30. September 2016. 12.30 MESZ. Tragt euch diesen Termin in euren Kalender ein: Da wird die Raumsonde Rosetta ihre lange und spektakuläre Mission (hoffentlich) noch einmal extra spektakulär beenden. Sie wird auf dem Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko landen. Das war eigentlich nicht vorgesehen. Rosetta hat sich 2004 auf ihren langen Weg gemacht. 10 Jahre später kam sie dort an. Im Dezember 2014 setzte sie die Landeeinheit Philae ab und umkreiste den Kometen weiterhin um Daten zu sammeln, die nie zuvor gesammelt worden waren. Mit dem Kometen gemeinsam umkreiste sie die Sonne; der sonnennächste Punkt wurde im August 2015 erreicht. Mittlerweile sind beide wieder auf dem Weg hinaus ins All, das Licht der Sonne wird schwächer und die Energie der Raumsonde schwindet. Bevor sie komplett ausfällt und nutzlos neben dem Kometen durch den Weltraum driftet, will man die Mission noch mit einem Knalleffekt zu Ende bringen. Rosetta wird Philae auf die Oberfläche des Kometen folgen!
Ob das klappt weiß noch niemand. Rosetta ist nicht für eine Landung gebaut worden. Die Anziehungskraft des Kometen ist nur minimal, man muss sich also keine großen Sorgen macht, dass sie auf die Oberfläche “kracht” und in lauter Stücke zerbricht. Aber es kann durchaus sein, dass Rosetta schief aufsetzt und die Instrumente nicht einsatzbereit sind. Oder dass die Kamera in eine Richtung weist in der sich keine vernünftigen Aufnahmen machen lassen. Und so weiter – aber eigentlich hat man ja nichts zu verlieren. Rosetta hat ihre Mission höchst erfolgreich durchgeführt und an den gesammelten Daten werden die Wissenschaftler noch die nächsten Jahrzehnte arbeiten. Wenn nun am Ende noch unerwartet ein besonders beeindruckende Bilder und Daten dazu kommen, wäre das großartig. Aber es ist nicht nötig, um aus der Mission einen Erfolg zu machen.
So oder so: Geplant ist die Landung für den 30. September 2016 und nun wurde auch der Ort bekannt gegeben. In der “Ma’at Region” will man aufsetzen und hofft, ein paar der dort aktiven Regionen auf der Oberfläche ganz aus der Nähe beobachten zu können. Ich bin schon gespannt – und optimistisch dass Rosetta ihren erfolgreichen Weg auch erfolgreich beenden wird!
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