Credit: ESO/L. Calçada/M. Kornmesser
Credit: ESO/L. Calçada/M. Kornmesser

Eine kurze Notiz zu ziemlich faszinierender Forschung (leider wirklich nur kurz; ich bin momentan so sehr mit Vortragsreisen und anderer Erwerbsarbeit beschäftigt dass ich kaum Zeit für das Blog finde): Es geht um kollidierende Neutronensterne! Also die Objekte die übrig bleiben wenn ein großer Stern sein Leben explosiv bei einer Supernova beendet. Diese extrem dichten Himmelskörper gibt es überall im Universum. Und manchmal kollidieren sie miteinander. Dann gibt es Gravitationswellen, wie man im Jahr 2017 durch extrem eindrucksvolle und revolutionäre Beobachtungen bestätigen konnte.

Was bei diesen Kollisionen noch entsteht sind schwere chemische Elemente. Viele der Elemente aus denen wir und der Rest der Welt besteht sind im Inneren von Sternen bei Kernfusion gebildet worden. Aber bei Elementen die schwerer als Eisen sind klappt das nicht. Da braucht es mehr Energie. Und es braucht Neutronen! Denn damit schwerer Elemente wie zum Beispiel Gold entstehen können, muss man die Kerne anderer, schon vorhandener Elemente mit Neutronen bombardieren. Das sind – neben Protonen – die Bausteine der Atomkerne. Ballert man also Neutronen auf einen Kern wird dieser immer größer und schwerer. Bis er irgendwann ZU groß wird und auseinanderbricht. So kann aus einem Element ein anderes werden, aber das geht nur wenn man wirklich viele Neutronen hat die durch die Gegend fliegen. Das gibt es zum Beispiel bei Supernova-Explosionen. Oder eben bei kollidierenden Neutronensterne.

Forscherinnen und Forscher der Europäischen Südsternwarte (ESO) haben sich nun die Daten des kollidierenden Neutronensterns aus dem Jahr 2017 nochmal vorgenommen. Und darin einwandfreie Hinweise auf die Existenz des chemischen Elements Strontium gefunden. Das ist genau eines dieser schweren Elemente die man nur mit ausreichend vielen Neutronen hingebastelt bekommt. Damit hat man nun erstmals also auch konkret durch Beobachtungsdaten nachgewiesen, dass kollidierende Neutronensterne tatsächlich eine Quelle schwerer chemischer Elemente sind.

Künstlerische Darstellung: Strontium und die kollidierenden Neutronensterne (Bild: ESO/L. Calçada/M. Kornmesser)

Ziemlich cool – und Strontium wird hier auf der Erde übrigens Feuerwerkskörpern beigemischt damit die dann mit rotem Licht explodieren können. Irgendwie passend dass dieses chemische Element seine Existenz den größten Explosionen des Universums zu verdanken hat…

Kommentare (36)

  1. #1 Captain E.
    24. Oktober 2019

    […]

    Bis er irgendwann ZU groß wird und auseinanderbricht.

    […]

    Wenn man “auseinanderbrechen” mit “radioaktiv zerfallen” gleichsetzt, stimmt das natürlich. Zugleich führt der Begriff etwas in die Irre, denn der entstehende Atomkern ist fast so schwer wie der vorherige. In der Kernphysik gibt dazu den Begriff “Isobare”, der soviel besagt: Zwei Atomkerne sind zueinander Isobare, wenn sie gleich viele Nukleonen haben, aber unterschiedliche Ordnungszahlen (= Protonenzahlen).

    Bei einem Ereignis wie der Kollision zweier Neutronensterne geht die Neutronenbestrahlung dann natürlich weiter, so dass Elemente mit immer höheren Ordnungszahlen entstehen können. Und ja, dieser Vorgang schluckt natürlich Energie, die in Form von Neutronenstrahlung zugeführt wird.

  2. #2 Karl-Heinz
    Graz
    24. Oktober 2019

    @Captain E.

    Spezialfall der Isobare
    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Spiegelkern

  3. #3 Otto Normalverbraucher
    24. Oktober 2019

    Wenn kollidierende Neutronensterne Strontium entstehen lassen. Was entsteht dann erst in kollidierenden Schwarzen Löchern ?

  4. #4 Karl-Heinz
    24. Oktober 2019

    @Otto Normalverbraucher oder bote?

