(Bild: Tim Fielding, NAL)

Vor ein paar Wochen habe ich von den vielen Tieren erzählt die wir im Namen der Raumfahrt umgebracht haben. Ein vermutlich sehr viel angenehmeres Schicksal hatte im Jahr 1971 das Frettchen Felicia. Es wurde auch nicht in eine Rakete gesteckt, sondern in einen Teilchenbeschleuniger. Das zumindest war der Plan…

Tiere haben in Teilchenbeschleunigern eigentlich nichts zu suchen. Da gehören nur Teilchen rein. Und auch wenn ein Frettchen, so wie alles andere auch, genaugenommen aus Teilchen besteht, würde man dennoch nicht erwarten, so ein Tier in einem wissenschaftlichen Instrument zu finden. Und schon gar nicht damit rechnen, dass man es absichtlich dort rein steckt.

Aber genau das hat man Anfang der 1970er Jahre am Fermilab in den USA versucht. Denn der damals dort neu gebaute Teilchenbeschleuniger beschleunigte nicht. Zumindest nicht so wie er sollte. Die Magneten, die für die Steuerung des Teilchenstrahls, fielen bei hohen Energien immer wieder aus. Die Ursache war bald identifiziert: Metalsplitter die bei Umbauarbeiten dort gelandet waren und die sich bei ausreichend starker Magnetisierung in den Teilchenstrahl stellten. Nur wir kriegt man die Dinger da jetzt raus? Der Beschleuniger bestand aus einer fast 6,5 Killometer langen, kreisförmigen und 30 Zentimeter breiten Röhre. Die kann man nicht so einfach “durchpusten” und der Staubsauger passt auch nicht rein.

Der damals dort beschäftigte Ingenieur Robert Sheldon hatte eine Idee aus seiner britischen Heimat. Dort benutzte man Frettchen um Hasen aus ihrem Bau zu jagen. Und so wie die Jäger in England die Tiere in die unterirdischen Hasenbauten setzten, könnte man ein Frettchen doch auch in die Beschleunigeröhre setzen, eine Art Wischmop an ihm montieren und wenn es dann durch den Beschleuniger läuft, macht es das Ding gleichzeitig sauber.

Eine sehr irre Idee, die aber umgesetzt wurde. Vor allem weil sie billig war: Das Frettchen mit den Namen “Felicia” kostete nur 35 Dollar. Man stattete es mit einer Schnur aus, die es einmal durch die Röhre hindurch transportieren sollte. Mit der wollte man nachher einen Reinigungsschwam durch den Beschleuniger ziehen. Außerdem bekam Felicia noch eine Windel (Frettchenkacke wollte man auch nicht unbedingt dringend in der Röhre haben). Nur: Das Tier hatte keine Lust auf einen Ausflug in die dunkle Röhre. Also trainierte man es zuerst einmal abseits in kürzeren Röhren. Aber alles über 100 Meter war zuviel für Felicia – was aber nicht tragisch war, weil ein anderen Ingenieur in der Zwischenzeit eine andere Lösung fand (eine Art “magnetisches Frettchen” aus Metall das mit Druckluft stückweise durch die Röhre bewegt werden konnte).

Felicia war den Leuten am Fermilab aber mittlerweile ans Herz gewachsen und wurde zu einer Art Maskottchen für den Beschleuniger. Man hat sogar geplant ihren Körper nach ihrem Tod auszustopfen und am Beschleuniger auszustellen. Hat man dann aber anscheinend doch nicht gemacht…

via Atlas Obscura

Kommentare (57)

  1. #1 JW
    21. Mai 2019

    Ich glaube, bei der Beschleunigerlänge fehlen ein paar Meter: “Der Beschleuniger bestand aus einer fast 6,5 Meter langen, …”

  2. #2 Peter
    21. Mai 2019

    Der Beschleuniger bestand aus einer fast 6,5 Meter langen […]

    Da fehlt ein „Kilo“. Aber nicht so schlimm wie die 17 Sonnenmassen beim Dr. Wöhrl.

  3. #3 Peter
    21. Mai 2019

    Und beim “Atlas Obscura” ist das <i> bzw. <em> nicht geschlossen.

  4. #4 noch'n Flo
    Schoggiland
    21. Mai 2019

    Warum musste ich jetzt spontan an dieses Frettchen denken?

