Von 1. bis 20. April bin ich auf Reisen, halte Vorträge in der Pfalz und in Baden-Württemberg und mache auch ein wenig Urlaub. Für die Zeit meiner Abwesenheit habe ich eine Artikelserie über wissenschaftliche Paradoxien vorbereitet. Links zu allen Artikeln der Serie findet ihr hier.
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Zum Wochenende gibt es in der Paradoxien-Serien einen Klassiker: Das Allmachtsparadoxon! Es entsteht, wenn man Logik auf Allmächtigkeit treffen lässt. Am besten wurde das Problem wohl von Homer Simpson formuliert:

“Hey, I’ve got a question for you. Could Jesus microwave a burrito so hot that he himself could not eat it.”

Gute Frage: Kann Jesus einen Burrito in der Mikrowelle so sehr erhitzen, dass er ihn selbst nicht mehr essen kann? Wenn ja, dann ist er offensichtlich nicht allmächtig, weil er am Verzehr scheitert. Und wenn nein, dann kann er auch nicht allmächtig sein, weil er den Burrito ja nicht auf die geforderte Temperatur bringen kann.

Wer hat die wohl alle hoch gehoben? (Bild: Public domain)

Wer hat die wohl alle hoch gehoben? (Bild: Public domain)

Philosophisch ist Homers Version der Paradoxie natürlich nicht ganz einwandfrei; mit ein wenig Mühe kann man leicht einen Ausweg aus dieser speziellen Formulierung finden. In der klassischen Version lautet die Frage daher auch: “Kann ein allmächtiges Wesen einen so schweren Stein schaffen, dass es ihn selbst nicht heben kann?”

Auch hier gilt: Egal ob “Ja” oder “Nein”, am Ende muss man zu dem Schluss kommen, dass das Wesen nicht allmächtig ist. Die Philosophen und Theologen wollten das natürlich nicht auf sich sitzen lassen und haben sich im Laufe der Jahrhunderte einige Möglichkeiten ausgedacht, das Problem zu umgeben. Das Wesen könnte zum Beispiel abdingbar allmächtig sein; also in der Lage, die Allmacht zu verlieren. Es könnte also zuerst den Stein erschaffen und dann die Allmacht ablegen (aber wieso das eine befriedigende Lösung darstellen soll, wissen wohl auch nur die beteiligten Philosophen). In einer anderen Version geht es um essenzielle Allmacht, bei der das Wesen seine Allmacht zwar nicht verlieren kann, aber auch nicht in der Lage ist, Dinge zu tun, die logisch unmöglich sind. Das Paradoxon wird hier aufgelöst, in dem man den Konflikt mit der Logik gar nicht erst zulässt. Was logisch nicht möglich ist, ist nicht möglich und Ende. “Allmächtigkeit” bezieht sich nur auf die Menge der Dinge, die innerhalb der logischen Möglichkeiten liegen. Ein von einem allmächtigen Wesen schaffbarer Stein, der nicht hochgehoben werden kann, widerspricht der Definition von “Allmacht”, ist logisch unmöglich und spielt daher keine Rolle.

Das andere Extrem ist die Variante der “absoluten Allmacht”. Hier sagt man vereinfacht: Scheiß auf die Logik! Wenn das allmächtige Wesen allmächtig ist, dann kann es auch unhebbare Steine schaffen. Oder eckige Kreise. Oder ein blaues Rot. Oder was auch sonst immer. Hier gibt nicht die Allmacht nach, sondern die Logik. Wenn das Wesen wirklich absolut allmächtig ist, kann es auch die Logik so verändern, dass unhebbare Steine hochgehoben werden können.

Ich persönlich kann mit dem Allmachtsparadoxon nicht wirklich viel anfangen. Es ist eher eine semantische Spielerei und führt – meiner Meinung nach – nicht wirklich zu irgendwelchen Erkenntnissen. Aber natürlich lässt sich darüber wunderbar diskutieren! Und “Allmacht” ist ein so faszinierendes (und verlockendes) Konzept, dass sich dieser Diskussion kaum jemand entziehen kann.

Kommentare (47)

  1. #1 bikerdet
    4. April 2015

    @ Florian :
    Es gibt noch eine weitere Antwort :
    ‘Gott kann den Stein erschaffen und trotzdem hochheben, da er nicht an unsere Physik und Logik gebunden ist.’

    Faktisch hat er damit den ersten Teil der Bedingung nicht erfüllt, er hat den Stein ja doch hochgehoben, aber den Gläubigen hat es wohl gereicht ….

