Nächstes Wochenende (am 4. und 5. Mai) ist es wieder so weit: Das Finale der Snooker-Weltmeisterschaft beginnt am Sonntag, und traditionell laden die Deutschen Billard-Vereine alle Interessierten zur Veranstaltung “Deutschland spielt Snooker” ein.

Eine Übersicht über alle teilnehmenden Vereine findet ihr bei Snookermania.

Falls ihr mit dem Begriff “Snooker” nicht so viel anfangen könnt (zwei gut gekleidete Typen schubsen Bälle in Löcher und ein Butler legt sie dann manchmal wieder auch hin oder nicht…?), macht nichts. Die Grundregeln des Snooker habe ich schon letztes Jahr erklärt, so schrecklich kompliziert sind sie auch gar nicht. (O.k., es gibt da so ein paar Feinheiten – auch die meisten geübten Spieler dürften Schwierigkeiten bei der Frage bekommen, ob es man hinter einem Free Ball einen Snooker legen darf, wenn nur noch Pink und Schwarz auf dem Tisch liegen (falls jemand dieses überaus esoterische Wissen benötigt: Ja, darf man)) Im Prinzip ist es aber nicht so schwer zu spielen, und für die ganz komplizierten Sonderregeln hat man ja im Verein immer ein paar Experten rumlaufen und bei uns liegt zur Not auch immer ein ausgedruckter Regelsatz auf dem Tisch.

Im wesentlichen ist Snooker eine Form von Billard und man versucht, mit der weißen Kugel eine andere zu treffen, meistens mit dem Ziel, diese andere Kugel zu versenken und gleichzeitig die weiße Kugel so weiterlaufen zu lassen (zu “stellen”), dass sie am Ende günstig liegt, damit man wieder die nächste Kugel lochen kann.

Wenn ihr theroretische PhysikerInnen seid, dann denkt ihr vielleicht, dass das ziemlich simpel ist – zwei ideale Kugeln (und Snooker-Kugeln sind ziemlich kugelig) von denen die eine ruht und die andere sich bewegt, laufen ja immer genau im Winkel von 90° auseinander, oder? Das zu beweisen ist eine simple Aufgabe für Physikstudis. Wenn eure bevorzugte Sportart Eis-Curling ist, dann ist das auch in sehr guter Näherung richtig – Curling-Steine laufen tatsächlich ziemlich genau unter 90° auseinander. Snookerkugeln allerdings tun das meistens nicht.

Der Grund dafür ist die Reibung – beim Curling sorgt der Eismeister dafür, dass die möglichst klein ist (dazu werden Wassertröpfchen aufs Eis gesprüht, die dann festfrieren und eine körnige Oberfläche erzeugen – ja, ich mag Sprtarten, die etwas abseitig sind, dafür finde ich Fußball laaaangweilig). Auch beim Snooker ist die Reibung zwischen Tuch und Kugel klein (je kleiner sie ist, desto “schneller” ist das Tuch) – aber sie ist nicht vernachlässigbar. Stoßt ihr die Weiße mit eurem Queue an, so gleitet sie zunächst mal übers Tuch (und rollt nicht etwa, wie man annehmen könnte). Dann aber “greift” die Kugel irgendwann ins Tuch und aus den Rutschen wird ein echtes Rollen. Und das gibt  viele nette Möglichkeiten, mit dem Ball Dinge anzustellen, die auf den ersten Blick unmöglich erscheinen. Hier zum Beispiel seht ihr ein paar sehr schicke Zugbälle:

Dabei spielt man die Weiße ganz weit unten an, so dass sie sich entgegen der Laufrichtung dreht. Sie rutscht über den Tisch bis sie die andere Kugel trifft. Diese wird dabei ans Ziel befördert, gleichzeitig bleibt die Weiße beim Aufprall kurz stehen und das ist der Moment, wo die Reibung zuschlägt. Weil sich die Weiße immer noch rückwärts dreht, bleibt sie nicht einfach liegen, wie man erwarten könnte, sondern läuft wieder zurück. So schicke weite Zugbälle wie hier im Video können aber nur die ganz Großen; Hobbyspieler wie ich (und ich spiele wirklich schlecht, aber mit Spaß…) sind froh, wenn sie den Ball über ein paar Zentimeter zurückziehen können. Auch Nachläufer kann man spielen, wenn man die Weiße Kugel oben anspielt, dann läuft sie dem angespielten Ball hinterher.

Sehr schön ist auch der Einsatz von Seiteneffet. Was passiert, wenn die Weiße auf die Bande trifft? Die Theorie würde sagen: Einfallswinkel gleich Ausfallswinkel – aber das ist nicht unbedingt so. Dieses Trainingsvideo zeigt das sehr nett (bei 20 Sekunden und dann bei 1:10 in die andere Richtung):

Beim Snooker gilt also eher “Einfaltspinsel gleich Ausfaltspinsel” – spielt man die Weiße nicht genau mittig an, dann prallt sie unter seltsamen Winkeln wieder zurück.

