Es ist heiß! Zumindest gehe ich davon aus, dass die meisten der Leserinnen und Leser sich gerade in Deutschland, Österreich oder sonst irgendwo in Mitteleuropa aufhalten und so wie ich am Bodensee Temperaturen jenseits der 30 Grad Celsius erfahren. Ich finde das ja super und hab nichts dagegen, wenn es mal endlich so richtig hochsommerlich ist. Andere mögen das vielleicht nicht so – aber egal ob man Sonnenfan ist oder nicht: Bei diesem Wetter muss man auf jeden Fall aufpassen, keinen Sonnenbrand zu bekommen.

Das hat jetzt nicht unbedingt etwas mit den Temperaturen zu tun. Oder mit der Astronomie. Die Gründe für die momentane Hitzewelle sind eher meteorologischer Natur. Aber es gibt durchaus ein paar Zusammenhänge. Zum Beispiel wenn es um die Tageszeiten geht, bei denen man sich besonders stark vor der Gefahr eines Sonnenbrandes in Acht nehmen muss.

Lindau am Morgen - hier ist die Sonne noch hauptsächlich schön und weder heiß, noch gefährlich

Lindau am Morgen – hier ist die Sonne noch hauptsächlich schön und weder heiß, noch gefährlich

Wer, so wie ich Frühaufsteher ist, wird in diesen Tagen nicht nur wunderbare Sonnenaufgänge erleben können, sondern auch noch recht angenehme Temperaturen. Das liegt daran, dass die Sonne morgens noch tief am Horizont steht. Ihre Strahlen erreichen den Erdboden unter einem flachen Winkel und ihre Energie verteilt sich über eine große Fläche. Die Morgensonne kann den Boden und die Luft also noch nicht so stark aufheizen und es bleibt kühl. Erst wenn sie im Laufe des Tages immer weiter nach oben wandert, konzentriert sie ihre Energie auf einen immer kleineren Raum und es wird so richtig heiß. Am Abend ist es wieder umgekehrt und die tiefstehende Abendsonne sorgt für angenehm kühle Temperaturen.

Wie hoch die Sonne am Himmel stehen kann, hängt von der geografischen Breite und der Jahreszeit ab. Ich habe das in einem anderen Artikel schon ausführlich erklärt. Vereinfacht gesagt berechnet sich der maximale Höchststand der Sonne aus dem Winkel zwischen dem Horizont und dem Pol; plus der Schiefe der Erdachse. Ein Beispiel: Hier in Lindau befinde ich mich auf einer geografischen Breite von knapp 47,5 Grad (Nord). Bis zum Nordpol sind es 42,5 Grad (90-47,5). Das ist demnach auch der Winkel, den die Sonne maximal erreichen kann, wenn sie über den Horizont steigt. Beziehungsweise es wäre der Winkel, wenn die Erdachse exakt senkrecht auf die Umlaufbahn der Erde um die Sonne stehen würde. Das tut sie aber nicht, sondern ist um 23,5 Grad aus der Senkrechten geneigt. Das führt dazu, dass sie hier in Lindau im Extremfall nochmal genau diese 23,5 Grad höher am Horizont stehen kann, also insgesamt 66 Grad. Das ist aber nur einmal im Jahr der Fall, nämlich zur Sommersonnenwende. Die war schon am 21. Juni und die Sonne steht nun Tag für Tag ein klein wenig tiefer am Himmel, wenn sie ihren höchsten Punkt zu Mittag erreicht. Heute sind das in Lindau ein bisschen mehr als 65 Grad. Immer noch genug, um im Laufe des Tages für eine ordentlich Hitze zu sorgen!

Wolkenloser Himmel über dem Bodensee - hier sollte man Sonnencreme dabei haben!

Wolkenloser Himmel über dem Bodensee – hier sollte man Sonnencreme dabei haben!

Aber die Hitze alleine macht noch keinen Sonnenbrand! Dafür ist ein Teil der Sonnenstrahlung zuständig, den wir nicht sehen können. Ich hab ja schon oft erzählt, dass es sehr viel mehr Licht gibt, als unsere Augen sehen können (zum Beispiel hier). Einen Teil dieser unsichtbaren Sonnenstrahlung hat der deutsche Physiker Johann Wilhelm Ritter 1801 entdeckt (und zwar in meiner Heimatstadt Jena). Er hat mit einem Prisma ein Spektrum erzeugt, also das Licht der Sonne in seine einzelnen Farben aufgespalten. Er sah den üblichen Regenbogen vor sich, der von rot über gelb bis hin zu blau und violett reichte. Mit diesen Farben experimentierte er und wollte wissen, wie gut sie darin sind, Silberchloridpapier zu schwärzen (das sind im Prinzip die gleichen Reaktionen die auch bei der frühen Fotografie dafür gesorgt haben, das Fotopapier zu belichten). Er fand heraus, dass kurzwelliges Licht (am blau/violetten Ende des Regenbogens) sehr gut darin ist, auf dem Silberchloridpapier die entsprechenden chemischen Reaktionen hervor zu rufen und es zu schwärzen. Noch besser klappte das aber, wenn er das Papier hinter das violette Ende des Spektrums legte; dort, wo eigentlich gar kein Licht mehr zu sehen war.

Aber es musste dort trotzdem noch Strahlung vorhanden sein, die das Papier sehr viel besser schwarz färbte als die komplette sichtbare Strahlung! Diese neue Form der Strahlung wurde lange Zeit als “chemische Strahlung” bezeichnet, bis sich dann schließlich irgendwann der moderne Name durchsetzte: Ultraviolettstrahlung.

UV-Licht ist Licht mit einer Wellenlänge, die zu kurz ist, um von unseren Augen registriert zu werden. Andere Lebewesen können das aber: Insekten sehen die Blumen zum Beispiel im UV-Licht leuchten. Und auch wir Menschen werden von diesem unsichtbaren Licht beeinflusst. Je kürzer die Wellenlänge, desto mehr Energie steckt in der Strahlung und desto leichter fällt es ihr, Moleküle und Atome anzuregen oder gar zu ionisieren (d.h. Elektronen aus der Hülle der Atome herauszulösen). Das gilt besonders für die sehr kurzwellige Gamma- oder Röntgenstrahlung aber auch das UV-Licht ist in geringerem Masse dazu fähig. Es kann daher auch die Moleküle unseres Körpers beeinflussen bzw. zerstören.

Die sogenannte UV-A-Strahlung hat vom ganzen UV-Licht die längste Wellenlänge. Sie kann bis zur Lederhaut (der mittleren der drei Hautschichten) eindringen und dabei für kurzfristige Pigmentierung sorgen. Man wird also braun, die Färbung hält aber nicht lange an. Die UV-A-Strahlung kann dafür aber das Bindegewebe schädigen und dafür sorgen, das unsere Haut vorzeitig altert. Sie erhöht außerdem das Hautkrebsriskio, da sie Moleküle im Körper ionisieren kann und so die sogenannten “freien Radikale” erzeugt. Für den Sonnenbrand ist sie allerdings nicht verantwortlich.

Den erzeugt die etwas kurzwelligere UV-B-Strahlung. Sie dringt nur bis zur Oberhaut vor und verursacht hier eine langfristige Bräunung. Sie sorgt dort auch für die Bildung des wichtigen Vitamins D3; ist aber auch hauptverantwortlich für die Entstehung von Karzinomen. Und für den Sonnenbrand! Die kurzwellige UV-B-Strahlung ist energiereich und kann die Zellen der Oberhaupt schädigen. Dabei werden Botenstoffe freigesetzt, die dann in der Unterhaut eine Entzündung hervor rufen: Die Gefäße erweitern sich, die Haut färbt sich rot, wirft Blasen und Flüssigkeit kann austreten. Man hat einen Sonnenbrand bekommen!

Es gibt auch noch UV-C-Strahlung, die aber unseren Körper gar nicht erreichen kann, weil sie schon von den Molekülen in der oberen Atmosphäre blockiert wird. Und das ist die gute Nachricht: Unsere Atmosphäre lässt generell nur wenig UV-Strahlung durch. Vor allem die Ozonschicht hält sie zurück (weswegen wir auch gut auf sie aufpassen sollten!). Die Menge der UV-Strahlung, die dennoch bis zur Erdoberfläche dringen kann, hängt daher auch davon ab, wie viel Atmosphäre sich zwischen uns und der Sonne befindet. Und so wie die Temperatur ändert auch die sich mit dem Sonnenstand.

Sommerabend mit angenehmen Temperaturen in Bregenz am Bodensee

Sommerabend mit angenehmen Temperaturen in Bregenz am Bodensee

Wenn die Sonne direkt über unserem Kopf stehen würde, dann wäre die Dicke der Atmosphärenschicht die ihre Strahlung durchdringen muss, am geringsten. Je näher sie dem Horizont kommt, desto länger ist der Weg, den Licht und UV-Strahlung durch die Lufthülle zurück legen müssen und desto mehr davon kann absorbiert werden. Wer frühmorgens oder am Abend draußen ist, hat gute Chancen, ohne Sonnenbrand davon zu kommen. Wer sich aber Mittags der hochstehenden Sonne ungeschützt aussetzt, wird schnell merken, wie unangenehm das werden kann!

Also bleibt lieber im Schatten – oder benutzt ausreichend Sonnencreme! Ich werde die heißen Mittagsstunden sowieso mit Arbeit im Konferenzzentrum verbringen (müssen) und dann den kühlen Abend für eine kleine Radfahrt am Ufer des Bodensees nutzen!

Kommentare (96)

  1. #1 Alderamin
    2. Juli 2015

    @Florian

    Also bleibt lieber im Schatten

    Das hilft auch nur bedingt, das UV-Licht ist ja nicht komplett weg, wenn es in der Luft gestreut wird, sondern kommt, genau so wie das blaue Licht, aus allen Richtungen des Himmels und somit dringt es auch in den Schatten. Natürlich weniger intensiv als direkt in der Sonne.

    Hab’ mich vor ein paar Jahren mal am Ende einer Dienstreise in der Karibik drei Stunden an den Strand gelegt, ohne Sonnencreme, musste anschließend sofort fliegen. Hab’ mich einfach in den Schatten von ein paar Palmen gelegt. Und den Sonnenbrand meines Lebens geholt. Schüttelfrost noch im Flieger, einen Tag unfähig zu arbeiten (konnte keine Kleidung aushalten) und zwei Wochen gerötete Haut. War vor der Reise kaum in der Sonne gewesen.

    Lieber Sonnencreme benutzen, auch wenn hier keine Karibik ist. Bei vielen wird jetzt vermutlich Haut freigelegt, die dieses Jahr noch keine Sonne abbekommen hat, und manche Menschen mit blasser Haut sind ja ohnehin empfindlicher als andere. Die Haut soll ja angeblich keinen Sonnenbrand vergessen, was sich später mal in Form von Hautkrebs rächen könnte.

  2. #2 phunc
    2. Juli 2015

    @Alderamin

    Ich würde sagen es kommt auf die Art des Schattens an? Zum einen auf die Materie, die den Schatten verursacht – Blätter sind vermutlich weniger effektiv als zB eine Metallplatte. Zum anderen würde ich darauf tippen: je mehr Schichten dazwischen liegen, umso effektiver, dh ein großes Palmenblatt ist weniger effektiv als 20 Palmenblätter oder ein Baum mit ganz vielen kleinen Blättern. Den Sonnenbrand hättest du dir vermutlich nicht geholt, wenn du dich im Geäst einer Roßkastanie befunden hättest. Ebenso kann ich mir vorstellen, dass die größe des leeren Luftraums ein Faktor ist. Wenn zwischen dem Schattenerzeuger und der Person viel Raum ist, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass gestreute Strahlung auf die Person trifft. Ist aber wenig Raum vorhanden, kommt weniger gestreute Strahlung an – zB ein Sonnenschutz in 10 m Höhe hat mehr “Raum” als ein Sonnenschutz in 1 m Höhe.