    Wenn kollidierende Neutronensterne Strontium entstehen lassen. Was entsteht dann erst in kollidierenden Schwarzen Löchern ?

    Gravitationswellen (Quadrupolstrahlung), was sonst. Ist Allgemeinwissen. 😉

  5. #5 Captain E.
    24. Oktober 2019

    @Otto Normalverbraucher:

    Wenn kollidierende Neutronensterne Strontium entstehen lassen. Was entsteht dann erst in kollidierenden Schwarzen Löchern ?

    Tja, in den Schwarzen Löchern tut sich vermutlich nicht viel, und wenn es anders wäre, wir erführen es niemals. Allerdings könnte “draußen” etwas passieren, je nachdem was in den Akkretionsscheiben an Material vorhanden ist.

    Möglicherweise räumen die Schwarzen Löcher bei ihrem schnellen Pas de deux so gründlich auf, dass im Zeitpunkt des Kontakts schon nichts mehr da ist, das reagieren könnte.

  6. #6 pane
    24. Oktober 2019

    Damit zwei kompakte Objekte miteinander verschmelzen können, müssen sie sich von Anfang an sehr nahe gewesen sein, sonst dauert es viel zu lange, bis sie sich durch Abstrahlung von GW nah genug kommen.

    Aber wie können zwei Neutronensterne so nahe beieinander sein? Es waren doch mal riesige rote Riesen.

  7. #7 tohuwabohu
    24. Oktober 2019

    Interessant, insbesondere, wenn man bedenkt, dass alle Elemente, schwerer als Eisen, in s-Prozessen, Supernovae oder Neutronenstern-Kollisionen fusioniert werden und Neutronensterne selbst ja die Produkte von Supernovae sind.  Da Neutronenstern-Kollisionen wohl recht selten sind (die müssen sich ja erst einmal einander nähern und sind, im Vergleich zu anderen Sternen mit derselben Masse (die noch leichtere Elemente fusionieren), sehr klein – da werden sie vor einer Kollision wohl erst einige Millionen Jahre umeinander kreisen, denn es gibt sicher nur wenig, was diese Bewegung bremst).
    Beim Aufblähen von Riesensternen, den Explosionen und Kollisionen werden dann verhältnismässig kleine Mengen schwerer Element fein im Universum verteilt.  So ist es schon erstaunlich, dass wir hier auf der Erde noch nennenswerte Reste dieser schweren Elemente finden können.

    Wie hoch ist eigentlich der Anteil der schweren Elemente die bei Neutronenstern-Kollisionen entstehen bezüglich derer, die bei Supernovae und die in s-Prozessen masseärmerer Sterne erbrütet und beim Aufblähen zu Riesensternen im All verteilt werden?

    Und wie kann man sich den Ablauf einer solchen Kollision vorstellen (im Raum zwischen zwei Neutronensternen heben sich die Gravitationskräfte ja gegenseitig auf)?

  8. #8 Kerberos
    24. Oktober 2019

    “”Wenn kollidierende Neutronensterne Strontium entstehen lassen. Was entsteht dann erst in kollidierenden Schwarzen Löchern ?””

    Es entsteht ein sog. pechschwarzes Loch

  9. #9 pane
    24. Oktober 2019

    Habe gleich noch eine Frage: Hier auf der Erde sind Elemente, die leichter als Eisen sind wesentlich häufiger als die, die schwerer als Eisen sind. Leicht -Schwer meine ich natürlich bezüglich der Ordnungszahl. Das ist leicht verständlich. Auch, dass es nicht für alle Elemente leichter als Eisen gilt. So ist z.B auch Lithium oder Fluor selten. Auch das ist leicht zu erklären. Aber da gibt es noch eine Ausnahme, nämlich Nickel. Nickel ist so häufig wie viele leichte Elemente, obwohl es etwas schwerer als Eisen ist.

  10. #10 Captain E.
    24. Oktober 2019

    @pane:

    Nickel liegt im Periodensystem direkt neben Eisen, und meines Wissens ist das energieärmste Isotop tatsächlich ein Nickelisotop. Ich denke, das dürfte erklärungsmäßig in die richtige Richtung gehen.

