Ja, auch als Saurier hatte man es nicht leicht. Einige von ihnen legten sich ja so etwa in der mittleren Jurazeit (so grob vor 170 Millionen Jahren) ein hübsches Kleid aus Federn oder Protofedern zu (war ja auch gemütlich warm) – und prompt wurden sie von Flöhen befallen, die sich extra zu diesem Zweck entwickelten.1

150 Minuspunkte für jeden, der sich in den Kommentaren beschwert, dass die Evolution doch keine Zwecke verfolgt. Ihr wisst schon, was ich meine…

Und diese Flöhe fingen nicht etwa klein an – im Gegenteil. Es waren richtige Riesen – jedenfalls für Flohverhältnisse. Sie erreichten Körperlängen von mehr als zwei Zentimetern:

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Aus Huang et al., s.u.

und hatten ziemlich furchterregende Beißwerkzeuge:

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Aus Huang et al., s.u.

“Oh Manno”, stöhnt die versierte Internetnutzerin1, “das konnte man doch nun wirklich auf jeder Wissenschaftsnachrichtenseite lesen. Ja, die waren ganz groß und hatten gezackte Beißwerkzeuge und springen konnten sie auch nicht. Laaangweilig.”1Jaja, die weibliche Form schließt … kennt ihr ja.

In der Tat, die Riesenflöhe hatten keine abgeflachten Körper und ihre Beine hatten keine besondere Sprungkraft – die kam erst später. An den Beinen hatten sie Klauen, mit denen sie sich gut in Haar oder ähnlichem festhalten konnten, was dafür spricht, dass ihre Wirtstiere irgendwie behaart waren. Das steht in so ziemlich jeder Pressemitteilung zum Thema (und Original in der unten angegebenen Nature-Veröffentlichung).

O.k., wenn ich schon nicht der super-aktuell-Blogger bin, dann krame ich dafür ein paar Hintergrundinformationen raus, damit ihr doch einseht, dass ihr nirgendwo so coole Wissenschaft bekommt wie auf den Scienceblogs.

Zunächst mal sind die neuen Biester, die im Moment noch nicht mal einen Namen haben (“Taxonomic descriptions will be published elsewhere.” – das kommt davon, weil nature-paper immer nur 4 oder 5 Seiten lang sein dürfen1), sondern die wunderschön poetischen Bezeichnungen “Taxon A” und “Taxon B” tragen, nicht die ersten Dino-Flöhe, die man gefunden hat. Diese Ehre gebührt der Gattung Tarwinia, die also auch einen richtigen Namen hat. Tarwinia lebte allerdings in der Kreidezeit, während Taxon A aus dem Jura stammt, also einige zehn Millionen Jahre älter ist. Außerdem war Tarwinia mit 7 Millimeter Körperlänge auch eher klein (wenn auch größer als die meisten heutigen Flöhe).


1Falls die Autoren irgendjemanden gar nicht mögen, ist das natürlich die Gelegenheit, einen der Flöhe nach dieser Person zu bennenen. So ein Riesen-Blutsauger könnte auch prima nach einem Finanzminister oder so heißenn, oder…? Sowas gab’s ja in der Paläontologie schon öfters – eins der bekanntesten Beispiele ist sicher Mosasaurus copeanus – von Othniel Marsh nach seinem Erzrivalen (aber wohl nicht Fernschachgegner) Edward Drinker Cope benannt – man lese Cope-Anus… Mehr so schöne Namen findet ihr übrigens hier.

Hier ein Bild von Tarwinia:

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Tarwinia australis Photographer: John Broomfield  Source: Museums Victoria
Copyright Museums Victoria / CC BY (Licensed as Attribution 4.0 International)

Flöhe leben ja nur auf warmblütigen Tieren und verstecken sich in deren Pelz – deswegen nahm man auch lange Zeit an, dass sie sich auf Säugetieren entwickelten (beispielsweise im Buch “Evolution of the Insects” von Grimaldi und Engel, dessen Abschnitt über Tarwinia man online nachlesen kann – schmeißt einfach ne google-Suche an). Seit etwa 15 Jahren wissen wir aber, dass auch viele Dinosaurier nicht einfach schuppig waren, sondern Vorformen der Federn oder auch echte Federn trugen (im Fachjargon gern als “Dino-Fuzz” zusammengefuzztfasst). Wäre ja blöd von der Evolution1, sich diese schicke ökologische Nische entgehen zu lassen, oder?

