Am Montag haben Mönche einen Protestmarsch begonnen, der sie von Indien nach Lhasa bringen soll. Das Rampenlicht der Olympischen Spiele 2008
soll genutzt werden um auf die Situation in Tibet aufmerksam zu machen. Heute wird nun von der Verhaftung von 50-60 Mönchen in Lhasa berichtet. Trotz des Anspruchs apolitsch zu sein, sind es die Spiele selten.
Es gibt viele Beispiele die zeigen wie politisch die Spiele eigentlich sind. Da wäre die Selbstinszenierung in Berlin 1936. Die Geiselnahme israelischer Athleten an den Spielen 1972. Der Boykott einiger westlicher Staaten der Spiele in Moskau 1980 und dann andersherum 1984 in Los Angeles. Meine Voraussage ist, dass die Winterspiele 2014 in Sochi diesbezüglich nicht anders werden. Russlands Riviera liegt nämlich gleich neben dem nach Unabhängigkeit strebenden und von Russland unterstütztem Abchasien.
Man kann nicht einen Wettkampf zwischen Nationen veranstalten und gleichzeitig die Politik raushalten. Eine Land ist per Definition eine politische Einheit und da beginnt das Problem. Heutzutage kommt noch erschwerend dazu, dass die Verlockungen das internationale Scheinwerferlicht zu nutzen, viel zu gross sind (nicht zuletzt deswegen ist den Chinesen Peking 2008 so wichtig).
Neu ist das alles nicht. Schon in Thukydides ‘Die Geschichte des Peloponnesischen Krieges’ liest man von einer Episode wo der Krieg unterbrochen wird um die Spiele abzuhalten. Die Spiele werden nach kleineren diplomatischen Scharmützel über eine Verletzung des Waffenstillstandes abgehalten. Der Autor betont die grosse Anspannung die überall herrschte und jederzeit in Feindseligkeit zu kippen drohte. Solche Internationale Wettkämpfe sind eben doch nur eine Form von Krieg mit andern Mitteln.
Kommentare (2)