    Natürlich ist ein Sonnenschutz, den man auf die Haut aufträgt die sichere und sinnvollere Nummer. Aber man darf sich trotzdem Gedanken machen, wie Strahlung mit Materie wechselwirkt und dass es da durchaus Unterschiede geben kann.

    Nebenbemerkung:
    Früher war es vornehm helle Haut zu haben, denn nur die Arbeiter waren draußen und mussten schuften. Heute ist es genau umgekehrt. Die bleichen Arbeiter sitzen drinnen, während die vornehmen Menschen so viel Freizeit haben dass sie ständig draußen rumliegen können. Irgendwie witzig 😀

  3. #3 Uli
    2. Juli 2015

    Ich hab vor ein paar Tagen etwa eine Stunde auf dem Balkon gesessen, ohne Sonnencreme zu benutzen. Schon waren die Beine krebsrot. Das unterschätzt man schnell.

    Ach ja, bei der BBC haben sie gestern im Laufe der Wimbledon-Übertragung erwähnt, daß es der heisseste Juli-Tag seit Beginn der Aufzeichnungen war.

    Und der Juli ist noch lang…

  4. #4 eh i
    2. Juli 2015

    hab mal in einem grichischen hotel folgenden spruch gelesen:

    in die mittagssonne gehen nur blöde hunde und engländer.

    am abend sind haben wir dann mit engländern zusammen etwas getrunken auf der hotelterrasse , beide hatten einen sonnenbrand der nicht ohne war, selten so eine rot gesehen…
    :O)

  5. #5 schlappohr
    2. Juli 2015

    Die “Schattenbräunung” kann ich nur empfehlen. Ich war vor einigen Wochen zum 14. mal in dem Land, auf das gerade alle schimpfen und habe mich diesmal konsequent aus der direkten Sonne herausgehalten und den ganzen Tag im Halbschatten meines Lieblingsbaumes gelegen. Das führte dann mit moderatem Lichtschutzfaktor (20) komplett ohne Sonnenbrand zu der gewünschten “Gesamtfärbung” nach zwei Wochen. Hängt natürlich vom Hauttyp ab. Und in der Karibik würde das sicher nicht funktionieren.

  6. #6 Tina_HH
    2. Juli 2015

    Das Krasseste, was ich mal gesehen habe, war eine Frau an einem Strand (muss irgendwo im Sommer am Mittelmeer gewesen sein), die schon sehr stark rot-braun verbrutzelt aussah. Während alle anderen wegen der Hitze und der hochstehenden Sonne unter Sonnenschirmen saßen oder lagen oder schwimmen waren, lag sie ziemlich reglos in der prallen Sonne und ging in regelmäßigen Abständen kurz ins Meer, wo sie einmal kurz untertauchte, um sich dann sofort wieder in die pralle Sonne zu legen. Es war wirklich so heiß, dass man es unter dem Sonnenschirm gerade noch so aushalten konnte und ich habe mich damals gefragt, wie diese Frau die direkte Sonneneinstrahlung und Hitze bloß aushält. War irgendwie faszinierend, aber auch ein bißchen unheimlich, wenn man bedenkt, wie ungesund so ein Verhalten sein kann. Auf jeden Fall war deutlich zu sehen, dass sie unbedingt so braun wie möglich werden wollte. Wobei dieses rot-verbrannte Braun ja nicht unbedingt so wahnsinnig gut aussieht. Aber da sind die Geschmäcker ja wahrscheinlich auch verschieden…

  7. #7 Alderamin
    2. Juli 2015

    @phunc

    Ich würde sagen es kommt auf die Art des Schattens an? Zum einen auf die Materie, die den Schatten verursacht – Blätter sind vermutlich weniger effektiv als zB eine Metallplatte

    Glaube ich nicht, denn es schützt ja schon dünnste Kleidung davor, Farbe anzunehmen.

    Den Sonnenbrand hättest du dir vermutlich nicht geholt, wenn du dich im Geäst einer Roßkastanie befunden hättest.

    Stimmt, aber eher deswegen, weil die mit ihrem riesigen Laubdach viel mehr Fläche am Himmel verdeckt. Der Schatten einer Palme ist eher wie der eines Sonnenschirms, verdeckt um die Sonne herum nur ein kleines Stück Himmel.

    Ebenso kann ich mir vorstellen, dass die größe des leeren Luftraums ein Faktor ist. Wenn zwischen dem Schattenerzeuger und der Person viel Raum ist, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass gestreute Strahlung auf die Person trifft.

    Denke ich nicht, die Streuung findet in der gesamten Atmosphäre statt. Es kommt ebenso wenig Streulicht unter den Blättern eines Baumes hinzu, wie an Himmelsblau hinzu kommt (ist ja dieselbe Streuung). Man sieht ja auch ferne Dinge in der Horizontalen (Berge, große Gebäude) blau verfärbt, weil die Luft dazwischen das Licht streut, aber nicht das Laub eines nahen Baums.

  8. #8 s.s.t.
    2. Juli 2015

    Ich habe mal auf Sylt eine sog. Strandkorbleiche gesehen: Die Vorderseite krebsrot, der Rücken reinweiß. Kann leicht passieren, wenn man im Strandkorb einschläft oder sonstwie nicht aufpasst.

    Bei einem milden Sonnenbrand ist häufig eine Dexpanthenol-Creme hilfreich.

  9. #9 bruno
    2. Juli 2015

    …Meteorologie hat ja auch irgendwie mit der Sonne zu tun 🙂

  10. #10 Karla Kolumna
    2. Juli 2015

    @ Tina_HH

    Solche Extrem-Braterei finde ich auch immer sehr befremdlich. Vom Hautkrebs-Aspekt mal abgesehen, den man sich ja leider auch mit wenig sichtbarem Sonnenbaden “einfangen” kann, sehen die Leute meist nicht wirklich toll aus.
    Ich bin niemand der um der Faltenvermeidung willen die Sonne kpmplett meidet, aber diese Lederhaut die viele extreme Sonnenabeter teilweise bekommen finde ich besonders gruselig.

    Habe kein Problem damit Sonnencreme zu nutzen, auch wenn es meist ziemlich klebrig ist in Kombination mit Schweiß.
    Allerdings wünsche ich mir sehr, dass bald Sonnencremes erfunden werden die keine fiesen gelben Flecken auf jeder nicht sehr dunklen Kleidung hinterlassen.

  11. #11 Alderamin
    2. Juli 2015

    @schlappohr

    moderatem Lichtschutzfaktor (20)

    Gibt’s da eigentlich verschiedene Skalen? Ich hätte jetzt 6-8 für einen moderaten Faktor gehalten und 15-20 für einen sehr starken. Die Definition, die ich kenne, lautet, dass man bei Faktor x x-mal so lange in der Sonne liegen kann wie ohne Sonnencreme. Hatte mich dann aber in den USA über Faktoren von 40 bis 60 der dortigen Cremes gewundert. Vermutlich Fahrenheit-Sonnenschutzfaktoren 🙂

    Die Zahlen darf man ohnehin nicht so wörtlich nehmen, man trägt das Zeugs ja nie perfekt gleichmäßig auf.

  12. #12 Karla Kolumna
    2. Juli 2015

    @ Alderamin Glaube ich nicht, denn es schützt ja schon dünnste Kleidung davor, Farbe anzunehmen.

    Kleidung hat auch bloß einen gewissen Sonnenschutzfaktor in Abhängigkeit von Dichte und Farbe. Nass sieht es auch noch einmal anders aus.

    Wie ich aus leidvoller Erfahrung weiß, kann man sich auch mit einem Shirt aus normalem Shirtstoff einen netten Sonnenbrand holen.

    Daher wird ja mittlerweile UV-Schutzkleidung für Kinder empfohlen, die auch nass noch gut schützt..

  13. #13 bruno
    2. Juli 2015

    @Alderamin: “lieber Sonnencreme benutzen”.
    Leider auch kein Allheilmittel… besser auf ausreichenden Eigenschutzfaktor der Haut achten… also nach der dunklen Jahreszeit erst langsam anbraten.

    Sonnencremes bestehen häufig aus Mischungen diverser chemischer Stoffe, deren Zusammenspiel nicht im Ansatz klar ist, teilweise beinhalten die Cremes u.a. Hormone – völlig unklar, wie die in den eigenen Hormonhaushalt eingreifen…

    In den USA gibt es eine Studie, wonach durch verstärkten Gebrauch von Sonnenschutzmitteln und einer drastischen Senkung der Hautkrebstoten – es plötzlich eine (effektiv) höhere Mortalitätsrate durch Darmkrebstote gab – durch ungenügend gebildetes Vitamin D.

    Wie immer liegt die Wahrheit in der Mitte… Kopf einschalten 🙂

  14. #14 Tina_HH
    2. Juli 2015

    Bei den Lichtschutzfaktoren scheint sich in der Tat einiges geändert zu haben. Ich weiss noch, dass ich früher immer Lichtschutzfaktor 4 (Delial) benutzt habe. Heutzutage nehme ich (je nach Gegend) 20 oder 30. Ob die aber wirklich so viel mehr schützen? Keine Ahnung.

  15. #15 Alderamin
    2. Juli 2015

    @bruno

    Der eigentliche Wirkstoff in Sonnencremes ist, soviel ich weiß, Titanoxid. Der sorgt übrigens (um den Bogen zur Astronomie wieder hinzubekommen) bei Mira-Veränderlichen vom Spektraltyp S (nahe verwandt mit den Kohlenstoffsternen vom Typ C) dafür, dass sie ihre Helligkeit so stark ändern. Der Stern trägt sich gewissermaßen periodisch Sonnencreme auf 🙂

  16. #16 schlappohr
    2. Juli 2015

    @Alderamin, Tina_HH

    ich habe bis vor einigen Jahren auch noch 6 oder 12 benutzt. Aber die gibt’s anscheinend gar nicht mehr (ich finde jedenfalls keine), und zudem habe ich gemerkt, dass der Schutz nicht mehr ausreicht. Entweder hat wie Wirkung nachgelassen oder die Strahlung ist tatsächlich stärker geworden (obwohl sich die Ozonschicht doch angeblich erholt hat. Oder habe ich mir das zusammenphantasiert?). LSF 20 ist jedenfalls das kleinste, was ich im Supermarkt gefunden habe, und das passt einigermaßen.

  17. #17 Alderamin
    2. Juli 2015

    @Schlappohr

    Ein Blick auf Amazon mit dem Suchbegriff Sonnencreme zeigt mir, dass ich bei den Schutzfaktoren nicht mehr auf dem Stand der Dinge bin. Anscheinend haben wir längst die amerikanische Skala übernommen.

    An der UV-Menge der Sonne hat sich nichts geändert, und das Ozonloch betraf eher die Antarktis und die gemäßigten Zonen drum herum, wo zum Glück nicht viele Menschen lebten. Das Ozon im Norden wurde etwas dünner, war aber m.E. nie ganz weg. Über der Antarktis sorgte eine Art Wirbel dafür, dass die Luftmassen dort von einem Austausch mit der Umgebung zeitweise abgeschnitten waren, deswegen wurde da mehr Ozon abgebaut und weniger nachgeliefert als in der Arktis.

