Wie groß ist das jetzt im Vergleich? Nehmen wir wieder den Mond als Maßstab. Der erscheint am Himmel unter einem Winkel von 0,5 Grad, wie diese – nicht maßstabsgetreue! – Skizze zeigt!
0,5 Grad sind 30 Bogenminuten; wir können mit freiem Auge als noch Strukturen erkennen, die knapp ein Dreißigstel des Vollmonddurchmessers ausmachen. Wir können das ganze aber natürlich auch in Kilometer umrechnen. Wir wissen, dass der Mond ungefähr 370.000 Kilometer entfernt ist. Mit den Formeln zur Trigonometrie die man noch aus der Schule kennt, kann man jetzt ganz einfach berechnen, wie groß ein Objekt sein musss, das in einer Entfernung von 370.000 Kilometern unter einem Winkel von 1,15 Bogenminuten erscheint (man kann auch einfach den Winkel in Radiant mit der Entfernung multiplizieren).
In diesem Fall sind das 130 Kilometer. Alles was kleiner als 130 Kilometer ist, ist für uns mit freiem Auge auf dem Mond also nicht sichtbar!
Damit ist übrigens auch klar, warum selbst Asteroiden wie der Halloween-Asteroid, der kürzlich sehr nahe an der Erde vorbei geflogen ist, mit freiem Auge kein spektakulärer Anblick gewesen wäre. Selbst wenn er hell genug gewesen wäre, um überhaupt gesehen werden zu können (was nicht der Fall war), war er mit einer Größe von 600 Metern und einem Abstand von 480.000 Kilometer weit unterhalb des Auflösungsvermögens des menschlichen Auges.
Um ein 600 Meter großes Objekt mit freiem Auge auflösen zu können, dürfte es nicht weiter entfernt sein, als knapp 1800 Kilometer! Und das ist dann doch eine sehr knappe Distanz. So nahe kommen uns Asteroiden – zum Glück – sehr selten!
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