Mehrkosten für Heizen mit Gas

Allerdings gibt es einige Schätzungen und Anhaltspunkte, die eine grobe Richtung aufzeigen. In einem auf der Webseite zeit.de veröffentlichten Artikel vom 5. September 2022 geht eine Energieexpertin der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen davon aus, dass Haushalte für das Heizen mit Gas pro Jahr drei- bis viermal so viel zahlen müssen wie vor der Krise.

Das lässt sich bei einem Blick auf den Gaspreis verdeutlichen. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Artikels lag dieser bei 40 Cent pro Kilowattstunde, vor der Preissteigerung des Rohstoffes waren es nur 10 Cent. Vor allem auf Hausbesitzer mit einer großen Wohnfläche kommen in logischer Konsequenz für das Heizen rapide Kosten zu.

Mehrkosten für Elektrizität

Die Strompreise steigen, wie bereits angeklungen, ebenfalls, wobei es je nach Anbieter Unterschiede geben kann. Aufschluss über die konkrete Höhe liefern die Zahlen einer aktuellen Analyse des Vergleichsportals Check24.

So sind die Preise für Elektrizität im Durchschnitt um 22,6 Prozent höher als vor der Krise. Bei einem Verbrauch von 5000 kWh pro Jahr bedeutet dies eine Steigerung um 380 Euro. Allerdings sparen Verbraucher auf der anderen Seite durch den Wegfall der EEG-Umlage Stromkosten ein.

Was unternimmt die Politik?

Die Politik hat die Problematik erkannt und sieht sich in logischer Konsequenz zum Handeln veranlasst. So wurden mehrere Maßnahmen ergriffen, die dabei helfen sollen, die Konsequenzen der gestiegenen Preise abzufedern.

Die Energiepreispauschale

Einer der Schritte besteht in der Zahlung der Energiepreispauschale. Diese Hilfe in Höhe von 300 Euro bekommen alle einkommenssteuerpflichtigen Erwerbstätigen mit dem Gehalt im September 2022 von ihren Arbeitgebern ausgezahlt.

Allerdings muss die Unterstützung versteuert werden, sodass nur ein Teil des Geldes übrig bleibt. Kritisch wird unter anderem der Umstand gesehen, dass viele Rentnerinnen und Rentner, die nicht mehr erwerbstätig sind, die Energiepreispauschale nicht erhalten. Gleichzeitig haben die Unternehmen, die die Summe an ihre Angestellten auszahlen, einen deutlichen Mehraufwand.

Weitere Maßnahmen der Bundesregierung

Darüber hinaus plant die Bundesregierung weitere Maßnahmen, um die Konsequenzen der höheren Preise, unter anderem im Energiesektor, abzufedern. Dafür wurden bereits drei Entlastungspakete beschlossen.

Teil des dritten Paketes ist neben der Energiepreispauschale unter anderem die Förderung des Ausbaus für Photovoltaikanlagen, die ab 2023 in Kraft treten wird. So soll es Verbrauchern durch den Abbau verschiedener Hürden leichter gemacht werden, eigene Elektrizität zu produzieren und auf diese Weise unabhängiger vom Stromnetz zu werden.

Das Entfallen der EEG-Umlage war ebenfalls Teil eines solchen Entlastungspaketes. Zusätzlich wurde der Spitzenausgleich für Unternehmen, die in ihrem Alltag viel Energie benötigen, für entsprechende Steuern verlängert.

Um die Versorgung mit Gas sicherzustellen, gibt es bereits seit dem Jahr 2019 einen mehrstufigen Notfallplan. Zusätzlich sind LNG-Terminals geplant, mit welchen importiertes Flüssiggas aus entfernteren Ländern genutzt werden kann.

Möglichkeiten zum Eindämmen der Konsequenzen für Verbraucher

Des Weiteren haben die Verbraucher selbst Möglichkeiten, die Problematik ganz individuell abzufedern. Zu den Optionen gehören:

  • der Umstieg auf andere Energiequellen,
  • das Ansparen für die entstehenden Kosten
  • sowie der sparsame Umgang mit der Energie.

Umstieg auf andere Energiequellen

Der Umstieg auf andere Energiequellen ermöglicht dauerhaftes Sparen beim Heizen sowie dem Verbrauchen von Elektrizität. Eine Option ist zum Beispiel der Wechsel von einer Gasheizung auf eine Pellet-Heizung.

Vor der Entscheidung sollte der Verbraucher sich verschiedene zentrale Punkte bewusst machen. Einerseits benötigt eine solche Pellet-Heizung viel Platz, die Anschaffungskosten liegen im fünfstelligen Bereich.

Andererseits hat diese Investition zur Folge, dass das Heizen dauerhaft günstiger wird und gleichzeitig ein Mehrwert für die Nachhaltigkeit besteht. Ähnliches gilt übrigens bei der Installation einer Solaranlage auf dem Hausdach zum langfristigen Einsparen von Stromkosten.

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Eine Alternative zu Letzteren bieten übrigens die sogenannten Balkonkraftwerke, die eine geringere Energie-Ersparnis ermöglichen, aber komfortabel zu installieren und in der Anschaffung günstiger sind.

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