LightSail ist ein sehr spannendes Projekt. Auch wenn es nicht das erste Sonnensegel im All sein wird, ist es doch die erste Mission dieser Art die mit den kleinen und vergleichsweise billigen CubeSats durchgeführt wird und noch dazu von einer privaten Organisation. Sollte sich das Konzept als erfolgreich erweisen, dann könnte das durchaus Auswirkungen auf zukünftige private Weltraummissionen haben. Wer weiß – vielleicht ist unser Sonnensystem in ein paar Jahrzehnten voll mit kleinen Sonnenseglern, die von Planet zu Planet fliegen…

Wer mehr über die Mission erfahren will, sollte sich die Homepage von LightSail ansehen, dem Twitter-Account der Planetary Society folgen oder den Podcast der Society anhören.

1 / 2

Kommentare (21)

  1. #1 Grant
    18. Mai 2015

    Da war ja “Star Wars” einmal mehr Science als Fiction 🙂 Ich glaube in Episode 2 war es, wo Count Dooku in einen dieser Solarsegler zu sehen war:

    https://www.jedipedia.de/wiki/Punworcca_116-Klasse_Interstellare_Raumjacht?file=Punworcca_Coruscant.jpg

    Aber hier stimmt das Größenverhältnis zwischen Raumschiff und Sonnensegel sicherlich hinten und vorne nicht.

  2. #2 bruno
    18. Mai 2015

    Im Weltall gibt es natürlich keinen Wind

    Wieso? Heisst doch Sonnenwind

    Vielleicht magst du ja mal was über diese “CubeSats” schreiben?

  3. #3 Captain E.
    18. Mai 2015

    Wenn ich mich recht erinnere, hat er allerdings einen Interstellarflug durchgeführt. Ich schätze, der gute Dooku muss mit etwas kräftigerem als Licht gesegelt sein, also doch mehr Fiction als Science.

  4. #4 Karsten
    Duisburg
    18. Mai 2015

    Ich möchte kurz an Deep Space Nine erinnern, als der Sisko mit seinem Sohn mit einem Solarsegler geflogen ist und dabei auf überlichtschnelle Tachyonen getroffen sind. Damit wurden die EXTREM beschleunigt! 🙂

    Daran muss ich zumindestens die ganze Zeit denken, wenn ich diese Geschichte oben lese. ^^

  5. #5 Roland
    18. Mai 2015

    #4: Das war diese Folge: https://de.memory-alpha.org/wiki/Die_Erforscher
    Funktioniert das mit Solarsegeln eigentlich nur “vor dem Wind”, oder ist auch der Tragflächeneffekt (https://de.wikipedia.org/wiki/Dynamischer_Auftrieb) nutzbar?

  6. #6 Grant
    18. Mai 2015

    @Captain E.
    Ich habe es so in Erinnerung, dass er aus einem Interstellarflug kam und danach die Segel aufgespannt hat.

    Wie auch immer, die Idee eines Segels hat was und vielleicht lässt sich dies in Zukunft noch mit ultraleichten Solarzellen erweitern.

    Was mir noch nicht klar ist (das Video habe ich jetzt allerdings noch nicht geschaut), in welche Richtung kann denn gesegelt werden? Nur von der Sonne weg oder auch z.B. parallel zur Sonne?

  7. #7 Thomas N.
    18. Mai 2015

    Ich denke man könnte nicht nur von der Sonne weg segeln, sondern in Kombination mit Swing-by Manövern an Planeten an beliebige Orte innerhalb der Planetenbahnen hin und herfliegen, und das alles ohne Treibstoff.

  8. #8 Ingo
    18. Mai 2015

    Frage:
    Was ist mit dem Sonnenwind.
    Dieser besteht meines Wissens aus “klassischen Partikeln” (Ionen etc) die natuerlich auch einen Impuls haben.
    Ist dieser “klassische Impuls” nicht viel hoher als der Druck der durch das Licht an sich ausgeuebt wird?

  9. #9 Pilot Pirx
    18. Mai 2015

    Da sollte doch vor langer Zeit mal so eine “Regatta” zum Mond stattfinden. Ist wohl nix geworden.
    Aber was mich interessiert…
    In den 70ern hab ich mal gelesen man denke darüber nach,
    die der Sonne zugewandte Seite des Segels mit einem passenden Alphastrahler zu beschichten.
    Es würde zusätzlichen Antrieb verleihen.
    klar, damals konnte man an die heutigen Folien und möglichen Flächen kaum denken. Aber hätte sowas Sinn? Prinzipiell vorstellbar wäre es ja.

  10. #10 Till
    18. Mai 2015

    @Grant: Was mir noch nicht klar ist (das Video habe ich jetzt allerdings noch nicht geschaut), in welche Richtung kann denn gesegelt werden? Nur von der Sonne weg oder auch z.B. parallel zur Sonne?

    Mit einem reflektierenden Segel sollte es prinzipiell auch möglich sein, eine Kraftkomponente Parallel zur Sonne zu erzeugen, indem man den Spiegel nicht direkt auf die Sonne zeigt, sondern zur Seite neigt. Da die Photonen dann seitwärts reflektiert werden, sollte auf das Segel auch eine Kraft (entgegengesetzt) seitwärts wirken. Wenn man dann das Segel geschickt orientiert, kann man die Raumsonde verlangsamen/beschleunigen und so auch ohne swing-by Manöver beliebige Orbits um die Sonne einnehmen.

