Dass die Ringe anfangs sehr massereich waren, erklärt zwanglos gleich noch etwas anderes: Im Laufe der Zeit sollten die Ringe eigentlich zunehmend felsiges Material ansammeln, weil Asteroiden von außen hinzukamen. Deswegen nahm man lange Zeit an, dass die Ringe wesentlich jünger sind als der Saturn selbst. Wenn die Ringe aber gleichzeitig viel Masse verlieren, dann können sie sehr alt sein und heutzutage immer noch vor allem aus Wassereis bestehen.
Insgesamt passt Canups Modell sehr gut zu den Beobachtungsdaten und hat den Vorteil, konzeptionell ziemlich einfach zu sein: Alles, was man braucht, ist ein großer Mond mit felsigem Kern und einer dicken äußeren Eisschicht dicht an der Roche-Grenze. Wenn das Modell sich bewährt, dann erscheint es nicht unplausibel, dass auch Planeten in anderen Sonnensystemen Ringe haben könnten.
Canup, R. (2010). Origin of Saturn’s rings and inner moons by mass removal from a lost Titan-sized satellite Nature DOI: 10.1038/nature09661
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