  5. #5 Florian Freistetter
    21. Mai 2019

    Hab die Länge korrigiert. Danke.

  6. #6 Peter Weismann
    21. Mai 2019
  7. #7 Wolfgang
    21. Mai 2019

    Wollte ich auch gerade schreiben. Frettchen sind keine Nagetiere, sondern als Familie der Marder mit den Kleinbären verwandt und als Marderverwandte am engsten mit den Robben und dann den Bären verwandt.

    Musste ich als ehemaliger Frettchenbesitzer zur Ehrenrettung schreiben. 😉

  8. #8 Und was ist mit dem LHC
    21. Mai 2019

    Hier ein alter Fernsehbericht über den LHC, der ja spezifisch für Nagetiere gebaut wurde.
    https://www.youtube.com/watch?v=cec-iy_gf4A

    Übrigens hat man Frettchen früher auch zum Verlegen von Kabeln in Flugzeugen verwendet.

  9. #9 JW
    21. Mai 2019

    @Wolfgang: Eine Freundin hatte auch mal Frettchen. In der Wohnung! War…. interessant…

  10. #10 schlappohr
    21. Mai 2019

    Vielleicht waren den Frettchen die

    Metalsplitter

    einfach zu laut 🙂
    Mein ehemaliger Dackel (zu dessen Ehren ich meinen Nickname gewählt habe) hätte aufgrund seines Leibesumfanges keinen Schwamm gebraucht, um die Röhre zu säubern, und eine Wurst am anderen Ende hätte als Motivation vollkommen genügt.

  11. #11 Reggid
    21. Mai 2019

    und ich dachte bei der überschrift schon es handle sich um dieses hier

    https://www.sueddeutsche.de/wissen/kurzschluss-wiesel-setzt-weltgroessten-teilchenbeschleuniger-lhc-ausser-gefecht-1.2974691

    war aber anscheinend kein frettchen sondern ein marder.

  12. #12 Tina_HH
    21. Mai 2019

    Warum ist bloß niemand auf die Idee gekommen, dafür eine Katze einzusetzen? Mit einer ausreichend großen Portion Thunfisch als Lockmittel hätte das wahrscheinlich sehr gut funktioniert.
    Meine Katze wäre jedenfalls sofort losgeflitzt. Na gut, das Anlegen des Wischmops wäre wahrscheinlich ein wenig kompliziert geworden. 😉

  13. #13 RPGNo1
    21. Mai 2019

    @Tina_HH
    Ist denn deine Katze klein genug, dass sie durch Röhren mit schmalen Durchmesser passen würde? Und wie steht es mit totaler Dunkelheit? 🙂

    https://de.wikipedia.org/wiki/Frettchen#Merkmale

  14. #14 tomtoo
    21. Mai 2019

    @RPGNo1
    30 cm Durchmesser sollte für eine Katze kein Problem sein. Ausser @Tina_HH hat einen Garfield in voller Pracht. ; )

  15. #15 PDP10
    21. Mai 2019

    @Tina_HH:

    Von wegen! Eine Katze hätte sich den Thunfisch geholt und sich samt Strippe und Wischmop wieder in die Röhre verzogen um da erstmal ein Schläfchen zu halten … und zwar genau in der Mitte! 🙂

  16. #16 Tina_HH
    21. Mai 2019

    @RPGNo1

    Wie stellst du dir nur meine Katze vor???

    Sie hat sich gerade mit einem ungläubigen “Meaauu!” beschwert. (Unfassbar, was Menschen manchmal so denken…)
    30 cm Durchmesser! Das ist für sie ein Klacks! Da muss sie sich noch nicht mal anstrengen, sondern kann da ganz gemütlich durchschlendern…

    @tomtoo

    Meine Katze ist eine kleine rote Europäische Kurzhaarkatze und kein Garfield.
    Aber ich denke, so eine Röhre mit 30 cm Durchmesser sollte selbst Garfield schaffen.
    Wir reden hier schließlich von Hauskatzen! Und nicht von Sibirischen Tigern oder so…

    Meine Katze quetscht sich manchmal unter das Sofa und dafür muss sie sich schon ein wenig platt machen. Ich habe das jetzt extra mal nachgemessen: Das sind 12,5 cm Abstand vom Boden! Und das findet sie anscheinend nicht ungemütlich.