    Berühmt ist ja auch die Antwort auf das ‘ewig’ Attribut :
    Was hat Gott gemacht, bevor er die Welt erschuf ?
    Die Hölle für solche Frager ….

  2. #2 badhofer
    steyr
    4. April 2015

    – Nein, Gott kann keinen Stein erschaffen, der so schwer ist, dass er ihn selbst nicht heben kann, denn Gott ist allmächtig, bis auf eine Ausnahme:
    Gott kann nichts erschaffen, was ihm seine Allmächtigkeit raubt. Ein Stein, der ihm zu schwer ist, würde ihm seine Allmächtigkeit rauben. Ein für ihn zu schwerer Stein würde Gott seine Göttlichkeit rauben. Er wäre dann nicht mehr Gott! Gott kann alles machen, bis auf die Ausnahme: Gott kann nicht machen, dass er nicht Gott ist. (Das allgegenwärtige System kann nicht machen, dass es nicht allgegenwärtig ist!) Das ist die einzige Ausnahme in der Allmacht.
    Auch in der Allmacht Gottes ist die Ausnahme enthalten.
    Durch den Fehler in der Allmacht Gottes ist Gott allmächtig.
    Fehlerfreies gibt es nicht.
    Die Fehlerhaftigkeit kann man in einem Labor jederzeit und sooft man will überprüfen.
    Auszug aus https://www.physik.as

  3. #3 Steppl
    4. April 2015

    Es gibt ja auch noch den schönen Widerspruch Allmächtig vs. Allwissend. Wie kann etwas allmächtig sein, wenn es heute schon weiß, was es am Donnerstag 18:30 Uhr in 1,3 Milliarden Jahren machen wird, also faktisch nie eine freie Entscheidungsmöglichkeit für eigene Handlungen hat.

  4. #4 BerndB
    4. April 2015

    Der einzig logische Schluss ist der: Es gibt keine Allwissen und Allmächtigkeit. Sprich, wenn es einen Gott gibt, so kann er keine der beiden Eigenschaften haben. Das müsste ja für viele Bibeltreue ja eigentlich gut sein, denn soviel Mist, der in der Bibel von Gott produziert wird kann ja nur bedeuten, dass er nicht allmächtig und allwissend ist.

  5. #5 noch'n Flo
    Schoggiland
    4. April 2015

    Ich würde ja mal behaupten, dass sich eine solche Frage für einen allmächtigen Gott gar nichtstellt, es sei denn, der Stein ist ihm gerade auf den Fuss gefallen. Oder auf den Tentakel. Oder was auch immer ein göttliches Wesen so für äquivalente Körperteile hat. Wenn es überhaupt einen Körper hat. Aber wie soll es dann den Stein heben? Schwierig, schwierig…

    Ich glaube, ich habe noch eine Lösung gefunden: Gott ist selber der Stein. Da sich bekanntermassen niemand selber hochheben kann, stellt ein Versagen in diesem Teilaspekt auch keine Verletzung der Allmacht dar. Allerdings müsste sich Gott in dieser Variante selber erschaffen – keine Ahnung, ob das nicht wieder zu einem neuen Paradoxon führt. Was meint Ihr?

  6. #6 Kyllyeti
    4. April 2015

    Jetzt ahne ich, was wirklich hinter dem Late Heavy Bombardment steckt:

    ER hat das damals ausgetestet.

  7. #7 StefanL
    4. April 2015

    Allerdings müsste sich Gott in dieser Variante selber erschaffen – keine Ahnung, ob das nicht wieder zu einem neuen Paradoxon führt. Was meint Ihr?

    “Gott” als die Wahrscheinlichkeitsamplitude des ewigen Entstehens und Vergehens hat irgendwie schon etwas vom (scheinbaren) Analogon des an die Wand genagelten Puddings, oder?

  8. #8 alex
    4. April 2015

    @bikerdet:
    Deine Lösungsvariante steht doch schon im vorletzten Absatz des Artikels: “Wenn das Wesen wirklich absolut allmächtig ist, kann es auch die Logik so verändern, dass unhebbare Steine hochgehoben werden können.”