1Nochmal 50 Minuspunkte, falls ihr euch gerade über die Formulierung “blöd von der Evolution” echauffieren wolltet.

Tja, was sonst haben die üblichen Verdächtigen in ihren Wissenschaftsseiten nicht erzählt? 1 Zunächst mal sprangen die Flöhe ja nicht einfach so aus dem Nichts in die Welt- (oder Vor-) geschichte (zumal sie ja zuerst gar nicht springen konnten). Ihre nächsten Verwandten sind die Mecoptera – und hier ergibt sich für den fleißigen, aber nicht entomologisch versierten Blogger ein kleines Problem. Im Englischen heißt die Gruppe der Mecoptera “scorpion flies” – übersetzt Skorpionsfliegen. Im Deutschen aber ist der Gruppenname für die Mecoptera “Schnabelfliegen” und der Name “Skorpionsfliegen” ist für die kleinere Familie der Panorpidae vorbehalten. (Die aber wohl nicht die sind, die mit den Flöhen am nächsten verwandt sind.) Ehe ich mich im Gewirr von Namen verheddere, bleibe ich bei Mecoptera.

1Falls ihr solche Wissenschaftsseiten im Netz gar nicht lest – ihr seid in guter Gesellschaft, tue ich auch nicht. Ich habe nur vor dem Schreiben dieses Artikels mal geguckt, ob andere auch schon über die Riesenflöhe berichtet haben…2

 

2 Dieser Text leidet an ziemlich vielen Fußnoten – vermutlich mein armseliger Versuch, den Humor von Bartimaeus zu kopieren.

Aber ist ja auch egal. “A flea by any name would bite as hard”, wie irgend so ein oller Engländer mal gesagt hat (mehr oder weniger). Die Mecoptera sind jedenfalls auch eine ziemlich interessante Gruppe. Schon die heutigen zeichnen sich durch durchaus beachtliche Mundwerkzeuge aus:

Skorpionsfliege Panorpa communis head.jpg
Von Richard Bartz, Munich aka Makro Freak Image:MFB.jpgEigenes Werk, CC BY-SA 2.5, Link

Die heutigen Mecoptera erreichen Längen von bis zu 20 Millimeter. In der Jurazeit gab es noch etwas größere Vertreter von bis zu 28 Millimeter Körperlänge, also durchaus vergleichbar mit Taxon A und B (ihr erinnert euch trotz diverser Abschweifungen noch, worum es in diesem Text geht?). Das beantwortet schon mal die erste Frage die bei mir (wie gesagt, in Sachen Entomologie ist mein Talentwert etwa 1) so aufkam: heutige pflanzensaugende Insekten sind ja oft klein – ich dachte an so etwas wie Blattläuse oder so, aber das trifft’s hier wohl nicht ganz.

Viel spannender an den Jurazeit-Mecoptera ist aber etwas anderes: Sie haben nämlich sehr komplizierte Mundwerkzeuge. Solche, die wie dafür gemacht sind – nein, nicht Blut zu saugen, das wäre jetzt zu einfach. Nein, diese Mundwerkzeuge sind lang, dünn und sehen aus, als wären sie dafür geschaffen, Nektar aus Blüten zu saugen:

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(Das Bild stammt aus dieser – frei verfügbaren – Veröffentlichung)

Eine gewisse Ähnlichkeit mit den Beißerchen unserer Flöhe oben ist aber auch nicht von der Hand zu weisen.