    @PDP10

    Okay, das ist der einzige Einwand, den ich gelten lassen kann. Ein solches Verhalten – insbesondere das spontane Schläfchen – könnte man in der Tat nicht ausschließen – auch wenn sie gerade im Einsatz für die Wissenschaft wäre…

  17. #17 Tina_HH
    21. Mai 2019

    @RPGNo1

    P.S.
    Wie sie sich in totaler Dunkelheit verhalten würde, weiß ich nicht, aber wenn alle anderen Sinne einwandfrei funktionieren (und die sind echt beeindruckend), könnte das trotzdem funktionieren. Also, falls sie nicht einschläft.

    Ich denke, es würde an der Wischmopkonstruktion scheitern (zu viele verletzte Mitarbeiter, letztlich zu teuer…).

  18. #18 tomtoo
    21. Mai 2019

    @Tina_HH
    Wie würde sie denn auf die Windel reagieren? ; )

  19. #19 tomtoo
    21. Mai 2019
  20. #20 Tina_HH
    21. Mai 2019

    Es folgt ein Katzenfoto. 😉

    https://abload.de/image.php?img=lillyrhj8y.jpg

    Auf dem Bild zu sehen:
    Lilly und der Abstand des Sofas zum Boden. Und da passt sie drunter.

  21. #21 Tina_HH
    21. Mai 2019

    @tomtoo

    Eine berechtigte Frage, hatte ich doch glatt vergessen.

    Gut, sagen wir, es würde nicht nur an der Wischmopkonstruktion scheitern… 😉

  22. #22 RPGNo1
    21. Mai 2019

    @Tina_HH
    Ich bitte um doppelte Nachsicht.
    a) Die 30 cm Röhrendurchmesser waren mir entfleucht.
    b) Ich bin ein Hundemensch.
    🙂

    PS: Hübsche Katze, übrigens.

  23. #23 Tina_HH
    21. Mai 2019

    @RPGNo1

    Alles gut, sie schnurrt. 😉
    Hübsch und sehr eigensinnig…

  24. #24 tomtoo
    21. Mai 2019

    Kennt ihr noch den original die Fliege?

    Katzenmaterie ist wohl sehr eigenwillig. ; )

  25. #25 user unknown
    https://demystifikation.wordpress.com/2014/09/12/the-large-pendulum/
    22. Mai 2019

    LHC ?= Large Hamster Collider?

    Katzen, sagt man, passen überall durch, wo ihr Kopf reinpasst (bei angelegten Ohren).

    Bezüglich der Schnuridee: Was wiegt denn eine 6,5 km lange Schnur – könnte die ein Frettchen überhaupt ziehen? Ich habe hier eine Angelschnur, 300m (davon vielleicht 10-20m verbraucht), Belastbarkeit 8,4kg, wiegt, allerdings mit Plastikspule, 64g. Wären 640g auf 3km oder 1280 auf 6km. Ziehe ich 50% für die Spule ab – da könnte der Fehler allerding enorm sein – blieben ca. 0,5 kg die zu ziehen sind übrig.

    Wenn das Tier unterwegs mehrmals kehrt macht droht es aber sich in der Schnur zu verfangen. Lt. Wikipedia wiegen die Tiere selbst nur 0,7-2kg. Bei 1-2m langen Schnüren kann man sicher die Reibungskräfte auch vernachlässigen, aber bei 6,5km kommt da vielleicht doch so einiges zusammen.

    Heute würde man wohl einen umgebauten Staubsaugroboter auf die Reise schicken (schaffen die die Distanz?) oder eine umgebaute Drohne.

  26. #26 user unknown
    https://demystifikation.wordpress.com/2019/04/14/eichhoernchen/
    22. Mai 2019

    Zu Tieren und Durchmessern kann ich auch dieses Video mit einem Eichhörnchen empfehlen (2 Zoll) sowie jenes mit einer Maus (18mm).

