Wissenschaft lebt von der Kontroverse. Man muss ab und zu auch mal anderer Meinung sein und diskutieren, sonst gibt es keinen Fortschritt. Deswegen gibt es ab heute eine neue Reihe hier im Blog: „Pro und Contra“. Und man kann bei jeder Menge Dinge dafür oder dagegen sein. Nicht, was die Fakten angeht. Aber Wissenschaft ist mehr als nur reine Fakten. Es gibt genug andere Dinge, die nicht zwangsläufig richtig oder falsch sind. Wo die eine Meinung ebenso interessant und potentiell vernünftig sein kann wie die andere. Das sind auch genau die Themen, bei denen eine sinnvolle Diskussion lohnenswert ist. Und genau solche Themen möchte ich in Zukunft immer wieder mal hier im Blog besprechen.

Kann ein traditioneller Ball Wissenschaft vermitteln? (Andreas Wenzel, Public Domain)

Kann ein traditioneller Ball Wissenschaft vermitteln? (Andreas Wenzel, Public Domain)

Den Anfang macht der am 27. Januar 2018 in Wien stattfindende „Ball der Wissenschaften“. Zum vierten Mal wird auf diese ganz spezielle Weise Wissenschaft gefeiert und kommuniziert. Aber kann man das mit so einer Veranstaltung überhaupt vernünftig tun? Soll man es tun?

Die „Contra“-Stimme kommt in diesem Fall von Ruth Grützbauch (Astronomin und Wissenschaftskommunikatorin); der „Pro“-Teil des Arguments von mir. Und natürlich freuen wir uns beide auf viele interessante Pro- oder Contra-Meinungen aus der Leserschaft!
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Contra Ball der Wissenschaft
von Ruth Grützbauch

Wissenschaft ist ein trockenes Unterfangen. Spaß und Unterhaltung stehen hier nicht nur nicht im Vordergrund, sondern sind der emotionslosen Rationalität der wissenschaftlichen Methode doch im Grunde entgegengesetzt. Wissenschaft und Kultur sind die Gegenpole zwischen denen sich das Gewebe der Gesellschaft aufspannt. Beim Wort Wissenschaft denken die meisten automatisch an überbelichtete Labors, dicke Brillen und strenge Konzentration und, obwohl wir es in unserer vermeintlich gleichberechtigten Gesellschaft oft nicht wahrhaben wollen, an weiße Männer in weißen Kitteln. Das popularisierte Bild von Wissenschaftlern á la Big Bang Theorie zeigt uns – wenn auch in satirischer Überzeichnung – die allgegenwärtige soziale Unfähigkeit und “Awkwardness” der Charaktere.

Moment mal. Wirklich?

Gut, irgendwie wird da schon ein Körnchen Wahrheit dran sein, aber natürlich wissen die meisten Leute, dass es sich dabei um alte Stereotypen handelt.

Nicht um sonst sind Studierende als Party-Animals verschrien und ForscherInnen waren ja auch mal jung. Wissenschaft und Kultur sind nicht zwei Gegenpole sondern Schwestern, die Säulen unserer Zivilisation, die als progressive Kräfte die Entwicklung unserer Gesellschaft vorantreiben.

Doch wissen das auch tatsächlich die meisten Leute?

Vielleicht, aber auf jeden Fall gibt es hier Nachholbedarf. Darum ist es eine gute Idee, ein großes kulturelles Event zu organisieren, um zu zeigen dass Wissenschaft von echten Menschen betrieben wird, Menschen die eben nicht emotionslose Roboter sind sondern genauso gerne in guter Gesellschaft sind und mit Freunden ein rauschendes Fest feiern. Welche Art von Fest haben sich die Organisatoren ausgesucht? Eine Konzertreihe vielleicht mit innovativen Ansätzen in neuer Musik und Medien? Etwas mit Theater oder Ausdruckstanz, um den Spaß an der kreativen Energie in der Wissenschaft zu zelebrieren, wie etwa beim ersten „Dance your PhD“-Event in Wien?
Nein, einen Ball. Die Königin der konservativen Abendunterhaltung, vollständig mit Dresscode und Eröffnung von jungen Paaren in schwarz und weiß. Und wo findet dieser Ball statt? Im elfenbeinernen Festsaal des Wiener Rathauses, mit Prunk und Pomp und teuren Eintrittskarten.

Es scheint mir als wäre das Konzept eines Balls nur schwer mit den Grundsätzen der Wissenschaft vereinbar. Wissenschaft ist für alle da, der Zugang soll niederschwellig und inklusiv sein, nicht elitär. Ihre Essenz ist offen und progressiv, nicht konservativ, sie ist kreativ, innovativ und modern, nicht altbacken und traditionell.

