Licht bewegt sich mit exakt 299.792,458 Kilometer pro Sekunde. Allerdings nur wenn es sich im Vakuum bewegt. Wenn es sich in irgendeinem anderen transparenten Medium – Luft, Wasser, etc – ausbreitet, ist es langsamer. Dieses Phänomen ist weder neu, noch unbekannt. Gerade in der Astronomie macht es Ärger: Da sich das Licht der Sterne auf seinem Weg durch die Erdatmosphäre durch unterschiedlich warme und dichte Luftschichten bewegt, ändert es auch ständig seine Geschwindigkeit. Und damit seine Richtung. Das Resultat: Die Sterne flackern, was recht nett aussehen kann, wenn man den Himmel einfach nur so aus Spaß an der Freunde ansieht. Es ist aber extrem nervig, wenn man scharfe Bilder der Sterne machen und ihre Positionen exakt messen will (ich habe darüber hier schon mal mehr geschrieben). Die Astronomie hat gelernt mit diesem Problem umzugehen – aber es bleibt die Frage: Warum macht das Licht das?
Wieso wird das Licht langsamer? Und wo kriegt es die Energie her, um danach wieder schneller zu werden? Das sind gute Frage, und die Antworten sind gar nicht so leicht zu finden. Es gibt Antworten, die logisch klingen aber trotzdem falsch sind. Natürlich gibt es auch eine korrekte Antwort. Man muss ein wenig überlegen um sie zu verstehen und man muss ein paar grundlegende Dinge über Licht und Materie erklären. Aber eigentlich ist es nicht so schwer. Don Lincoln vom Fermilab erklärt die ganze Sache in diesem sehenswerte Video:
Licht ist seltsam. Und beeindruckend! Aber noch beeindruckender (und genau genommen nicht weniger seltsam) ist die Tasache, dass wir diesen ganzen Kram verstehen und erklären können! Und dabei handelt es sich nicht nur um zwar faszinierendes aber abstraktes Wissen – wer eine Brille trägt kann das Phänomen der Lichtbrechung jeden Tag ganz direkt selbst erleben!
Kommentare (38)