Wie ihr seht, kann man beim Snooker eine ganze Menge Unsinn mit den Kugeln anstellen. Das ist natürlich nicht besonders einfach (und Anfänger sind gut beraten, nicht zu viel Kram zu probieren, sondern sich erst mal auf die Grundlagen zu konzentrieren) und sorgt dafür, dass man beim Snooker nicht nur anständig mit dem Queue umgehen muss, sondern auch öfters mal nachdenken muss (das kann in kniffligen Situationen selbst bei den Profis schon mal zwei Minuten dauern). Auf jeden Fall aber macht es ziemlich viel Spaß.

Wenn ihr jetzt Lust bekommen habt, es selbst mal auszuprobieren, habt ihr also nächstes Wochenende die perfekte Gelegenheit dazu. Und wenn ihr in Braunschweig und Umgebung seid, dann könnt ihr das sogar in meinem Verein tun. Wir haben Samstag und Sonntag von 10-18 Uhr geöffnet – unsere drei Snookertische stehen zum Spielen bereit (falls jemand unbedingt will (aber wer sollte das wollen???) darf er sicher auch einen unserer 7 Pooltische ausprobieren) und es sind auch einige Vereinsmitglieder da, die helfen, Fragen beantworten und euch zeigen, wie’s geht (ich bin wohl auch an beiden Tagen vor Ort, weil’s letztes Jahr so viel Spaß gemacht hat, Sonntag abend weiß ich dann vermutlich nicht mehr, wie ich heiße…). Wenn ich es richtig sehe, hat unser Snookerwart sogar ein kleines Gewinnspiel organisiert, bei dem der Sieger ein schönes Snooker-Queue gewinnen kann (das dann auch im Verein ausprobiert werden darf), auch Trainings-Stunden und Probe-Mitgliedsmonate sind unter den Preisen.

Also viel Spaß beim Snookern.

Kommentare (49)

  1. #1 BreitSide
    28. April 2013

    Oh je, ich brauch schon wieder Snooker…;-)))

  2. #2 Foxtrott
    28. April 2013

    Wir brauchen in meinem Wohnort einen Snookerverein! Nach Berlin fahren ist doof 😉

  3. #3 JJ
    29. April 2013

    Vor vielen Jahren, war ich ein passabler Poolspieler.
    Auf “Sportkanal” lief dann erstmalig Snooker im deutschen Fernsehen mit einem blutjungen Stephen Hendry, einem Bier trinkenden und rauchenden Jimmy White, Menschen mit merkwürdigen Brillen – auf Anhieb pure Faszination für mich.
    Dieses Spiel wollte ich ausprobieren und meine “Vorbildung” machte mich optimistisch.
    Um so schlimmer, als ich dann das erste mal an einem dieser unglaublich großen Tische mit den ebenso unglaublich kleinen Kugeln stand.
    Es war über Wochen so, als hätte ich noch nie ein Queue in der Hand gehalten.

    Ich freu mich schon aufs Finale in Sheffield. Die Chance auf einen Überraschungsweltmeister war lange nicht so groß.

  4. #4 Frank Wappler
    Schmelztiegel.der.Experimentalphysik
    29. April 2013

    MartinB schrieb (April 28, 2013):
    > […] man versucht, mit der weißen Kugel eine andere zu treffen, meistens mit dem Ziel, diese andere Kugel zu versenken und gleichzeitig die weiße Kugel so weiterlaufen zu lassen (zu “stellen”), dass sie am Ende günstig liegt […]

    Nein: Beim Snooker versucht man im Wesentlichen, mit der weißen Kugel eine andere zu treffen (meistens mit dem Ziel, diese andere Kugel zu versenken) und danach die weiße Kugel so weiterlaufen zu lassen (zu “stellen”), dass sie am Ende günstig liegt (um Gleiches anschließend nochmals zu versuchen).

    > zwei ideale Kugeln […] von denen die eine ruht und die andere sich bewegt, laufen ja immer genau im Winkel von 90° auseinander, oder?

    Von zwei Kugeln, von denen (nach einem Zusammenstoß) die eine ruht (d.h. insbesondere gegenüber den “Löchern” der Grünanlage) und die andere sich bewegt (also von der Ruhenden weg), sagt man wohl eher, dass sie dabei genau im Winkel von 180° auseinanderlaufen.