Hauptbühne am Blue Dot Festival (Bild: Hugh Venables, CC-BY 2.0)

Hauptbühne am Blue Dot Festival (Bild: Hugh Venables, CC-BY 2.0)

Ein gutes Beispiel für einen progressiveren Zugang zur Verbindung von Wissenschaft und Kultur ist das Blue Dot Festival, dass seit 2 Jahren jeden Sommer im britischen Jodrell Bank rund um eins der größten Radioteleskope der Welt stattfindet. Es ist ein großes, dreitägiges Musikfestival mit Camping, Gummistiefeln und großen Headlinern, das zehntausende Besucher anzieht. Während der drei Festivaltage gibt es dann aber neben der Musik auch jede Menge Wissenschaft, die den Leuten quasi nebenbei untergejubelt wird. Das Angebot reicht von Vorträgen und Diskussionen über Shows und Workshops bis zu Mitmachversuchen für Kinder. Es vermittelt einen gewissen Coolness-Faktor genauso wie die Begeisterung für Wissenschaft und deren zentrale Rolle in unserer Kultur.

Der Ball versteht sich auch als Kontrapunkt zum rechtsradikalen Akademikerball und will so lobenswerterweise die Aufmerksamkeit von dieser fürchterlichen Veranstaltung abziehen. Dazu hätte aber ein offenerer Ansatz auch besser gepasst. Tradition ist schließlich die Weitergabe des Feuers und nicht die Anbetung der Asche.

Pro Ball der Wissenschaft
von Florian Freistetter

Die Wissenschaft muss raus! Hinaus in die Welt, denn die scheinbare Trennung zwischen der Wissenschaft und der Gesellschaft ist der Grund für so viele Probleme. Für das Misstrauen, das immer mehr Menschen den Ergebnissen der Forschung entgegenbringen. Für „Fake News“ und „Alternative Facts“. Für Irrationalität, Rückwärtsgewandheit, Esoterik, und so weiter. Die Wissenschaft muss raus in die Welt und in die Gesellschaft. Oder besser gesagt: Man muss den Leuten vermitteln, dass Wissenschaft schon längst und schon immer Teil der Welt und der Gesellschaft ist.

Wissenschaftler dürfen nicht nur die komischen Leuten sein, die in den Medien irgendwelche kaum verständlichen Sachen sagen. Nicht die Leute, die in Filmen und Romanen die Welt zerstören und auch nicht die Leute, die zwar eh irgendwie nett, aber auch enorm seltsam, freakig und sozial unfähig sind. Denn das sind sie nicht. Forscherinnen und Forscher sind ganz normale Menschen und haben ganz normale Interessen. In ihrem Privatleben tun sie ganz normale Dinge.

Die Vorurteile gegenüber der Wissenschaft und denen die sie betreiben werden so lange nicht verschwinden, so lange die Gesellschaft weiterhin das stereotypische Zerrbild von schlecht angezogenen Menschen im Laborkittel vor Augen hat, wenn sie an Wissenschaft denkt. Das Zerrbild von Menschen, die nicht wissen, wie sie sich in der Öffentlichkeit benehmen sollen und Panik kriegen, wenn sie am „normalen“ Leben teilnehmen sollen.

Es ist wichtig, dafür zu sorgen, dass die Ergebnisse der wissenschaftlichen Forschung in Zeitungen, Blogs, Büchern oder Podcasts verständlich an die Öffentlichkeit vermittelt werden. Es ist aber ebenso wichtig, dass die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auch aktiv in der Öffentlichkeit präsent sind und ebenso aktiv mit der Öffentlichkeit kommunizieren.

Auch Wissenschaftler dürfen tanzen!

Auch Wissenschaftler dürfen tanzen!

Eine Veranstaltung wie der Ball der Wissenschaft tut genau das. Er wird von Forscherinnen und Forschern besucht, von Studierenden – aber genau so von allen anderen die Lust auf eine klassische Wiener Ballnacht haben. Dort wird das getan, was man eben auf einem Wiener Ball macht. Man tanzt, man isst und trinkt, man feiert. Aber während man das alles tut, gibt es gleichzeitig auch jede Menge über Wissenschaft (und die Wissenschaftler selbst) zu erfahren. Der Ball der Wissenschaft ist ebenso eine große Party, wie ein Instrument zur Wissenschaftskommunikation und zum Abbau von Vorurteilen.

