Ich habe gerade ein unglaublich cooles Video eines Vogels gefunden – aber nicht irgendeines Vogels, sondern eines Robotvogels.
Der coole Roboter namens SmartBird (ich hätte ihn ja “Birdinator” oder “Cybird” genannt, wahrscheinlich gut, dass ich nicht im Marketing arbeite) wurde von der Firma Festo entwickelt. Im Flug sieht er fast genauso aus wie ein echter Vogel. Aus copyright-Gründen darf ich hier leider kein Bild reinstellen (nicht dass mich finstere Festo-Anwälte verklagen), deshalb gibt es nur zwei Links (solltet ihr euch unbedingt anschauen):
Hier findet ihr den Film auf der Festo-Seite.
Und hier ist die New-Scientist-Version – etwas kürzer, dafür mit Kommentar statt grottig schlechtem Elektro-Gedudel; allerdings müsst ihr einen kurzen Werbespot ertragen.
Nachtrag: Chris (danke schön) hat das Video jetzt bei Youtube gefunden:
Es gibt auch eine Begleitbroschüre, die ein paar technische Details verrät. Die Flügel schlagen nicht einfach nur auf und ab, sondern verderhen sich auch noch entlang ihrer Längsachse, so dass die Vorderkante beim Schlag nach oben nach oben zeigt, beim Schlag nach unten nach unten. Batterie, Motor und das übrige technische Gerümpel sind im Rumpf versteckt – bis auf den Steuercomputer, der wäre dann doch etwas zu groß und steht am Boden. (Die Torsion der Flügel wird aber anscheinend “on-board” gesteuert.)
In der Broschüre versteckt findet man allerdings auch Informationen, die zeigen, dass die Ähnlichkeit zum Vogelflug nicht ganz so groß ist, wie es auf den ersten Blick aussieht:
The tail of SmartBird also produces lift; it functions as both a pitch
elevator and a yaw rudder.
[Der Schwanz des Smartbird produziert auch Auftrieb; er fungiert sowohl als Höhen- als auch als Seitenruder.]
Das entspricht dann doch mehr dem Flug eines Flugzeugs – Vögel steuern auch Neigung und Kurvenflug vor allem mit den Flügeln (dank an Mike Habib von der Dino-Mailing-Liste für diesen Hinweis). Wer mehr wissen will, sollte den hervorragenden Kommentar von Ralf Schünemann unten lesen. (Dafür nochmal danke!)
Ein bisschen blauäugig scheint mir der Abschnitt über “possible fields of application”: da steht etwas über die Verwendung dieser Technik für Wasserkraftgeneratoren – die offensichtlichen (militärischen) Anwendungen bleiben unerwähnt; Militärs forschen ja ziemlich intensiv an sogenannten UAVs (unmanned aerial vehicle) und MAVs (micro aerial vehicle). Ein SmartBird als Spion oder unauffälliger Träger einer Mini-Bombe ist keine so schöne Vorstellung. Die wirklich coole Technik lässt also auch einen etwas bitteren Nachgeschmack zurück.
Kommentare (29)