Die wichtigste Begründung, warum die Schmiedefeld-Formation in nur wenigen Jahrhunderten entstanden sein muss, kann man Stephans Papier allerdings nicht entnehmen: Weil die Erde nach seiner Vorstellung insgesamt nur maximal 10.000 Jahre alt sein kann und sich in solch einem Weltbild Gesteinsschichten, die ein paar Millionen Jahre für die Entstehung brauchen, schlecht ausnehmen. Er vermeidet es indes peinlichst genau, den religiösen Hintergrund seiner Behauptungen zu erwähnen. In anderen Artikeln im Rahmen seiner Mitarbeit bei Wort und Wissen macht er indes keinen Hehl daraus. So schreibt er in einem Papier mit dem treffenden Titel “Einige Befunde aus verschiedenen Wissenschaften, die zu einer kürzeren Erdgeschichte passen oder den Aktualismus in Frage stellen” wie folgt:
“Thesenartig werden Beispiele aus mehreren Wissenschaften aufgelistet, die sich nach jetzigem Forschungsstand teilweise einem Kurzzeitverständnis der Erd-, Lebens- und Menschheitsgeschichte nähern, wie es die biblische Urgeschichte (Genesis 1-11) voraussetzt“.
Allein darum geht es Stephan. Nicht um wissenschaftliche Erkenntnis, sondern um ihre Diskreditierung und um das Ersetzen von Wissenschaft mit Pseudowissenschaft, die er aus seinem bevorzugten heiligen Buch ableitet.
Literatur:
A Bekker et al, 2014 – Iron Formations: Their Origins and Implications for Ancient Seawater
Chemistry
J Ellenberg, 2000 – Die Bildung oolithischer Eisenerze im Ordovizium
B Haq, S Schutter, 2008 – A Chronology of Paleozoic Sea-Level Changes
J Knüpfer, 1967 – Zur Fauna und Biostratigraphie des Ordoviziums (Gräfenthaler Schichten) in Thüringen.
Menning, Deutsche Stratigraphische Kommission, 2002 – Stratigraphische Tabelle von Deutschland 2002
M Stephan, 2008 – Rätselhaft: Das Fehlen von 20 Millionen Jahren
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Hinweis zum Autor: Dieser Artikel wurde von “Spritkopf” geschrieben.
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