Braucht es dazu aber wirklich so eine „schnöselige“ Veranstaltung wie einen Ball? Eine konservative Feier mit strikter Kleiderordnung, klassischer Musik und jahrzehntealten gesellschaftlichen Konventionen? Nein, die braucht es natürlich nicht. Man kann Wissenschaft auch anders unter die Menschen bringen; kann Vorurteile anders abbauen. Aber die Wissenschaft ist vielfältig und ebenso vielfältig sind (und müssen) die Wege sein, sie zu vermitteln. Denn auch die Menschen sind verschieden und wenn man alle erreichen will, sollte man alle Wege nutzen, die zur Verfügung stehen.

Manche Leute gehen gerne tanzen. Manchen setzen sich lieber in die Kneipe und trinken ein Bier. Für die einen gibt es „Science in the Pub“ (mittlerweile schon fast überall); für die anderen den Ball der Wissenschaft. Je mehr Wissenschaft draußen in der Welt ist, desto besser!

Und natürlich ist ein klassischer Wiener Ball eine traditionelle und konservative Veranstaltung wohingegen die Wissenschaft selbst eher liberal und progressiv ist. Aber einerseits kann man auch das nutzen, um Stereotype zu durchbrechen: Auch Wissenschaftler sind in der Lage, sich schick anzuziehen und gediegen zu feiern. Andererseits spiegelt das aber auch ein wenig die Wissenschaft selbst wieder: Ein äußerlich formaler Rahmen hinter dem eine faszinierende, bunte und vielfältige Welt zu entdecken ist.

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So oder so: Ruth und ich werden den Ball nächste Woche gemeinsam besuchen. Und dann vielleicht hier davon berichten, wie es uns gefallen (oder nicht gefallen) hat. Wenn ihr auch am Ball seid: Kommt doch vorbei und erklärt uns, warum wir Recht haben – oder nicht!

Kommentare (18)

  1. #1 Joseph Kuhn
    16. Januar 2018

    Bei so einer wichtigen Frage nur “on dit”? Gibt es denn keine guten Studien, die zeigen, ob der Ball die erhofften positiven oder die befürchteten negativen Effekte hat? Nach allgemeiner Auffassung sollten das RCTs mit mehreren Bällen bzw. Nichtbällen sein, beim Tanzen vermutlich Fuß-Bälle 😉

    Viel Spaß! Sieht nach einem guten Geschäft für den Kostümverleih aus.

  2. #2 Florian
    16. Januar 2018

    In jeder anderen Stadt wäre solch ein Ball vielleicht nicht besonders angebracht. Aber in Wien gibt es dutzende Bälle verschiedener Stände und Organisationen, sodass ein “Ball der Wissenschaft” eine logischer Schluss ist. Gerade auch um einen Kontrapunkt zum “Wiener Akademikerball” der Nazis zu setzen.

  3. #3 noch'n Flo
    Schoggiland
    16. Januar 2018

    Der Ball versteht sich auch als Kontrapunkt zum rechtsradikalen Akademikerball

    Ist der wirklich so schlimm? Vor allem: wie genau macht sich Rechtsradikalismus auf einem Ball bemerkbar?

  4. #4 Florian Freistetter
    16. Januar 2018

    “wie genau macht sich Rechtsradikalismus auf einem Ball bemerkbar”

    Zb dadurch dass dort die ganzen rechtsradikalen Politiker Europas eingeladen werden. Und ja, der Ball ist so schlimm…

  5. #5 Bullet
    16. Januar 2018

    @Ruth (die doch hier bestimmt mitliest, oder…?) :

    Tradition ist schließlich die Weitergabe des Feuers und nicht die Anbetung der Asche.

    Dieser Spruch ist so schön, daß ich fast nicht glauben kann, ihn noch nie gehört zu haben. Oder ist der etwa in deinem Hinterhof gewachsen?

  6. #6 Alderamin
    16. Januar 2018

    Auf einem Ball wird man mich niemals finden, das Blue Dot Festival wäre da schon spannender für mich Ich mag auch Tage der offenen Tür in Forschungseinrichtungen, wo man Fragen stellen und sich über aktuelle Forschungsthemen schlau machen kann (DLR Köln und FZ Jülich machen so was regelmäßig).

    Aber für die, die Bälle mögen – warum nicht? Wird ja offensichtlich auch besucht. Einen Gegenpol zum Akademikerball zu setzen, finde ich Klasse.

  7. #8 Heljerer
    16. Januar 2018

    Natürlich dürfen Wissenschaftler auch einen Ball veranstalten. Wenn der Zweck aber ist, sich der Öffentlichkeit als ganz normale bodenständige Menschen zu präsentieren, dann finde ich andere Veransstaltungen, wie das Blue Dot Festival, besser geeignet.

