Zusätzlich deutet Potanichthys auch darauf hin, dass das Wasser in seinem Lebensraum vergleichsweise warm war. Heutige fliegende Fische sind auf Wassertemperaturen oberhalb von 20°C eingeschränkt, weil Muskeln bei niedrigeren Temperaturen Probleme haben, die hohen Leistungen zu erbringen, die zum Start des Flugs notwendig sind. Überträgt man das auf die Thoracopteridae (was in meinen Augen allerdings ein bisschen gewagt ist – polare Fische haben ja auch keine starken Muskelprobleme, soweit ich weiß (korrigiert mich, wenn ich mal wieder keine Ahnung habe)), dann kann man daraus schließen, dass die Wassertemperatur in China damals recht angenehm war, was für ein einigermaßen warmes Klima zur damaligen Zeit spricht.

                                                                            

Guang-Hui Xu, Li-Jun Zhao, Ke-Qin Gao and Fei-Xiang Wu
A new stem-neopterygian fish from the Middle Triassic of China shows the earliest over-water gliding strategy of the vertebrates
Proc. R. Soc. B published online 31 October 2012 doi: 10.1098/rspb.2012.2261

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Kommentare (6)

  1. #1 nihil jie
    17. November 2012

    aber schwimmen ist auch so ein bisschen wie fliegen 😉 als ich bei DLR gearbeitet habe, hing ich manchmal bei den Leuten vom Wind und Wasserschleppkanal herum… wenn ich mal Abwechslung brauchte 😀 und viele der kleineren Modellen wurden nicht im Windkanal getestet sondern im Wasserkanal. das geht dann nur nicht mehr wenn es sich um Überschallgeschwindigkeiten handelt…
    von daher kann ich mir schon gut vorstellen dass der schritt vom Wasser zum, wenigstens, einem Gleitflug gar nicht mal so schwierig ist. natürlich ist das eine komplexe Endwicklung aber vom Prinzip her absolut nicht abwegig…

    den Schmetterlingsfisch finde ich absolut irre… hat so seine sehr eigenwillige Ästhetik… sehr hübsch 🙂

  2. #2 MartinB
    17. November 2012

    Flieg-Schwimmen hat man ja z.B. bei Pinguinen.

    Das mit dem Wasser statt Luft macht man doch sicherlich wegen der Skalierung der Reynoldszahl, oder?
    Für den Fisch ist aber sicher entscheidend, dass er im Wasser auftriebsneutral ist, in der Luft nicht – insofern ist das schon ein ziemlicher Unterschied.

  3. #3 nihil jie
    19. November 2012

    @Martin

    “Das mit dem Wasser statt Luft macht man doch sicherlich wegen der Skalierung der Reynoldszahl, oder?”

    denke ich auch… zumindest fiel auch die Bezeichnung als ich nachfragte warum das möglich ist. denn och staunte nicht schlecht als ich da zum ersten mal unten war und ein ca. 30m langes Aquarium ohne Fische und jegliche Vegetation drin erblickte 😉 mir wurde auch erklärt dass es sich hier im wesentlichen um verschiedene Viskosität handle von daher kann man das auch im Wasser testen… ich hörte mir das alles an und dann fragte ich zum Schluss nur noch… “Ok, danke schön für die ausführliche Beschreibung… und wo steht der Rechner für die High-Speed Kamera ? wir wollen doch, dass man die Fische die in dem Aquarium da umher schwimmen auch wieder sehen kann… im Moment sieht man sie so schlecht” 😀
    aber doch… interessant war es auf jedenfalls… manchmal habe ich die Leute da unten etwas beneidet.

    “Für den Fisch ist aber sicher entscheidend, dass er im Wasser auftriebsneutral ist, in der Luft nicht – insofern ist das schon ein ziemlicher Unterschied.”

    erreicht der Fisch das mit der “Blase” in der sich Luft befindet ? ich meine die Blase die ich oft aus Fischen entfernt habe wenn ich welche fing und sie dann essen wollte. ich hoffe, ich habe das mit der Auftriebsneutralität richtig verstanden habe.

  4. #4 MartinB
    19. November 2012

    @nihil je
    Ja, die Reynoldszahl ist ein Maß für die Turbulenz einer Strömung – wenn man kleinere Modelle bauen will, muss man die Viskosität des Mediums und die Geschwindigkeiten anpassen.

    Mit der Blase hast du recht, das ist die Schwimmblase, die viele Fische haben und zur Auftriebsregulierung verwenden. Die hat sich übrigens ursprünglich aus einer Lunge entwickelt:
    https://en.wikipedia.org/wiki/Swim_bladder#Evolution

  5. #5 roel
    *****
    19. November 2012

    @MartinB “das ist die Schwimmblase, die viele Fische haben und zur Auftriebsregulierung verwenden. Die hat sich übrigens ursprünglich aus einer Lunge entwickelt”
    Wenn man hier nicht regelmäßig rein schaut, verpasst man solche interessanten Kleinigkeiten. Hoffentlich gibt es in absehbarer Zeit eine Benachrichtigungsmöglichkeit.

  6. #6 MartinB
    20. November 2012

    @roel
    Ja, es gibt eine Liste mit Verbesserungswünschen, die hoffentlich irgendweann abgearbeitet sein wird.