Wo bin ich? Um das herauszufinden muss man Ahnung von Astronomie haben. Und vor allem wissen, wie spät es ist! Was Astronomie und die Uhrzeit mit der Positionsbestimmung zu tun haben, erfahrt ihr in der neuen Folge der Sternengeschichten.
Die Folge könnt ihr euch hier direkt als YouTube-Video ansehen oder direkt runterladen.
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Am einfachsten ist es, wenn ihr euch die “Sternengeschichten-App” fürs Handy runterladet und den Podcast damit anhört.
Die Sternengeschichten gibts natürlich auch bei iTunes (wo ich mich immer über Rezensionen und Bewertungen freue) und alle Infos und Links zu den vergangenen Folgen findet ihr unter https://www.sternengeschichten.org.
Transkription
Sternengeschichten Folge 147: Positionsbestimmung und die Frage der Uhrzeit
In dieser Folge der Sternengeschichten geht es um eine fundamentale Frage: Wo bin ich? Aus astronomischer Sicht ist diese Frage eng mit einer anderen verwandt: Wie spät ist es?
Es geht heute um die Frage der Positionsbestimmung. Heute geht das ja ganz einfach. Jedes moderne Handy hat einen GPS-Empfänger eingebaut und mit der richtigen App findet man seine Position überall auf der Erde in wenigen Sekunden. Und selbst wenn man kein Smartphone dabei hat, kann man immer noch auf eine ganz normale Landkarte zurück greifen und dort seinen Standort zumindest näherungsweise bestimmen.
Aber so einfach war es nicht immer. Landkarten die eine exakte Darstellung der geografischen Realität bieten, kann man nicht einfach so zeichnen. Man muss dazu die Erde vermessen; muss genau wissen, wie weit es von einem Ort zum anderen ist; wie hoch oder tief ein Punkt über dem Meeresspiegel liegt, und so weiter. Und vor allem muss man ein entsprechendes Referenzsystem haben!
Das findet man nicht auf der Erde, sondern am Himmel und damit ist auch klar, was die Astronomie mit der Positionsbestimmung zu hat. Um einen Punkt auf der Oberfläche der Erde anzugeben, braucht man zwei Koordinaten. Man muss zuerst einmal wissen, wie nördlich oder südlich man sich vom Äquator befindet. Das ist die geografische Breite und sie ist vergleichsweise einfach herauszufinden. Der Äquator ist keine künstlich festgelegte Linie sondern uns von der Natur und der Form der Erde vorgeben.
Um die Breite herauszufinden, kann man zum Beispiel auf der Nordhalbkugel einfach den Polarstern beobachten. Die Achse, um die sich die Erde dreht, zeigt fast genau in Richtung dieses Sterns. Würde man sich am Nordpol befinden, dann stünde der Polarstern exakt über einem. Gemessen vom Horizont aus sieht man ihn also unter einem Winkel von 90 Grad. Bewegt man sich vom Nordpol nach Süden, dann ändert sich auch die Richtung, unter der man auf den Polarstern blickt. Befindet man sich genau am Äquator, dann sieht man den Polarstern – zumindest theoretisch – direkt am Horizont, also unter einem Winkel von 0 Grad. Die Höhe des Polarsterns über dem Horizont entspricht immer direkt der geografischen Breite auf der Nordhalbkugel.
Natürlich geht das ganze auch mit anderen Sternen und auch mit der Sonne selbst. Je nachdem, wie man sich vom Pol bzw. dem Äquator entfernt befindet, steigen die Sterne und die Sonne mehr oder weniger weit über den Horizont und man kann aus der Beobachtung dieser Höhe die geografische Breite bestimmen.
Bei der geografischen Länge ist die Sache komplizierter. Da geht es darum, herauszufinden wie man sich östlich oder westlich von – ja, wovon eigentlich befindet? Im Gegensatz zum Äquator hat uns die Natur hier keine spezielle Grenze vorgegeben. Jede Linie, die man von Nord- zum Südpol zieht kann als Ausgangspunkt einer Messung der geografischen Länge dienen. Wir verwenden heute die Linie, die vom Nordpol durch den Londoner Vorort Greenwich bis zum Südpol führt und nennen sie den “Nullmeridian”. Und die geografische Länge sagt uns, wie weit östlich oder westlich man sich von diesem Nullmeridian befindet.
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