  27. #27 Karl-Heinz
    Graz
    22. Mai 2019

    @user unknown

    Angelschnur 0,33 mm
    Dichte Nylon 1,15 g/cm^3
    Das würde dann für 6,5 km ein Gewicht von 0,6 Gramm ergeben! 😉

  28. #28 Karl-Heinz
    22. Mai 2019

    @user unknown

    upps … mein Fehler
    Das würde dann für 6,5 km ein Gewicht von 0,6 kg ergeben. Gleitreibungzahl von Nylon auf Stahl ist 0,4. Frettchen müsste dann ganz zum Schluss 0,24 kg schleppen.
    Gut dass ich keine Brücken plane. 😉

  29. #29 gedankenknick
    22. Mai 2019

    @Tina_HH #12
    Warum ist bloß niemand auf die Idee gekommen, dafür eine Katze einzusetzen?
    Weil, wie jeder wissen sollte, in der Wissenschaft Katzen nur dafür eingesetzt werden, Elektro-Generatoren anzutreiben. Allerdings braucht es dafür als Zusatzausstattung ein Marmeladenbrot:
    https://www.youtube.com/watch?v=xkhrBOo4va8

    Irgendwo hatte ich mal gelesen, dass Katzen von der US-Army in Vietnam als “Blinden-Katzen” für die Führung von Soldaten im nächtlichen Dschungel eingesetzt wurden (bzw. werden sollten), zumindest in einer Art Versuchsstadium. Natürlich kam das dabei raus, was JEDER Katzenbesitzer hätte ohne lange und für die Soldaten nicht ganz ungefährliche Experiemnte vorhersagen können: Nur Mumpitz für die Soldaten, die Katzen machten ihr eigenes Ding. 😉

  30. #30 MartinB
    22. Mai 2019

    @Tina_HH #12
    Die Katze wollte nicht in den dunklen Raum, weil sie Angst vorm bösen Schrödinger hatte.

    Irgendwann hatte ich mal gesehen, dass für einen Beschleuniger (ich glaube am CERN) Modellautos verwendet wurden, um ne Schnur hinter sich herzuziehen, das waren aber kürzere Strecken.

  31. #31 Alderamin
    22. Mai 2019

    @Tina_HH

    Katzen? Nix gegen Katzen (hab’ selbst eine), aber das ist eindeutig ein Job für einen Dackel (engl. Dachshund, auch Sausage Dog), die deutlicher weniger eigensinnig sind. Die wurden dazu gezüchtet, in die Baue von Dachsen oder Kaninchen reinzugehen um diese heraus zu treiben. Die kämen auch nicht auf die Idee, einfach ungetaner Dinge wieder umzukehren oder sich ein Stündchen hinzulegen. Das Lichtproblem ließe sich mit einer kleinen Stirnlampe lösen, die der Hund am Hals tragen könnte, wo sie nicht im Weg ist. Wenn er eine braucht.

    Wobei ich, offen gesagt, kein Tier in eine solche lange Röhre stecken würde. Die Idee mit dem Spielzeugauto ist mir da schon geheuerer. Es gibt doch heute Roboter für solche Jobs, sollte ein Klacks sein.

  32. #32 MartinB
    22. Mai 2019

    @Alderamin
    Frettchen hat man ja früher auch genau deswegen gezüchtet – die sind auch noch ein bisschen beweglicher als Dackel, dafür aber nicht so leicht anzurichten.

  33. #33 Tina_HH
    22. Mai 2019

    Das war von mir ja auch nicht ganz ernst gemeint. 😉

    Klar sind Katzen zu eigenwillig, um für so eine Aufgabe sinnvoll trainiert werden zu können.
    Deswegen gibts ja auch Blindenführhunde und keine Blindenführkatzen. Dass die US-Army auf die Idee kam, Katzen für die Führung durch den nächtlichen Dschungel einzusetzen, ist schon merkwürdig. Dass das nicht funktioniert hat, ist wirklich nicht erstaunlich.

    Eigentlich könnten Katzen für uns ja aufgrund ihrer bemerkenswerten Sinne in einigen Bereichen recht nützlich sein. Zum Beispiel, wenn der Vibrationsalarm in den Pfoten ein beginnendes Erdbeben registriert. Und, sagt die Katze uns Bescheid? Nein.

  34. #34 MartinB
    22. Mai 2019

    Sollte “abzurichten” heißen – nicht, dass jemand noch “Frettchen in Pfefferminzsoße” kocht.