Wie gesagt, diese Mundwerkzeuge sehen aus, als wären sie dazu geschaffen, Nektar aus Blüten zu saugen – wenn Jeholopsyche (so der Name dieses schönen Tierchens) auch noch eine Zeitmaschine in seinem Rüssel eingebaut hätte – Blütenpflanzen kamen nämlich erst in der Kreidezeit auf, lange nachdem dieses Tierchen gelebt hat. Für einen eingebauten Nullzeitdeformator oder Fluxkompensator gibt es aber keine Evidenz. Macht aber nichts – auch in der Jurazeit gab es schon Pflanzen (Gymnospermen oder Samenfarne zum Beispiel), die für eine solche Bestäubung geeignet waren. Es ist also möglich, dass sich ein ähnlicher Mechanismus wie der der Bienen und Blumen schon in der Jurazeit gab.1  Schon faszinierend, dass sich dieses Paradebeispiel für Symbiose anscheinend sogar mehrfach entwickelt hat. Mehr dazu gibt’s hier.
1Und so erklärten dann die Dino-Eltern den kleinen Dinokindern die Sache mit der Jeholopsychechen und den Gymnospermchen…

Aus Insekten wie diesen entwickelten sich dann also die Riesen-Urzeitflöhe. Und die waren so groß, weil – na klar – auch die Dinosaurier so groß waren. Weiß man ja, zwanzig, dreißig Meter und mehr. Ist ja wohl logisch, oder?

Nein, ganz so einfach ist die Sache mal wieder nicht. Nicht alle Dinosaurier trugen Federn und nicht alle waren groß. Die ganz ganz großen waren bei den gefiederten nicht dabei – das sind alles Raubsaurier (Theropoden), und zumindest aus der Jurazeit kennt man keine sehr großen Vertreter, die gefiedert (oder gefuzzt) waren. Für Federn beim bekannten jurassischen Allosaurus zum Beispiel gibt es (noch?) keine Anzeichen, während alle, die in diesem Diagramm hinter dem Sternchen sitzen, mit großer Wahrscheinlichkeit irgendwelche Federn hatten. Ja, auch die Tyrannosaurier. Zumindest im Prinzip. Auch heutige große Säugetiere haben oft keine dichten Haare, weil das für den Wärmehaushalt unpraktisch sein kann. Man kann spekulieren, ob Tyrannosaurier als Jungtiere gefiedert waren und später nicht mehr, oder ob auch die erwachsenen an einigen Stellen Federn hatten (vielleicht einen schicken Federkamm auf dem Kopf?).

Da gibt es drei Möglichkeiten:
1. Die Riesenflöhe lebten auf großen Dinos, die wir entweder noch nicht kennen oder von denen wir nicht wissen, dass sie gefiedert waren. Das kann man natürlich kaum widerlegen.
2. Die Riesenflöhe lebten auf anderen großen Tieren mit Fell oder Dino-Fuzz (Flugsaurier zum Beispiel, die hatten auch ein Fell). Das ist durchaus denkbar, auch wenn die Pterosaurier der Jurazeit auch nicht so groß waren wie ihre Nachfahren.
3. Die Wirte der Riesenflöhe waren zwar groß, aber nicht riesig. Dinosaurier mit Körperlängen von etwa 2 Metern gibt es in dem gefiederten Teil des Stammbaums durchaus, auch in der Jurazeit.
Aber warum waren die Flöhe damals dann so groß? Gilt nicht die Regel, je größer der Floh, desto größer der Wirt?

Kleines Rätsel: Wie groß wird der größte heutige Floh und auf welchem Wirtstier lebt er? Auf einem großen? Bestimmt, oder?

Weit gefehlt. Die größte Flohart ist Hystrichopsylla schefferi mit einer Länge von etwa 8 Millimetern. Und sie lebt nicht auf Giraffen oder Büffeln, sondern auf dem Stummelschwanzhörnchen, das gerade mal knapp ein Kilogramm wiegt:

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Bild: von Baldhur , Public domain

Auf Englisch heißt das Tier übrigens “mountain beaver” – aber Bergbiber ist im deutschen keine korrekte Bezeichnung. (Es sollte sich mal einer ein System ausdenken, mit dem Tiere international eindeutig benannt werden können…)

Es ist also zwar zu erwarten, dass die Riesenflöhe nicht gerade auf den eher kleinen Säugetieren ihrer Zeit lebten, aber halbwegs große und geeignete Wirtstiere gab es damals schon. Und wenn die Vorfahren der Flöhe eher große Mecoptera waren, dann waren die ersten Flöhe vielleicht auch einfach deshalb groß. Die massiven Mundwerkzeuge lassen jedenfalls darauf schließen, dass die Haut ihrer Wirte nicht so ganz dünn war.