  18. #18 Karla Kolumna
    2. Juli 2015

    Ich hab gerade mal kurz gesucht ob sich eventuell an den Berechnungen oder Einstufungen etwas geändert hat, aber nichts dazu gefunden.
    Denn wenn man von einem hellen Hauttyp mit wenig Eigenschutzzeit ausgeht, dann sind 2-6 auch eher mau als Verlängerungsfaktor.
    Bei meinem Hauttyp mit etwa 20 Minuten Eigenschutz komme ich mit Faktor 6 auf mickrige 120 Minuten, wenn man die auch für Schattenzeiten ansetzt, dürfte ich kaum aus dem Haus.

    Davon abgesehen, dass man das Zeug vermutlich gar nicht ordentlich und ausreichend genug aufträgt und schnell wieder abreibt, sind mit 20 bis 30 sympathischer.

  19. #19 Alderamin
    2. Juli 2015

    @myself

    Letzter Post von mir dazu: offenbar gab’s früher durchaus keine andere Skala, die Cremes waren tatsächlich einfach durchlässiger und wären heute gar nicht mehr als Sonnenschutz zulässig. Siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Lichtschutzfaktor

  20. #20 Patrick
    Frankfurt
    2. Juli 2015

    Das Interessante am Sonnenbaden ist (leider ist mir gerade der Name des Buches und der des Autoren entfallen), dass die gewünschte Sonnenwirkung (also der Bräunungseffekt) in der Zeit von 0 bis 15 Minuten erfolgt.

    Wer nach danach noch weiter fleißig, wie Grillgut unter der Oberhitze, in der Sonne liegt, erzielt keinen zunehmenden Bräunungseffekt, sondern schadet damit nur der Haut. Im Detail ging der Autor dann um die Prozesse, die ich nicht mehr im Einzelnen wiedergeben kann. Im Ergebnis aber entsteht nach den 15 Minuten der Sonnenbrand.

    Muss seitdem immer etwas lachen, wenn ich Menschen sehe, die den halben Tag damit verbringen braun zu werden, wenn doch prinzipiell 15 Minuten ausreichen und den gleichen Effekt erzielen. (Kurze Anmerkung: Ich bin da jetzt keineswegs auf Effizienz! aus) 😀

  21. #21 Turi
    2. Juli 2015

    Also ich kenne diese “kleine” Skala gar nicht. Bei mir war LSF 20 schon immer das niedrigste was man kaufen kann, ich selber nutze 50+ aufgrund meinen tiefen Abneigung von Sonnenbrand. Bin aber auch erst 24 🙂
    Bruno: Was eine Unsinn. Wenn man nicht alle paar Stunden den ganzen Körper in Sonnencreme badet, wird man immer genug Vitamin D produzieren. Und ich weiß ja nicht, welche Sonnencreme Sie kaufen, aber in meiner sind keine Hormone drin, sondern nur die üblichen Hautcreme Bestandteile und TiO2. Und Titanoxid ist ungiftig, nicht umsonst wird es so gerne als weißer Farbstoff genutzt, zum Beispiel in Wandfarbe, Lebensmittel und Medikamenten.

  22. #22 schlappohr
    2. Juli 2015

    @Patrick

    “Ich bin da jetzt keineswegs auf Effizienz! aus”

    Mit einem guten Buch, MP3-Player, Fernglas und Fotoapparat an einem fast menschenleeren Strand in der Sonne unter einem Baum zu liegen lässt sich aus meiner Sicht in Puncto Effizienz nicht mehr steigern 🙂

  23. #23 Mafl
    2. Juli 2015

    Uh, die von Florian beschriebene Blasenbildung kenne ich nur zu genau! Als rothaariges Kind zu Zeiten von “Tiroler Nussöl” (ohne LF) ging das leider schnell.
    Mein letzter Sonnenbrand liegt glücklicherweise schon mehr als 10 Jahre zurück (keine Badeurlaube mehr, ansonsten bekleidet und mit Sonnenhut) und entstand so ähnlich wie von Alderamin beschrieben unter Palmenschatten. Ich denke mal, dass es auch gereicht hat, dass die Palmblätter sich bewegt haben, so dass es mal mehr und mal weniger Schatten gab.

  24. #24 noch'n Flo
    Schoggiland
    2. Juli 2015

    @ Alderamin:

    Die Haut soll ja angeblich keinen Sonnenbrand vergessen, was sich später mal in Form von Hautkrebs rächen könnte.

    Wieder mal so ein blödsinniger Medizin-Mythos. Es gibt bislang keinen Beweis dafür, dass ein bestimmter Sonnenbrand aus der Kindheit Hautkrebs ausgelöst hätte. Nicht einmal, wer in der Kindheit besonders oft Sonnenbrände hatte, hat als Erwachsener ein wirklich signifikant erhöhtes Risiko.

    Dieses Falschverständni rührt vor allem daher, dass bislang fast alle diesbezüglichen Studien das Problem haben, dass die Probanden iohre Sonnenexposition in der Kindheit selber einschätzen mussten. Und das ist leider eine grosse Fehlerquelle.

    Natürlich kann bei einem einzigen Sonnenbrand eine Schädigung des Zellerbgutes erfolgen. Aber wenn sich nicht unmittelbar danach ein Tumor bildet, kommt dann auch nix mehr. Das liegt daran, wie die Haut aufgebaut ist: ganz unten sitzt die Basalschicht der Zellen, hier wird neue Haut gebildet. Von dort aus wandern die Zellen langsam nach oben – und sterben dabei irgendwann ab. Bis sie schliesslich zur obersten Hautschicht und schliesslich abgetosn werden.

    Schäden durch Strahlung, die nur die oberen Hautzellen betreffen, sind daher zu vernachlässigen (es sei denn, wir haben es mit einer sehr hohen Strahlendosis zu tun, die zu einem rasanten Tumorwachstum führt). Interessanter wird es bei Schädigungen des Erbgutes der Basalzellen. Aber eine so grose Schädigung, die einen Tumor zur Folge hat, müsste sich aufgrund der hohen Teilungsaktivität dieser Zellen auch schnell bemerkbar machen. Es sind aber nicht die einzelnen kleinen Schäden am Erbgut, sondern die Geamtzahl vieler solcher Schäden, die ich im Laufe der Jahre ansammeln. Und die entstehen nicht nur durch energiereiche Strahlung, sondern auch durch viele andere (Umwelt-)Einflüsse.

    Also: habt keine Angst, wenn Ihr in der KIndheit öfters Sonnenbrände hattet – passt einfach in Zukunft besser auf. Und vermeidet andere unnötige Belastungen der Haut.

  25. #25 bruno
    2. Juli 2015

    @Turi
    Starke Worte – aber da steh ich ja drauf 🙂

    …ich möchte mal aus einem Handbuch für Surfer (“Advanced Surfing”) zitieren :

    Das amerikanische Center for Deasease Control (CDC) hat bei …95% aller… amerikanischen Probanden Oxybenzone im Blutkreislauf festgestellt.
    Die Substanz steht im Zusammenhang mit Zellschäden (Erbgut, Krebs) und dem Auslösen von Allergien. 84% der über 800 getesteten Sonnenmittel bestanden die Anforderungen des CDC nicht. Einige enthielten sogar den Stoff Octinoxat, der in der Natur vorkommende Hormone nachbildet und so das körpereigene Hormonsystem auf den Kopf stellen kann.

    …selbst das Bundesgesundheitsamt sieht die hormonelle Beeinflussung als gegeben an, befindet die Grenzwerte jedoch als ausreichend und sieht “die Zusammenarbeit mit Industrie und Forschung als sehr konstruktiv an…”
    (Quelle Schweizer BGA)

    …so wird vermutet, dass weltweit ganze 10% aller noch intakten Korallenriffe … bereits Schädigungen durch in Sonnencremes enthaltene Bleichmittel erlitten haben.
    …man schätzt, dass von Wassersportfreunden zwischen 4000 und 6000 Tonnen Sonnenpflegeprodukte direkt ins Meer gewaschen werden.

    Die Geschichte mit dem “mehr Darmkrebstote als weniger Hautkrebstote durch mehr Sonnencremes” … war auch eine amerikanische Studie, das Paper habe ich aber gerade nicht mehr zur Hand…

    (…in meinem Post bezog ich mich explizit auf US-amerikanische Studien…)

  26. #26 Alisier
    2. Juli 2015

    …..und es gebührt noch’n Flo großer Dank, die Hautkrebspanik ins rechte Licht gerückt zu haben. Unsere Tochter bekommt von den handelsüblichen Sonnenschutzcremes sofort Ausschlag, aber es war ein Kampf, den Erzieherinnen das Ganzkörpereincremen auszureden. “Aber der Hautkrebs! Wollen sie ihre Tochter wirklich diesem Risiko aussetzen?” Uswusf…
    Ahnungslosigkeit ist eine Qual für alle, mal wieder.

  27. #27 noch'n Flo
    Schoggiland
    2. Juli 2015

    @ Alisier:

    Naja, die Aussage, die Haut vergesse keinen Sonnenbrand, ist in etwa so sinnvoll wie “die Leber vergisst kein Glas Wein”.

  28. #28 Florian Freistetter
    2. Juli 2015

    @Alsisier: “und es gebührt noch’n Flo großer Dank, die Hautkrebspanik ins rechte Licht gerückt zu haben.”

    Hat denn jemand Hautkrebspanik gemacht? Abgesehen davon ist es immer von Vorteil, einen Sonnenbrand zu vermeiden. Und sich bei einem Wetter wie diesem einzucremen/sonst irgendwie zu schützen.

  29. #29 noch'n Flo
    Schoggiland
    2. Juli 2015

    @ Bruno:

    In den USA gibt es eine Studie, wonach durch verstärkten Gebrauch von Sonnenschutzmitteln und einer drastischen Senkung der Hautkrebstoten – es plötzlich eine (effektiv) höhere Mortalitätsrate durch Darmkrebstote gab – durch ungenügend gebildetes Vitamin D.

    Wo finde ich diese Studie, bitteschön? Der Zusammenhang erscheint mir doch arg weit hergeholt.

  30. #30 noch'n Flo
    Schoggiland
    2. Juli 2015

    @ FF:

    Hat denn jemand Hautkrebspanik gemacht?

    Hier im Blog: nein. Aber das hat Alisier ja auch gar nicht behauptet. Es geht hier mehr um die in der Gesellschaft im allgemeinen und in gewissen Berufsgruppen im speziellen immer mehr verbreitete Überbewertung des Risikos durch hohe UV-Belastung.

  31. #31 Florian Freistetter
    2. Juli 2015

    @nochnFlo: “Naja, die Aussage, die Haut vergesse keinen Sonnenbrand, ist in etwa so sinnvoll wie “die Leber vergisst kein Glas Wein”.”

    Ich verstehe gerade nicht, wieso auch nur eine dieser Aussagen sinnlos sein sollte? Wer zu viel säuft, schädigt seine Leber. Wer seine Haut ständig ungeschützt der Sonne aussetzt, schädigt die Haut. Muss ja nicht Hautkrebs sein…. UV-Strahlung ionisiert und sich zu viel ionisierender Strahlung auszusetzen ist immer potentiell schädlich (sonst könnte man auch gefahrlos so viel röntgen wie man wollte).

  32. #32 Lemurian
    2. Juli 2015

    Hat eigentlich noch jemand das Gefühl das diese Backofen Hitze nicht normal ist? Wenn ich mich richtig erinnere an meine Jugend in den 80er Jahren dann war es da zwar auch heiß aber diese Backofen Hitze gab es damals nicht.

    Wo von kommt? Treibhauseffekt? Klimaerwärmung? Oder bin ich einfach mittlerweile zu alt geworden so das ich das heute anders empfinde als damals als ich ein Jugendlicher war?