  11. #11 Karl-Heinz
    24. Oktober 2019
  12. #12 Karl-Heinz
    24. Oktober 2019

    Der für die Synthese verantwortliche Mechanismus ist der sogenannte r-Prozess, auch bekannt als schneller Neutroneneinfang. Bereits vorhandene Atomkerne nehmen dabei gleichzeitig mehrere Neutronen auf und zerfallen dann rasch zu stabilen neutronenreichen Kernen oder zu instabilen langlebigen Isotopen von Uran und Plutonium. Da dieser Prozess einen extrem großen Neutronenfluss voraussetzt und in wenigen Sekunden abläuft, ist er nur in einem explosiven Szenario wie einer Supernova oder dem Verschmelzen zweier Neutronensterne – also den extrem dichten Überresten von massereichen Sternen – vorstellbar.

    Quelle: https://www.weltderphysik.de/gebiet/universum/news/2019/verschmelzende-neutronensterne-als-reaktor/

  13. #13 Richard
    24. Oktober 2019

    @pane

    Aber wie können zwei Neutronensterne so nahe beieinander sein? Es waren doch mal riesige rote Riesen.

    Was Du oben mit “zu weit entfernt” meintest, ist vermutlich das Final Parsec Problem. Da geht es darum, dass die zentralen schwarzen Löcher in zwei kollidierenden Galaxien eigentlich nicht schnell genug zusammenkommen können um jetzt schon zu kollidieren.

    Im Vergleich dazu liegen Neutronensterne schon bei ihrer Entstehung unmittelbar nebeneinander (zumindestens dann, wenn sie – wie meistens in so einem Fall – ursprünglich mal ein Doppelsternsystem waren)…

  14. #14 Otto Normalverbraucher
    24. Oktober 2019

    K-H,
    gut geraten.
    Ich bin nicht als Bote unterwegs , der weltanschauliche Ansichten vertritt, sondern ganz wissenschaftlich ohne eigene Meinung. Der Durchschnittsbürger eben mit IQ 100.
    Was das Schwarze Loch anbetrifft, darin tut sich was, was, das wissen wir nicht. Vielleicht tut sich da ein neues Universum auf mit exotischen Elementen weit über der Ordnungszahl von 112 hinaus, dem hohen Druck geschuldet.

    Kerberos der Höllenhund, der kommt aus einem pechschwarzen Loch . Lass mal hören, was es dort so Neues gibt.

  15. #15 Karl-Heinz
    Graz
    24. Oktober 2019

    Die Kollision oder Verschmelzung zweier Neutronensterne kommt unter anderem in Binärsystemen vor, in denen beide Partner als Neutronensterne enden. Durch die Abstrahlung von Gravitationswellen nimmt der gegenseitige Abstand nach und nach ab, bis beide Neutronensterne verschmelzen. Die Verschmelzung selbst dauert nur Sekundenbruchteile. Das leichtere der beiden Objekte wird dabei zerrissen, während das schwerere Objekt in der Regel zu einem schwarzen Loch kollabiert.

    Ich muss mal nachgucken, ob das Binärsystemen mehr Energie abstrahlt, wenn die beiden Objekte (rotierende Handel) kompakter sind.

    @Otto Normalverbraucher bzw Bote
    Warum bist du so, wie du bist (Nickname-Wechsler)?

  16. #16 tohuwabohu
    24. Oktober 2019

    @Otto Normalverbraucher, #3, #14

    Was in Schwarzen Löchern passiert, ist nicht 100%-ig bekannt.  Man kann aber extrapolieren, dass dort keine Materie in Form von Atomen (welcher Ordnungszahl auch immer) mehr existiert.  Selbst Kerberos weiss nicht wie es im Hades aussieht – als Wächter bewacht er den Eingang und steht deshalb davor (er lebt sozusagen auf dem Ereignishorizont).
    Auch Neutronensterne sind, bis auf die oberste Schicht, nicht mehr “normale Materie”:  Unter einer ca. 10m dünnen Schicht aus Eisen beginnt der Bereich, in dem freie Neutronen existieren können (Näheres kann man bei Wikipedia nachlesen).

  17. #17 pane
    24. Oktober 2019

    Es gibt Doppelt- und Mehrfachsysteme mit jeden nur erdenklichen Abstand zwischen den Komponenten. Aber wenn sie Anfangs sehr nahe sind und dann einer sich zum roten Riesen aufbläht, dann müsste er doch die andere Komponente verschlucken. Wenn nicht, dann sind sie nicht nah genug um innerhalb von unter 10 Milliarden Jahren zu verschmelzen. Oder etwa nicht?