  5. #5 MartinB
    29. April 2013

    @FW
    Man sollte, wenn man schon der erbsenzählende Nörgler ist, wenigstens genau lesen: Da steht, dass das Ziel darin besteht, die Zielkugel zu versenken und gelichzeitig die Wieße zu stellen. So ist es auch richtig, oder glaubst du, die Weiße wartet, bis der Zielball gefallen ist, bevor sie weiterrollt?

    “Von zwei Kugeln, von denen (nach einem Zusammenstoß) die eine ruht ”
    Auch hier hilft Lesen wirklich: Eine der Kugeln ruht vor dem zusammenstoß – nach dem Zusamenstoß ruht, außer im Spezialfall eines genau mittigen Stoßes, keine der beiden Kugeln uns sie würden – reibungsfrei – unter 90° auseinanderlaufen (so wie es beim Curling auch passiert).

  6. #6 rolak
    29. April 2013

    ..dabei ließe sich das mit den 90° ganz simpel berechnen. Nur zu dem “tun das meistens nicht.” hätte ich noch eine weitergehende Frage, MartinB: Wenn ich mich recht entsinne, rutscht der Spielball anfangs und der Objektball hat zu wenig Rotation abbekommen, so daß doch eigentlich für ein kurzes intervall nach dem Stoß die 90° gelten, wann die Weiße ‘abbiegt’ liegt nur am Verhältnis Geschwindigkeit/Wirkung. Und damit ist Deine Einschränkung doch eigentlich unnötig.
    Zug/Lauf – Ok, es sollte sicherlich kein Fachartikel werden, doch es kommt nur darauf an, was in dem Moment des Treffens vorhanden ist. Beim Zug über so lange Strecken wie im clip oben schaffen es viele (insbesondere, aber nicht nur) Anfänger, daß der Spielball beim Kontakt schon wieder läuft. Meistens wird dies durch Überagieren (mit Schmackes) beim Stoß erreicht 😉
    Da war dieser eine Turniertag iwo in der Pampa, meiner einer nur als Zuschauer der ersten Mannschaft mit – und in Ermangelung eines freien Pooltisches klickerte ich mit dem Präses Snooker. Mittendrin gelang mir so ein klassischer Sonntagsstoß: Weiße zwei Handbreit von der schwarzen Bande, eine am Blaupunkt liegende Rote in die jenseitige Ecke gesenkt, sauber zurückgeholt und auf Schwarz gestellt. Da wird einer der umstehenden blaß und flüsterfragt den Chef brüll-laut: ‘Spielt der auch bei euch?’. Uwe eiskalt: ‘Nee, der ist uns für die Zweite Bundesliga zu schade’…

    (Wenn ich die DVD (oder wars ne CD?) mit den HighspeedCam-clips (technisch) besonderer Momente im Billard wiederfinde, schicke ich sie Dir mal vorbei).

  7. #7 MartinB
    29. April 2013

    @rolak
    Was die 90° angeht, das hängt davon ab – wenn die Weiße beim ontakt noch rutscht und genügend Impuls überträgt, dass auch die Rote erstmal rutscht, dann ja. Bei anderen Stößen ist das aber wohl nicht mehr so.

    Und klar, es kommt nur auf die Rotationen zum Zeitpunkt des Kontakts an – aber Anfänger qwie ich schaffen es halt nicht, gleichzeitig so viel kontrollierte Rotation und noch so viel Impuls in den Stoß zu legen, dass die Weiße bis zum Stoß noch gleitet…

    “Nee, der ist uns für die Zweite Bundesliga zu schade”
    Ja, solche Sprüche müssen einem im richtigen Moment einfallen…

  8. #8 Steffmann
    30. April 2013

    @JJ:

    Um so schlimmer, als ich dann das erste mal an einem dieser unglaublich großen Tische mit den ebenso unglaublich kleinen Kugeln stand.
    Es war über Wochen so, als hätte ich noch nie ein Queue in der Hand gehalten.

    Da ging es dir wie mir ;-). Besonders nervenaufreibend empfand ich die Präzesion, die nötig war, die Kugeln in die Taschen zu bringen. Im Gegensatz zum Pool sind die Kanten der Taschen abgerundet. Man muss also schon sehr exakt treffen.

  9. #9 JanG
    www.kerngedanken.de
    30. April 2013

    Was für ein großartiger Artikel. Als begeisterter Poolspieler (wobei es im letzten Turnier nur für Platz sieben reichte 🙁 ) empfinde ich Snooker nochmal als deutliche Steigerung und einen herrlichen Sport. Vielen Dank für diesen schönen Text.

    Aber müsste es nicht heißen, dass das Finale am 5. und 6. Mai stattfindet? Traditionsgemäß ist der erste Montag im Mai ein Feiertag bei den Briten (Spring Bank Holiday) und die WM wird, meines Wissens immer so gelegt, dass das Finale am Sonntag und Montag stattfindet.