  33. #33 noch'n Flo
    Schoggiland
    2. Juli 2015

    @ FF:

    sich zu viel ionisierender Strahlung auszusetzen ist immer potentiell schädlich

    Unbestritten. Aber die Formulierung “die Haut vergisst keinen Sonnenbrand” bei vielen Menschen zu der Üerzeugung geführt, dass bereits ein einziger Sonnenbrand zu Krebs führen könnte. Und das noch nach Jahrzehnten. Was jedoch extremst unwahrscheinlich ist. Leider kapieren das aber viele Eltern und Erzieher nicht.

  34. #34 noch'n Flo
    Schoggiland
    2. Juli 2015

    hat bei vielen Menschen…

  35. #35 Volker
    2. Juli 2015

    @Lemurian

    Hat eigentlich noch jemand das Gefühl das diese Backofen Hitze nicht normal ist? Wenn ich mich richtig erinnere an meine Jugend in den 80er Jahren dann war es da zwar auch heiß aber diese Backofen Hitze gab es damals nicht.

    Das ist eine interessante Ansicht, meist hört man das andersrum, so in der Art “früher, da hatten wir noch richtige Sommer mit wochenlang Sonnenschein, heutzutage hingegen regnet es fast nur noch.”

    Ich kann beides nicht bestätigen. Ich bin Baujahr 1969 und ich kann mich aus meiner Jugend sowohl an krasse Hitzewellen, als auch an verregnete, ‘ausgefallene’ Sommer erinnern. Damit, dass man, wenn man älter wird, extreme Hitze nicht mehr so gut verträgt, dürftest Du aber recht haben. Geht mir zumindest so, wobei ich 30° noch nicht als extrem empfinde.

    Gruß, Volker

  36. #36 Alderamin
    2. Juli 2015

    @noch’n Flo

    Aber die Formulierung “die Haut vergisst keinen Sonnenbrand” bei vielen Menschen zu der Üerzeugung geführt, dass bereits ein einziger Sonnenbrand zu Krebs führen könnte.

    Das habe ich schon explizit so gelesen / gehört (könnte auf SpOn gewesen sein). Es gibt doch die Theorie, dass Krebs aus Stammzellen entsteht, die selbst kaum behandelbar sind und Jahre (oder auch länger?) schlummern können, bevor es zu einem Ausbruch kommt, und die auch dafür verantwortlich sind, dass Geheilte Krebspatienten später wieder erkranken. Das erschien mir im Zusammenhang mit der Behauptung als plausible Erklärung.

    Aber ich bin natürlich nur ein medizinischer Laie, der die Zeitungen liest. An einen Artikel, der klipp und klar sagt, die Behauptung sei Unsinn, kann ich mich nicht erinnern.

  37. #37 bruno
    2. Juli 2015

    @noch´n Flo (…kleiner bruno – hier treibt sich nochn GROSSER Bruno rum…)
    heisses thema… hier überschneiden sich offenbar die posts… (>>#25)
    – das paper habe ich leider nicht mehr zur hand
    – deinen post #24: ja, danke! das sinnvollste sonnenschutzmittel ist imho der gesunde menschenverstand

    @Turi
    ich verbringe viel zeit in der sonne (zw.44.8 und 23.3 breitengrad). ich benutze keine sonnencremes, ich hatte die letzten 20 jahre keinen sonnenbrand, ich sehe ein, dass “normale” mitteleuropäer cremen sollen und müssen, ich sehe aber ständig, wie der “normale” mitteleuropäer gegen jeden gesunden menschenverstand handelt, wenn er am meer ist!
    ich sehe ein, dass oft die zeit fehlt, die geduld aufzubringen… die haut vorzubräunen. aber. (#20 hat seinen punkt.)

    ach je … bei mir gehen hier die posts wild durcheinander….
    die frage von
    @noch`n Flo in #29 habe ich ja in #25 schon angesprochen…
    @alderamin hatte mir geantwortet, posts tauchen gerade neu bei mir auf, wenn ich nach oben scrolle….

    mein punkt ist #25…

    …und aus eigener erfahrung weiss ich, dass ich (dunkler hauttyp, täglicher sonnen(licht)kontakt) keine sonnencreme brauche und explizit keine “creme” benutze und selbst vorbehalte hege wie #??
    (*ächz* ..*da hatte doch gerade jemand gepostet, dass seine tochter mit cremes allergie-auslösende probleme hatte …. der ist bei mir wieder weg….*)

  38. #38 Braunschweiger
    2. Juli 2015

    @n’nFlo, Florian, Alisier…:
    Könnten wir uns jetzt eventuell darauf einigen, dass kummulierte bzw. “zusammengesammelte” Sonnenbestrahlung die Haut schädigt oder schädigen kann, wenn denn aufgrund der Intensität die Basalzellen erreicht werden? Und dass die Leber durch fortwährenden zu stark erhöhten Alkoholkonsum geschädigt werden kann, wobei denn zu fragen wäre, wo die Grenze liegt? Elsbeerenschnaps macht da wohl keine Ausnahme, wobei das selbstredend ein geistiges Getränk ist…

    Das Problem für die ganz gemeine Bevölkerung ist, dass sich offenbar die meisten unter einer fortlaufenden Belastung und Schädigung nicht viel vorstellen können. Sätze wie “die Haut vergisst keinen Sonnenbrand” oder “die Leber vergisst kein gelöschtes Glas” sind da wesentlich einprägsamer und abschreckender. Andernfalls passieren da so Überlegungen, man könne ja mal die eine oder andere Ausnahe machen. So, wie bei der alten Dame, die sagte “heute sündige ich mal” — das machte sie jeden Tag, bis sie starb.

  39. #39 Alisier
    2. Juli 2015

    @FF
    Es lag mir sehr fern diesen Blogpost der Hautkrebspanikmache zu bezichtigen.
    Aber dass Eincremen eine sinnvolle Maßnahme sein soll, erschließt sich mir wirklich nicht. Entweder man begreift, dass die Sonne nur in Maßen genossen werden sollte, oder man begreift es nicht. Sich mit fragwürdigen Substanzen zuzukleistern, um sich ohne Schmerz wie ein Brathähnchen rösten zu lassen, scheint mir nicht sehr klug zu sein. Und wer schafft es schon, jedes Stück Haut ausreichend mit dem Zeug zu bedecken.
    Das Benutzen von Sonnencreme ist eine sehr spezielle Placeboform, psychologisch hochinteressant aber eben in keinster Weise sinnvoll.

  40. #40 Alderamin
    2. Juli 2015

    @bruno

    da hatte doch gerade jemand gepostet, dass seine tochter mit cremes allergie-auslösende probleme hatte

    Ich hab’ auch Probleme mit manchen Cremes, nicht nur Sonnencreme, auch ordinäre Nivea oder Bepanthen (Wund- und Heilsalbe) oder auch Wundpflaster führt bei mir zu heftigem Ausschlag. Hatte schon mal eine heftige Mallorca-Akne von Sonnenmilch. Aber ich hab’ eine Firma gefunden, die vertrage ich persönlich problemlos (gibt’s in der Apotheke, kostet halt etwas mehr).

    Man kann nicht verallgemeinern, dass alle Sonnencremes grundsätzlich schlecht sind. Und blasse Hauttypen werden sich auch nach Vorbräunen bei zu langem Aufenthalt in der Sonne einen Sonnenbrand holen.

  41. #41 Braunschweiger
    2. Juli 2015

    @kleiner bruno:
    Wenn du besser unterscheidbar sein willst, dann häng’ doch an deinen Nick noch ein paar Extrabuchstaben oder Ziffern dran.

    Du bezeichnest dich als dunkler hauttyp — darf ich fragen, nur zum Verständnis, meinst du europäisch dunkel (aka Mittelmeer) oder richtig dunkelhäutig?
    Ich denke nämlich, das könnte in der Resistenz gegen Sonne noch einen Unterschied ausmachen. Ich habe z.B. keine Ahnung, ob Schwarzafrikaner jemals ein Sonnenschutzmittel brauchen ob des natürlichen Schutzes ihrer Haut.

    Übrigens: die Tochter mit der allergieauslösenden Creme war bei Alisier, wobei mir da die Frage kommt, ob bei Verwandschaft mit Asiaten (er erwähnte mal China) wieder eine andere natürliche Sonnenresistenz dazu kommt.

  42. #42 Alisier
    2. Juli 2015

    Sonnenresistenz nicht, Braunschweiger, denn dass es immer gefährlich werden kann, darauf hat der Blogchef ja zurecht hingewiesen. Aber ja, die Haut in unserer Familie wird schnell dunkel, und ist im Allgemeinen schneller dazu in der Lage ihren eigenen Sonnenschutz zu produzieren.
    Und klar, alles in Maßen. Genau diese Erkenntnis unterlaufen aber Erfindungen wie Sonnencreme, indem sie suggerieren, jetzt könne man sich ja 12 Stunden problemlos garen lassen.
    So als würde man Pillen schlucken um Komasaufen betreiben zu können.

  43. #43 Florian Freistetter
    2. Juli 2015

    @Alisier: “Aber dass Eincremen eine sinnvolle Maßnahme sein soll, erschließt sich mir wirklich nicht. Entweder man begreift, dass die Sonne nur in Maßen genossen werden sollte, oder man begreift es nicht. “

    Vergiß nicht die Menschen, die sich der Sonne aussetzen müssen – weil sie zB einen entsprechenden Job im Freien haben. Oder, so wie ich, vielleicht auch bei Sonnenschein nicht immer nur im dunklen Zimmer sitzen sondern auch mal zwei bis drei Stunden wandern oder joggen wollen. Es geht hier nicht ums reine Sonnenbaden am Strand!

    “Das Benutzen von Sonnencreme ist eine sehr spezielle Placeboform, psychologisch hochinteressant aber eben in keinster Weise sinnvoll.”

    Das würde ich jetzt mal als Unsinn bezeichnen. Ganz abgesehen von Hautkrebs schadet zu viel UV-Strahlung der Haut. Und Sonnencreme schützt vor zu viel UV-Strahlung. Ganz real und gar nicht Placebo.

  44. #44 Alisier
    2. Juli 2015

    @FF
    Ein bisschen Zuspitzung muss manchmal schon sein, denke ich. Und ja, ich dachte an die Hähnchen am Strand.
    Klar reduziert die Creme den UV-Einschlag: aber wie viele erneuern denn nach dem Baden die Schicht jedesmal akribisch?
    Deswegen Placebo: das Nutzen der Creme verdrängt die Erkenntnis, dass es immer noch gut wäre, das Sonnenbaden nicht zu übertreiben. Die Nutzer möchten gerne glauben, dass sie, wie Siegfried, im Drachenblut gebadet haben. Dem ist aber nicht so.

  45. #45 Braunschweiger
    2. Juli 2015

    @Alisier: …suggerieren…
    Da ist was dran, das ist ein Punkt. Die Industrie und die böse Werbung, das böse böse Marketing…

    Dann ist aber nicht das Titanoxid schuld am Sonnenbrand, und auch nicht die Begleitstoffe in der Creme, sondern die Art und Weise von übermächtigen Konzernen (gegenüber den kleinen Menschen, die eben nicht so sehr nachdenken), die eine falsch sprechende Gebrauchsanweisung unterschieben und sagen “damit machst du halt so lange, wie DU willst”.

    Sich mit Titanoxid einzukleistern kann an sich nicht so falsch sein, wenn ich mal unterstelle, dass auch das Tragen von Wäsche gegen die Sonne oder das Besitzen dunkler Hautpigmente von Vorteil ist — sofern man dieselbe Vorsicht bezüglich Zeitdauer, Intensität usw. walten lässt. Was ich mich fragen würde ist aber tatsächlich, ob nicht die ganzen Zusatzstoffe einer Creme im Vergleich zu hohe Nebenwirkungen auf die Haut haben, so wie im Beispiel von Alderamin.