  9. #9 haarigertroll
    4. April 2015

    Wenn Gott einen Stein erschafft, den er nicht mehr heben kann, dann bittet er Chuck Norris um Hilfe…

    Und um nicht nur blöd, sondern auch ein bisschen pseudoklug daher zu labern: @Steppl: In einem Multiversum wäre Allmacht und Alwissenheit nicht mal ein Widerspruch, sondern im Gegenteil sogar das gleiche: Wenn jedes mögliche Universum als Konsequenz jeder einzelnen möglichen Entscheidung als Teil des Multiversums existiert, dann hat doch der, der alle Universen kennt und in allen existiert, buchstäblich bereits alle möglichen Entscheidungen einmal getroffen, ist also im Sinne des Wortes allmächtig.

    Wobei ich mir ein solches Wesen ehrlich gesagt nicht als Gott vorstelle, sondern als einen Wissenschaftler in ferner Zukunft, dem es gelingt seine höherdimensionalen Koordinaten gezielt zu manipulieren…

  10. #10 alex
    4. April 2015

    @noch’n Flo:
    Ich glaube [sic!] nicht, dass Deine Lösung besonders viel weiterhilft. Man ersetze einfach das ursprüngliche Paradoxon durch “Kann ein allmächtiges Wesen einen Stein schaffen, der so schwer ist dass es ihn selbst nicht heben kann, und der nicht es selbst ist?”
    Außerdem könnte man argumentieren, dass “sich selber hochheben” sehr ähnlich ist zu “einen Klimmzug machen”. Und zu suggerieren, dass Gott oder Jesus keine Klimmzüge machen kann, klingt irgendwie blasphemisch 😉

  11. #11 Kyllyeti
    4. April 2015

    Heute wissen wir aber doch, dass wenn ER den Stein immer schwerer und schwerer macht, schließlich am Ende aus diesem ein Schwarzes Loch entsteht.
    Um dieses herum bildet sich ein Ereignishorizont.
    Wir neugierigen Menschen werden darum nie wissen, ob er es wirklich geschafft hat.

    Es sei denn, er macht das Ganze hier auf der Erde.
    Aber dann wird uns das sowieso nicht mehr interessieren wegen anderer Probleme. 😉

  12. #12 Andreas
    4. April 2015

    Ist schon ziemlich müßig, sich mit einem alles andere als allmächtigen menschlichen Verstand in die Lage eines allmächtigen Wesens (von zweifelhafter Wahrscheinlichkeit) versetzen zu wollen.

  13. #13 Joseph Kuhn
    4. April 2015

    “Es ist eher eine semantische Spielerei und führt – meiner Meinung nach – nicht wirklich zu irgendwelchen Erkenntnissen.”

    Wie man’s nimmt. Die paradoxale Struktur beruht auf Selbstbezüglichkeit, ähnlich wie Russells Klassenparadoxie (die u.a. für die Mengentheorie höchst anregend war) oder der kretische Lügner. Ähnlich oder strukturidentisch? In dem Zusammenhang vielleicht interessant: Die paradoxale Struktur verschwindet, wenn man fragt, ob das Wesen einen Stein mit einem Gewicht von x Kilogramm schaffen und hochheben kann, wobei x beliebig groß sein darf.

  14. #14 ADHSapiens
    4. April 2015

    Ist ja ganz einfach.

    Zuerst unhebbaren Stein erschaffen, dann die Erde davon wegdrücken!

    Dadurch wurde der Stein gehoben, ohne ihn zu heben.

  15. #15 rolak
    4. April 2015

    wobei x beliebig groß sein darf

    Was das Problem ziemlich grenzwertig erscheinen läßt, Joseph — und trotzdem ist der entscheidende Fehlschritt imho wieder ganz am Anfang gemacht worden, noch über das Russellsche Schema hinaus. Statt (in der Erzählvariante) einem realen Wesen eine auf letztendlichen Widerspruch hin frisierte Aufgabe unters Messer zu schieben wird einer surrealen Entität eine maximal unplausible Eigenschaft zugeschrieben und nach den Auswirkungen in der Realität gefragt.
    Da sorgt doch schon St.GiGo dafür, daß hinten sicherheitshalber ein Mülleimer stehen muß.

  16. #16 alex
    4. April 2015

    @ADHSapiens:
    Nicht wirklich. Wenn man “heben” so definiert, dass nach wegdrücken der Erde der Stein als “gehoben” gilt, war er offensichtlich nicht “unhebbar”.
    Außerdem: In der Formulierung des Paradoxons lassen sich “heben”, “Stein” und “schwer” durch viele andere Worte passender Wortart (und “relativer Bedeutung” (keine Ahnung wie hierfür der Fachbegriff ist)) ersetzen. Siehe z.B. das Simpsons-Zitat mit dem heißen Burrito. Das zeigt doch schon, dass das eine gute Lösung nicht heben-spezifisch sein kann, sondern eher am Begriff der Allmacht ansetzen wird.