  35. #35 Tina_HH
    22. Mai 2019

    @gedankenknick

    Das Video kannte ich noch nicht. Macht physikalisch aber Sinn. 😉

  36. #36 Tina_HH
    22. Mai 2019

    @MartinB

    Ach, der Herr Schrödinger hatte sich auch in den dunklen Tunnel gequetscht? Dann hätte er ja auch gleich selbst dort saubermachen können…

  37. #37 rolak
    22. Mai 2019

    Roboter für solche Jobs

    Sicher doch, Alderamin, zB könnte Gantenbrinks kleiner Upuaut reaktiviert werden und aus dem Ruhestand tapfer zu wichtigen Aufgaben eilen, wo noch kein Robot vor ihm war.

    nicht, dass jemand

    Zu spät. War schmackhaft.

  38. #38 RPGNo1
    22. Mai 2019

    nicht, dass jemand noch “Frettchen in Pfefferminzsoße” kocht.

    Very british. 🙂

  39. #39 Alderamin
    22. Mai 2019

    @Tina_HH

    Dass die US-Army auf die Idee kam, Katzen für die Führung durch den nächtlichen Dschungel einzusetzen, ist schon merkwürdig. Dass das nicht funktioniert hat, ist wirklich nicht erstaunlich.

    Man kann Katzen schon trainieren, es gibt ja diese Clicker-Methode. Die Katze muss halt Spaß an der Sache finden, weil es sich für sie lohnt. Unsere muss mir auf die Frage “Willst Du ein Leckerchen?” antworten, dann bekommt sie ihr abendliches Nassfutter. Klappt einwandfrei. Sie miaut schon in einem fort, wenn ich heimkomme. Hat meine Frau sie schon gefüttert, dann lässt sie sich bei meiner Ankunft manchmal gar nicht blicken.

    Ich fand’s auch verblüffend, wie schnell die beiden (anfangs hatten wir zwei Geschwister, leider ist eine verstorben) ihre Namen gelernt hatten, das war eine Sache von einer halben Stunde mit etwas Futter. Danach konnte man gezielt eine ausschimpfen (wenn gerufen wurde, kamen natürlich trotzdem beide, gab ja was zu futtern).

    Ging ja neulich durch die Presse, dass Wissenschaftler gefunden hätten, dass Katzen ihren Namen erkennen. Müdes Lächeln.

    Eigentlich könnten Katzen für uns ja aufgrund ihrer bemerkenswerten Sinne in einigen Bereichen recht nützlich sein. Zum Beispiel, wenn der Vibrationsalarm in den Pfoten ein beginnendes Erdbeben registriert. Und, sagt die Katze uns Bescheid? Nein.

    Unsere erkennt das Geräusch vom Wagen und rennt sofort los, wenn ich heimkomme (vorausgesetzt, nicht gefüttert), dann weiß meine Frau auch bescheid, dass ich angekommen bin. Bei anderen Autos rührt sich die Katze nicht. Schon erstaunlich.

  40. #40 Tina_HH
    22. Mai 2019

    @Alderamin

    Das Gehör ist wirklich erstaunlich. Manchmal stürmt meine Katze zu einer Stelle in der Wohnung, an der gar nichts Besonderes zu sein scheint und kommt dann mit einem gefangenen Insekt wieder, das sich unsichtbar z.B. irgendwo hinter einem offenen Regal verborgen hatte. Das Insekt hatte wohl irgendein (für Menschen nicht wahrnehmbares) Geräusch gemacht (schwerer Fehler) und so ihren Jagdinstinkt ausgelöst.

    Wenn es ums Fresschen geht, sind die Fähigkeiten nahezu magisch. Die Tüte mit den Leckerlies muss man kaum anfassen, dann ist sie schon da. Das Knistern der Tüte unterscheidet sich für meine Ohren eigentlich nicht von dem Knistern von anderen Tüten, aber anscheinend tut es das doch.