  46. #46 noch'n Flo
    Schoggiland
    2. Juli 2015

    @ Alisier:

    Klar reduziert die Creme den UV-Einschlag: aber wie viele erneuern denn nach dem Baden die Schicht jedesmal akribisch?

    Eben. Und am Ende zählt ja doch die gesunde Mischung aus vernünftigerCremebenutzung und mässig langer Sonnenexposition.

    Und wenn ich einen Sonnentag mit Schwimmen und Schnorcheln am Strand verbringe, ziehe ich einen Badeanzug (ja, der wird auch für den Herren wieder modern) aus speziellen UV-blockierendem Gewebe an. Und verwende eine Sonnencreme für Taucher, die unter Wasser nicht so schnell abgeht. Ist zwar etwas teurer, aber allemal eine gute Investition.

  47. #47 noch'n Flo
    Schoggiland
    2. Juli 2015

    @ BSer:

    Ich habe z.B. keine Ahnung, ob Schwarzafrikaner jemals ein Sonnenschutzmittel brauchen ob des natürlichen Schutzes ihrer Haut.

    Wenn Du damit meinst, ob ein Schwarzafrikaner auch einen Sonnenbrand bekommen kann – ja, das ist möglich. Passiert aber selten und ist nie so heftig wie z.B. bei einem Nordländer.

  48. #48 Braunschweiger
    2. Juli 2015

    …und dann gab es im Netz noch den ultimativen Tipp für die Notnutzung wasserfester Sonnencreme im verregneten Sommer (oder im Herbst):

      Einfach sehr dick auftragen, dann perlt sogar das Wasser ab!

     
    @nnFlo: Danke, das hilft.
    Ich oute mich als sehr hellen und blonden Nordeuropäer, der keine Welterfahrung hat und der eigentlich gar nicht weiß, was Sonne ist. Der Mond kennt mich dafür recht gut… seit ich in meiner Jugend den einen oder anderen Sonnenbrand hatte. Ach jaa, da war sehr viel Schönes mit dabei, als Ausgleich für die Seele dann immer ein und noch ein dickes Eis zu bekommen… Die haben sich dann allerdings auch irgendwo kummuliert…

  49. #49 Christine
    Düsseldorf
    2. Juli 2015

    Was gerne vergessen wird und was die crux an alledem ist, ist das vitamin d nur dann gebildet werden kann wenn die sonne in einem bestimmten Winkel zu uns steht. Der wird in unseren breitengraden nur innerhalb von 3 bis 4 monaten zwischen 10 bis 2 uhr mittags erreicht.

  50. #50 bruno
    2. Juli 2015

    @Braunschweiger
    “wenn du besser unterscheidbar sein willst” – nö, will ich nicht. das passt schon so, wies ist. klein bezog sich auch eher auf die inkunable äh initialie äh, wie heisst das ding vorne 🙂

    ich bin deutsch in x-ter generation, also ein “normaler” mitteleuropäer sog. dunklen hauttyps (braune augen, braune haare, gar nicht sonnenempfindlich).
    auch schwarzafrikaner (ich schwör) bekommen nach sonnenentwöhnung einen sonnenbrand – der sich natürlich nicht in einer (rot)färbung der haut manifestiert. sagte ja noch´n Flo bereits.

    was @Alisier und @Alderamin für probleme mit (generellen) cremes haben habe ich persönlich nur ganz am rande (und bei anderen direkt!) erfahren… aber das hat ausgereicht, dass ich vor “sonnencremes” definitiv zurückschrecke und sie nicht benutze. das ist keine generelle aufforderung oder verteufelung von sonnencreme! (es gibt aber eine menge anderen “sonnenschutz”). es kann ja nicht jeder in der sonne wohnen/ arbeiten.
    “ihr” solltet euch eincremen.

    aber die haut langsam wieder an die sonne zu gewöhnen und ihren eigenschutz zu erhöhen ist idr der bessere weg. ich habe zwangsweise meine ständige dosis uv-strahlung und meine haut ist – im normalfall – so gewöhnt, dass ich auf cremes lieber verzichte. und wenn absehbar ist, dass ich länger als üblich in der uv-strahlung verbleiben muss – dann greife ich zu sunblockern (namentlich reiner zink-creme…ohne zusätzliche inhaltsstoffe – oder zu kleidung – oder zum sonnenschirm – oder einfach zu allem).

    aber!
    was Alisier in #39 zuspitzt hat für mich einen realen kern. der (aktuelle) LSF in deutschland (andere länder andere berechnungen…) bezieht sich auf die grundlegende verlängerung des “eigenschutzes” (alles bei wiki).
    …und was macht der “normale” mitteleuropäer? er kleistert einmal – aber wenn die zeit abgelaufen ist glaubt er, durch neues kleistern die zeit verlängern zu können… was einfach nicht der fall ist.
    …und er rechnet idr zu grosszügig!
    5-12min (hauttyp) x LSF (max 50 – danach passiert nix mehr) “minus” breitengrad/ sonnenstand/ uv-index “plus” eigenschutzfaktor der haut.
    wer mit “einmal alles” auf mehr als 2h kommt (12-16h) lügt, sorry, interpretiert sich in die eigene tasche … aus unten genannten gründen!

    @FF#43 …ich bin ein “Mensch der in der Sonne arbeiten muss” (also auf der Erde im Sonnenlicht… 🙂 )
    … muss/ darf … und kann das aus erfahrung durchaus beurteilen. darum meine (dunkler-hauttyp-empfehlung) – kopf einschalten. ich benutze tatsächlich keine cremes – aber gegen blocker/schatten/kleidung spricht aus erfahrung erstmal nichts.

    es ist nur so: JEDE(R), der sich …in die sonne/ schatten setzt (zumal, wenn er/sie da nicht ständig sitzt!) hofft, irgendwie braun zu werden, wenns nur minimal sei. vielleicht in massen – aber (“braunere hautfärbung zu bekommen”) ist irgendwie ja auch sowohl ein erfolgserlebnis als auch eine aufwertung des sozialstatuss´sss´es – ich denke, das kann keiner absprechen. nicht mal ich.

    komplett weiß würde ich ziemlich dämlich wirken 😉

  51. #51 Steffmann
    2. Juli 2015

    Oh Je. Ja, Sonne ist furchtbar böse. Brennt auf der Haut und macht heiss. Es gibt aber KEINEN nachgewiesenen kausalen Zusammenhang zwischen Hautkrebs und Dauer der Sonneneinstrahlung.

    Wie denn auch.

  52. #52 noch'n Flo
    Schoggiland
    2. Juli 2015

    @ Christine:

    Was gerne vergessen wird und was die crux an alledem ist, ist das vitamin d nur dann gebildet werden kann wenn die sonne in einem bestimmten Winkel zu uns steht. Der wird in unseren breitengraden nur innerhalb von 3 bis 4 monaten zwischen 10 bis 2 uhr mittags erreicht.

    Das wäre mir jetzt aber neu – hast Du dafür evtl. eine Quelle?

  53. #53 Braunschweiger
    2. Juli 2015

    @Christine #49:
    Das kann man so nicht stehen lassen, denn es klingt so, als würde die Vitamin-D-Produktion in bestimmten Monaten oder ab einer bestimmten Uhrzeit abgeschaltet, und zu anderen Zeit angeschaltet. Wie stellt der Körper das so genau fest, und welche Zeitzone gilt?

    Ich verstehe aber, was du meinst. Es gibt Quellen, die sagen, dass die Vitamin-D3-Produktion von der Einfallsintensität von UV-B abhängen, und das hängt wiederum vom Einfallswinkel der Sonne ab, also vom Sonnenstand, und dieser vom Punkt auf der Erde, wo ich mich befinde, und der aktuellen Uhrzeit.

    @nochn Flo:
    Tante Wikipedia zum Thema Vitamin D3 (Cholecalciferol) sagt etwas in der Richtung, und es gibt andere Quellen im Netz, die nach Mainstream aussehen (“Gesundheitsberatung”) und Ähnliches behaupten. Demnach ist der oben genannte Sonnenstand an der UV-B-Intensität schuld, und das wird runtergebrochen auf die Sommermonate um die Mittagszeit rum, und auf die Breitengrade 42 oder 52, je nach Studie. Und auf den Hauttyp und die Ernährungssituation, etc. Nach den Studien habe ich jetzt nicht gesucht.

  54. #54 Braunschweiger
    2. Juli 2015

    @Steffmann: “Wie denn auch.”

    Was sollte denn verhindern, dass ein Nachweis zwischen Dauer der Sonneneinstrahlung und Entstehung von Hautkrebs in kausaler Folge erbracht wird? Ich kann da nicht ganz folgen. Reicht Statistik mit Gegenprobe und meinethalben Doppelverblindung nicht aus?

  55. #55 PDP10
    2. Juli 2015

    @Steffmann:

    ” Es gibt aber KEINEN nachgewiesenen kausalen Zusammenhang zwischen Hautkrebs und Dauer der Sonneneinstrahlung. “

    Nee, wie denn auch.

    Es geht ja um die ionisierende Wirkung.
    Und da gilt: E = h * f.

    Es geht also darum welcher Intensität kurzwelliger Strahlung du ausgesetzt bist:

    Gehst du im Frühling Morgens eine Stunde laufen, wenn die Sonne noch tief steht, kriegst du wenig von den kurzen Wellenlängen ab, weil die an der Atmosphäre gestreut werden.
    Legst du dich aber im Gebirge Mittags ein paar Minuten in die Sonne, kriegst du viel mehr UV (um Grössenordnungen mehr, würde ich annehmen) ab.

    Die Dauer hat damit überhaupt nichts zu tun, sondern nur die Intensität und die Wellenlänge.

  56. #56
    Ringfinger
    3. Juli 2015

    @bruno #50: Ich finde den Zustand des Gebräunt-Seins ziemlich unerträglich. Überall diese nervigen Übergänge zwischen weiß und braun. Spätestens seit dem Sommer vor meiner Hochzeit, in dem ich mir Tan lines schlichtweg nicht leisten konnte, ist die Sonnencreme zu meinem besten Freund geworden.

    @ “Können Schwarzafrikaner einen Sonnenbrand bekommen?” Ja, können sie. Das liegt weniger an der Pigmentierung der Haut als vielmehr an der zusätzlichen Hornschicht, die sich bildet, wenn die Haut sich bräunt. Diese trägt in beachtlichem Maße dazu bei, dass weniger Strahlung durchkommen kann. Wenn diese Hornschicht bei einem Schwarzafrikaner im europäischen Winter verschwindet und er sich anschließend in die pralle Sonne legt, kann auch er einen heftigen Sonnenbrand erleiden, komplett mit sich schälender Haut und dem ganzen Spaß.

  57. #57 inge schuster
    3. Juli 2015

    @Braunschweiger, , Christine

    Die Daten zur Abhängigkeit der Vitamin D Synthese von Jahreszeiten, Tagesverlauf und Breitegraden stammen vor allem von Michael Holick, einem der Pioniere im VD Gebiet. Nach definierter Sonnenexposition hat er dann die Blutspiegel des neugebildeten VD in den Probanden bestimmt. (Vermutlich sind seine paper aber nicht frei zugänglich).

    Ein Artikel, der darauf Bezug nimmt und auch ein Interview mit Holick enthält:
    https://scienceblog.at/vitamin-d-%E2%80%94-allheilmittel-oder-hype#.

  58. #58 bruno
    3. Juli 2015

    @#56 c3 – ich bin in meinem soz. umfeld einer der am wenigsten verfärbten… weil ich versuche, mich nicht unnötig der sonnenstrahlung auszusetzten. deine haltung ehrt dich – aber ich fürchte, die ist nicht representativ für den “normalen” mitteleuropäer….

