Prudic, Kathleen L., et al. “Eyespots deflect predator attack increasing fitness and promoting the evolution of phenotypic plasticity.” Proceedings of the Royal Society B: Biological Sciences 282.1798 (2015): 20141531.

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Kommentare (8)

  1. #1 Stefan Wagner
    https://demystifikation.wordpress.com/2014/12/02/dominosteinzeit/
    5. Dezember 2014

    Ich habe den Versuch mit Suppen mit und ohne Fettaugen nachgestellt. Meine Gottesanbeterin hat protokolliert:

    Meine Angriffe galten Wurststückchen, Markklößchen und Eisbeinen, nicht den Fettaugen selbst. Die Suppen wurden so oder so Opfer meiner Freßattacken. Lediglich Bohnen, Erbsen, Linsen und Wirsing haben Suppen regelmäßig vor mir geschützt.

    Wahrscheinlich gibt es deswegen so viele Suppen mit Hülsenfrüchten und Kohl.

  2. #2 Ludger
    5. Dezember 2014

    Martin Bäker: “… dann eine Gottesanbeterin in den Käfig krabbeln lassen (die man vorher darauf trainiert hatte)!

    Das ist die eigentliche Sensation: man kann Insekten (erfolgreich?) trainieren.

  3. #3 MartinB
    5. Dezember 2014

    @Ludger
    Klar, die sind ja nicht doof. Wenn ne Gottesanbeterin jedesmal, wenn sie die Rampe zum Käfig hochläuft, drinnen was leckeres findet, dann läuft sie die Rampe hoch.

    @Stefan
    Bist du nicht erklärter Atheist? Da darfst du doch keine Gottesanbeterin mit Suppe füttern!

  4. #4 Alderamin
    5. Dezember 2014

    @MartinB

    Diese Augenflecken kennt man auch bei tropischen Fischen, oft in Kombination mit Linien durch die Augen, die deren wirkliche Position verschleiern sollen.

    https://www.koelle-zoo.de/aquaristik/tiere-pflanzen/meerwasser/fmw-11-01b.jpg
    https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/1/10/Mesonauta_festivus_2.JPG

    Die Flecken befinden sich, wie in den Bildern zu sehen, oft am hinteren Ende des Körpers. Damit soll, so liest man, ein Angreifer in die Irre geführt werden, wo bei dem Fisch vorne und hinten ist und in welcher Richtung er folgerichtig fliehen wird. Bei den Faltern könnte das ähnlich funktionieren (abgesehen davon, dass die Flügel eher mal einen partiellen Verlust tolerieren als der Kopf).

    Überhaupt findet man sehr viele Fische, deren Augenposition durch Linien verschleiert wird. Das Tier verschwimmt dann mehr mit der Umgebung und ist schwerer als ein solches zu erkennen.

  5. #5 MartinB
    5. Dezember 2014

    @Alderamin
    Ja, das wird auch auf der Wikipedia-Seite erwähnt. Es trifft aber wohl eher auf solche Tiere zu, die tatsächlich auf jeder Seite nur einen großen Augenfleck haben – B anyana hat ja mehrere. AUßerdem sind die Flecken oft sehr groß – ein Tier mit so großen Augen passt nicht mehr unbedingt ins Beuteschema des Angrefers. (Das passt dann eher beim Pfauenauge.)
    Vermutlich ist es einfach ungeschickt, alle diese Kreismuster “Augenflecken” zu nennen – einige imitiere n tatsächlich Augen, aber andere sind wohl eher Zielscheibenflecken.

  6. #6 regow
    12. Dezember 2014

    Wenn man hinter jeder morphologischen Ausprägung, welche die Evolution hervorbringt, einen Zweck vermutet, gerät man schnell in eine teleologische Denkweise.
    Manches hat überlebt, weil es beim Überleben nicht gestört hat, und zufällig mit einer anderen vorteilhaften Eigenschaft, mit-übertragen wurde.

  7. #7 MartinB
    12. Dezember 2014

    @regow
    Das erscheint hier aber sehr unwahrscheinlich – imerhin gibt es ja die jahreszeitlich unterschiedliche Ausprägung. Und ansonsten macht man ja genau solche Versuche, um Hypothesen wie einen Anpassungsvorteil zu untersuchen, der wird ja nicht einfach postuliert.

  8. #8 Alderamin
    12. Dezember 2014

    @regow

    Könnte mir vorstellen, dass sich in den Hirnen der Angreifer mit der Zeit das Verhaltensmuster gebildet hat, nach Augen oder Kopf zu schlagen, weil dann die Beute meistens tödlich getroffen ist und somit der Jagderfolg besser, was einen Überlebensvorteil für die entsprechenden Phänotypen bedeutet (also nicht “um zu”, sondern als Ergebnis von evolutionärem Versuch-und-Irrtum, eben Mutation und Selektion). Umgekehrt entwickelten dann manche Beutetiere Pseudo-Augen (eventuell auch mehrere, wenn’s funktioniert), auf die die Jäger dann mit ihrem Verhalten anspringen, was dann wiederum die Überlebenschance der Beutetiere verbessert.

    Ist ja ganz ähnlich bei Mimikry, wo an sich harmlose Tiere (wie z.B. die Schwebfliege) das Aussehen wehrhafter Tiere (hier: Wespe) nachahmen. Natürlich nicht gezielt, aber wenn eine Fliege zufällig das Streifenmuster einer Wespe entwickelt, dann ist die Chance halt besser für sie, am Leben zu bleiben. Teleologisch ist das nicht, sonst würden ja alle Beutetiere “gezielt so vorgehen”.

    Wir haben ja auch Beine “um zu laufen”, aber die sind deswegen nicht gezielt so entwickelt worden. Eine eindeutige Funktion haben sie trotzdem.