  17. #17 Joseph Kuhn
    4. April 2015

    @ rolak: Ob die Eigenschaft des Steins “maximal unplausibel” ist, spielt keine Rolle. Ein Stein mit der Masse der Milchstraße ist sicher ziemlich unplausibel, aber trotzdem erzeugt er nicht die paradoxale Struktur. Die entsteht erst, wenn man das Gewicht des Steins sozusagen “überallmächtig” macht, obwohl der Begriff “allmächtig” nicht mehr steigerungsfähig ist.

    Dass ein Selbstbezüglichkeits-Paradoxon hier an einem Attribut festgemacht wird, das zum traditionellen Gottesbegriff gehört, hat es historisch brisant gemacht. Die Leute dachten ja, man verstehe, was damit gemeint sei, dass Gott “allmächtig” ist – und dass man Gott unbedingt so denken müsse. Ärgerlich, wenn das nicht geht. Aber für das Paradoxon als solches braucht man die Hypothese Gott nicht.

    Der Allmachtsbegriff ist übrigens auch sonst im religiösen Denken immer wieder kritisiert worden. Angesichts des Jahrtausendverbrechens Auschwitz hat z.B. Hans Jonas im Kontext der Theodizeefrage darüber nachgedacht, ob man die traditionellen Attribute Gottes Allmächtigkeit, Allwissenheit und absolute Güte noch zusammendenken könne. Er sagt, dass das auch von einem religiösen Standpunkt aus nicht ginge und hat daran eine etwas eigenartige metaphysische Spekulation eines “werdenden Gottes” entwickelt, aber das wäre eine andere Geschichte.

  18. #18 rolak
    4. April 2015

    Masse der Milchstraße

    Ja, das wäre schrecklich langwierig zusammenzukneten, Joseph, doch das ‘maximal unplausibel’ bezog sich auf den (ja, selbstbezüglichen) Hakenschlag “kann er nicht, obwohl er alles kann”.

    Doch es ist anhand der windigen Struktur ziemlich müßig, dieses Denkbild in allen Aspekten zu durchleuchten, zu hinterfragen – aber als selbst für Betroffene leicht erfaßbarer Beleg dafür, wie schnell und einfach das System ‘unbedarfter Glaube’ gehackt werden kann lohnt sich die Mitnahme ins Portefeuille witziger Demontagen.

  19. #19 Steppl
    4. April 2015

    @haarigertroll
    Nicht so ganz, es geht um das Wissen des Handelns in der Zukunft. Der “Wissenschaftler in ferner Zukunft” hat ja selbst noch eine, die ihm aber unbekannt ist (Es sei denn er ist im Restaurant am Ende des Universums). Ein allwissender Gott kennt diese aber bereits und so sind auch seine zukünftigen Handlungen bereits in Stein gemeißelt womit die Allmacht hinüber ist. So lange es noch eine Zukunft gibt, können die beiden Begriffe nicht zusammen existieren.

  20. #20 kdm
    4. April 2015

    Dieser Satz ist falsch.

  21. #21 seb
    4. April 2015

    Wie wäre es damit das es möglich ist wenn ein Wesen bedingt allmächtig sein kann. Wenn es diese Dinge in einem System schafft, aber selbst auch ausserhalb dieses System steht. Also u.U. das System dementsprechend manipulieren kann oder aber Wege schaffen kann die sich dem verstehen von Bewusstsein in dem System gebundender Wesen entziehen.

    Herzlich willkommen beim wilden verschachtelten Welten basteln 🙂

    ich hoffe ich könnte mich recht verständlich ausdrücken

  22. #22 Stefanie
    5. April 2015

    Was ist, wenn Gott diesen Stein erschaffen kann, aber dafür unendlich viel Zeit bräuchte? dann kann er ihn auch nicht hochheben.

  23. #23 Christian
    5. April 2015

    Man kann auch die Geschichte mit der variablen Allmächtigkeit plausibel erklären, wenn Allmacht nicht zwingendermaßen direkt, sondern über Hilfsmittel ausgeübt werden kann. Dazu bräuchte es nicht einmal Gott, sondern es würde auch ein handelsüblicher homo sapiens reichen.