    Im Übrigen sagt es sich so leicht, dass Charaktere wie in der Big Bang Theory nur ein Klischee bedienen. Ich habe aber an der Uni einige Leute kennengelernt, die Sheldon Cooper an Verschrobenheit noch deutlich übertroffen haben – nur leider nicht so witzig. Das ist jetzt über 25 Jahre her. Ähnlich krasse Fälle sind mir anderweitig nie mehr begegnet. Wie kann das sein?

  8. #9 OptoVaris
    16. Januar 2018

    Elitäres Event im elfenbeinernen Festsaal mit teuren Eintrittskarten? Da muss ich widersprechen – die Studentenkarten kosten nur 20€! Ich weiß nicht wie das auf anderen Wiener Bällen ist, aber ich denke das ist ein guter Preis. Es ist für Studenten, gerade solche die nicht aus Wien oder Österreich sind und die “Ball-Kultur” gar nicht kennen, eine super Möglichkeit so etwas mal zu erleben. Es gibt ja sogar die Option Studenten eine Karte zu “sponsorn” – eine gute Idee um ein vermeintlich elitäres Event so zu gestalten, dass es inklusiver wird.
    Meiner Meinung nach ist der Ball eine gut gelungene Mischung aus Wissenschaft + Kommunikation + Kultur mit einem einzigartig österreichischen Anstrich.

    Mal im Ernst, trotz langjähriger Anstrengungen durch SciCom das “Bild” des stereotypen Wissenschaftlers loszuwerden ist das in heutigen Zeiten viruteller und politischer Grabenkriege und Klassenkämpfe wahrscheinlich schwerer denn je. Daran sind wir auch selber mit Schuld: Es wird oft betont wie übertoll und besonders es ist wenn die crazy Wissenschaftler von ihrem Thron herunter kommen um den Normalos (Muggel?) die Welt zu erklären. Wer eingeweiht wird, gehört dann auch dazu und ist näher dran an der intellektuellen Elite und kann sich toll fühlen. Viele SciCom Events haben diesen fahlen Beigeschmack dass es die, die man wirklich erreichen müsste, sowieso nicht erreicht (Ich seh das bei SciComm Events an meinem Institut – wo hauptsächlich die Kinder der ohnehin gebildeten Akademiker-Eltern angemeldet werden).

    Der Ball der Wissenschaften ist halt der umgekehrte Ansatz: Ein soziales Event, das einen wissenschaftlichen Anstrich bekommt (natürlich wiederum etwas das manche Menschen nicht interessiert/anspricht/erreicht, aber zB durch die günstigen Karten für Studenten doch für eine gewisse Durchmischung zu sorgen versucht).
    Ich finde das nicht schlecht. Wissenschaftler sind auch Menschen, und auch wenn viele einen Großteil ihres Lebens der Wissenschaft verschreiben und – nennen wir es auch mal beim Namen – opfern, sind wir einfach kein homogener, elitärer, Weißkittel-tragender Haufen. Aber viele SciCom Ansätze und Events definieren ‘uns’ ja doch, am Ende des Tages, nur über die Wissenschaft, und nicht darüber dass wir auch außerhalb unserer Arbeit existieren. Ich finde dafür ist ein Ball, bei dem jeder sich richtig herausputzt und mal außerhalb ‘seines Feldes’, außerhalb des Labors oder des Uni-Campus zeigt, keine schlechte Idee. Und selbst da finden viele Wege ihrer Liebe zu ihrer Arbeit (zB durch kreative Abendkleider) Ausdruck zu verleihen – und das ist auch gut so.

    Grundsätzlich finde ich es gut dass es so eine Veranstaltung gibt, die vielleicht wirklich einmal einfach vorrangig der Unterhaltung dient, und nur zweitranging der Wissenschaftskommunikation. Und letzten Endes geht es ja auch einfach darum den Anspruch eines “Balls der Akdamiker” vom gleichnamigen Ball zurück zu erobern und zu zeigen das ein Großteil der österreichischen Akdamiker sich mit diesem Gedankengut nicht identifiziert.
    Was kommuniziert wird ist also: Wir lieben Wissenschaften, und wir ziehen uns gerne schick and und feiern das. Da seh ich echt nichts schlechtes dran 🙂

  9. #10 LC
    " einen Ball. Die Königin der konservativen Abendunterhaltung "
    17. Januar 2018

    Na ich will gar nicht daran denken was sich da in den Logen nach Mitternacht so abspielt !

