Die Sternzeichen der Astrologie entsprechend – wenn wir einige Details ignorieren – den Sternbildern der Astronomen, die sich entlang der Ekliptik am Himmel befinden. Man kann sich nun also vorstellen, dass sich ein Bogen aus Sternzeichen über den Beobachter erstreckt, die alle der Linie der Ekliptik folgen. Jetzt kommt der exakte Zeitpunkt ins Spiel. Die Erde dreht sich ja um ihre Achse, die Position der Sternzeichen ändert sich also im Laufe eines Tages.
Der Aszendent ist nun genau jenes Sternzeichen, dass sich an einem bestimmten Ort und zu einer bestimmten Zeit – also zum Beispiel dem Geburtsort und der Geburtszeit einer Person, genau im Osten am Horizon befindet. Also das Sternzeichen, das in dem Moment gerade über dem Horizont aufgeht. Ist das zum Beispiel das Sternzeichen Löwe, dann ist auch der astrologische Aszendent Löwe. Man darf allerdings nicht vergessen, dass die Astrologie einen fiktiven Himmel betrachtet der nicht der Realität entspricht. Wer aus astrologischer Sicht den Aszendent Löwe hat, kann nicht davon ausgehen, dass zum Zeitpunkt der Geburt tatsächlich genau dieses Sternbild im Osten am Horizont gestanden ist. Die Ausrichtung der Erdachse ändert sich im Laufe der Zeit und alles verschiebt sich deswegen auch ein wenig. Dieses Phänomen wird in der Astrologie meistens nicht berücksichtigt, weswegen sie die Realität des Himmels schon seit längerer Zeit nicht mehr widerspiegelt.
Wenn man den Aszendenten kennt, kann man sich auch gleich mit den Häusern beschäftigen. Der Bereich entlang der Ekliptik wird von den Astrologen meistens in zwölf verschiedene Zonen eingeteilt, die “Häuser” genannt werden. Die genaue Einteilung variiert und es hat im Verlauf der Jahrhunderte viele verschiedene Schulen, Vorschläge und Varianten gegeben und man ist im Prinzip frei, sich irgendeine der vielen Hauseinteilungen auszusuchen bzw. eine eigene zu erfinden. Aber normalerweise ist der Aszendent ist dabei immer das erste Haus, also dasjenige, das gerade im Osten aufgeht.
Direkt über dem Beobachter am Himmel, also am Höhepunkt des Ekliptikbogens befindet sich dann der sogenannte “Medium Coeli”, der Mittelpunkt des Himmels oder der Zenit, wie man in der Astronomie sagt. Genau gegenüber des Aszendenten, also am westlichen Horizont findet man den “Deszendenten”. Und verlängert man den Bogen der Ekliptik nach unten, unter dem Boden hindurch um den Kreis zu schließen, landet man beim tiefsten Punkt, der “Imum Coeli” also “Himmelstiefe” bzw. in der Astronomie “Nadir” genannt wird. Entlang dieses Kreises liegen die zwölf Häuser der Astrologie, die im Allgemeinen von Aszendent über Imum Coeli und Deszendent bis zum Medium Coeli und wieder zum Aszendent gezählt werden. Wie groß die einzelnen Häuser, also die Bereiche entlang der Ekliptik sind und ob sie alle gleich groß sind und all die anderen Details sind je nach astrologischer Schule unterschiedlich.
Einig sind sich die Astrologen aber, das man damit mehr über das Schicksal der Menschen herausfinden kann. Bestimmt man die Position der Planeten zu einem bestimmten Zeitpunkt, dann kann man nachsehen, in welchem der 12 Häuser sie jeweils zu finden sind. Sagt ein Astrologe also etwas wie “Jupiter befindet sich im fünften Haus”, dann meint er damit, das der Planet Jupiter an einem Punkt des Himmels steht, an dem sich entlang der Ekliptik gerade das fünfte Haus befindet. Vereinfacht gesagt sind die Häuser ein sehr simples Koordinatensystem. Die Planeten bewegen sich alle mehr oder wenig in der gleichen Ebene in der auch die Erde um die Sonne läuft. Da die Ekliptik nichts anderes ist, also die auf den Himmel projizierte Erdumlaufbahn, folgen auch alle Planeten (und auch Sonne und Mond) dieser Linie, wenn sie sich über den Himmel bewegen. Die Häuser geben bestimmte Abschnitte entlang der Linie an und man kann so sehr grob markieren, wo sich ein Planet gerade befindet.
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