    Jeder von uns könnte ein Objekt schaffen, das zu schwer ist, um es noch mit bloßen Händen heben zu können. Aber jeder von uns könnte z.B. einen Gabelstapler nutzen, um das zuvor unhebbare Objekt dennoch anzuheben. Dann könnte man weitere Hilfsmittel nutzen um noch schwerere Objekte herzustellen, für die man dann z.B. schon einen Kran bräuchte, und so weiter, wobei die Hilfsmittel immer aufwendiger und komplexer werden. Theoretisch ließe sich das immer weiter steigern, bis an die Grenzen der Physik. Und die sind vielleicht auch nur so lange Grenzen, bis man neue NAturgesetze findet.

  24. #24 alex
    5. April 2015

    @Stefanie:
    Auch diese Lösung lässt sich mit einer kleinen Modifikation des Paradoxons aushebeln: “Kann Gott in endlicher Zeit einen Stein erschaffen, der so schwer ist, dass er ihn selbst nicht heben kann?” Wahlweise ersetze man “in endlicher Zeit” durch eine beliebige Dauer. Und eine Antwort mit “ja” oder “nein” würde wieder eine Einschränkung der Allmacht bedeuten.

  25. #25 hopalong
    5. April 2015

    Ich denke, dass man mit Logik schon weiter kommt:

    Kann Gott die letzte Nachkommastelle von Pi benennen?
    Wenn ja, so ist das nicht möglich. Nicht: er ist nicht allmächtig.
    Wenn nein, so ist er trotzdem allmächtig. Da auch ein allmächtiges Wesen die letzte Stelle nicht kennen kann, da es keine gibt.

    Genauso kann ein allmächtiges Wesen keinen Stein erschaffen, den es selbst nicht heben kann, da es alle Steine heben kann, egal wie schwer.
    Einen zu schweren Stein gibt es also nicht.
    Zu schwer wäre der Stein nämlich gegen unendlich.
    Auch hier gibt es keine höchste Zahl.

  26. #26 Rough
    5. April 2015

    Ist ein allmächtiges Wesen nicht auch so allmächtig, dass es sich seiner Allmacht berauben kann indem es etwa einen schweren Stein erschafft?

  27. #27 HF
    5. April 2015

    Diese Fragen sind heute weniger interessant als zu Zeiten des Gottesgnadentums. Heute müsste man fragen:
    “Kann der Bundestag ein Gesetz beschließen, an das sich die Parlamentarier nicht halten müssen?”
    oder noch drastischer:
    “Kann der Gesetzgeber das Gravitationsgesetz abschaffen?”
    O’Brian hätte diese Frage bejaht.

  28. #28 Spritkopf
    5. April 2015

    Ein von einem allmächtigen Wesen schaffbarer Stein, der nicht hochgehoben werden kann, widerspricht der Definition von “Allmacht”, ist logisch unmöglich und spielt daher keine Rolle.

    Das andere Extrem ist die Variante der “absoluten Allmacht”. Hier sagt man vereinfacht: Scheiß auf die Logik! Wenn das allmächtige Wesen allmächtig ist, dann kann es auch unhebbare Steine schaffen. Oder eckige Kreise. Oder ein blaues Rot. Oder was auch sonst immer. Hier gibt nicht die Allmacht nach, sondern die Logik.

    Genau aus diesem Grund ist für mich die Frage nach der “Allmacht” weniger eine semantische, sondern vielmehr eine psychologische Frage.

    Will jemand die Existenz eines Wesens für möglich halten, welches sich über logische Grenzen hinwegsetzen kann? Soll ein solches Wesen zwei und zwei addieren können und es kommt fünf heraus? Das ist keine Frage von logischen Spitzfindigkeiten, sondern eine nach der Weltsicht desjenigen, der solche Fragen mit Ja beantwortet.

  29. #29 Ingo Buth
    5. April 2015

    Glauben, Wissen, gibt es da einen Unterschied? In dieser Diskussion offenbar egal!
    Tse Tang der Ältere soll gesagt haben: “Wenn Du einen so schweren Stein erschaffst, daß Du ihn nicht mehr heben kannst, dann kann er Dir auch nicht auf den Fuß fallen.”

  30. #30 Elvenpath
    5. April 2015

    Frühere Götter waren nicht allmächtig. Diesen Firlefanz haben sich die Juden/Christen ausgedacht, um ihren Gott über alle anderen zu stellen.
    Allmacht ist aber schon logisch gesehen unmöglich. Von der praktischen Seite mal völlig zu schweigen.

    Ein weitere Beleg dafür, dass Gottesglaube wirklich ein Wahn ist.