Aber wer weiß? Es könnte natürlich auch ganz anders gewesen sein – vielleicht haben sich die Flöhe ja doch erst an die Ursäugetiere herangemacht, die hatten ja schon in der Triaszeit, also noch etwa 50 Millionen Jahre früher, ein Fell. (Die Flugsaurier übrigens auch.) Ganz ausschließen kann man das nicht – es ist ja schließlich Paläontologie, da wurde schon so manche Theorie über den Haufen geworfen.


Huang, D., Engel, M., Cai, C., Wu, H., & Nel, A. (2012). Diverse transitional giant fleas from the Mesozoic era of China Nature, 483 (7388), 201-204 DOI: 10.1038/nature10839

 

Wie üblich hat mir auch diesmal wieder ein hilfreiches Mitglied der “Dinosaur mailing list” bei einigen Fragen auf die Sprünge geholfen.

Kommentare (32)

  1. #1 roel
    15. März 2012

    @MartinB Sehr interessant! Ich habe mal den Hystrichopsylla schefferi ein bisschen unter die Lupe genommen. Also du schreibst er ist 8mm groß. de.wikipedia.org/wiki/Stummelschwanzhörnchen meint 9mm, na is ja nur 1mm Unterschied. http://www.big-animals.com/language/de/d-welt-grosgliederfuser meint aber er ist 12mm lang das meint auch https://forums.explosm.net/showthread.php?t=54361 .
    Anscheinend wurde der Hystrichopsylla schefferi noch nicht richtig vermessen.

  2. #2 MartinB
    15. März 2012

    @roel
    Das hängt sicherlich auch davon ab, wie genau (von wo bis wo) man die Länge misst. Aber die Quellen sind sich wohl uneinig, 12mm habe ich auch anderswo gefunden.

  3. #3 nihil jie
    15. März 2012

    Si si… sehr schöner Artikel. aber auch etwas gruselig, wenn man schon so die Phantasie und Vorstellungskraft bemüht… 2cm große flöhe klingt schon ziemlich “bösartig” 😉
    heute Abend hole ich noch die vergangenen Artikel nach… bin jetzt auch wieder zu hause und habe etwas Zeit zum lesen.

  4. #4 rolak
    15. März 2012

    Sehr kurzweilig — und nebenbei wird auch noch Wissen vermittelt…

  5. #5 Uli
    16. März 2012

    “(Es sollte sich mal einer ein System ausdenken, mit dem Tiere international eindeutig benannt werden können…)”

    Also, ich glaub, das gibt es schon!!

    man steht aber immer als Elfenbeinturm-Wissenschaftler da, wenn man diese elend langen lateinischen Namen benutzt… 😉

  6. #6 a+
    16. März 2012

    Hihi, du hast vergessen, uns Klugschwätzern hierfür auch Minuspunkte zu versprechen :

    (Es sollte sich mal einer ein System ausdenken, mit dem Tiere international eindeutig benannt werden können…)

    :räusper: Hat jemand, nannte sich Carolus Linnaeus, der Knabe.

    BTW, sehr amüsant ist die international keineswegs einheitliche Aussprach wissenschaftlicher Namen von Organismen. Ich hab neulich wieder über ikɵˌɫɐɪ in einem Vortrag eines Kollegen gefreut. Es ist zum schießen, jeder hält seine aussprache für richtig…

    Oh, nochwas. Man wird das gefühl nicht los, daß bei der Angiospermendatierung noch ein Knaller auf uns wartet. Ich erinner mich nicht mehr, hatte da nicht neulich schon mal jemand Lamiales aus der Kreide im Brasilianischen Fossilrekord?