    Konservativ ist nur die Oberfläche 🙂

  10. #11 mail
    Alles Walzer
    17. Januar 2018

    Stricken fuer den Frieden
    Tanzen gegen Rechts

    Bei uns in Ö geht alles 🙂

  11. #12 anderer Michael
    20. Januar 2018

    Nur mal zum Verständnis nachgefragt:
    Akademikerball (https://mobil.vienna.at/#!mobilenews/detail/3092310) und Ball der Wissenschaften sind zwei verschiedene Veranstaltungen. (Und Opernball ist ganz andere Baistelle?)
    Wenn dem so ist , und ich gehe davon aus, dann verehrte Frau Grützbach verstehe ich Sie nicht. Ihre Ablehnung, sofern ernst gemeint, offenbart einen erzieherischen Puritanismus. Ich würde dort auch nicht hingehen.Nicht so ganz mein Stil und Geschmack
    Aber ich würde nie deswegen die Existenzberechtigung dieses Balles in Frage stellen.
    Was wäre denn , wenn der rechtsradikale Akademikerball nicht mehr stattfindet.Das war für Sie noch so ein wenig Proargument. Darf der Ball der Wissenschaften dann stattfinden?
    Wenn die Leute es altbacken, traditionell und konservativ mögen, dann ist das deren Angelegenheit und juckt mich nicht.

    Dessen ungeachtet steht es Ihnen frei, ein Konzept zu kritisieren und Besserungsvorschlähe zu machen.

  12. #13 Florian Freistetter
    20. Januar 2018

    @anderer Michael: Ja, Akademikerball und Ball der Wissenschaft sind zwei unterschiedliche Veranstaltungen.

    “Aber ich würde nie deswegen die Existenzberechtigung dieses Balles in Frage stellen.”

    Was Ruth ja eigentlich nicht gemacht hat. Es ging nur um die Frage, ob man mit so einem Ball Wissenschaft vermitteln kann oder ob man das anders besser machen könnte.

  13. #14 anderer Michael
    20. Januar 2018

    So in das Blaue hinein hätte ich gesagt, dass es kaum möglich ist , über einen Ball Wissenschaft zu vermitteln.Vor allem wenn dort zu 99.99% in der Wissenschaft tätige Personen anwesend sind und eben nicht interessierte Laien oder bildungsferne Schichten. Ihren letzten Link habe ich gelesen. Man hat seitens der Organisation sich schon Mühe gegeben einen Wissenschaftsaspekt unterzubringen.
    Ich glaube, die Besucherinnen wollen feiern und Spaß haben, losgelöst vom wissenschaftlichen Alltag.Das ist für mich vollkommen in Ordnung.

    Ich wünsche ( ehrlich gemeint, kein Sarkasmus) der Frau Grützbach (Ersatzschuhe bitte nicht vergessen 🙂 ) und Ihnen einen vergnüglichen Abend. Und guten Appetit zur traditionellen Currywurst auf dem Nachhauseweg.

    Ich finde , dass Wien mit diesem Ball einen intelligenten Gegenpol zu diesem anderen Ball,den ich nach meinen bisherigen Kenntnissen noch nicht mal mit einer Freikarte besuchen würde , gesetzt hat.

  14. #15 Florian Freistetter
    20. Januar 2018

    @anderer Michael: “zur traditionellen Currywurst”

    Für solche Aussagen wird man in Wien umgehend der Stadt verwiesen! Currywurst… sowas isst man vielleicht in Berlin – aber in Wien gibt es Käsekrainer!

  15. #16 tomtoo
    20. Januar 2018

    Käsegreiner vs. Currywurst ?

    Tja, da sieht man halt das Wien bzgl. Kultur im Vergleich zu Berlin nicht wirklich etwas zu bieten hat.

  16. #17 anderer Michael
    20. Januar 2018

    Aua. Da habe ich das Bild nur sehr oberflächlich betrachtet und bin sofort von Currywurst ausgegangen. Dabei sieht man keine Sauce ,sondern Senf.Wenn man so will, eine Filterblase meinerseits.
    Dafür weiß ich jetzt, es handelt sich um Brühwürste mit 10- 20 % Käseanteil ,im Wiener Dialekt “Eitrige” genannt.
    Deshalb wünsche ich einen besonders gesegneten Appetit beim Verzehr der ” Eitrigen”.
    Falls ich in Wien bin, werde ich diese probieren.

  17. #18 Ruth
    24. Januar 2018

    Die verehrte Frau Grützbach heisst eigentlich Frau Grützbauch. Und “erzieherischen Puritanismus” find ich super, dass hat mir auch noch nie wer nachgesagt 😀