So bleibt uns eine schon über 200 Jahre währende Diskussion erhalten. Doch wird derjenige, der die Argumente und Entwicklungen in dieser Diskussion sorgfältig verfolgt, erkennen, dass die Fronten nicht mehr ganz so klar definiert sind wie noch vor 200 oder gar 100 Jahren. Weder sollte die Wissenschaft als „imperialistisch-indoktrinativ“ polemisiert, noch jegliche antireduktionistische Intuition sogleich mit veralteten metaphysischen und theologischen Motiven identifiziert werden. Es lohnt sich für beide Seiten durchaus, die für eine sorgfältigere Differenzierung notwendigen Mühen auf sich zu nehmen.
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Hinweis zum Autor: Dieser Artikel wurde von Lars Jaeger geschrieben: “Ich lebe in Zug (Schweiz) und führe meinen eigenen Blog unter https://larsjaeger.ch/?cat=19&lang=de. Ich habe am Max-Planck-Institut für Physik Komplexer Systeme in Dresden promoviert und dann einige Zeit in der Forschung, später dann in der Modellierung globaler Kapitalmärkten gearbeitet. Letztes Jahr habe ich mein erstes Sachbuch zur Geschichte der Wissenschaft geschrieben (Springer Spektrum Verlag) , s. https://www.springer.com/de/book/9783662433997 bzw. https://larsjaeger.ch/?page_id=357&lang=de.
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