Umgekehrt ist für einen T. rex mit einer Beinlänge von etwa 3,5 Metern die “Übergangsgeschwindigkeit” zwischen gehen und Laufen bei etwa 15km/h; selbst ein gehender T. rex wäre also noch einigermaßen schnell. Falls ihr mal Jurassic Park I guckt – dort gibt es die Szene, wie ein T. rex einen Jeep verfolgt. Der T. rex scheint dabei sehr schnell zu sein, wenn ihr genau hinguckt, könnt ihr aber sehen, dass er tatsächlich nur geht und seine Geschwindigkeit nicht höher als etwa 20km/h ist. Das fällt wegen der schnellen Schnitte im Film nicht auf.
Die Froude-Zahl macht es also möglich, unterschiedliche große Tiere direkt zu vergleichen – unterscheidet sich die Beinlänge um einen Faktor 4, dann läuft das größere Tier doppelt so schnell, wenn die Bewegungen zueinander ähnlich sind. Jetzt seht ihr auch, wie die Abschätzung mit den gigantischen 90km/h zu Stande kommt – wenn Strauße etwa 60-70km/h schaffen, dann sollte ein T. rex entsprechend schneller sein, weil seine Beine so viel länger sind. Tatsächlich ist dann der Wert von 90km/h sogar noch niedrig angesetzt.
Wie ihr seht, ist es gar nicht so einfach, die Laufgeschwindigkeit von ausgestorbenen Tieren abzuschätzen. Einen Meilenstein in diesen Berechnung erreichten John Hutschinson und Mariano Garcia mit ihrem Nature-paper “Tyrannosaurus was not a fast runner”. Das schauen wir uns im zweiten Teil an…
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