  7. #7 MartinB
    16. März 2012

    @Ulli, a+
    Ach so, das gibt’s schon ;-)? Schade, ich dachte,mit der Idee werd ich berühmt.

    @a+
    Ja, die Aussprache von Namen ist lustig – besonders amüsant auf der Dino-mailing-Liste, wenn sich die ganzen Amis erzählen, dass es natürlich “-sawrus” ausgesprochen wird etc.

  8. #8 a+
    16. März 2012

    @Martin: Wie, keine Minuspunkte für uns? :schmoll:

    Tja, die Angelsachsen haben da einfach eine andere Tradition. (O’Ryan, ich hab mich fast weggeschmissen.)

  9. #9 MartinB
    16. März 2012

    @a+
    Der Link ist zwar kaputt, aber wenn man ihn kuriert, sehr interessant. Dass man die Aussprache so weitgehend rekonstruieren kann, hat mir mein Lateinlehrer nie gesagt (und schon gar nicht, wie das geht).
    Eh du schmollst, hier jetzt 50 Minus-Punkte, extra für dich:
    -. -. -. -. -. -. -. -. -. -. -. -. -. -. -. -. -. -. -. -. -. -. -. -. -. -. -. -. -. -. -. -. -. -. -. -. -. -. -. -. -. -. -. -. -. -. -. -. -. -. -. -. -. -. -.

  10. #10 Engywuck
    17. März 2012

    Flugsaurier hatten kein Fell! Und das kann ich beweisen! Schaut euch nur mal Jurassic Park 3 an!

  11. #11 MartinB
    17. März 2012

    @Engywuck
    Ja, klar, und Pteranodon (deutsch: “Flügel/Feder ohne Zahn”) hatte Zähne…

  12. #12 Niels
    17. März 2012

    @MartinB
    Deine paläontologischen Artikel sind immer große Klasse und Pflichtlektüre.
    Du erklärst auch immer so gut, dass für mich keine Fragen mehr offen bleiben.
    Gleichzeitig habe ich aber zu wenig Ahnung vom Thema, um etwas sinnvolles in den Kommentaren beizutragen.
    Und unter jeden Artikel ein Lob ohne weiteren Inhalt zu schreiben erscheint mir irgendwie übertrieben. 😉

    Es geht bestimmt etliche stillen Mitleser, bei denen es genau so ist.
    Darauf wollte ich nur mal hinweisen.

    Oder das Ganze nochmal kurz zusammengefasst 😉 :
    Weiter so!

  13. #13 MartinB
    17. März 2012

    “Und unter jeden Artikel ein Lob ohne weiteren Inhalt zu schreiben erscheint mir irgendwie übertrieben. ;-)”

    Och, also wirklich stören würde mich das nicht ;-))

  14. #14 Theres
    17. März 2012

    @MartinB
    Oh, also … na dann: Ein Lob für diesen faszinierenden Artikel, weil, auch ich kann zu Flöhen wenig Sachliches hinzufügen, aber ich habe das Lesen genossen.

    Äh, muss ich jetzt unter jeden so etwas ähnliches schreiben?
    Der mit den Chipstüten war auch genial – und die Quanten erst – und – und – und 🙂

  15. #15 MartinB
    17. März 2012

    @Theres
    “Äh, muss ich jetzt unter jeden so etwas ähnliches schreiben?”
    Nein, alternativ genügt es, jeden Artikel 100 mal anzuklicken ($$$$$).

    Ernsthaft muss ich aber sagen, dass ich mit den KommentatorInnen und LeserInnen meines Blogs sehr zufrieden bin und seinerzeit nicht erwartet hätte, dass es so gut laufen würde. Demnächst gibt’s ja auch wieder ein Jubiläum.

  16. #16 Theres
    17. März 2012

    @MartinB
    Okay, mache ich doch gerne … hundert genügt, gut 🙂 Ich wollte eh mal wieder etwas aus dem Archiv lesen, deine “Quantenreihe” zum Beispiel.