    @#51 Steffmann: ? ? ?
    (ich verstehe überhaupt nicht, was mir dein post sagen soll. ich meine mich zu erinnern, dass dein nick für plausible posts steht. irre ich mich?)

    @#49 Christine: – – –
    (wenn ich nachlese – da haben andere bereits schlaueres gepostet… ich wundere einfach!)

  59. #59 Franz
    3. Juli 2015

    @nochFlo
    Es gibt ja auch das ‘Gerücht’, dass der Anstieg von Hautkrebs (ist der überhaupt erwiesen ?) auf den Sonnenhype der 90er zurückzuführen ist. Das wär dann nach deiner Aussage auch Blödsinn. Andererseits habe ich an der Stelle meines schlimmsten Sonnenbrands immer noch sehr viele Sommersprossen und Muttermale. Zufall ?

    Die Aussage dass die Sonnencreme eher ein Plazebo ist kann ich nicht bestätigen. Ich habe schon öfter erleben müssen, dass eine vergessene Sonnencreme bei einer Bergtour zu einem unangenehmen Hüttenabend führt 🙂

    @Steffman
    Es gibt aber KEINEN nachgewiesenen kausalen Zusammenhang zwischen Hautkrebs und Dauer der Sonneneinstrahlung.
    Es gibt aber zumindest einen nachgewiesenen Zusammenhang zwischen Sonne und sehr unangenehmen Effekten wie schmerzender Haut, Schwindel, Hitzeschlag usw. Das reicht mir schon.

  60. #60 Artur57
    3. Juli 2015

    “Es gibt auch noch UV-C-Strahlung, die aber unseren Körper gar nicht erreichen kann, weil sie schon von den Molekülen in der oberen Atmosphäre blockiert wird. Und das ist die gute Nachricht: Unsere Atmosphäre lässt generell nur wenig UV-Strahlung durch. Vor allem die Ozonschicht hält sie zurück (weswegen wir auch gut auf sie aufpassen sollten!).”

    Sehr richtig. In den 90-ern gab es dauernd Ozon-Alarm und zwar deswegen, weil die FCKWs die oberen Ozonschichten zerstört hatten und die Ozonbildung deshalb weiter unten stattfand. Auf Fußballplätzen zum Beispiel, die man laut Radio dann nicht bespielen sollte. Taten wir aber trotzdem.

    Dass es nun kein Ozonalarme mehr gibt, verleitet einige Zeitgenossen zu der Annahme, es habe das Problem nie gegeben. Doch, gab es. Es wurde aber dadurch gelöst, dass FCKWs weltweit verboten wurden und sich die Ozonschicht vergleichsweise schnell erholt. Wirklich geheilt ist sie allerdings noch lange nicht.

  61. #61 Wizzy
    3. Juli 2015

    @Artur57
    Nun, in unseren Breiten wurde die Ozonschicht durch Chlorhaltige Chemikalien um in den 1980ern durchschnittlich 6% reduziert und hat sich seit 1996 bis heute um 2% regeneriert. In anderen Weltregionen regenerierte sie sich teils aber noch nicht. Durch die immer noch anhaltende Reduktion kann es auch heute noch zu ungesunder Ozonbildung kommen – auch bei vollständiger Regeneration der Ozonschicht wäre das der Fall, nur seltener. Im DLF hörte ich bereits vorgestern einen Ozonalarm, “sportliche Aktivität, vor allem Ozon-empfindlicher Personen, sollte mittags und in den Abendstunden gemieden werden”.

  62. #62 Alderamin
    3. Juli 2015

    @Artur57

    Die Ozonbildung am Boden wird durch Stickoxide verursacht, die aus dem Straßenverkehr und der Industrie stammen. Dass es heute weniger Ozonalarm gibt, hängt hauptsächlich mit der Einführung der Fahrzeug-Katalysatoren zusammen, nicht mit der regenerierten Ozonschicht in der Stratosphäre.

  63. #63 Florence
    3. Juli 2015

    Also ich bin sehr froh dass es Sonnencreme gibt, und das nicht weil ich mich stundenlang am Strand brutzeln will. Allein mit dem Fahrrad zur Arbeit und zurück zu fahren macht bei mir schon Sonnencreme nötig (ja, ich bin ein Bleichgesicht).

    Zum Thema fragwürdiger Inhaltsstoffe: Wenn ich mir viele Sonnencremes so anschaue, bei denen der zweite oder dritte Bestandteil Alcohol denat. ist, wundert mich nicht, dass das bei vielen die Haut reizt.

    Die kleinen Sonnenschutzfaktoren (6 und 12 etc) werden nicht mehr verkauft, weil es meines Wissens nach da eine Änderung gab was noch als Sonnenschutz angepriesen werden darf. Ich denke, das könnte damit zu tun haben dass sich viele damit in falscher Sicherheit wiegen, weil man sowieso nie die Auftragemenge erreicht, die zur Messung des Schutzfaktors genutzt wurde (2mg/cm²).

    Bei den Substanzen die für den Sonnenschutz sorgen gibt es verschiedene Typen. Physikalische Filter (reflektierend) wie Titanoxid und Zinkoxid und chemische Filter (absorbierend) wie Tinosorb. Erstere haben leider das Problem des weißen Schleiers auf dem Gesicht, was den Konflikt zwischen der nötigen Auftragemenge und des halbwegs menschlichen Auftretens im Beruf mit sich bringt. (Wie gesagt, ich rede hier nicht vom Brutzeln am Strand.)

    Die Frage bei den chemischen Filtern ist halt, wie inert die sind wenn sie sich für Stunden auf der Haut befinden. Da kenn ich mich mit der Studienlage aber nicht aus.

    Dass man das glitschige Gefühl nicht mag ist aber meiner Meinung nach heutzutage kein Argument mehr, keine Sonnencreme zu benutzen. Es gibt echt angenehme Texturen inzwischen, die auch nicht mehr diesen typischen 90er-Jahre-Sonnencreme-Geruch haben.

  64. #64 Franz
    3. Juli 2015

    @Artur
    In den 90-ern gab es dauernd Ozon-Alarm und zwar deswegen, weil die FCKWs die oberen Ozonschichten zerstört hatten und die Ozonbildung deshalb weiter unten stattfand.
    Nö, ich denke nicht dass das bodennahe Ozon etwas mit dem Ozonloch zu tun hatte. Für mich stellte sich das so dar, dass man die Grenzwerte so weit runtersetzte bis (endlich) eine Überschreitung stattfand (so wie beim Feinstaub) und die Ökofreaks endlich was zum Klagen hatten.
    Ich fand auch den Term Ozonloch falsch, denn eine Abnahme von 10% über der Arktis als ‘Loch’ zu bezeichnen ist Sensationspresse. Das darauf reagiert wurde finde ich trotzdem sehr gut (auch beim Feinstaub), nur driftet das oft von Vernunft zu Religion.

  65. #65 Captain E.
    3. Juli 2015

    Normalerweise werden allerdings Grenzwerte herabgesetzt, weil man (meist nach langem und teils hitzigem Disput) zum Schluss gekommen ist, dass sie bisher zu hoch gewesen waren. Das hat dann etwas mit Risikobewertung zu tun.

    Im Ruhrgebiet weiß man nur zu gut. Was früher erlaubt war, geht heute auf keine Kuhhaut. Und siehe da: So manches geht dann auf einmal, was früher als völlig unmöglich bezeichnet worden war.

  66. #66 Alderamin
    3. Juli 2015

    @Franz

    Ich fand auch den Term Ozonloch falsch, denn eine Abnahme von 10% über der Arktis als ‘Loch’ zu bezeichnen ist Sensationspresse.

    Wohl eher nicht 10%:

    Reductions of up to 70% in the ozone column observed in the austral (southern hemispheric) spring over Antarctica and first reported in 1985 (Farman et al.) are continuing. Since the 1990s, Antarctic total column ozone in September and October continued to be 40–50% lower than pre-ozone-hole values. In the Arctic, the amount lost is more variable year-to-year than in the Antarctic. The greatest Arctic declines, up to 30%, are in the winter and spring, when the stratosphere is coldest.

    Das Ozonloch war/ist über der Antarktis, aber in der Arktis waren es immerhin auch temporär 30%, nicht nur 10% Reduktion. Die höhere Reduktion in der Antarktis hängt mit den speziellen klimatischen Verhältnissen dort zusammen (stärkerer Polarwirbel).

  67. #67 Lemurian
    3. Juli 2015

    @Volker

    Ich bin sicher ob ich mich da an die Sommer in meiner Jugendzeit in der 80er Jahren richtig erinnere…aber ich meine es wäre damals nicht so drückend heiß gewesen, diese Backofen-Hitze wie sie nenne, das die Luft quasi auch total heiß ist. Ich meine es wäre so gewesen das wenn Wind war, der Wind nicht auf genauso gefühlt heiß wie die Hitze selber war.

    Ich kann mich aber auch täuschen…vielleicht kann ich meiner Erinnerung diesbezüglich nicht mehr trauen aber wenn ich so vom Treibhauseffekt höre dann kommt mir das heutzutage schon ein bischen wie im Treibhaus vor.

    Wie gesagt: es geht mir nicht so sehr um die Hitze an sich sondern mehr um die Luft, den Wind, halt die ganze Umgebung. Ich meine wenn ich auf den Balkon gehe dann denke ich mich trifft der Schlag weil ich das Gefühl habe als könnte man die Luft mit dem Messer schneiden.
    Kann aber auch am Alter liegen…ich weiß es nicht…obwohl…mit 43 bin eigentlich gar nicht alt aber egal.

  68. #68 stillerleser
    3. Juli 2015

    @Lemurian
    Die Erinnerung täuscht in dem Fall nicht.
    In den 80ern gab es nur ein/zwei Sommer (1983 und 1985) die in einer ähnlichen Liga spielten wie es nun seit 15 Jahren Standard geworden ist. Der Standardsommer im neuen Jahrtausend wäre vor 1990 ein Hitzesommer gewesen welcher nur einmal alle 10 Jahre auftrat:
    https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/384/bilder/5_abb_tmt-sommer_2015-06-23.png

    Unglücklicherweise haben sich ausgerechnet die zwei für das Überleben der Alpengletscher entscheidenden Jahreszeiten (Frühling und Sommer) am stärksten aufgeheizt.

  69. #69 Artur57
    3. Juli 2015

    @Franz

    “Nö, ich denke nicht dass das bodennahe Ozon etwas mit dem Ozonloch zu tun hatte. Für mich stellte sich das so dar, dass man die Grenzwerte so weit runtersetzte bis (endlich) eine Überschreitung stattfand (so wie beim Feinstaub) und die Ökofreaks endlich was zum Klagen hatten.

    Nun, wo setzt der Zweifel an? Dass Ozon durch UV-Strahlung entsteht und dass das Ozon genau der Stoff ist, der das UV abhält, hat Florian ja schon erklärt. Dass FCKW die Ozonschicht zerstört, ist ebenfalls außer Frage. Und dass das Ozon dann in tieferen Schichten entsteht, ist logisch.

    Damit ist nicht zu spaßen. Laut “Spektrum” ist das gesamte Leben auf der Erde viermal durch Vulkanismus ausgelöscht worden und einmal durch Meteoriten. Vulkan und Meteor waren dazu zwar nicht in der Lage, aber durch diese Ereignisse wurden die Ozonschicht zerstört. Globaler Exitus.

    Ich möchte nicht wissen, was los wäre, wenn man da nichts getan hätte.

    Beim Feinstaub hingegen hast Du recht. Diesen Grenzwert brauchten sie, um das Rauchen zu verbieten.

