Wie vielschichtig Störungen von Ökosystemen durch den Klimawandel sein können, verdeutlicht nun eine Studie aus den Schweizer Bergen: Die alpinen Ökosysteme werden durch Grashüpferarten bedroht, die im Zuge der steigenden Temperaturen in immer höhere Lagen einwandern können, geht aus Experimenten hervor. Die Pflanzengemeinschaften, die sich dort bisher weniger gegen die gefräßigen Insekten wappnen mussten, könnten…

Das Oktopusse sehr intelligent sind, ist nichts Neues. Weniger bekannt ist, dass sie gemeinsam mit Fischen kollaborative Jagdgemeinschaften bilden. Die intelligenten Kraken versetzen ihren Fischpartnern dabei allerdings regelmäßig Boxhiebe – aus Bosheit oder als disziplinarische Maßnahme? Der portugiesische Biologe Eduardo Sampaio (Universität von Lissabon) hat mit seiner Arbeitsgruppe im Roten Meer solche submarinen Jagdgesellschaften beobachtet,…

(Ein Teil dieses Beitrags erschien erstmals am 21.12.2020 im Meertext-Adventskalender, er ist vollkommen überarbeitet und erweitert worden. Jetzt gibt er eine Übersicht über die Permafrost-Funde in Jakutien). Die Klimakrise hat zumindest für ArchäologInnen und PaläontologInnen auch eine gute Seite: Der tauende Permafrost im fernen Sibirien gibt spektakuläre Eismumien frei. Diese zotteligen Zeugen des (gar nicht…

“Was machen Bärtierchen eigentlich im Winter?” – wurde ich neulich beim Frühstück gefragt. Da ich als Zoologin und Wissenschaftserklärbär immer im Einsatz bin, hatte ich natürlich sofort die Antwort parat: “Sie bekommen acht kalte Füße!”. Das ist allerdings nur ein Teil der Wahrheit. Bärtierchen (Tardigrada) sind wirbellose Winzlinge, die es gern feucht haben: ob Moos,…

Ein Walross-Schädel und ein Walross-Baculum liegen vor mir. Wahnsinn! Das Walross (Odobenus rosmarus) ist eine der gewaltigste Robben. Männchen werden bis zu 3,6 Meter lang und bis zu 880-1,557 Kilogramm schwer, Weibchen bleiben etwas kleiner. Dementsprechend King Size sind auch die einzelnen Körperteile. Mit den zwei gewaltigen Hauern im Oberkiefer kratzen Männchen und Weibchen Muscheln…

Maximal drei bis vier Tage kann ein Mensch ohne Wasser überleben. Das macht das Element zu einer der wichtigsten Lebensgrundlagen auf dieser Erde. Aber nicht nur zum Trinken, sondern auch für viele weitere Zwecke kommt Wasser heutzutage zum Einsatz. Hierzulande ist es normal, den Wasserhahn aufzudrehen und unbegrenzt Wasser zur Verfügung zu haben; zumindest noch.…

Trauriger Rekord: In Europa fließt kein einziger Fluss mehr ungehindert von der Quelle zum Mündung. Stattdessen stören mehr als 1,2 Millionen Wehre, Dämme oder Schleusen den Lauf der Fließgewässer. Damit kommt im Mittel auf alle 108 Meter eine Barriere – mehr als irgendwo sonst auf der Welt, wie Forscher im Fachmagazin „Nature berichten. Am stärksten…

Pazifische Seeotter (Enhydra) sind die Hochseeform unserer einheimischen Fischotter (Lutra lutra). Sie sind erheblich größer und haben wesentlich stärkere Schwimmanpassungen: die Köpfe wirken schon wegen der kleineren Ohren viel rundlicher. Die Vorderpfoten sind klein, die Hinterbeine setzen weiter hinten am Körper an und haben große Hinterpfoten, deren Zehen mit Schwimmhäuten verbunden sind. Der beim Seeotter…

In Europa gelangt offenbar deutlich mehr Nitrat aus überdüngten Böden ins Grundwasser und Gewässer als bislang gedacht. Einer neuen Modellrechnung zufolge wird in rund drei Viertel der europäischen Nutzflächen während der Wintermonate Stickstoff aus der Wurzelzone der Böden ausgewaschen. Damit ist der Anteil der durch Nitratauswaschung gefährdeten Gebiete fast doppelt so groß wie bislang geschätzt.…

Die grauen Riesen der Meere sind extreme Tieftaucher und verbringen nahezu die Hälfte ihres Lebens in unter 500 Metern Tiefe. In der Dunkelheit kommunizieren sie und orientieren sich akustisch, ihre Welt ist eine Welt des Hörens und Gehört Werdens. Die gesamte Jagd und Nahrungsaufnahme finden in der Tiefe der Ozeane fernab menschlicher Beobachter statt, darum…