Ich habe gerade die News zu Armenien gelesen. Ich werde das Gefühl nicht los, dass es zu viele Leute gibt, die glauben, was einmal geklappt hat, wird woanders zwangsläufig auch klappen.
Zuerst wurde Milosevic nach der vermeintlichen Wahl abgesetzt. Dann kam die Rosenrevolution in Georgien mit Protesten nach einer angezweifelten Wahl. Später erlebt die Ukraine dasselbe in Orange. Putin scheint ähnliche Bewegungen vor den Wahlen im Keim erstickt zu haben (1). Ein simples Schema F um an die Macht zu kommen im ehemaligen Ostblock?
Ganz so einfach scheint es nicht zu sein. Auch Weissrussland sah seine Opposition in der Hauptstadt ausharren. Man hat es in Georgien wieder versucht letzten November. In anderen ehemaligen Sowjetsatelliten gab es erfolglose und teilweise blutig niedergeschlagene Protestbewegungen. Es sieht so aus, als ob die Verlierer der Wahl in Armenien nun ebenfalls so zum verwehrten Wahlerfolg kommen möchten.
Warum wird die Strategie kopiert, wenn es doch ebenso viele Beispiele gibt, wo eine Unterdrückung mit eiserner Faust erfolgreich war? Sind die Chancen zu gewinnen das Risiko wert? Oder stehen die, die entscheiden vielleicht nur nicht in der Schusslinie?
(1) Fairerweise muss man wohl erwähnen, das Putins Befürchtungen wohl nicht ganz grundlos waren. Einige westliche Akteure und nicht zuletzt die USA haben in Serbien, Georgien und der Ukraine hinter den Kulissen mitgemischt.
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