Häufig bin ich wenn ich meine Einträge schreibe, mit einem Sprachproblem konfrontiert. Die meisten meiner Quellen sind Englisch. Die besten Zitate und Clips sind in der Sprache Shakespeares und häufig schwer und/oder nur mit viel Arbeit übersetzbar.
Das Dilemma ist offensichtlich: Ich blogge auf einer deutschsprachigen Plattform und richte mich an ein deutschsprachiges Publikum. Ich möchte natürlich auch gelesen werden. Einträge auf Deutsch die vor allem auf englischsprachige Quellen verlinken bergen das Risiko, mich in die schlechteste aller Bloggerwelten zu teleportieren: Die Publikumswüste. Deutschsprachige werden mich nicht lesen wollen, weil sie sich nicht durch den englischen Text quälen wollen. Anglophone Leserinnen und Leser (1) werden sich gar nicht erst die Mühe machen sich durch den Deutschen Text zu wühlen nur um obskure links anzuklicken.
Die Versuchung ist bei mir häufig gross als Alternative einfach zu übersetzen. Doch warum soviel Arbeit, wenn doch häufig gerade die Eloquenz, die mich in einem Text angesprochen hat, verloren geht? Ausserdem ganze Fachartikel werde ich sowieso nicht übersetzen. Dazu kommt, das Englisch nun, soviel ich es auch benutze für meine Arbeit und mit Freunden, nicht meine Muttersprache ist.
Nur secondhand Einträge schreiben möchte ich ebenfalls nicht. Es läuft doch irgendwie der ganzen Idee des schnellen und aktuellen Mediums Blog entgegen. Soll ich wirklich warten bis ein Thema im eigenen Sprachraum journalistisch wiedergekäut wurde?
Basiert ein Eintrag auf einem wissenschaftlichen Artikel ist dieser mit Sicherheit in Englisch abgefasst und daher nur einem eingeschränkten Publikum zugänglich (noch eingeschränkter als es sowieso schon wegen dem Fachchinesisch ist). Stütze ich mich einfach nur auf News und mache Armlehnen-Analysen, leidet dafür das wissenschaftliche ein wenig.
Was tun? Dem Publikum einfach Englisch zumuten auf die Gefahr hin elitär (oder viel schlimmer, völlig uninteressant) zu sein? Seine Zeit mit Übersetzen und Zusammenfassen verbringen? Meist mogle ich mich mit allen erwähnten Ansätzen mehr oder weniger gleichzeitig durch.
Ich halte mich aber auch daran fest, das es eine Chance ist, mit je einem Fuss in einem anderen Kulturraum zu stehen (noch mit einem dritten im französischen Sprachraum). Gerade wir hier bei scienceblogs.de haben mit der grosen Schwestersite scienceblogs.com einen offenen Verbindungskanal. Ich versuche nur noch rauszufinden wie ich diesen nutzen kann, ohne darin stecken zu bleiben.
(1) Die Chancen stehen gut, das diese weniger Deutsch verstehen, als die Deutschsprachigen Leser Englisch.
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