (und letztlich auch experimentell belegen), was vor dem jetzigen Universum war. Der Physiker Etienne Klein schlüsselt die Problematik recht gut auf, wie ich finde:
“ ÉTIENNE KLEIN: “TIME ZERO”: Was there ever a beginning to the Universe?”
Klein kommt zu dem Schluss, dass sich die Frage nicht abschliessend klären lässt. Wie man es dreht und wendet, man landet in einem unendlichen Regress, denn die Landkarte der Physik/Mathematik ist nunmal nicht das gesamte(!) Territorium, sondern immer nur ein Ausschnitt, es fehlt der archimedische Punkt, um diese Fragen letztgültig zu klären und daher betrachte ich Leere (Nichts) und Form (Etwas) als identisch, als schlichte Substantive, entstanden aus unserer begrenzten Wahrnehmung. Es ist wie bei der Frage nach Henne und Ei:
Man kann nicht sagen, eins von beiden sei zuerst dagewesen, denn in Wirklichkeit ist das Ei die Henne und die Henne wiederum ist das Ei, der Same ist der Baum und der Baum wiederum der Same usf. Und so ist der Anfang des Universums das Ende und das Ende der Anfang, Leere ist Form und Form ist Leere (Shunyata). Es ist lediglich unsere begrenzte Wahrnehmung, die in einem unendlichen Regress teilt und zerteilt.
Früher dachten die Menschen, das Universum hätte ein klares Oben und Unten und die Erde sei der Mittelpunkt. Heute jedoch wissen wir, dass die Erde eine Kugel ist und dass der Mittelpunkt des Universums überall ist. Oben und Unten sind relative, (sprachliche, abstrakte) Bezugspunkte, die ganz von der Perspektive abhängen. Und so ist es auch mit Anfang und Ende des Universums. Anfang und Ende sind identisch.
Hier übrigens noch ein interessanter Vortrag von Krauss zu seinem Buch “A Universe from Nothing”:
Das Universum ist die Musik, Physik/Mathematik aber ist (“nur”) die Partitur, das Notenblatt, allerdings eine sehr ausgefeilte Partitur, vor der ich grössten Respekt habe. Das Universum jedoch spielt ohne Notenblatt. Es gibt einen gravierenden Unterschied zwischen der Menükarte und der Malzeit, nicht wahr? Die Menükarte kann noch so ansprechend und ausführlich gestaltet sein, sie beschreibt dennoch die eigentliche Malzeit immer nur unzureichend 🙂
@Kyllyeti, #77
Genialer Dialog, genialer Film! Die Zen- Leute haben es sinngemäss mal so formuliert:
“ Wieviele Leute hätten gerettet werden können, wenn Buddha Shakyamuni doch nur den Mund gehalten hätte!”
Was ist eigentlich mit dem “Nichts” im inneren des Atoms(zwischen Atomkern und elektronen)? Ist dort wirklich nur nichts, ausser dem elektrostatischen Feld, dass die beiden zusammenhält? Ist vielleicht ein bisschen off-topic,aber die Frage stelle ich mirschon länger. Da dieser Leerraum von der Größe her (nicht von der maße) 99,9% des Atoms ausmacht, kann man dann wirklich sagen, dass sämtliche Materie aus einem gewissen Teil des Nichts besteht, oder liege ich hier falsch? Vielen Dank für die Antwort!
So wie ich’s verstanden habe:
Da sind die Elektronen, und die kann man wegen ihres ziemlich exakt definierten Impulses nicht genau verorten, die verschmieren sich über ihre Orbitale. Ansonsten ist das das Feld, die virtuellen Photonen, die es übermitteln, und die virtuellen und reellen (Neutrinos und vielleicht Dunkle Materie) Teilchen, die ansonsten auch im Vakuum herumschwirren.
Ja, der größte Teil des Volumens der Materie ist Vakuum. Deswegen sind Neutronensterne ja auch so klein. Wobei zwischen den Quarks in den Kernteilchen auch Vakuum herrscht; Quarks (wie auch Elektronen) sind bedeutend kleiner (so um die 10^-18 m als messbare Obergrenze) als Protonen und Neutronen (rund 10^-15 m) und vielleicht sogar punktförmig; dann wäre sogar das ganze Volumen der Materie Vakuum. Aber Singularitäten gibt’s ja vermutlich in Wahrheit nicht, dann bliebe ein winziges Restvolumen echter Materie, vielleicht nur ein paar Planck-Volumina (4*10^-105 m³) pro Atom.
Das Vakuum in den Kernteilchen hat’s aber in sich. Die darin steckende Bindungsenergie der Quarks macht über 95% der Kernteilchenmasse (und damit der Gesamtmasse eines makroskopischen Objekts) aus. Den Rest liefert der Higgs-Mechanismus.
@Alderamin:
Vielen dank für deine tolle erklärung! Jetzt ist mir einiges klarer! Vor allem das mit den quantenfluktationen und den austauschteilchen war mir so nicht bewusst! Das war sehr verständlich! Vielen Dank!
Möchte mich an dieser Stelle auch noch bei Dir für Deine Mühen bedanken, einem Laien wie mir so komplizierte Themen der Physik nahezubringen! Ich lerne (hoffentlich) sehr viel dabei und es macht mir immer sehr viel Spass, mich mit Dir zu unterhalten, i like your style 🙂
Florian Freistetter promovierte am Institut für Astronomie der Universität Wien und hat danach an der Sternwarte der Universität Jena und dem Astronomischen Rechen-Institut in Heidelberg als Astronom gearbeitet. Zur Zeit lebt er in Baden bei Wien, bloggt über Wissenschaft, schreibt Bücher und ist Teil des Wissenschaftskabaretts Science Busters.
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