Natürlich kann jetzt jemand sagen “Macht ja nix, im Text steht’s ja genau erklärt”. Ich fürchte aber, dass die Schlagzeile das ist, was bei vielen hängen bleibt, wenn sie einen Artikel lesen. Dass eine Schlagzeile dem Inhalt eines Artikels widerspricht, erwartet man ja eher nicht. Und bei einem so renommierten Journal wie Science hätte ich schon etwas besseres erwartet als so eine reißerische und inhaltlich falsche Schlagzeile.

            

Sid Perkins, “You could probably have outrun a T. rex”

Der Originalartikel (immerhin im Scienceartikel verlinkt) ist:

Smith, Sean D., W. Scott Persons, and Lida Xing. “A tyrannosaur trackway at Glenrock, Lance Formation (Maastrichtian), Wyoming.” Cretaceous Research 61 (2016): 1-4.

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Kommentare (17)

  1. #1 Spritkopf
    28. Januar 2016

    Hat man doch schon bei Jurassic Park 1 gesehen, dass man mindestens einen Jeep braucht, um einem T. Rex zu entkommen.

    (Ok, dieser Versuch von Ironie ist danebengegangen, ich gebs zu…)

  2. #2 Alderamin
    28. Januar 2016

    Krokodile sind ja im Allgemeinen auch eher “Kriech”tiere. Aber wenn sie wollen, können sie auch anders. Die Frage ist, wie schnell T. Rex auf 100 m war. Wenn ich das Krokodil im Video so sehe, könnte ich mir gut vorstellen, Usain Bolt würde den Kürzeren ziehen. Laut dieser Seite hier schaffen Krokodile nur 12-14km/h, denen kann man noch weglaufen, wenn man sie rechtzeitig bemerkt (ich hatte allerdings in Florida mächtig Respekt vor Binnengewässern, da waren überall Alligatoren in allen Größen), aber ein T. Rex ist ja eine gute Nummer größer, denen würde ich deutlich mehr zutrauen.

  3. #3 Alderamin
    28. Januar 2016

    @myself

    “auch” war Quatsch. Dinos ja gerade nicht.

  4. #4 uwej
    28. Januar 2016

    Wenn das ausgewachsene Tier eine träge Masse von über 6 Tonnen hatte, dann war es auf zwei Beinen sicher auch nicht ganz leicht, zu bremsen oder gar einen Haken zu schlagen. Ließe man den T. rex auf sich zurennen und ginge rechtzeitig einen Schritt zur Seite, könnte man ihn ggf. zu Fall bringen und selbst verspeisen.

  5. #5 bruno
    28. Januar 2016

    @Alderamin …die Seite besagt aber auch eine Angriffsbeschleunigung von 12m/s (40+ km/h).
    Also zufällig draufzutreten ist eine mittelprächtige Idee 🙂

  6. #6 MartinB
    28. Januar 2016

    @Alderamin
    Naja, genau solche Fragen sind ja wissenschaftlich einigermaßen intensiv erforscht, siehe die Artikel. Meine eigenen Rechnungen kamen mit zwei unterschiedlichen Methoden einigermaßen konsistent auf 40km/h.

    @uwej
    Ja, da ist was dran – auf der anderen Seite hat ein T.rex aber einen langen und dynamischen Schwanz, der zumindest das hakenschlagen deutlich erleichtern sollte.

    Und mit einem Schritt ist es beim Trex auch nicht getan, dafür ist er etwas zu groß (Kopflänge immerhin etwa 1,60Meter, da muss er nur den Hals etwas drehen…)

  7. #7 egal
    29. Januar 2016

    Ich täte mir ordentlich in die Hose scheissen, wenn so ein T-Rex auf mich zukäme und ich kein Auto hätte. Ich würde einfach in mein Auto steigen und davonfahren, und schon hat der T-Rex das nachsehen!

