Es fällt auf, dass neue Informationen über die US Primärwahlen eher limitiert sind. Irgendwer recherchiert und dann wird das Resultat unzählige Male wiedergekäut. Hier zwei wirklich neue Infos.

Es wird häufig wiederholt, dass Barack Obama gegenüber Hillary Clinton die besseren Chancen gegen den Republikaner John McCain hätte. Diese Aussage basiert auf Umfragen in denen man die national ermittelten Prozentzahlen eines Kopf-an-Kopf Rennens vergleicht. In den US Präsidentenwahlen wählt man aber sogenannte Wahlmänner und diese dann wiederum den Präsidenten (darum kann man auch mit einer Stimmenmehrheit die Wahl verlieren). Eine solche präzisere Rechnung hat Survey USA veröffentlicht. Gemäss dieser würden im Moment beide demokratischen Kandidaten McCain schlagen (Hier die Zahlen für Clinton und hier für Obama).

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Ebenfalls häufig hört man das Argument, dass die Demokraten sich in einem strategischen Albtraum befinden. Während sich die demokratischen Kandidaten bis in den späten Sommer hinein mit Schlamm bewerfen werden, könne sich McCain zurücklehnen und sich präsidial geben.

Doch es gibt Gegenbeispiele in der US Wahlkampfgeschichte. 1968 verlor nach einer speziell hässlichen internen Ausmarchung der demokratische Kandidat Hubert Humphrey nur mit 1% Differenz zu Richard Nixon (1). Das zweite und wohl bessere Beispiel ist der interne Bruderkrieg bei den Republikanern 1976 zwischen Gerald Ford und Ronald Reagan. Trotz einer heftigen Spaltung bei den Republikanern verlor Ford nur knapp gegen Jimmy Carter in der folgenden Präsidentenwahl.

(1) Wie im verlinkten Blogeintrag jedoch korrekt vermerkt wird, war damals noch ein dritter unabhängiger Kandidat im Rennen, der offensichtlich vor allem Nixon schadete.