  70. #70 Steffmann
    3. Juli 2015

    PDP10:


    >Die Dauer hat damit überhaupt nichts zu tun, sondern nur die Intensität und die Wellenlänge.

    Hast du Recht. Dennoch gibt es keinen Beweis für einen kausalen Zusammenhang zwischen Sonne und Hautkrebs. Bislang ist das alles noch ziemlich dünn, was da an Studien daherkommt…..

  71. #71 Steffmann
    3. Juli 2015

    Es ist mir schon klar, wie Hautkrebs durch Sonneneinstrahlung beschleunigt wird. Zumal, wenn vorher schon die Veranlagung da war. Aber das heisst doch nicht, dass Sonne = Böse = Hautkrebs ist. Das ist Unfug.

  72. #72 Lemurian
    4. Juli 2015

    @stillerleser

    Ok…danke für die Grafik! Ich dachte schon wirklich das ich entweder spinne oder “zu weich” für den Sommer gworden bin aufgrund meines Alters.

    Die Grafik läßt mich vermuten das die Menschen mit ihrer Industralisierung Schuld an der Hitze sind oder?
    Na ja…jetzt ist passiert…hoffen wir das wir es noch rechtzeitig wieder rückgängig machen können!

  73. #73 Volker
    4. Juli 2015

    @stillerleser:

    Das ist interessant, danke fürs raussuchen! Der Trend nach oben ist deutlich und ist ja auch zu erwarten (ich bin mal gespannt, ob nicht bald irgendein Honk auftaucht und uns die Grafik “interpretiert”).

    Was ich mich aber frage: die Durchschnittstemperatur hat ja seit 1980 um weniger als ein Grad zugenommen, sofern ich die Grafik richtig interpretiere. Können wir (bzw. Lemurian) dieses eine Grad mehr überhaupt merken, oder ist es doch eher unsere Wahrnehmung, die uns einen Streich spielt? Ich will damit sagen, erwarten wir wegen des permanent präsenten Themas ‘Klimawandel’ vielleicht einfach einen fühlbaren Temperaturanstieg und fühlen ihn deswegen auch?

    ps.: nur um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: ich bin davon überzeugt, dass der Klimawandel stattfindet und will auf keinen Fall die 1.000te Diskussion darüber lostreten! Es geht ausschliesslich um das Thema Confirmation Bias.

  74. #74 Basilius
    Danjon ni Deai o Motomeru no wa Machigatteiru Darō ka
    4. Juli 2015

  75. #75 Alderamin
    4. Juli 2015

    @Volker

    Ich glaube kaum, dass man sich einer gefühlten Temperatur nach zig Jahren so genau erinnern kann, dass man beurteilen kann, ob es heißer war oder nicht. Zumal die Luftfeuchtigkeit eine sehr große Rolle beim Empfinden spielt.

    Ich glaube auch nicht, dass es früher fühlbar weniger heiß war als heute. Es häufen sich zwar durch den Klimawandel die Temperaturrekorde, aber die vorherigen werden nur um kleine Beträge überschritten, oder es fallen Temperaturrekorde zu bestimmten Daten, es wird ja immer etwas früher im Frühjahr warm.

    @Basilius

    Sommer 1983 war heiß. Da war ich ab Juli beim Bund und ich kann mich lebhaft an eine sehr heiße Grundausbildung erinnern. Der 30 km-Marsch fand deswegen nachts statt und tags zuvor haben wir in einer sengenden Heidelandschaft campiert.

  76. #76 noch'n Flo
    Schoggiland
    4. Juli 2015

    @ Franz:

    Es gibt ja auch das ‘Gerücht’, dass der Anstieg von Hautkrebs (ist der überhaupt erwiesen ?) auf den Sonnenhype der 90er zurückzuführen ist. Das wär dann nach deiner Aussage auch Blödsinn.

    Hä, wieso das denn?!?

    @ BSer:

    Tante Wikipedia zum Thema Vitamin D3 (Cholecalciferol) sagt etwas in der Richtung, und es gibt andere Quellen im Netz, die nach Mainstream aussehen (“Gesundheitsberatung”) und Ähnliches behaupten. Demnach ist der oben genannte Sonnenstand an der UV-B-Intensität schuld, und das wird runtergebrochen auf die Sommermonate um die Mittagszeit rum, und auf die Breitengrade 42 oder 52, je nach Studie. Und auf den Hauttyp und die Ernährungssituation, etc. Nach den Studien habe ich jetzt nicht gesucht.

    Ich zweifle jauch gar nicht an, dass die Menge des gebildeten Vitamin D vom EInfallswinkel des UV-Lichts abhängt. Was ich anzweifle, ist die Behauptung, unterhalb eines gewissen Einfallswinkels würde gar kein Vitamin D mehr gebildet.

  77. #77 stillerleser
    4. Juli 2015

    @Volker, Alderamin:
    Ein durchschnittlicher Temperaturanstieg von einem Grad für einzelne Monate oder eine ganze Jahreszeit ist individuell aus der Erinnerung heraus sicher nicht beurteilbar. Das besondere an der Gegenwart ist aber schon, dass es keine Ausschläge nach unten mehr gibt, d.h. keine kühlen und/oder verregneten Sommer. Im Juli 1981 beispielsweise sank die Schnefallgrenze in den Alpen kurzzeitig unter 1000m! Das ist heute völlig unvorstellbar. Die Medien würden sich wohl überschlagen. Wenn es heutzutage im Juli oder August mal noch kurz unter 2000m geht ist das schon ein ganz besonderes und seltenes Erreignis.
    Und die stärker werdenden Ausschläge nach oben sind schon spürbar: Der Juli 1983 hatte erstmals die 20 Grad Durchschnittstemperatur knapp durchbrochen, davor hielten 2 Auguste in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts mit 19.5 Grad den Rekord (alles Deutschlandmittel). Dann kam der Juli 1994 mit 21.3 Grad Durchschnitttemperatur, den werde ich nie vergessen. Und dann natürlich der Juli 2006 mit 22 Grad. Der August 2003 und Juli 2010 waren so heiß wie Juli 1983. Alle diese Monate (außer 83) sind mir lebhaft in Erinnerung obwohl sie auch “nur” ein paar Grad über dem langjährigen Durchschnitt lagen.
    Heiß war es früher auch schon, aber eben nicht so oft und intensiv. Im Juli 1983 wurden erstmals seit Meßbeginn 1881 die 40 Grad überschritten (in der Oberpfalz). Dann wieder im August 2003. Und jetzt möglicherweise schon wieder.

  78. #78 Alderamin
    4. Juli 2015

    @stillerleser

    Das besondere an der Gegenwart ist aber schon, dass es keine Ausschläge nach unten mehr gibt, d.h. keine kühlen und/oder verregneten Sommer.

    Natürlich gibt’s auch heutzutage noch Monate mit unterdurchschnittlicher Temperatur. Ab hier gibt’s eine schöne Auflistung.

    Z.B. liegen die längjährigen (1761-2014) Mittelwerte der Temperaturen für Juli, August und September bei 17,0, 16,5 und 13,1 °C. Der Juli 2011, der August 2014 und der September 2010 lagen alle unter den langjährigen Durchschnitten. Ich kann mich auch gut an einen Urlaub Ende September 2008 erinnern, als es am Bodensee nachts beinahe Frost gab (die Tabelle zeigt eine mittlere Temperatur von 12,4 °C an).

    Je länger der Zeitraum, desto mehr fallen die Extremwerte heraus und der Trend wird sichtbar. Der langjäjhrige Durchschnitt für den Sommer liegt bei 16,3 °C, der wurde zuletzt 1996 unterschritten (16,2 °C). Bei den Maximalrekorden für Monate und Jahreszeiten liegen 6 von 12 Monaten und alle Jahreszeiten in den Jahren seit 2000. Bei den Minimalrekorden für die Monate gibt es kein Jahr nach 1956, bei den Jahreszeiten keines nach 1829. Umgekehrt kann man davon ausgehen, dass kürzere Perioden bei den Extremwerten mehr streuen, man wird heißeste Wochen und Tage auch noch in ferner Vergangenheit finden und unterdurchschnittlich kühle den letzten 20 Jahren. Ich fand Mai und Juni dieses Jahr ziemlich kühl, bevor die Hitzewelle kam.

    Die Behauptung von Volker war, die momentane Hitze hätte es früher nicht gegeben und das sei sogar spürbar. Und meine Behauptung ist: es gab auch früher heiße Tage und dass man die Unterschiede zur derzeitigen Hitzewelle nicht aus der Erinnerung her abschätzen können wird, selbst wenn es heute einen Temperaturrekord gibt, der vielleicht 2/10 °C über dem bisherigen liegt. Das könnte man nicht mal im direkten Vergleich ohne Thermometer feststellen.

    Es ist unbestritten, dass es wärmer wird. Vielleicht fällt heute mal wieder ein Höchsttemperaturrekord für Deutschland. Nur gab es Höchstwerte auch früher schon, nur seltener. Der heißeste August in Deutschland seit 1761 war übrigens immer noch derjenige im Jahr 1807.

  79. #79 Alderamin
    4. Juli 2015

    @stillerleser

    Oder kurz gesagt: ich argumentiere nicht gegen die Spürbarkeit des Klimawandels an sich (ich merke auch, wenn’s im Frühjahr früher warm wird und der November gelegentlich ein goldener ist). Nur dagegen, dass die Hitze sich heute anders anfühle als früher.

  80. #80 Lemurian
    4. Juli 2015

    Wie ich ja schon geschrieben habe ist es eigentlich gar nicht die Hitze an sich…ich weiß nicht wie ich das beschreiben soll.
    Es kann es nur so beschreiben: raus aus der Wohnung, rein in den Backofen! Es fühlt sich draussen an wie wenn mal seine Hand in den Backofen hält wenn er an ist.

    Und ich meine diese Backofen-Hitze wäre früher nicht so gewesen…es war zwar heiß…man…es war sogar so heiß das die Strasse auf der Barfuß lief als kleiner Bub auch schon recht warm war…sogar auch schon ein bischen zu heiß.

    Aber diese Backofen-Hitze…an die kann ich mich nicht erinnern… Was macht eigentlich die Backofen Hitze? Ist das die Luft, der Luftdruck oder wie kommt es dazu?

    Aber als stillerLeser hier schrieb das es mit der Backofen Hitze vor ca. 15 Jahren anfing das kann ich eigentlich bestätigen. 2000 oder 2001 war der erste Sommer wo ich mich noch ganz genau daran erinnern kann das es diese Backofen gab…

  81. #81 Alderamin
    4. Juli 2015

    @Lemurian

    Die Wärmestrahlung von Sonne plus aufgeheiztem Asphalt und Beton empfinde ich wie einen Backofen, auch auf unserem Südwest-Balkon noch nach Sonnenuntergang. Wo nur die Sonne scheint, und rundherum Bewuchs oder Wasser ist, ist es nicht so unangenehm.

    Noch schlimmer ist aber schwüle Hitze, weil man dann kaum durch Schwitzen abkühlt, das Wasser vedunstet schlecht. Mir persönlich sind 29°C bei 90% Luftfeuchtigkeit unangenehmer als 40 °C bei 10%.

  82. #82 Basilius
    Danjon ni Deai o Motomeru no wa Machigatteiru Darō ka
    4. Juli 2015

    Also ich denke, daß es kaum etwas gibt, das einen so trügerisch beschummelt, wie die eigene Erinnerung. Die fühlt sich nämlich immer so real an, egal wie wenig sie stimmt.
    Ansonsten genieß ich die Hitze so gut es geht. Ihr dürft mich gerne für verrückt erklären, aber mir gefällt tropische Hitze mit richtig viel Luftfeuche besser, als diese trockene Hitze. Ja, ist ungewöhnlich, aber ich empfinde so. Warum weiß ich nicht.
    Beim ganzen Rest stimme ich Alderamin zu.

