Interessant sind auch die Flossen – die hatten nämlich jeweils mehr als 5 Finger bzw. Zehen. Hier ein Bild, das links die Hinterflosse von Parahupehsuchus zeigt, rechts die von Hupehsuchus:
Aus Chen et al., s.u.
Wie ihr seht, beginnt bei beiden die Zählung der Finger bei Null, und sie hatten sehr viele Fingerglieder (was bei Tieren, die ihre Beine zu Flossen umbauen, nicht ungewöhnlich ist).
Parahupehsuchus zeigt, dass die Strategie der Schildkröten, die Rippen zu einem Panzer umzubauen, nicht einzigartig ist. Interessant daran ist vielleicht auch, dass die Überlebensstrategie der Schildkröten ja gern als ziemlich clevere Sache dargestellt wird, die quasi zwangsläufig dazu führte, dass diese Tiere so lange überlebt haben. (Habe ich das in meiner Einleitung auch gemacht?) Es stellt sich natürlich schon die Frage, warum dann die Hupehsuchier trotzdem ausgestorben sind – war es Pech? Lag es daran, dass die Tiere eben doch nicht ganz so gut gepanzert waren? Hatten sie einen anderen Nachteil? Solche Fragen sind natürlich nahezu unmöglich zu beantworten, aber Parahupehsuchus gibt zumindest Anlass zum Nachdenken.
PS: Eins an dem paper ist übrigens recht seltsam – ihr könnt es selbst nachlesen, die Arbeit ist frei verfügbar: Die ersten beiden Absätze drehen sich um Isotopenverhältnisse und wie man mit ihnen etwas über die Nahrung von Meerestieren herausfinden kann. Soweit ich sehe, wird das im paper nie wieder aufgegriffen. Wie so etwas zu Stande kommt, weiß ich natürlich nicht sicher, aber ich habe eine Vermutung: Wahrscheinlich hat hier ein Reviewer des papers zugeschlagen und gefordert, dass dieses Thema angesprochen wird (um so die Zahl der Zitate eigener Arbeiten zu erhöhen) – so etwas ist zwar unschön, aber durchaus nicht unüblich.
Chen X-h, Motani R, Cheng L, Jiang D-y, Rieppel O (2014)
A Carapace-Like Bony ‘Body Tube’ in an Early Triassic Marine Reptile and the Onset of Marine
Tetrapod Predation.
PLoS ONE 9(4): e94396. doi:10.1371/journal.pone.0094396 (Open access!)
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