  17. #17 MartinB
    17. März 2012

    @Theres
    Neinnein, ich sagte “jeden Artikel 100 mal anzuklicken ” :-))

  18. #18 Theres
    17. März 2012

    OH!
    Ähm, na … dann gib mir mal ein paar Wochen Zeit … und … *Hilferuf* kanns mir jemand programmieren? 😉

  19. #19 Andreas P.
    18. März 2012

    @Theres
    och .. können schon 😛

    @MartinB
    interessant wie immer .. danke sehr!

  20. #20 Christian2
    18. März 2012

    Nicht vergessen darf man, das man von den Dinosauriern die damals lebten vielleicht grob 1-5% kennt.
    Das ist einfach so, da schon das Auffinden vollständig oder meist nur teilweise erhaltener Fossilien nur unter ganz bestimmten, günstigen Umständen möglich ist.

    Es haben also viel mehr Tierarten (Auch große) damals gelebt, von denen wir noch überhaupt nichts wissen.
    Und bei der Größe der Dinosaurier sind die Flöhe nicht zu groß. Auch wenn die bekannten gefiederten Arten oft nur mittlere Größen hatten (Manche waren bis zu 18 Meter lang und damit auch nicht klein), kann es auch noch größere Exemplare vergleichbar den Sauropoden gegeben haben, die wir nicht kennen.

    Für die wäre auch dieser Flo winzig, und es ist fraglich ob ein 2 cm- Flo es schaffen würde durch die dicke Haut eines solchen Riesen zu kommen.

  21. #21 MartinB
    19. März 2012

    @Christian2
    “as man von den Dinosauriern die damals lebten vielleicht grob 1-5% kennt. ”
    Woher kommt diese zahl? Ich kenne Abschätzungen, die sagen, dass es etwa 1500-2000 Gattungen gab, von denen wir etwa 800 kennen.
    1-5% halte ich für sehr fragwürdig – dann müsste man bei jeder neuen Fundstelle komplett neue Arten entdecken, was nicht der Fall ist.

    “Manche waren bis zu 18 Meter lang und damit auch nicht klein”
    Welche gefiederte Art war bis zu 18 Meter lang?

  22. #22 Christian2
    20. März 2012

    Wir mögen die Hälfte aller Gattungen kennen. Aber viele Unterarten sicher nicht.
    Es gab Fleischfresser, die so groß waren. Ob die aber gefiedert waren oder zumindest einen Flaum hatten, ist nicht immer bekannt. Spinosaurus z.B.
    Oder straußenähnliche Tiere mit ordentlich Gefieder die mind. 12 Meter lang wurden.

    Das wir nur wenige Arten kennen können ist logisch wenn man betrachtet, in welcher gewaltigen Zeitspanne die Dinos lebten. Und wie selten doch Dinoskelette gefunden werden.
    Zudem ist es so, das sich aus einer Art eine völlig andere innerhalb weniger Mio. Jahre entwickeln kann. So wird aus einem Landtier ein Pottwal, oder aus einem Löwen ein Hamster. Die Evolution ist da recht fix. Von solchen Tieren bleiben manchmal überhaupt keine Skelette mehr erhalten.

    Und das wir selbst heute noch Beine von riesigen Sauropoden oder Arme (Deinocheirus) finden, die nur schwer den bekannten Dinos zuzuordnen sind zeigt ebenso wie die Vielzahl der Skelette (Die eben nur unter ganz bestimmten Umständen so gut erhalten bleiben) , das wir hier nur einen kleinen Ausschnitt aller Dinosaurierarten vor uns haben können, die damals lebten.

    Wie kommst du darauf, an jeder Fundstelle neue Arten zu finden? In der Tiefsee heute kennen wir ebenfalls nur wenige der dort ansässigen Lebensformen. Es ist extrem unwahrscheinlich, das ein Dinoskelett erhalten bleibt. Dazu muss es luftdicht, quasi hermetisch von der Außenwelt konserviert werden.
    Solche Ereignisse sind extrem selten. Das wir trotzdem Dinos finden zeigt, das die Artenvielfalt damals immens größer war als das, was wir heute noch finden können.