  10. #10 MartinB
    30. April 2013

    @JanG
    Deswegen habe ich ja auch geschrieben, dass das Finale am Sonntag beginnt – zu Ende ist es dann hoffentlich erst Montag spät in der Nacht.
    Wobei das mit der Spring Bank Holiday nicht ganz stimmt – die gilt nicht für die Briten, sondern nur für die Engländer; jedenfalls war das vor ein paar Jahren so, als ich in Schottland war und der Tag ein normaler Arbeitstag war. (Ob das Extra gemacht wird, um die Schotten zu ärgern…?)

  11. #11 JanG
    30. April 2013

    Ach so, richtig. Na ja, wer lesen kann … Hatte wirklich erstmal nur das Datum gesehen … na ja.

    Dass die Schotten hier nicht frei haben, war mir neu, kann aber gut sein. Vor allem ist es für mich, der am Montag (und Dienstag) früh raus muss, ein gewisser Trost. (Hach, was waren das für Zeiten als Student wo ich fast die ganze WM sehen konnte *verträumt-drüber-sinnier* ;-))

  12. #12 Frank Wappler
    Eine.Katze.im.Sack--Hundertsechsundvierzig.noch.am.Laufen
    30. April 2013

    MartinB schrieb (#5, 29. April 2013):
    > […] Da steht, dass das Ziel darin besteht, die Zielkugel zu versenken und gelichzeitig die Wieße zu stellen. So ist es auch richtig […]

    Da (und wie in #4 zitiert) steht auch, dass
    man versucht, mit der weißen Kugel eine andere zu treffen […] und gleichzeitig die weiße Kugel […] zu “stellen” “.
    Und so ist das, was da steht, auch falsch.

    > glaubst du, die Weiße wartet, bis der Zielball gefallen ist, bevor sie weiterrollt?

    Ich meine, dass mit “weiterrollen” alles gemeint ist, was die weiße Kugel nach dem (letzten und typischer Weise einzigen) Treffen mit dem/einem Zielball erlebt, bis sie was vom “Butler” — nein: Umpire — hört.

    Darüberhinaus ist das Wort “gleichzeitig” mit Sorgfalt zu gebrauchen …
    (Wenn von zwei Kugeln die Rede sein soll, die sich nach ihrem Treffen gegenüber einander bewegen, kann man jedenfalls einzeln beschreiben, was die eine nach dem Treffen erlebt und was die andere nach dem Treffen erlebt.)

    > Eine der Kugeln ruht vor dem zusammenstoß

    Das stand nicht im Artikel (und steht z.Z. immer noch nicht); und wäre zwar typisch, aber keineswegs notwendig (falls nämlich dem letzten Treffen der weißen Kugel mit dem Zielball geeignete andere Treffen vorausausgingen). Oben (#4, 29. April 2013) hatte ich “zwei Kugeln, von denen (nach einem Zusammenstoß) die eine ruht” eingeschränkt, um einen konkreten (und regelgerechten) Fall zu betrachten.

    > Spezialfall eines genau mittigen Stoßes

    (Und nur sofern beide dabei gleiche Massen hatten.)

    Deine im Artikel gestellte Frage (“[…] laufen ja immer genau im Winkel von 90° auseinander, oder?“) ist damit hoffentlich beantwortet — oder?

    p.s.
    Im Übrigen finde ich es peinlicher, keine Möglichkeit zum nachträglichen Editieren von Kommentaren zu haben, oder diese ggf. nicht zu nutzen, als Kommentare zumindest der Form halber (und unter Angabe der Versionsgeschichte) zu editieren …

  13. #13 MartinB
    30. April 2013

    @FW
    Klar, man kann natürlich die entscheidenden Worte durch drei Pünktchen ersetzen und glauben, dass sich dan der Sinn nicht ändert.
    Lies den ganzen Satz oben nochmal:
    “…meistens mit dem Ziel, diese andere Kugel zu versenken und gleichzeitig die weiße Kugel so weiterlaufen zu lassen (zu “stellen”), dass sie am Ende günstig liegt”
    Also, das Ziel ist es, die Kugel zu versenken und gleichzeitig (nämlich mit dem versenken) die Weiße zu stellen.