  31. #31 maunz
    Liebe Religionsgeschädigten Atheisten
    5. April 2015

    Jesus Ist Cool 🙂

  32. #32 Steffmann
    5. April 2015

    @maunz:

    Ziemlich cool sogar. So cool, wie ein Dorfschamane nach ca. 2000 Jahren Grab nur sein kann

  33. #33 Steffmann
    5. April 2015

    Im Übrigen ist Jesus aus dem Altgriechischen abgeleitet. Wie der Typ, über den die anderen Typen 150 Jahre später angefangen haben zu schreiben, wirklich hiess, weiss niemand.

  34. #34 Steffmann
    5. April 2015

    @Ingo Buth:

    Glauben, Wissen, gibt es da einen Unterschied? In dieser Diskussion offenbar egal

    Na ja, Ingo. Kommt darauf an, was für eine Erwartungshaltung du hast. Wenn es dir um Erkenntnisse geht, die der Reailität standhalten, dann ist Wissen vorteilhaft. Wenn du dich um die wirkliche Welt nicht scherst und dir, widdewiddewit, deine deine Welt erklärst wie du willst, dann nicht.

  35. #35 Markus
    6. April 2015

    Wenn man den Stein nur groß genug macht, dann verlieren “heben” und “oben” die Bedeutung.

  36. #36 Lutz Donnerhacke
    6. April 2015

    Eine schöne Parabel zur Allmacht stammt von Michael Ende “Das Gefängnis der Freiheit”. Es geht im Kern um die Freiheit des menschlichen Willens vs. dem göttlichen Schicksal, endet aber damit, daß der Versuch nur außerhalb der göttlichen Einflußsphäre stattfinden muß und diese deswegen … lest selbst.

  37. #37 Gott
    7. April 2015

    Habe alle Kommentare bis hier hin gelesen und mich köstlich amüsiert.
    Danke und Gruß
    Gott

  38. #38 Adent
    7. April 2015

    @Gott
    Das ist jetzt aber arg paradox 😉

  39. #39 Archimedes
    7. April 2015

    “Gebt mir einen festen Punkt, und ich hebe die Welt aus den Angeln.”

  40. #40 Nemesis
    7. April 2015

    @Gott, #37

    Moooment mal, wenn man zu Gott spricht, nennt man das “Beten”, aber wenn Gott zu uns spricht, dann nennt man das “Psychose” 😎

  41. #41 Spritkopf
    7. April 2015

    “Gebt mir eine Angel und ich hebe den Punkt auf die Welt.”

  42. #42 Eisentor
    7. April 2015

    Es gab da mal ein nettes
    MinutePhysics Video das physikalisch mit dem Thema umgeht:
    Immovable Object vs. Unstoppable Force

  43. #43 Hamigen
    Nideggen
    7. April 2015

    Lösungsversuchs:
    Das allmächtige Wesen erschafft zunächst den Stein, den es nicht hochheben kann. Dann macht es den Stein so lange immer kleiner/leichter, bis es ihn hochheben kann. Es ist ja dann immer noch derselbe Stein.

  44. #44 Steppl
    8. April 2015

    @Steffmann
    “Im Übrigen ist Jesus aus dem Altgriechischen abgeleitet. Wie der Typ, über den die anderen Typen 150 Jahre später angefangen haben zu schreiben, wirklich hiess, weiss niemand.”

    Jeschua

  45. #45 eh i
    8. April 2015

    @Steffmann
    https://de.wikipedia.org/wiki/Josua
    Josua ([ˈjoːzu̯a]; hebr. יְהוֹשֻׁעַ: Jehoschua) ist ein männlicher Vorname biblisch-hebräischen Ursprungs,[1] der in vielen Sprachen übernommen wurde. Der Name bedeutet so viel wie „JHWH (Gott) ist Hilfe,[2][3] Heil,[4] Großmut,[5][6] Rettung“.[7][2]

  46. #46 Leo Allmann
    Augsburg
    18. April 2015

    Versteht es sich nicht von selbst, dass einer höheren Intelligenz als der menschlichen zuzutrauen ist, für Menschen unlösbare Paradoxien aufzulösen?

  47. #47 bikerdet
    18. April 2015

    @ Leo Allmann :
    Das Paradoxon wurde aber von Atheisten erfunden, als Beleg dafür das es ‘Allmacht’ und damit einen ‘allmächtigen Gott’ nicht geben kann. Also nix mit einer höheren Intelligenz als der menschlichen