  18. #18 Karl-Heinz
    25. Oktober 2019

    @pane

    Vollständig verschlucken nicht unbedingt. Aber sowas wie einen Massentranfer wird es schon geben.

  19. #19 Otto Normalverbraucher
    25. Oktober 2019

    tohuwabohu,
    du fühlst dich auch deinem Namen verpflichtet.
    Was ist schon normale Materie?
    Wir befinden uns ja bei einer Materiedichte von etwa 5 fast auf Vakuumniveau.
    Innerhalb der Sonne sind ganz andere Zustände und in einem Neutronenstern noch extremer.
    Ich denke mal, dass in einem Schwarzen Loch die Quarks herumfliegen wie bei uns die Luftmoleküle.
    K-H
    warum bist du so, wie du bist, fragte der Astrophysiker die Sonne ? Respekt ! So beginnt die Wissenschaft.
    Ernsthaft, meine Person tut nichts zur Sache, ändert nichts, aber gestaltet die Kommunikation etwas lebhafter.

  20. #20 Captain E.
    25. Oktober 2019

    @Otto Normalverbraucher:

    gut geraten.
    Ich bin nicht als Bote unterwegs , der weltanschauliche Ansichten vertritt, sondern ganz wissenschaftlich ohne eigene Meinung. Der Durchschnittsbürger eben mit IQ 100.
    Was das Schwarze Loch anbetrifft, darin tut sich was, was, das wissen wir nicht. Vielleicht tut sich da ein neues Universum auf mit exotischen Elementen weit über der Ordnungszahl von 112 hinaus, dem hohen Druck geschuldet.

    […]

    Vielleicht leben wir ja auch schon mit unserem gesamten Universum im Inneren eines Schwarzen Lochs? Die geheimnisvolle Dunkle Energie, die zuletzt für eine zunehmende Expansion des Universums gesorgt hat, wäre dann womöglich nichts anderes als die (vorübergehende) Zunahme des Materiezustroms in unser Schwarzes Loch.

    Sollte dem so, dürfte es allerdings schwer werden, Belege zu finden. Allein die Frage, wie die Maßstäbe “drinnen” und”draußen” voneinander unterscheiden, dürfte unbeantwortbar sein. (Das “Draußen” sollte, rein logisch betrachtet, zumindest sehr viel größer sein!)

    Als Grundidee für einen Science Fiction-Roman sollte es zumindest taugen. 🙂

  21. #21 Otto Normalverbraucher
    25. Oktober 2019

    Captain E
    Das Universum als Schwarzes Loch, dieser Gedanke drängt sich geradezu auf.
    Aber warum wollen wir immer weg, es gibt auch ein Universum im Kleinen. auf meinem Frühstückstisch, liegt gerade ein Brotkrümel. Wenn wir uns verkleinern, sagen wir bis 10 hoch minus 100 m, welche Welt zeigt sich uns dann ?
    An diesem Beispiel zeigt sich, was unser Geist vermag.Und deshalb gibt es auch eine geistige Welt , ein geistiges Universum, das nicht den Kategorien Raum und Zeit oder der Relativität gehorcht.
    In der Philosophie nennt sich das Idealismus. Allen voran Platon. Karl Popper würde das wahrscheinlich nie verstanden haben .

  22. #22 Captain E.
    25. Oktober 2019

    @Otto Normalverbraucher:

    Tja, beim Verkleinern würden wir womöglich ein uraltes Universum vorfinden, in dem sich das letzte Schwarze Loch schon vor ewigen Zeiten aufgelöst hast.

    Das ist übrigens nicht von mir, sondern von einem Physiker. Die Physiker haben schließlich auch einen Geist, sich Dinge vorzustellen, die man direkt nicht wahrnehmen kann. Allerdings gehorchen sie natürlich den Kategorien Raum, Zeit und Relativität.

  23. #23 pane
    25. Oktober 2019

    @Karl-Heinz:

    Wenn die Komponenten nicht nahe genug beieinander sind, dann braucht es viel länger als 13 Milliarden Jahre, bis sie verschmelzen. Neutronensterne die einen Abstand wie Sirius A und B, oder Alpha Centauri A und B haben, brauchen viel mehr als diese Zeit, die uns bisher zur Verfügung standen.