    Personen, die im Treppenhaus die Treppe hoch kommen, kann sie auch unterscheiden. Je nach momentaner Laune findet dann eine freudige Begrüßung statt oder manchmal auch nur ein kurzer Blick. Und wenn die Mitarbeiter der Firma anrücken, die einmal in der Woche das Treppenhaus reinigen, verzieht sie sich, auch wenn die natürlich gar nicht in die Wohnung reinkommen. Die sind ihr aus irgendwelchen Gründen nicht ganz geheuer – ebenso wie übrigens Schiffstuten. Warum das so ist, ist unklar…

  41. #41 Der Seltsame Quark
    22. Mai 2019

    Die sind ihr aus irgendwelchen Gründen nicht ganz geheuer

    Verwenden die eventuell nen Staubsauger? Meine Katze hat sich damals immer schon halb panisch davon gemacht wenn der nur aus der Ecke geholt wurde, noch bevor der Stecker in der Steckdose war, war sie weg. 🙂

    Wildschwein Frettchen in Pfefferminzsoße”

    “die spinnen die Briten”

  42. #42 Dampier
    22. Mai 2019

    @Tina_HH

    Deswegen gibts ja auch Blindenführhunde und keine Blindenführkatzen. Dass die US-Army auf die Idee kam, Katzen für die Führung durch den nächtlichen Dschungel einzusetzen, ist schon merkwürdig. Dass das nicht funktioniert hat, ist wirklich nicht erstaunlich.

    Da fällt mir doch dieser Klassiker zu ein:

    https://imgur.com/gallery/vGsn0

  43. #43 Tina_HH
    22. Mai 2019

    @Der Seltsame Quark

    Stimmt, die verwenden auch einen Staubsauger. Da hätte ich auch selbst drauf kommen können, denn, wenn sie meinen Staubsauger sieht, verzieht sie sich auch sofort, zwar nicht panisch, aber doch sehr zielgerichtet. 😉

  44. #44 Tina_HH
    22. Mai 2019

    @Dampier

    Klassiker

    Den kannte ich noch gar nicht.
    Versuche mir gerade eine Polizeikatze vorzustellen…
    😉

  45. #45 Alderamin
    22. Mai 2019

    @Tina_HH

    Statt “Hasso! Fass!” eben “Minka! Kratz!” 😉

  46. #46 Tina_HH
    22. Mai 2019

    @Alderamin

    Ja, und dann fängt Minka an zu maunzen und will gestreichelt werden… 😉

    (Obwohl, vielleicht könnte das ja je nach Situation auch sehr entspannend auf alle Beteiligten wirken. Eine neue Deeskalationsstrategie sozusagen.)

  47. #47 rolak
    22. Mai 2019

    Klassiker

    Hach^^ wie schön, daß auch andere Sheltons FFB noch kennen. Für die nichtEingeweihten sollte erwähnt werden, daß die in Dampiers Beispiel nur ganz schwach angedeutet vorhandene Katze einen eigenen Ableger des BrotherComics bekommen hat.

  48. #48 RPGNo1
    22. Mai 2019

    Ich möchte die Katzenfreunde ja nicht zu sehr enttäuschen, aber was ihr hier über eure Tiere berichtet, können Hunde ebenso. 🙂

    Jeder Hund meiner Eltern konnte/kann am Öffnen der großen Haustür im EG (die Wohnung liegt im 1. Stock) erkennen, ob das ein Familienmitglied war/ist oder nicht und meldet das sofort an.

    Der erste Hund, den wir besaßen, konnte während Autoreisen im tiefsten Schlaf im vorderen Fußraum liegen. Sobald wir die Autobahnabfahrt zur Heimat herunterfuhren, war er putzmunter.

    Jeder Hund durfte/darf z.B. Frischkäsepackungen auslecken. Der vorletzte Hund, den meine Eltern besaßen, hörte, wie diese Packungen ganz vorsichtig und zart auf den Fliesenboden gesetzt wurden, obwohl er sich 2 Zimmer weiter unter einer Decke auf dem Hundesofa eingemümmelt hatte und die Zimmertüren dazwischen noch angelegt waren. Die Packung war kaum auf dem Boden abgesetzt, schon stand Sekunden später das Tier in der Küche.
    🙂

  49. #49 Tina_HH
    22. Mai 2019

    @RPGNo1

    Ist doch klar, dass Hunde das auch können. Das Gehör ist ja fast genauso gut wie bei einer Katze und riechen können sie sogar noch deutlich besser.