    “Das stand nicht im Artikel (und steht z.Z. immer noch nicht);”
    Nein, weil ich davon ausgehe, nach normal intelligente Leute wissen, dass die kugeln nicht die ganze zeit auf dem Tisch herumrollen, und nicht auf die Idee kommen, man würde die Weiße anspielen, während auf dem Tisch noch alles rumrollt. Solche Ideen haben nur leute, die Längen nur mittels Pingsignalen messen können…

    PS
    Wenn ich du wäre, wären mir andere Dinge viel viel peinlicher…

  14. #14 Frank Wappler
    fat.legs--but.no.jiggle
    30. April 2013

    MartinB schrieb (#13, 30. April 2013)
    > Lies den ganzen Satz oben nochmal:
    > “…meistens mit dem Ziel, diese andere Kugel zu versenken und gleichzeitig die weiße Kugel so weiterlaufen zu lassen (zu “stellen”), dass sie am Ende günstig liegt”

    Schreib den ganzen Satz doch erst nochmal im Ganzem hin, nicht wahr?:

    Im wesentlichen ist Snooker eine Form von Billard und man versucht, mit der weißen Kugel eine andere zu treffen, meistens mit dem Ziel, diese andere Kugel zu versenken und gleichzeitig die weiße Kugel so weiterlaufen zu lassen (zu “stellen”), dass sie am Ende günstig liegt, damit man wieder die nächste Kugel lochen kann.

    > Also, das Ziel ist es, die Kugel zu versenken und gleichzeitig (nämlich mit dem versenken) die Weiße zu stellen.

    Das Ziel ist, nach dem (letzten, und typischer Weise einzigen) Treffen sowohl die Zielkugel zu versenken, als auch die Weiße zu stellen.

    In diesem Zusammenhang das Wort “gleichzeitig” zu gebrauchen … verkneift man sich, wenn man den entsprechenden Begriff kennt und zu schätzen weiß.

    p.s.
    > […] leute, die Längen nur mittels Pingsignalen messen können…

    … peilen auch das, was andere wohl nur vom Tisch schubsen können.

  15. #15 MartinB
    30. April 2013

    “verkneift man sich, wenn man den entsprechenden Begriff kennt und zu schätzen weiß.”
    ???
    Weil ich keine Gelichzeitigkeit sicherstellen kann für den Fall, dass jemand mit relativistischer Geschwindigkeit über das Crucible fliegt????
    Ernsthaft?

  16. #16 Frank Wappler
    just.rocket.science
    30. April 2013

    MartinB schrieb (#15, 30. April 2013):
    > [… verkneift man sich …] Weil ich keine Gelichzeitigkeit sicherstellen kann für den Fall, dass jemand mit relativistischer Geschwindigkeit über das Crucible fliegt????

    Weil es zur Beurteilung, ob eine bestimmter Versuch/Stoß dem beschriebenen Ziel des Spiels entspricht, ausreicht zu beurteilen, ob beide Teilziele des Spiels (nämlich einerseits, dass die Zielkugel nach dem Treffen mit der Weißen versenkt wurde, und andererseits, dass die weiße Kugel nach dem Treffen so weiterlief, “dass sie am Ende günstig liegt“) einzeln erfüllt wurden.

    Eine Bewertung der Beziehung zwischen diesen Teilzielen, abgesehen vom (hier im typischen Fall) geforderten Treffen der beiden Kugeln, sowie deren ständiger Unterscheidbarkeit, ist gar nicht gefordert; erst recht keinerlei Bewertung von Gleichzeitigkeits-Beziehungen zwischen den Teilzielen bzw. zwischen irgendwelchen ihrer Elemente, nach “allen Regeln der Kunst”.

    Und während die beiden Kugeln “auseinanderlaufen” bzw. -“fliegen” (was im Anschluss an ihr Treffen bzw. ihren Zusammenstoß ja typischer Weise und einvernehmlich zutrifft), könnten sie irgendwelche Gleichzeitigkeits-Beziehungen untereinander ja sowieso nicht entsprechend ermitteln.

  17. #17 naseweis
    1. Mai 2013

    @MartinB
    Der Link “Warum hier Drachen wohnen” funktioniert leider nicht.

  18. #18 rolak
    1. Mai 2013

    Vielleicht wollte MartinB ja nur sein Erstlingswerk verbreiten, naseweis.

  19. #19 volker
    Waakirchen
    1. Mai 2013

    @Martin
    Leider bin ich zu alt, um mit snooker noch einmal anzufangen. ich befürchte, dass man jahrelang trainieren muss, um ein passabler Spieler zu werden. Aber ich bin ein begeisteter TV-snooker-Erleber.
    A propos: Der elastische Stoss spielt wohl eine fundamentale Rolle, von Effekten wie spin, Rück-oder Nachläufer, etc. einmal abgesehen. Wie ist das aber bei der Kollision von Teilchen wie Quanten, wie können die sich in andere Teilchen verwandeln, Welche anderen Wirkungen außer Impuls, Ladung, spin etc. spielen da eine Rolle?
    Wäre das nicht mal eine Anregung für einen Artikel?
    Übrigens: Bei der snooker-WM tippe ich auf Ronny O’Sullivan, er ist ein genialer “Steller”.

