Von 1. bis 20. April bin ich auf Reisen, halte Vorträge in der Pfalz und in Baden-Württemberg und mache auch ein wenig Urlaub. Für die Zeit meiner Abwesenheit habe ich eine Artikelserie über wissenschaftliche Paradoxien vorbereitet. Links zu allen Artikeln der Serie findet ihr hier.
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Fast hätte ich in meiner Serie über Paradoxien den ganzen Kram mit den Zeitreisen vergessen! Zeitreisen (in die Vergangenheit) sind ja eigentlich ein einziges Paradox (und darum zumindest meiner Meinung nach auch unmöglich). Das klassische Beispiel dafür ist ja der Mord am eigenen Großvater. Der arme Opi muss immer dann herhalten, wenn man demonstrieren will, was eine Zeitreise so unmöglich macht: Reist man in die Vergangenheit und bringt dort seinen Großvater um, dann wird man selbst logischerweise auch nicht geboren. Dann gibt es aber auch niemanden der in die Vergangenheit reisen kann um seinen Opa umzubringen. Also lebt der Großvater, man selbst wird geboren, reist in die Vergangenheit – und so weiter… Es ist ein Teufelskreis, aus dem es keinen Ausweg zu geben scheint.
Ich habe vor langer Zeit schon mal über diese Probleme mit den Zeitreisen geschrieben, aber kürzlich noch einen interessanten Vortrag des Santa Fe Institute gefunden. Seth Lloyd spricht darin sehr ausführlich über die Physik und Quantenmechanik die hinter dem Großvaterparadoxon, Zeitreisen, Teleportation und ähnlichen Phänomenen steckt:
Und jetzt habe ich noch eine persönliche Anmerkung: Ständig wird in diesem Zusammenhang über die Frage diskutiert, ob man denn Adolf Hitler umbringen würde, wenn man eine Zeitmaschine hätte. Leute! Eine Zeitmaschine – sofern sie denn tatsächlich existieren könnte – erlaubt euch nur, durch die Zeit zu reisen! Sie macht euch nicht plötzlich zu einem Geheimagenten und Profikiller! Selbst wenn man einen Ausweg aus den Paradoxien gefunden hat, die bei einer solchen Aktion entstehen: Vermutlich wäre jeder potentielle Attentäter aus der Zukunft schon von irgendwelchen SS-Leibwächtern verhaftet und umgebracht, bevor er/sie Adolf überhaupt zu Gesicht bekommen hat. Deswegen ein kleiner Tipp: Wenn ihr tatsächlich per Zeitmaschine auf einen Mordausflug in die Vergangenheit gehen wollt, dann ignoriert Hitler. Und konzentriert euch lieber auf seinen Großvater!
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