Am Sonntag hat sich der Jahrestag der historischen ersten Schritte von Neil Armstrong auf unserem Mond zum 50. mal gejährt. Ich habe dieses Ereignis lange begleitet und 50 Artikel über den Mond und die Mondlandung geschrieben. Aber natürlich muss man nicht aufhören über die Mondlandung zu reden nur weil der Jubiläumstag jetzt vorbei ist. Deswegen möchte ich in dieser Woche noch einmal ein wenig anders auf die ganze Sache schauen. Nicht auf das, was wirklich passiert ist. Sondern auf das, was vielleicht passieren hätte können.
Was wäre wenn…? Das ist eine wunderbare Frage und richtig gestellt ist sie der Kern jeder wissenschaftlichen Erkenntnis. Heute möchte ich aber ein wenig freier spekulieren. Und lade alle Leserinnen und Leser ein, das mit mir gemeinsam zu tun. Die Frage für heute lautet: “Was wäre wenn der erste Mensche auf dem Mond ein Nazi gewesen wäre?
Damit meine ich nicht unbedingt die schon in aller Art sehr oft erörterte Frage “Was wäre wenn Nazi-Deutschland den 2. Weltkrieg gewonnen hätte?”. Auch nicht die üblichen “Hitler floh nach dem Krieg mit UFOs auf den Mond”-Geschichten. Ich stelle mir folgendes Szenario vor: Deutschland (schon vor dem Krieg) nimmt die Raumfahrt ein wenig ernster als es wirklich der Fall war. Es gibt also nicht nur ein paar Enthusiasten die in den 30er Jahren kleine Raketen ins All schicken sondern größere Fluggeräte. Im Krieg wird die Raumfahrt dann noch intensiver betrieben, einerseits um Waffen zu bauen wie es ja tatsächlich passiert ist. Andererseits aber auch – und das ist nicht passiert – um eine eigene Präsenz im All aufzubauen. Das Wissen und die Technik dazu wäre ja vorhanden gewesen; der reale Flug zum Mond der Amerikaner hat auf den erbeuteten deutschen Raketen und den gefangen genommenen deutschen Wissenschaftlern basiert. Was hätte Deutschland dann im All gemacht? Satelliten zur Spionage verwendet oder um Bomben abzuwerfen, etc. Menschen ins All geschickt, zwecks Propaganda und vielleicht auch zum Mond. Klar, in der Realität hatte Deutschland dafür während des Krieges nicht die Ressourcen. Aber vielleicht kann man sich das irgendwie halbwegs realistisch so konstruieren, dass Deutschland während des Krieges doch irgendwie bis zum Mond kommt. Und dann den Krieg aber trotzdem verliert. Aber vielleicht anders als heute; vielleicht gibt es schon eine deutsche Station im All oder auf dem Mond, die nicht kapituliert. Vielleicht bleibt ein Nazi-Außenposten im All bestehen (auch wenn es schwer wird sich zu überlegen wie sie ohne Versorgung von der Erde überleben können).
Wie würde die Welt dann aussehen; wie wäre sie weiter gegangen? Hätten Sowjets und die USA alles auf einen militärischen Angriff im All ausgerichtet? Wie hätte sich dabei die Weltraumtechnik entwickelt (Krieg ist ja immer ein großer Antrieb für Innovation)? Oder, wenn Deutschland nach Ende des Kriegs nicht mehr im All präsent wäre: Wie wäre das ganze psychologisch weiter gegangen? Wie würde die Welt heute aussehen wenn sie sich mit dem Wissen entwickelt hätte, dass es nicht die USA waren – die “Anführer der freien Welt” – die als erste den Mond erreicht haben, sondern die (Nazi)Deutschen?
Hätte das demokratische Nachkriegsdeutschland dann die Raumfahrt ganz anderes betrachtet als in der Realität? Hätte man sich davon komplett abgewandt um sich von den Nazis zu distanzieren? Oder das All und den Mond doch irgendwie als “deutsch” betrachtet und ein viel stärkeres deutsches Raumfahrtprogramm entwickelt als es heute der Fall ist?
Ich bin gespannt auf eure Gedanken! (Und muss natürlich als Österreicher noch einen weiteren Punkt in den Raum stellen: Was wäre, wenn der erste Mensch auf dem Mond ein Österreicher gewesen wäre?)
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