  20. #20 MartinB
    1. Mai 2013

    @FW
    Das hat jetzt nicht mehr viel mit dem zu tun, was du am Anfang geschribeen hast, soweit ich es verstehe (und das tue ich nur bedingt, angesichts deiner Ausdrucksweise). Ob da irgendeine Bewertung gefordert ist, spielt keine Rolle, ich habe den Satz so geschrieben, wie ich ihn geschrieben habe, und er ist auch nach wie vor korrekt, auch wenn du irgendwelche pseudophysikalische Erbsenzählerei versuchst.

    Der letzte Absatz lässt mich schadern – du beziehst das tatsächlich auf die SRT? Wenn jemand sagt “Frank, kannst du mich mal heute nachmittag um 15:00Uhr anrufen” antwortest du dann auch: “Nein, das geht, nicht, denn solange wir nicht am selben Ort sind, können wir keine Gleichzeitigkeit des Ereignissen ‘Uhr zeigt 15:00Uhr’ ermitteln?”
    Verschon mich doch in Zukunft einfach mit solchen absurden Kommentaren.

    @naseweis
    Das ist komisch, den habe ich neulich installiertund geprüft. Danke für den Hinweis, werd ich gleich mal gucken, woran das liegt.

    @Volker
    Zum Probieren bist du nur dann zu alt, wenn der Rücken und die Knie nicht mehr mitspielen beim Vorbeugen (oder die augen). Man muss nicht gut spielen, um Spaß zu haben.

    Klar, der Stoß muss im wesentlichen elastisch sein, sonst würden die Kugeln Energie dissipieren, das wäre schlecht. Bei der Kollision von Quanten darf alles passieren, bei dem sich die Erhaltungsgrößen zwischen einlaufenden und auslaufenden Teilchen (Energie, Impuls, Ladung etc.) nicht ändern. Ja, wäre eine Anregung.

    Was Ronny angeht – bisher mochte ich den ja nie, aber ein Jahr nicht Turnier zu spielen und dann die Gegner so abzufertigen ist schon ne Klasse für sich.

  21. #21 MartinB
    1. Mai 2013

    @naseweis
    Probier mal bitte jetzt, bei mir klappt’s.

  22. #22 rolak
    1. Mai 2013

    Hier geht es schon wieder, MartinB – doch was ist der Grund in der url-Umformulierung?

    Das aktuelle Spiel verfolge ich gestreamt – da kommt wegen des OTons immer so eine erheiternde Erinnerung an die M&W-Variante auf 😉

  23. #23 MartinB
    1. Mai 2013

    @rolak
    Wo hat sich ne url umformuliert? Ich habe nur die Seite nochmal freigeschaltet, die war aus irgendeinem Grund nur als Entwurf gespeichert…
    Ja, der Eurosport O-Ton ist deutlich besser als der deutsche – nichts gegen Rolf Kalb (der hat viel für Snooker in Deutschland getan), aber seine Erklärungen, warum ein Spieler irgendetwas tut, sind leider ziemlich oft falsch. Leider hat mein Kabelanschluss letztes Jahr den Zweikanalton abgestellt, grummel.

  24. #24 rolak
    1. Mai 2013

    umformuliert?

    Unter dem ‘Über das Blog’ findet sich “…/?page_id=1894”, landen tut man auf “…/uber-dieses-blog/”, jeweils relativ zu Deiner Heimat.

  25. #25 BreitSide
    1. Mai 2013

    Die Jokes auf ihren Shows sind auch eine Klasse für sich. Vor allem natürlich die Tricks, die manchmal schier Unglaubliches zeigen, aber auch viel Witz. Manchmal einige Meter unter der Gürtellinie.

    Da erinnere ich mich nur an einen sehr älteren Herrn, der von einem etwas verwirrten ebenfalls Älteren erzählte, der seinen Hosenstall vernachlässigt hatte. “Oh, eine Schlange!” rief er zu seinem Partner. Der: “Ich erschlage sie!”. Der Erste: “Jetzt hat sie mich gebissen!”
    Duckundwech…
    Auf der Suche nach dem Original fand ich den: https://www.4degreez.com/jokes/Members+Jokes/1036951179/joke.html
    Auch von ganz weit unten, einfach tierisch…

  26. #26 MartinB
    1. Mai 2013

    @rolak
    Das können sicher die techniker erklären – ich bedien das nur…
    @BreitSide
    Den hab ich nicht verstanden (falls es da was zu verstehen gibt)

  27. #27 naseweis
    1. Mai 2013

    @rolak und MartinB
    Ok, verstehe und der Link geht auch wieder, thx.