    Natürlich gibt es auch Sterne, die näher beieinander liegen. Aber wenn da einer zum roten Riesen wird, dann wird er sehr groß. Sogar unsere Sonne wird dereinst bis zur jetzigen Erdbahn reichen. Um zum Neutronenstern zu werden muss so ein Stern um einiges schwerer sein als unsere Sonne.

    Wenn nun ein Stern sehr nahe um den roten Riesen kreist und dieser zur Supernova wird, dann rückt der andere Stern doch höchstens weiter weg und kommt nicht näher ran.

    Nehmen wir mal den Hulse-Taylor-Pulsar. Die beiden Komponenten haben zur Zeit einen Abstand von 1950100 km. Sie werden in voraussichtlich 300 Millionen Jahre verschmelzen. Das entspricht einer Geschwindigkeit von 6.5 m/jahr. Nehmen wir mal an, die beiden Komponenten bewegen sich mit gleichbleibender Geschwindigkeit aufeinander zu. Was sie sicherlich nicht tun. Aber selbst unter dieser Annahme, und wenn wir weiter annehmen, dass sie gleich nach dem Urknall entstanden wären, so wären sie damals nur eine halbe AU voneinander entfernt gewesen.

    Als einer noch ein roter Riese war, muss der andere sich im Inneren des roten Riesen bewegt haben. Wie aber kann es da stabile Bahnen geben?

  24. #24 tohuwabohu
    25. Oktober 2019

    zu #20 + #21
    Warum schwarze Löcher keine eigenen Universen sein können:
    Überlegung 1:
    Beim Fall in ein SL kommt aus Richtung des SL kein Licht (ist halt ein Schwarzes Loch).  Beim Erreichen des Ereignishorizonts nimmt der schwarze Bereich fast die ganze Hemisphäre in Richtung des SL ein – ich vermute, dass es im Innereren so weiter geht, der dunkle Bereich also nicht wieder kleiner wird.  In unserem Universum erreicht uns das Licht aus allen Richtungen mit nur minimalen Intensitätsunterschieden (kosmische Hintergrundstrahlung).

    Überlegung 2:
    Der Druck der in das SL einstömender Materie steigt, so dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass es dort wieder ein Vakuum mit ein wenig baryonischer Materie gibt – die Dichte (von was auch immer) nimmt immer weiter zu.

  25. #25 Otto Normalverbraucher
    25. Oktober 2019

    tohuwabohu,
    korrekt !

  26. #26 Karl-Heinz
    25. Oktober 2019

    @pane

    Als einer noch ein roter Riese war, muss der andere sich im Inneren des roten Riesen bewegt haben. Wie aber kann es da stabile Bahnen geben?

    Bei engen Doppelsternen gewinnt die Theorie von Roche erst ihre volle Bedeutung. Unter einem RocheVolumen versteht man den Raumbereich, den eine Komponente eines Doppelsternsystems maximal mit Materie füllen kann, ohne dass sie von der Gravitation der anderen Komponente abgesaugt wird. Innerhalb des Roche-Volumens, das durch die Roche-Fläche (Roche-Lobe) begrenzt wird, dominiert die Gravitation einer Komponente. Bläht sich ein Stern im Lauf seiner Entwicklung zu einem Roten Riesen auf, kann er sich über die Roche-Fläche ausdehnen. Dabei stürzt Materie auf den Nachbarstern eines Doppelsternpaares, es bildet sich eine Akkretionsscheibe aus.

  27. #27 Karl-Heinz
    26. Oktober 2019

    @pane

    Ursprünglich umkreisten sich zwei massereiche Sterne. Zu verschiedenen Zeiten explodierten sie als Supernova, wobei ihr Kern zu einem ultradichten Neutronenstern kollabierte. Im Lauf von Jahrmilliarden näherten sich diese Sternleichen einander an, weil beim Umlauf von kompakten Objekten Energie in Form von Gravitationswellen abgestrahlt wird. Ein messbarer Puls von Gravitationswellen entstand allerdings erst unmittelbar vor der Verschmelzung. In einer expandierenden Materiehülle bildeten sich dabei schwere Elemente.

    Entstehung eines Neutronenstern-Doppelsystems ~ 10 Millionen Jahre
    Zwei massereiche Riesensterne in einem Doppelsystem explodierten nacheinander als Supernova und hinterließen zwei Neutronensterne. Die beiden Neutronensterne blieben gravitativ in einem Doppelsystem gebunden.

