Dieser Artikel ist Teil eines Projekts einer Lehrveranstaltung an der Universität Graz. Studierende sollten einen Blogartikel über eine wissenschaftliche Facharbeit schreiben. Ich würde euch bitten, den Artikel der Studierenden zu lesen und zu kommentieren. Was fehlt euch bei der Lektüre? Was findet ihr super? Was interessant; was unverständlich? Und so weiter – Je mehr Feedback, desto besser!
Um die Vielfalt an Möglichkeiten zu demonstrieren, mit der man über Forschung schreiben kann, habe ich außerdem ebenfalls einen Artikel zum gleichen Thema verfasst, den ihr hier finden könnt.
—————————————————-
Wer kennt sie nicht, die Legende, dass jeder Mensch bis zu 50 Spinnen in seinem Leben isst. Ekelig, wenn man bewusst darüber nachdenkt. Weltweit gehören aber Insekten in verschiedensten Variationen zum Speiseplan. Nur nicht in Europa. Das könnte sich ändern. Entomophagie: Insekten werden als Zukunftshoffnung für die menschliche Ernährung gesehen.
Warum essen wir in Europa keine Insekten?
In der Evolution ernährte sich der Mensch auch von Insekten. Noch heute zählen über 1500 Insektenarten in weiten Teilen der Welt (Lateinamerika, Australien, Asien, Afrika) zu den Nahrungsmitteln. In Europa werden sie höchstens als Delikatessen gegessen. Mit der Entwicklung der ersten Hochkulturen und aus religiösen Gründen wurde der Konsum von Insekten verpönt. Über die Zeit entwickelte sich ein kulturell angezogener Ekel, der von Generation zu Generation unser heutiges Bild von Insektenessen geprägt hat.
Aber, warum werden Insekten als Zukunftshoffnung gesehen? Warum sollten wir grundsätzlich Insekten essen?
Weltweit steigt die Nachfrage nach Fleisch, wodurch die Land- und Wasserressourcen an ihre Grenzen stoßen. Nicht jeder Mensch kann Schweine- oder Rindfleisch auf dem Niveau der EuropäerInnen essen. Insekten gelten deswegen als ökologisch nachhaltigere Alternative. Insekten sind außerdem wahre Vitamincocktails. Darüberhinaus liefern sie sehr viele Stoffe, die der Körper braucht, wie z.B. Eiweiß (Proteine), Mineralstoffe (Eisen, Kalzium…), Kohlehydrate und omega3-Fettsäuren. Gleichzeitig sind sie kalorienarm, senken den Cholesterinspiegel und sind gut fürs Hirn.
Noch nicht überzeugt? Wir essen zwar keine 50 Spinnen in unserem Leben, aber irgendwann hat sicher jeder versehentlich mal das eine oder andere Insekt geschluckt: einen Wurm im Apfel, die ein oder andere Mücke beim Radfahren oder wenn sich Insekten in Lebensmitteln einnisten und übersehen werden.
Es ist durchaus realistisch, dass Insekten auch bald auf dem Speiseplan der EuropäerInnen landen – nicht nur als Delikatessen, wie das Paper “A Comprehensive Look at the Possibilities of Edible Insects as Food in Europe – a Review” aufzeigt.
Aber wie werden Insekten zubereitet?
Insekten müssen nicht eklig sein. Viele Menschen würden Insekten durchaus essen, z.B. getrocknet und zerrieben als Bestandteil von Mehl, eine Grundzutat von Brot oder Pizza. Oder verarbeitet im Gulasch oder als Schnitzel der Zukunft? Wer den Anblick erträgt, kann sie frittiert als Chips essen oder sichtbar im Risotto platzieren.
Wir werden den Versuch wagen. Wir freuen uns über Rezepte in den Kommentaren.
(von Michael Altendorfer, Jana Vaas, David Steinwender)
Kommentare (24)