Heute gibt es zur Abwechslung mal nur ein Bild. Aber was für ein Bild! Das VLT Survey Telescope (VST) der Europäischen Südsternwarte hat es gemacht. Es zeigt den Adlernebel, den Omeganebel und Sharpless 2-54 (der leider keinen poetischen Namen bekommen hat). Und so sieht es aus:
Ganz rechts im Bild ist Sharpless 2-54, entdeckt in den 1950er Jahren vom amerikanischen Astronom Stewart Sharpless. Den Sternhaufen in der Mitte der Wolke hat aber schon Wilhelm Herschel im 18. Jahrhundert beobachtet; dass da noch eine Wolke drumherum ist wusste man damals noch nicht. Die Sterne im Haufen (der den Namen NGC 6604 trägt) sind alle recht heiß und leuchten daher hell und blau. Links im Bild befindet sich der Omeganebel den der SchweizerJean-Philippe de Chéseaux Mitt des 18. Jahrhunderts entdeckt haben, ebenso wie den Adlernebel in der Bildmitte. Dort wo die Nebel im Bild pink leuchten befindet sich jede Menge Wasserstoff aus dem Sterne entstehen. Und jeder hat sicherlich schon mal das berühmte Bild vom Hubble-Teleskop gesehen das die Pillars of Creation zeigt; die “Säulen der Schöpfung”: Riesige Wasserstoffwolken die gerade dabei sind den Blick auf die in ihnen entstehenden jungen Sterne freizugeben. Alle drei Nebel sind ungefähr 6000 bis 7000 Lichtjahre von der Erde entfernt – und die Aufnahme die sie alle gemeinsam zeigt hat insgesamt 3,3 Gigapixel. Wer an einer wirklich hochaufgelösten Version des Bildes interessiert ist, kann sich hier etwas raussuchen. Viel Spaß damit!
P.S. Und wer wissen möchte was man für eine Technik braucht um so ein Bild machen zu können: Das VLT Survey Telescope hat einen Primärspiegel mit einem Durchmesser von 2,65 Metern. Dann braucht man noch eine adaptive Optik um die atmosphärischen Störungen auszugleichen. Außerdem eine Kamera mit 32 CCD-Chips mit jeweils 2000×4000 Pixeln. Dann muss man damit in einer klaren Nacht ein paar Dutzend Bilder machen, die alle digital zusammenführen und schon hat man seine 3,3 Gigapixel-Aufnahme!
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