  23. #23 MartinB
    20. März 2012

    @Christian2
    Aber wenn es so wäre, dass wir nur einen Bruchteil der Arten kennen, dann müssten wir ständig Überraschungen erleben. Die Zahl überraschender Gattungen (also mit einem unerwarteten Bauplan) ist aber eher klein – in den letzten Jahren fällt mir da der langhalsige Stegosaurier (hab den namen gerade nicht parat) ein und der Gigantoraptor, viel mehr war da nicht.
    Es gibt ja durchaus ausgeklügelte Schätzungen, wieviele Gattungen wir kennen und wieviele nicht (Referenz müsste ich suchen), keine davon kommt zu dem Ergebnis, dass ein Großteil der Arten noch unbekannt ist.

  24. #24 Christian2
    20. März 2012

    Ich möchte dich nur daran erinnern, das die Entstehung neuer Arten immer noch ein großes Problem ist, da die Brückentiere, also die Übergangsarten zwischen verschiedenen Spezies einfach nicht gefunden werden. Und das liegt daran, das man nur so wenig intakte, alte Fossilien findet.
    Natürlich entdeckt man immer wieder neues. Nur sind die Skelette oft sehr unvollständig. Meist werden fehlende Teile durch Plastiken ersetzt.

    Wenn man nur ein einziges Bein eines 18 Meter hohen Sauroposeidon findet, damals aber Milliarden dieser Riesen die Urwelt bevölkerten sieht man ganz gut die Ausbeute aus unserer Fossilienkunde.
    Die ist einfach verschwindend gering. Und jede noch so ausgeklügelte Schätzung welche Tiere wir aus Urzeiten kennen oder nicht bleibt da doch recht gewagt.

  25. #25 MartinB
    20. März 2012

    @Christian2
    “da die Brückentiere, also die Übergangsarten zwischen verschiedenen Spezies einfach nicht gefunden werden”
    Bitte wie? Wir haben eine fast lückenlose Sequenz von basalen Theropoden zum Archaeopteryx, ähnliches für z.B. vom Psittacosaurus zum Triceratops /Torosaurus, vom Hypsilophodon zum Edmontosaurus, von Saturnalia zum Brachiosaurus usw.

    “Und jede noch so ausgeklügelte Schätzung welche Tiere wir aus Urzeiten kennen oder nicht bleibt da doch recht gewagt.”
    Tut mir leid, aber ein “ohh, Fossilien sind ja sooo selten” ist als Basis wesentlich dünner als diese Schätzungen.

    Hier mal auf die schnelle zwei referenzen
    https://www.pnas.org/content/87/19/7608.full.pdf
    https://rsbl.royalsocietypublishing.org/content/4/6/729.full

  26. #26 Christian2
    20. März 2012

    Man findet aber kaum fossile Brückentiere, die sich dazwischen einreihen. Wenn sich der Mensch aus dem Affen entwickelt, ist das eine kontinuierliche, langsame Veränderung.
    Aber die Zwischenformen dieser Entwicklungen werden viel zu selten gefunden. Darunter wird es viele Arten geben, die sich entwickelten und innerhalb weniger Mio. Jahre wieder ausstarben.
    Kürzlich hat man wieder eine neue Menschenaffenart entdeckt, oder meint es zumindest.

    Wir kennen einige wenige Arten, aber die große Vielfalt kann man doch nur erahnen. Zu behaupten 50% aller jemals gelebten Dinosaurier anhand von Fossilienresten zu kennen ist sehr spekulativ wenn man sich überlegt, was von dem was damals lebte noch anhand von Knochen übriggeblieben und somit nachweisbar ist.

    Das ist echte Detektivarbeit, was die Wissenschaftler da betreiben. Jedenfalls zeigen die Fossilien meiner Meinung nach deutlich, das die Artenvielfalt damals weit größer war als sie es heute noch ist.