  83. #83 stillerleser
    4. Juli 2015

    @Alderamin:

    Natürlich gibt’s auch heutzutage noch Monate mit unterdurchschnittlicher Temperatur.

    Das ist klar. Bezüglich der Ausschläge nach unten bezog ich mich ja ausdrücklich auf den gesamten Sommer und nicht einzelne Sommermonate. Wie du anhand deines und meines Links siehst war der letzte wirklich kühle Sommer in den 80ern. Ein Sommer mit 15.5 oder gar 15 Grad Durchschnittstemperatur scheint unmöglich geworden zu sein. Die Massenmedien würden bei so einem Ereignis definitiv die nächste Eiszeit ausrufen.
    Nur bei den Ausschlägen nach oben habe ich einzelne Monate als Beispiele angeführt weil diese vielleicht in Erinnerung blieben. Dir (1983) und mir (die anderen) sind sie es jedenfalls. Mir ging es dabei vor allem darum zu zeigen dass ein paar Grad Abweichung sehr deutlich spürbar sind.

    Umgekehrt kann man davon ausgehen, dass kürzere Perioden bei den Extremwerten mehr streuen, man wird heißeste Wochen und Tage auch noch in ferner Vergangenheit finden und unterdurchschnittlich kühle den letzten 20 Jahren.

    Unterdurchschnittlich kühl natürlich, aber mich würde es überraschen wenn wir auch nur einen einzelnen rekordkalten Tag (bezogen auf das gesamte Messnetz, nicht einzelne Stationen) in den letzten 20 Jahren finden würden oder gar eine ganze 7-Tagesperiode.

    Ich fand Mai und Juni dieses Jahr ziemlich kühl, bevor die Hitzewelle kam.

    Naja, beide Monate waren deutschlandweit 0.5 Grad überm 61-90er Schnitt. Bei uns im Süden/Südwesten war der Juni sogar richtig warm, 2-2.5 Grad überm Schnitt da es Anfang Juni schon heiß war.

    Die Behauptung von Volker war, die momentane Hitze hätte es früher nicht gegeben und das sei sogar spürbar. Und meine Behauptung ist: es gab auch früher heiße Tage und dass man die Unterschiede zur derzeitigen Hitzewelle nicht aus der Erinnerung her abschätzen können wird,

    Das sind wir uns einig, habe ich ja auch so geschrieben. 😉

  84. #84 noch'n Flo
    Schoggiland
    5. Juli 2015

    @ Basi:

    Ihr dürft mich gerne für verrückt erklären, aber mir gefällt tropische Hitze mit richtig viel Luftfeuche besser, als diese trockene Hitze.

    Bei gleicher Temperatur? Ernsthaft?!?

    Oder vergleichst Du vielleicht mässige Hitze mit hoher Luftfeuchtigkeit mit grosser Hitze und geringer Luftfeuchtigkeit? Also so wie Dampfbad und klassische Sauna?

  85. #85 Withold Ch.
    5. Juli 2015

    Sehr passender Blogpost.

    Ja, genau als Backofen empfinde ich die jetzigen Verhältnisse auch, man will uns rösten, nicht mehr nur schicke Bräunung.

    Seltsam, obwohl ich solche heisse Tage in meinem Leben schon paar Mal erlebt habe, bin ich jedesmal wieder erstaunt über den lähmenden, wenn nicht sogar umwerfenden Effekt dieser Gluthitze; das habe ich dann jedes Mal wieder vergessen, vielleicht, weil Rückzug in den Schatten immer möglich war, – ganz im Gegenteil zur Eiseskälte, die in meiner Erinnerung immer präsent und als etwas viel Bedrohlicheres fest verankert ist, als etwas, das mich erschreckt, schlottern und schliesslich zum Ofen rennen lässt.

    Vielleicht fürchten wir die Hitze “evolutionsbedingt” weniger als die Kälte, weil unsere “Vorfahren” aus dem heissen Süden hergewandert sind …

    … Und gewiss auch, weil wir inzwischen ganz stabile Technologien zur Kristallisation von Wasser entwickelt haben und uns jetzt jeden Tag an süssem Eis/Schnee laben können, dh die Hitze wegschlecken können.

    @ noch’n Flo # 24

    Und vermeidet andere unnötige Belastungen der Haut.

    … Meinst Du etwa sommerlich bedingtes, signifikant höheres Auftreten von Blutergüssen infolge von Knutschflecken?

  86. #86 stillerleser
    5. Juli 2015

    Heiß war es früher auch schon, aber eben nicht so oft und intensiv. Im Juli 1983 wurden erstmals seit Meßbeginn 1881 die 40 Grad überschritten (in der Oberpfalz). Dann wieder im August 2003. Und jetzt möglicherweise schon wieder.

    Und heute war es tatsächlich soweit: Nur 12 Jahre nach 2003 wurden wieder die 40 Grad überschritten. Kitzingen (Bayern) 40.3°C.
    In Karlsruhe (keine offizielle DWD-Station mehr) sogar 40.8°C!

  87. #87 Captain E.
    6. Juli 2015

    @Lemurian:

    Ok…danke für die Grafik! Ich dachte schon wirklich das ich entweder spinne oder “zu weich” für den Sommer gworden bin aufgrund meines Alters.

    Die Grafik läßt mich vermuten das die Menschen mit ihrer Industralisierung Schuld an der Hitze sind oder?
    Na ja…jetzt ist passiert…hoffen wir das wir es noch rechtzeitig wieder rückgängig machen können!

    Die Industrialisierung ist nur ein Teil des Ganzen. Zum Teil gehen Wissenschaftler bekanntlich gerade dazu über, das aktuelle Erdzeitalter als “Anthropozän” zu bezeichnen, und zwar gerade deshalb, weil es nicht vor 200 oder 300 Jahren begonnen hat, sondern schon vor mehreren Jahrtausenden. Mit anderen Worten: Auch der Steinzeitmensch hat das Klima bereits beeinflusst.

    Ein großer Einfluss wird etwa inzwischen der Entdeckung Amerikas zugeschrieben. Nachdem die frühen Erkundungen bereits einen Großteil der Ackerbauern in Nordamerika (durch eingeschleppte Krankheiten) eliminiert hatten, holte sich der Wald das Ackerland zurück, und das führte zu einer spürbaren globalen Abkühlung. Diese Abkühlung dürfte zusammen mit dem einen oder anderen Vulkanausbruch (u.a. Tambora) für das Vorrücken der Alpengletscher verantwortlich gewesen sein. Wenn also heute das Abschmelzen der Gletscher beklagt wird, darf man nicht vergessen, dass sie erst vor wenigen Jahrhunderten die Täler erobert und die dort ansässigen Menschen vertrieben haben. Deren Spuren tauchen jetzt beim Zurückweichen nach und nach wieder auf. Wenn es also einen “Normalzustand” geben sollte für die Vergletscherung der Alpen, wie sähe der dann genau aus?

  88. #88 Roland B.
    14. Juli 2015

    Bei der Besiedlungsdichte im vorkolumbischen Nordamerika denke ich nicht, daß es riesige Ackerflächen gab, die sich der Wald zurückgeholt hat. Das dürften doch eher kleine Lichtungen gewesen sein im Nordosten, und weiter im Südwesten versteppten die Flächen.

  89. #89 Captain E.
    14. Juli 2015

    Es könnte aber auch sein, dass du die Besiedelungdichte Nordamerikas unterschätzt. Die Indianer im Norden waren nicht von Anfang die (halb-) nomadisch lebenden Jäger und Sammler, wie wir sie aus den Western im Kopf haben, zumindest nicht alle. Da gab es große Städte mit entsprechend viel Ackerland drum herum. Es waren aber bereits die ersten europäischen Erkundungsvorstöße, die diese Städte von der Landkarte radiert haben. So hat beispielweise eine Expedition sogar einige erkrankte Männer bei diesen städtischen Indianern zurück gelassen. Als das nächste Mal, etliche Jahre später, mal wieder Weiße in der Gegend vorbei geschaut haben, gab es diese Städte bereits nicht mehr. Stell dir das am besten so vor wie die letzte Ebola-Epidemie in Westafrika, nur mit schlechterer medizinischer Versorgung und ohne jede Hilfe von außen.

  90. #90 tim
    17. Oktober 2015

    Hallo Florian !
    etwas anderes beunruhigt mich derzeit sehr ,
    es geht um unsere Sonne wo Du mal gesagt hast es ist ein Stern .

    wenn man in der 4. Dimension denkt ist es bald kein Stern mehr *g*

    Der Große schwarze Fleck auf der Sonne den man vor einer weile eindeckt hat,
    ist erheblich viel großer geworden also das was ich eben gesehen habe hat mich doch sehr erschrocken , ak Bilder vom Stereo Teleskop .
    es betrifft fast die gesamte Hälfte der Sonnen Oberfläche,
    ich schätze mal das derzeit die Sonne nur noch eine Leistung von 60 % vielleicht 70 % hat?
    weil es etwas kälter ist , ist wahrscheinlich auch etwas der Grund das der Winter nun schon im Oktober kommt,
    das könnte gravierende Auswirken auf das gesamte Welt Klima habe wenn das Loch noch großer wird ? also der sehr große schwarze Fleck ist definitiv von 2013 auf 2014 jetzt 2015 erheblich größer geworden ich schätze 30 % Größer z.z.
    scheint nur noch der untere teil nicht getroffen zu sein ,
    wenn die Erde eines Tages in diesem schatten Bereich kommt ,
    Eis Zeit ?

  91. #91 tim
    17. Oktober 2015

    die Sonnen Stürmen waren dieses Jahr auf auffällig länger als in den vergangen Jahren ,
    das alles gibt mir etwa zu Denken ,
    da stimmt vielleicht was nicht ?
    ps ich beobachte die Sonne schon eine ganze weile .

  92. #92 bikerdet
    17. Oktober 2015

    @ Tim :
    Was Du da schreibst ist Unsinn. Ich bin in einem Sternwartenverein und wir beobachten die Sonne jeden Tag. Von den von Dir behaupteten Dingen stimmt überhaupt gar nicht. Bitte unterlasse es Unsinn und Angst unter weniger informierten Menschen zu verbereiten.

  93. #93 bikerdet
    17. Oktober 2015

    @ all : Gucks Du hier :

    https://sohowww.nascom.nasa.gov/sunspots/

    Die Sonne von heute. Nichts dann am ‘1/2 sonnengroßen Fleck’ von Tim. Keine Ahnung was er gesehen hat, evtl. mal den Deckel vom ‘Stereo Teleskop’ nehmen …

  94. #94 rolak
    17. Oktober 2015

    Keine Ahnung

    Also der Fleck auf meinem TShirt wird lässig von meinem Daumen verdeckt, bikerdet, ebenso die halbe Sonne. Also ist der Fleck doch nachgewiesenermaßen ’1/2 sonnengroß’, oder etwa nicht?

  95. #95 bikerdet
    17. Oktober 2015

    Ja, okay kann auch sein. Ich hatte schon befürchtet, das Tim ‘zufällig’ ein Bild von einer Sonnenfinsterniss gesehen und das missverstanden hat ….

  96. #96 RainerO
    17. Oktober 2015

    @ bikerdet
    Ich glaube nicht, dass in diesem Blog _so_ uninformierte mitlesen.
    Ich würde tim schlicht ignorieren, der dilettiert seit kurzem auch in anderen Beiträgen auf diesem Niveau herum.