  28. #28 BreitSide
    1. Mai 2013

    Ok, jetzt verstehe ich warum. Wichtige Infos hatte ich nicht mitgeliefert:

    Der ältere Herr hatte sich – wie beim Snooker nicht unüblich – weit über den Tisch gelehnt, auf einem Bein stehend. So konnte es passieren, dass die Vernachlässigung seines Beinkleids zu einer peinlichen Situation führte, die er als “Schlange auf dem Tisch” interpretierte.

    Ich hasse es, Witze zu erklären, die ich vorher nicht richtig erzählt habe…;-(((

    Wie auch immer, das Niveau ist wahrlich unterirdisch…

  29. #29 Frank Wappler
    a.pot.in.time.beats.nine
    1. Mai 2013

    MartinB schrieb (#20, 1. Mai 2013):
    > ich habe den Satz so geschrieben, wie ich ihn geschrieben habe, und er ist auch nach wie vor korrekt

    Der fragliche Satz, den ich seit #4, 29. April 2013, beanstandet habe und in #14, 30. April 2013, nochmals im Ganzen zitiert wurde, ist (auch) nach wie vor falsch, sofern darin gefordert ist, dass die weiße Kugel trifft und dabei weiterläuft; geschweige denn “gleichzeitig“.
    Nochmals, wie schon von Anfang an betont: das Weiterlaufen erfolgt erst im Anschluss an das Treffen.

    > Der letzte Absatz lässt mich schadern – du beziehst das tatsächlich auf die SRT?

    Dass ein Physiker im 21. Jh. das Wort “gleichzeitig” benutzen und sich dabei nicht auf den von Einstein (im 20. Jh.) definierten Begriff beziehen würde, kann man wohl ausschließen.

  30. #30 rolak
    1. Mai 2013

    kann man wohl ausschließen

    Falls sich das auf die Sinnhaftigkeit Deiner Kommentare (nicht nur) hier bezieht, kann ich dem vorbehaltlos zustimmen.

    //back 2 murphy/trump

  31. #31 MartinB
    1. Mai 2013

    @FW
    “kann man wohl ausschließen.”
    Nein. Ich bin Physiker genug, um zu wissen, dass ich die Ereignisse auf einem Snookertisch im Rahmen der Newtonschen Physik für alle praktischen Zwecke gut genug beschreiben kann.

    @BreitSide
    O.k., macht das jetzt auch nicht wirklich witziger, wenn ich ehrlich sein soll.

  32. #32 rolak
    1. Mai 2013

    Das eben erwähnte Spiel war ja ziemlich umfassend (Hoch-Tief, Attacke-Drama). Lauter neue Namen, so lange also schon nicht mehr verfolgt… Walden kannte ich bisher nur als Buch, Trump (nicht Robert), White (nicht Jimmy), etc pp Der letzteren Spielstil kommt meinen Vorlieben entgegen.
    Die hosts sind herrlich, speziell die Dialekte 🙂

    definitively addictive

  33. #33 BreitSide
    1. Mai 2013

    @Martin: Hast Recht, das Eigentliche war wohl, dass man mit so einer niveaulosen Geschichte in diesem doch eher highclass-Atmosphäre versprühenden Umfeld landen kann.

    Sei´s drum. Hier noch ein besonders begabter (allerdings Pool-)Spieler mit dem aka “Honest John”:
    https://scienceblogs.de/hier-wohnen-drachen/2013/04/28/snooker-fur-alle?replytocom=14598#respond

  34. #34 BreitSide
    1. Mai 2013

    Aaaarrgghh, falscher Link:

  35. #35 Steffmann
    1. Mai 2013

    Aaarrrgh !
    Typisch Wissenschaftler. Anstatt sich über dieses geile Spiele auszutauschen, macht man Schwanzvergleiche in Intellektualität………Leute, traurig ist das

  36. #36 Steffmann
    1. Mai 2013

    UUUNdd ich weiss noch ein vüüüüüülll besseren link…….

    Gehts noch ?

  37. #37 volker
    Waakirchen
    7. Mai 2013

    Wie unschwer prognostiziert, macht Ronnie ein halbes Jahr Wettkampfpause, und putzt dann aber alle sowas von souverain von der Platte! Ein genialer Steller, wie schon gesagt. Berry Hawkins hat sich wohl zu oft mit leichten Fehlern und nicht optimalem Stellungsspiel selbst in Schwierigkeiten gebracht, womit mancher frame eigentlich unnötig verloren ging. Aber ich glaube nicht, dass er letztendlich eine reelle Chance hatte. Snooker ist sooper!

  38. #38 MartinB
    7. Mai 2013

    @volker
    Fast hätte ich deinen Kommentar gelesen – Frechheit: Ich habe das Finale noch auf festplatte und jetzt schreibst du was über’s Ergebnis? Konnte gerade noch rechtzeitig den Kopf drehen.