    Was (im Gegensatz zum Segeln mit einer Yacht auf der Erde) nicht geht, ist direkt in Richtung der Sonne zu beschleunigen, dafür bräuchte man das Raumfahrzeugäquivalent eines Kiels und das dürfte schwierig sein… Aber wie gesagt, man kann der Sonne trotzdem näher kommen, einfach indem man die Orbitalgeschwindigkeit abbremst, den Rest erledigt dann die Gravitation.

  11. #11 Grant
    18. Mai 2015

    Danke Till für Deine Antwort. Ja, so hätte ich es mir auch ungefähr vorgestellt. Ist dann halt die Frage, ob man damit tatsächlich “die Kurve” kriegt. Aber mit der Graviation der Sonne könnte es ja klappen, daran hatte ich gar nicht gedacht.

    Da muss der Segelmatrose nur aufpassen, dass er der Sonne nicht zu nahe kommt. Bzgl. Gravitationskraft vs. Sonnenwindskraft…

  12. #13 fehlfarbe
    Dresden
    18. Mai 2015

    Coole Sache! Ich weiß noch, dass ich vor ein paar Jahren, als ich im Dorf gewohnt und dunklen Himmel hatte, den [Nanosail D2][1] mit meinem 8″ Newton beobachten konnte.

    [1]: https://en.wikipedia.org/wiki/NanoSail-D2

  13. #14 Kosta(s)
    18. Mai 2015

    Wenn ich Scifi mal aufgreifen darf:
    Also ich habe bei Star Trek gesehen wie Sisko mit Sohnemann einen Segelflug machen wollte.

    Könnte man nicht mit einem Laser das ganze etwas mehr Pepp geben?

  14. #15 Captain E.
    19. Mai 2015

    Könnte man wohl – bei Larry Niven (Der Splitter im Auge Gottes) hat es zumindest geklappt. Die Aliens bei Michael McCollum (Die Segel von Tau Ceti) sind sogar auf der Schockwelle ihrer explodierenden Sonne geflogen.

    Im echten Leben dürfte es allerdings an der nötigen Energie scheitern.

  15. #16 Thorsten
    19. Mai 2015

    Wie hält man das Segel zur Sonne ausgerichtet? Bereits geringste Asymmetrien erzeugen ja ein Drehmoment, welches mit der Zeit das Segel aus dem Sonnenwind drehen?
    Eine Frage, die ich mir bereits bei Philae gestellt habe, wie der mit den Füssen voran landen (resp. hüpfen) konnte.

  16. #17 Tomtom
    19. Mai 2015

    Wenn ich es richtig verstehe sind die Cubesats ja so der Standard für private / universitäre Kleinstsatelliten. Die schweben bis jetzt nur so umher, da sie keinen chemischen Antrieb haben (dürfen) und auch keinen Platz für Sprit haben.

    Wenn hier ein neuer “Out-of-the-box” Standard für Sonnensegel geschaffen wird, der zuverlässig und erprobt ist, und den man im Cubesat Onlineshop einfach in den Einkaufswagen legen kann, dann ist das ein mächtiger Schritt! Achtung, Planeten: Die Cubesats kommen!

  17. #18 ZeT
    20. Mai 2015

    @Till
    Nein, es ist nicht möglich direkt gegen den Wind zu segeln. Man muss immer kreuzen, sonst geht nix voran. 😉
    https://de.wikipedia.org/wiki/Kreuzen_%28Segeln%29

    Das Problem um gegen die Sonne zu segeln wurde hier imho schon erwähnt. Da anders als das Wasser das All keinen Widerstand bietet, würde doch theoretisch der Sonnenwind das Schiff weg drücken.

  18. #19 Alderamin
    20. Mai 2015

    @ZeT

    Das Problem um gegen die Sonne zu segeln wurde hier imho schon erwähnt.

    Da gibt’s m.A.n. kein Problem. Man ist ja immer in einem Orbit und schwebt nicht direkt von einem Punkt zum anderen. Wenn man weiter weg von der Sonne will, muss man sein Segel aufspannen, wenn es gerade weg von der Sonne geht, dann wird man schneller. Wenn man näher ran an die Sonne will, dann spannt man sein Segel auf, wenn es auf die Sonne zugeht, dann wird man langsamer. Wie beim Ionenantireb spiralt man sich dem Ziel entgegen. Man kann halt nur nicht auf dem ausgehenden Ast langsamer oder auf dem eingehenden schneller werden.

    Sich von einem Planeten einfangen lassen, ist natürlich nicht ganz einfach, da müsste man dann geschickt das 3-Körper-Problem ausnutzen, und genau mit der richtigen Geschwindigkeit an der richtigen Stelle vorbeifliegen, um im Flyby so viel Energie zu verlieren, dass man vom Planeten eingefangen wird. Ich weiß nicht genau, wie das geht, aber da Planeten auch schon mal Asteroiden als Monde eingefangen haben, muss das irgendwie auch ohne extra Abbremsen möglich sein (Florian schrieb, glaube ich, schon mal was über einen solchen Einfang).

  19. #20 kagrra
    Osnabrück
    20. Mai 2015

    @ GRANT

    Man kann auch gegen die Sonne segeln, in dem man das segel entsprechend verstellt.

    Das sagte Harald Lesch in seiner 192. Alpha Centaury Sendung.

  20. […] zwei Wochen habe ich über den Start von LightSail-1 berichtet. Dabei handelt es sich um einen kleinen Satelliten der von der privaten Planetary Society […]