Die beschädigten Kabel im Mittelmeer anfangs dieses Monats haben uns daran erinnert, wie die Nervenbahnen des Internets sich um den ganzen Globus spannen. Doch der Zugang ist nach wie vor nicht für alle gleich.
Die OpenNet Initiative veröffentlicht eine Karte auf der man sehen kann in welchen Ländern der Internetverkehr wie zensuriert (oder in neutralerem Jargon ‘gefiltert’) wird. Es wird zwischen politischem (z.B. Oppositionsgruppen), sozialem (z.B. Pornographie, Glücksspiel), Sicherheitsfragen (z.B. Grenzverläufe) und Internetdiensten (z.B. Suchmaschinen, E-Mails) unterschieden.
Alleine die Liste der Länder wäre ganz interessant. Leider kann man nicht sehr viel von ihr ableiten, ohne genauere Angaben zur verwendeten Methodik. Es macht den Anschein, als ob nicht alle Länder in allen Kategorien unter die Lupe genommen wurden.
Auffallend ist, wie China immer in der Topliga der ‘Filterer’ zu finden ist. Schliesslich lebt ein grosser Teil der Weltbevölkerung dort und die Internetnutzung boomt in der Volksrepublik. Man spricht wohl nicht von ungefähr von der ‘Great Firewall’. Bemerkenswert ist auch, dass in der Kategorie ‘soziales’ westliche Demokratien auftauchen. Dieses Filtern mag durchaus legitim sein, ich muss aber zugeben, dass ich nicht weiss, was bei uns gefiltert wird und wer dies entscheidet. Man könnte erwarten, dass die Vorenthaltung von Informationen bei uns so transparent wie möglich gestaltet wird, da es demokratiepolitisch eine heikle Angelegenheit ist (es ist aufschlussreich die Zusammenfassung für Europa zu überfliegen).
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