  39. #39 volker
    7. Mai 2013

    @Martin
    Sorry, was a foul, a promise to do better next SWC

  40. #40 MartinB
    7. Mai 2013

    @volker
    Bei mir steht’s noch 9:7 (bin kurz vor Ende der 2. Session…)

  41. #41 Wilhelm Leonhard Schuster
    7. Mai 2013

    Ganz einfach Phantastisch, die Physik bei Snooker zu beobachten. Die spielen weitaus genauere Pässe denn Fußballer beim Fußballspiel.Übrigens habe ich keine Ahnung vom praktischen Spiel gestehe aber, daß Zuschauen wegen der stetigen Überraschungen ,sehr viel spannender denn bei einem Fußballspiel ist. (Dabei kenne ich nicht mal die genauen Snooker Regeln )

    Ich habe mir vorgestellt ,Tisch doppelt so breit . Anfangs zwei Dreiecke an Kugeln unterschiedlicher Trikos und dann los gehts, jeder darf abwechselnd ran und nur den Gegner lochen.(Bei bisherigen Farbengesetzen)

  42. #42 MartinB
    9. Mai 2013

    @Volker
    So, nun hab ich’s auch gesehen. Ich war ja noch nie ein Fan von Ronnie, aber dieses Jahr war er etwas eine halbe Klasse besser als der rest. Ich fand Barry Hawkins aber auch ziemlich gut – es waren ja nur kleine Fehler, die leider heftig bestraft wurden. (Und das eine oder andere Mal war auch schlicht Pech dabei.)

    Insgesamt mag ich aber ja Matches lieber, bei denen es mehr safety-Schlachten gibt, die liebe ich deutlich mehr als die schnellen breaks.

  43. #43 Volker
    Waakirchen
    11. Mai 2013

    @martin
    Ok, da stimme ich zu. Schnelle breaks haben etwas von Schlachtfest. Safety-Schlachten am Anfang und Ende eines frames sind auch gut. My favourites sind aber schwierige Bälle gelocht und dann noch super gestellt, also doppelte Präzision mit super Strategie. Konzentration und Hirnarbeit!

  44. #44 Volker
    11. Mai 2013

    Snooker is sooper cool!

  45. #45 MartinB
    11. Mai 2013

    Ja, für schwierige Bälle gelocht und gut gestellt ist Ronny natürlich die richtige Adresse (obwohl er ja meist nur einfache Bälle locht – weil er so gut stellt…)
    Ich hab’s ja gestern mal wieder geschafft, auch die einfachsten Bälle (Pink gerade vom Spot) zu verschießen; hab aber zum Glück auch ein paar gute Bälle gelocht.

  46. #46 Volker
    11. Mai 2013

    @Martin
    Ja, die guten in den Topf, die schlechten aus dem Kopf! (Frei nach Aschenputtel.)
    Viel Spaß weiterhin bei Deinem schönen Sport. Wenn Du das bis 90 gemacht hast, bist Du alt geworden, 🙂
    O&O (over and out)
    PS Physik der Kollisionen von Teilchen?

  47. #47 Wilhelm Leonhard Schuster
    14. Mai 2013

    Das muß schon deprimierend für einen Gegner sein,
    daneben sitzen, wenn der Ronny Kugel um Kugel locht .

    Ich habe als Nichtfachmann den Eindruck gehabt ,daß der Hawkins vom Ronny im Laufe des Spieles gelernt hat ,
    die Bälle weicher gegen das Loch zu stoßen .

    Wenn die Bällchen rechts und links gegen die Lochwand bullern und nicht reingehen wie bei Hawkins mehrmals geschehen, das war deprimierend -und der Ronny läßt ihn dann nicht mehr an den Tisch,-zum Haare raufen!

  48. #48 Wilhelm Leonhard Schuster
    21. September 2013

    Wou Wei ing Wou-Ich weiß nicht wie die beiden Chinesen heißen
    die sämtliche Konkurrenten vom Snookertisch geputzt haben.
    Das mag ja Sonntags beim Endspiel hoch interessant werden.
    Ich habe leider nur sporatisch die Spiele gesehen .
    Zuletzt aber, wie der Hawkins untergebuttert worden ist-
    das waren schon unglaubliche ( nur?) Glücksmomente
    für den China Mann.
    Nein, die können echt mit dem Bällchen auf der Fläche was anfangen!
    Da kann man nur mit offenem .. aule staunen!

  49. […] wie das ganze technisch funktioniert und ein wenig zur Ballphysik könnt ihr schon hier auf dem Blog nachlesen, und da ja seit letztem Jahr auch die Pool-Spieler mitmachen, habe ich auch den Unterschied […]