    Nur das Schnurren müssen sie noch üben. Und wie man Menschen am geschicktesten manipuliert, damit sie immer alles tun, was die Katze gerade so will. 😉

  50. #50 RPGNo1
    23. Mai 2019

    @Tina_HH
    Es gibt Ersatz für das Schnurren. z.B. die Zehenspitzen vorsichtig mit den Zähnen abzuknibbeln. Da möchtest du vor Entspannung am liebsten im Boden versinken.

    Und um Herrchen oder Frauchen zu manipulieren, genügt ein treusorgenden Blick aus großen Hundeaugen. Aber insgesamt gesehen hast du recht, dass Katzen gegenüber Hunden doch die besseren Manipulatoren sind. 🙂

  51. #51 Tina_HH
    23. Mai 2019

    @RPGNo1

    Okay, es gibt natürlich auch gute Gründe, sich für einen Hund zu entscheiden.
    Ich bin halt Katzenfan, mag aber einige Hunde auch ganz gerne (solange sie nicht bedrohlich sind).

    So und nun können wir ja noch ein paar Katzen- und Hundefotos sowie Videos posten. 😉
    Nein, war nur ein Scherz. Wir sind ja hier eh schon ein wenig OT.

  52. #52 Tina_HH
    23. Mai 2019

    Nochmal OT:
    Meine Posts erscheinen seit einigen Tagen übrigens wieder sofort ohne die nervtötende Verzögerung, die es vorher meist gab.

    Sehr angenehm. Danke an die IT!

  53. #53 Dampier
    23. Mai 2019

    die Zehenspitzen vorsichtig mit den Zähnen abzuknibbeln

    Ihgitt. Das hätte bei mir sofort einen Reflex-Tritt zur Folge. Bäh.

    Dann lieber ein Frettchen.

  54. #54 RPGNo1
    23. Mai 2019

    @Dampier
    Das sagst du nur, weil du das Knibbeln nie erlebt hast. Selbst die größten Hundeskeptiker aus dem Bekanntenkreis waren hin und weg. 🙂

  55. #55 Wolfgang
    23. Mai 2019

    Katze ist nicht umsonst kein Höhlenbewohner. 😉 Die meisten Marderartigen lieben Höhlen und lange Gänge, wo sie gerade mal so durchpassen (aber offenbar hat das auch seine Grenzen, vor allem wenn die Gänge nicht in Erde gegraben sind 😉 ) und graben für ihr Leben gerne. Katzen haben Respekt davor (hatte selbst Frettchen und Katzen).

    Deswegen gibt es ja Frettchenjagd und keine Katzenjagd. Das hängt auch wenig mit der Eigenwilligkeit zusammen, denn Frettchen sind nicht weniger eigenwillig, sie sind definitiv keine Einzelgänger. Ein Jäger, der früher mit Frettchen jagte, meinte, dass sobald das Frettchen es schafft den Hasen selbst zu erlegen, man vergessen kann, dass es die nächsten vielen Stunden oder auch Tage sich freiwillig aus der Höhle bewegt.

  56. #56 M
    Bolivien
    25. Mai 2019

    Wenn man einer Katze die Schnur an den Schwanz bindet und in die Röhre schiebt und dann einen Dackel hinterherschickt haben beide ausreichend Motivation die Röhre zu durchmessen.

  57. #57 gedankenknick
    28. Mai 2019

    @M #56
    Bei dieser Konstellation wird es wohl ein Desaster im Teilchenbeschleuniger geben, der ihn nicht wirklich sauberer hinterläßt.

    Nicht nur, dass ein cleverer Dackel einfach auf die Schnur tritt um die Katze zu bremsen. Bei 6km Länge dürfte die Reibung so groß werden, dass selbst ein leichter Nylonfaden mit sehr geringer Reibung so viel Reibungswiderstand (über die Gesamtauflagefläche des Fadens und durch die Krümmung der Beschleunigerröhre) aufweisen wird, dass die Katze ihn nicht mehr gezogen bekommt.

    Wenn Du so eine Nummer schon machst, binde der Katze wenigstens eine 6km-Haspel auf den Rücken, von der die Schnur abrollt. Niemand zieht km-weise Schnur hinter sich her (mal von drahtgelenkten Flug- und Tauchkörpern abgesehen) – und wer es einmal versucht hat, wird sehr schnell von dieser Vorstellung kuriert.