Hinweis: Dieser Artikel ist ein Beitrag zum ScienceBlogs Blog-Schreibwettbewerb 2015. Hinweise zum Ablauf des Bewerbs und wie ihr dabei Abstimmen könnt findet ihr hier. Informationen über die Autoren der Wettbewerbsbeiträge findet ihr jeweils am Ende der Artikel.
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Angeregt von verschiedenen Blog-Posts, die ich in den letzten Monaten z. B. hier, beim Funkenstrahlen-Podcast oder bei Udo Vetter gelesen und gehört habe, möchte ich mich anlässlich des Schreibwettbewerbs bemühen, meinen eigenen Umgang mit Computersicherheit zu verbessern. Über die Erfahrungen, die ich dabei mache, berichte ich hier.
IST-Zustand
Ich befürchte, dass ich ein relativ durchschnittlicher Computerbenutzer bin, was Sicherheit am Computer und im Netz angeht. Ich benutze nur wenige unterschiedliche Passwörter, ich verschlüssele keine Mails, obwohl ich vor Jahren schon einmal einen Ausflug zu PGP gemacht habe, meine Daten auf Computer und Smartphone/Tablet sind nicht weiter verschlüsselt. Im beruflichen Umfeld bin ich an den Mailclient von Office gebunden, privat nutze ich auch andere Alternativen. Ich nutze einen PC im Büro, zwei Laptops zu Hause und für meine Nebentätigkeit, alle mit Windows 8. Ich betreibe ein Android-Tablet für die Arbeit und ein Android-Smartphone privat, die beide nicht mehr ganz taufrisch sind. Ach und noch etwas: Ich habe ein furchtbares Gedächtnis. Vielleicht liege ich einen Hauch über dem Durchschnitt, da ich meine Passwörter nirgends aufgeschrieben habe und einen Script-Blocker beim Surfen benutze. Auf meinen Rechnern läuft ein Virenscanner von Sophos, auf den Android-Geräten die Free-Version von AVG. Als Firewall benutze ich die von Windows (jaja, ich weiß), da mein Arbeitgeber und mein Router eine vorgeschaltete Firewall bereitstellen. E-Mails schicke ich hauptsächlich über den Exchange-Server des Arbeitgebers (den ich auch als Exchange-Server nutze, nicht nur über POP/IMAP) und meine eigenen Postfächer bei meinem Web-Hoster.
Baustellen
So wie sich mir beim ersten Hinschauen die Situation darlegt, habe ich folgende Baustellen:
- Datenverschlüsselung
- Mail-Verschlüsselung
- Passwörter/PINs an den Geräten
- Passwörter im Internet
- Firewalls
- Virenscanner auf den Android-Geräten
Möglichkeiten und Auswahl
Für dieses Projekt steht mir vorerst ein Monat zur Verfügung, um etwas zu tun und darüber zu schreiben. Ich habe einen Vollzeitjob und eine Familie. Ich werde also vermutlich am Ende kein perfekt abgeschottetes System mit geheimdiensttauglicher Sicherheit haben, aber einen Schritt in die richtige Richtung möchte ich schon machen. Die Baustellen mit dem geringsten Aufwand bzw. dem größten Effekt scheinen mir die Passwörter zu sein. Damit fange ich an. Bei der Datenverschlüsselung kommt es wohl hauptsächlich darauf an, welches Tool man benutzt und wie viele seiner Daten man verschlüsseln sollte/kann/will/muss. Ich schaue mal, wieviel Zeit ich finde. Interessant und wichtig finde ich die Mail-Verschlüsselung. Ich habe da ja schon einmal dran gearbeitet, aber es ist damals daran gescheitert, dass nur eine Person, die ich kannte, mitgemacht hat. Da würde ich gerne wieder dran, da ja immer mehr über die Geheimdienste herauskommt. Firewalls will ich erst einmal ausklammern, aber bei zu viel Zeit schaue ich mir das Thema Virenscanner auf Android-Geräten noch einmal an. Mein Fokus liegt aus dem PC, ich achte aber darauf, dass es auch Umsetzungen für Android gibt.
Erste Ernüchterung
Ich wollte mir mal eben einen PGP-Schlüssel generieren. Dabei merke ich gerade, dass man da ja eine Passphrase benötigt. Ich sollte die Baustellen doch in der richtigen Reihenfolge abarbeiten. Zuerst also die…
Passwörter
Passwörter sind das A und O, wenn man sich irgendwie im Internet bewegen will. Die meisten Angebote benötigen eins, sobald man etwas kaufen oder selbst veröffentlichen will ist es unabdingbar. Also frage ich mal die Suchmaschine meines Vertrauens nach “sicheres Passwort”. Einer der ersten Treffer ist eine Informationsseite des BSI. Das BSI empfiehlt:
- mindestens 12 Zeichen
- Groß- und Kleinbuchstaben, Sonderzeichen, Ziffern
- nichts, was man aus Social Engineering bekommt
- nichts aus Wörterbüchern
- keine Tastenmuster
Die Vorgeschlagene Methode des BSI ist dann, aus einem merkbaren Satz die Wortanfänge zu nehmen und einige Buchstaben durch Ziffern/Sonderzeichen zu ersetzen. Unterschiedliche Universitäten empfehlen im Durchschnitt das gleiche mit 10 Buchstaben.
Gegen diese Methode stellt sich Randall Munroe bei XKCD:
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