Es zeigt sich also, dass wir auch ohne Fossilien viele begründete Rückschlüsse auf die ersten Placentalia ziehen können. Ich finde das auch deswegen interessant, weil es zeigt, dass die Paläontologie zwar eine historische Wissenschaft ist, aber dass sie trotzdem auch Vorhersagen machen kann. Wenn man ein Fossil findet, das ungefähr an die Stelle des hypothetischen Vorfahren gehört, dann sollte es auch in etwa zu der Vorhersage passen.
Ob die Ergebnisse dieser Studie in allen Einzelheiten Bestand haben werden, bleibt natürlich abzuwarten. Einiges wird man sicher später revidieren müssen. Wenn sich aber die Erkenntnis bestätigt, dass die Placentalia sich wirklich derartig explosionsartig in wenigen Millionen Jahren über die ganze Erde ausbreiteten, dann liefert das viel Stoff für neue Fragen und Forschungen.
Maureen A. O’Leary et al. (die ganze Autorenliste ist ziemlich lang…)
The Placental Mammal Ancestor and the Post–K-Pg Radiation of Placentals
SCIENCE, 8 FEBRUARY 2013, VOL 339
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