  8. #8 MartinB
    29. Januar 2016

    @egal
    Es sei denn natürlich, der T.rex hat Calvin und Hobbes gelesen und ist modern unterwegs:
    https://rptd.ch/misc/funny/calvin_hobbes_trex_jet.jpg

  9. #9 Martin p
    29. Januar 2016

    Ich habe vor langer Zeit einmal einen ähnlichen Artikel im Spektrum der Wissenschaften gelesen (war noch vor der elektronischen Archivierung, ich müsste die alten Hefte durchstöbern).

    Auch der Autor meinte dass die Spuren nicht die Höchstgeschwindigkeit verraten.

    Dann sind Analysen über Knochenquerschnitte und Festigkeiten gekommen, und Abschätzungen über Massen und Beschleunigungen, und im Endeffekt hat auch er gemeint er hätte einem T.Rex davonlaufen können.

  10. #10 MartinB
    29. Januar 2016

    @Martinp
    Die oben verlinkten Texte meiner Artikelserie diskutieren diese Aspekte ziemlich ausführlich – wie gesagt, mein persönliches fazit ist, dass etwa 40km/h plausibel sind. Knochenquerschnitte etc. hatte ich in der Analyse auch berücksichtigt.

  11. #11 Martin p
    29. Januar 2016

    Ach ja, jetzt habe ich zu flüchtig gelesen und zu schnell gepostet.

    Deine Artikelserie werde ich mir zu Gemüte führen (ich habe die Paläontologie bisher nicht so sehr im Focus gehabt).

    LG und danke, Martin

  12. #12 miesepeter3
    30. Januar 2016

    Schlagzeilen sollen ja zum Lesen des Artikels verleiten und sind daher meist ein wenig reißerisch.
    Wenn da stehen würde” Du kannst einem T.Rex davonschlendern”, würde ich wohl nicht weiterlesen.

  13. #13 MartinB
    30. Januar 2016

    @miesepeter3
    Echt jetzt? Na darauf wäre ich ja gar nicht gekommen, dass Schlagzeilen reißerisch sein sollen und deswegen so formuliert werden.
    Danke für den Hinweis.

    Achtung: Der obige Kommentar wurde in einem Betrieb hergestellt, in dem auch Sarkasmus und Ironie produziert werden, und kann deswegen Spuren davon enthalten.

  14. #14 rolak
    30. Januar 2016

    in einem Betrieb hergestellt, in dem auch

    Ha! Enttarnt!! Fremdverwerter!!! Vor mir liegt Deine Bestellung über einen Eimer Ironie und zwei Schachteln Sarkasmus. Die letzten *räusper* Spuren haben die Vorräte offensichtlich bedenklich reduziert…

  15. #15 MartinB
    30. Januar 2016

    @rolak
    Von wegen – ich habe nur bei dir bestellt, um ein wenig minderwertige Ware zum Vergleich zu bekommen, muahahaha….

  16. #16 Wizzy
    5. Februar 2016

    Diese interessante Modellstudie hier kommt für T-Rex auf knapp 30 km/h (entspricht dem Eisbär), für Velociraptor auf knapp 40 km/h (entspricht Elefanten) und muskel-modelliert auch rezente Tiere:

    https://www.egi.eu/case-studies/natural-sciences/trex.html?page=1

  17. #17 MartinB
    6. Februar 2016

    @Wizzy
    Elefanten schaffen keine 40km/h, das hat John Hutchinson mal sehr genau gemessen (keine Ahnung, was speedofanimals da für eine Quelle verwendet).
    Was die Studie angeht – die Methode von Sellers und Manning habe ich mir seinerzeit mal angesehen, da sind sehr viele Unwägbarkeiten drin, da am Ende eine einzelne Zahl zu extrahieren, ist in meinen Augen stark vereinfacht. (Steht ja auch am Ende des Artikels auf S. 3.)
    Deswegen haben wir ja seinerzeit eher versucht, Beziehungen abzuleiten wie oben: “Wenn Muskelmasse X, dann Geschwindigkeit im Bereich Y.”
    Das mit der Lage des Schwerpunkts erscheint mir ansonsten sehr seltsam (und ein bisschen verdächtig…)