    Annäherung, weniger als 8 Milliarden Jahre
    Im Lauf von Jahrmilliarden verringert sich der Bahndurchmesser des Doppelsystems. Energieverlust durch Emission von Gravitationswellen. Wenige Minuten vor der Verschmelzung nimmt die Umlaufgeschwindigkeit rapide zu.

    Verschmelzung, weniger als 3 Minuten
    Beide Neutronensterne verschmelzen zu einem Schwarzen Loch, das von einem Materiewirbel umgeben ist.

  28. #28 Karl-Heinz
    26. Oktober 2019

    Ereignisse wie das von NGC 4993 könnten irgendwann auch die Frage beantworten, wie schnell der Kosmos expandiert. Auskunft darüber gibt die so genannte Hubble-Konstante.
    Neutronensterne bieten eine neue Berechnungsmöglichkeit, da sich aus der Amplitude der Gravitationswellen die Entfernung zur Quelle ergibt und aus der Rotverschiebung des Lichts folgt, wie schnell sich diese von der Erde entfernt. Eine erste Schätzung für den Wert der Hubble-Konstanten konnte das LIGO-Team bereits abgeben, die Messung ist aber noch nicht genau genug für eine klare Aussage.

  29. #29 Karl-Heinz
    27. Oktober 2019

    Oh … die Sabine Hossenfelder …
    Missing Link: Zweifel trotz Nobelpreis – Streit über Graviationswellen-Messungen

    http://www.heise.de/amp/meldung/Missing-Link-Zweifel-trotz-Nobelpreis-Streit-ueber-Graviationswellen-Messungen-4566179.html

  30. #31 rolak
    27. Oktober 2019

    Mensch Karl-Heinz, Du scheinst des öfteren auf der Achterbahn der Gefühle zu schliddern.

    Easy, mate, ea·sy!
    Oder, um es mit den Walküren zu intonieren: Ruhig, Brauner!

  31. #32 Karl-Heinz
    27. Oktober 2019

    @rolak

    Ich finde, es wäre schade wenn finanzielle Mittel wegen so eines Vorwurfs gekürzt würden. 🙂

  32. #33 rolak
    27. Oktober 2019

    schade wenn

    Werden sie nicht werden. Nicht wg irgendwelcher spontaner Bedenken.

    Bin ja nu wahrlich nicht der Experte bei Neutronensternen, geht ja schon damit los.daß ich nicht auf einem lebe – doch nicht bei allem der Frau H kann ich konform gehen, so sehr auch zB ihre Kritik am zwanghaften Festhalten am Schönen, Eleganten berechtigt ist.

  33. #34 PDP10
    27. Oktober 2019

    Ich habe mir eben den da oben verlinkten Beitrag von Sabine Hossenfelder durchgelesen. Das ist von ihr einigermaßen sachlich dargestellt und sind berechtigte Einwände IMHO.
    Auch wenn ich die Schlussfolgerung nicht teile. Mir scheint das andersrum sehr, sehr unwahrscheinlich, dass LIGO und VIRGO so oft unabhängig voneinander Mist messen.

    Aber so muss Wissenschaft halt auch sein. Wenn es berechtigte Zweifel gibt, müssen die genannt und die Daten überprüft und nochmal überprüft werden. Es wäre eher ausgesprochen seltsam gewesen, wenn da niemand Zweifel angemeldet hätte.
    Ich schätze, erst wenn noch ein paar mehr Gravitationswellen-Observatorien in Betrieb gehen werden wir wirklich wissen wat wat is.

  34. #35 Godot
    2. November 2019

    Kann mir mal jemand erklären wie man überhaupt so eine Blackhole Verchmelzung in endlicher Zeit sieht – man bekommt doch sonst immer gerne erklärt von äusseren Bezugssystemen betrachtet dauere das Eintreten in den Ereignishorizont unendlich lange, das Objekt würde dort ‘einfrieren’ nur im Bezugssstem des Objekts selbst geht es in endlicher Zeit. Wie sehe ich dann aber von aussen in endlicher Zeit diese Gravitationswellen entstehen?

  35. #36 Godot
    2. November 2019

    Eigentlich verstehe ich nicht einmal wie überhaupt je ein schwarzes Loch entsteht: Man sieht doch von aussen wegen derr Zeitdilatation nie etwas hineinfallen 🙂