  27. #27 MartinB
    20. März 2012

    “Man findet aber kaum fossile Brückentiere, die sich dazwischen einreihen.”
    Schau mal auf dieses Bild hier:
    https://www.geol.umd.edu/~tholtz/G104/10419orni.htm
    Was willst du denn noch? (Und da sind nicht mal alle bekannten arten eingetragen)

    “Darunter wird es viele Arten geben, die sich entwickelten und innerhalb weniger Mio. Jahre wieder ausstarben. ”
    Arten, sicherlich. Gattungen, vielleicht einige. Komplett neue Formen? Wenn das so wäre, dann müsste man, wenn man neue Fundstellen untersucht, dort vor allem bisher unbekannte Formen finden und nur wenige, die bereits bekannten Formen sehr ähnlich sind. Das gegenteil ist der Fall.

    “Jedenfalls zeigen die Fossilien meiner Meinung nach deutlich, das die Artenvielfalt damals weit größer war als sie es heute noch ist. ”
    Die Artenvielfalt soll damals größer gewesen sein als heute? Das ist aus zwei Gründen unwahrscheinlich: Erstens sind Dinosaurier tendenziell groß (die meisten Säugetierarten sind Fledermäuse und Nagetiere), und große Tiere haben immer eine niedrigere Artenvielfalt. zweitens war zumindest bis zur Mitte des Jura die Erde im wesentlichen ein Kontinent – während wir heute einen Großteil der Arten deswegen haben, weil sich lokal viele endemische Arten entwickeln konnten, die sich nicht mit anderen vermischten.

  28. #28 rolak
    5. April 2012

    Wenn ich das da hinten richtig verstanden habe, muß das Kästchen um die Tyrannosauroiden neu lackiert werden 😉

    (war der passendste federige post, den ich fand)

  29. #29 MartinB
    5. April 2012

    @rolak
    Ich schreib ja schon dran…

  30. #30 rolak
    5. April 2012

    Sorry, da hat sich wohl eine Nebelwand zwischen uns geschoben^^ Nächstes Mal klettere ich vorsichtshalber in den Mastkorb.

    Auch wenn es vielleicht ab+zu einmal anders wirken mag: Solche Kommentare entstehen schlicht und ausschließlich dadurch, daß ich mich durch Thema A an Thema B derart erinnert fühle, daß mir nach Querverweis ist. Schon alleine deswegen, damit eine Suche nach nicht mit Lesezeichen versehenen Seiten im Netz sich einfacher gestaltet…

  31. #31 MartinB
    5. April 2012

    @rolak
    ich wollte damit nur andeuten, dass diese verbindung zwischen den Flöhen und den fiedrigen Tyrannosauriern in der Tat halbwegs nahe liegt – der Entwurf zum Artikel hat schon das passende Stichwort – und keine Sorge, ich habe das überhaupt nicht als kritik oder so verstanden, meine Reaktion war vielleicht etwas kurz…
    Wird aber wohl erst übermorgen rauskommen, morgen gibt’s aber auch Dinos.

  32. #32 rolak
    5. April 2012

    /nicht als kritik oder so verstanden/ ist schön, war von mir auch so angenommen, aber nicht als sicher eingestuft worden, daher der dreifache Sicherheitsgurt mit Fahrradhelm und extra Kissen.
    /meine Reaktion war vielleicht etwas kurz/ und meine Vorsicht vielleicht etwas übertrieben.
    /morgen auch Dinos/ Deswegen wird das Blog hier auch in der wohlpräparierten mitgelieferten Lesezeichenliste des Rechners auftauchen, der für mein Patenkind in der Planung ist. Im Moment schwanke ich noch, ob -wenn denn endlich die ‘Hurra! Jetzt sind Sie an der Reihe’-Meldung vom Bäcker des Himbeerkuchens(B) kommt- diese nach Basteln geradezu schreiende Plattform ihn vielleicht mit dem IT-Virus infizieren kann. Oder vielleicht doch ein 08/15-Einstiegsklotz, mal sehen…