Am 22. April finden im amerikanischen Gliedstaat Pennsylvania die nächsten Vorwahlen der Demokraten statt. Viele Kommentatoren behaupten Hillary Clinton hätte das Rennen schon verloren. Es gibt aber auch andere Stimmen.
Zumindest vom Spin her, ist Barack Obama im Moment in der Defensive. Er leidet immer noch unter dem “God damn America” seines Priesters. Ausserdem hat er vor kurzem eine Bermerkung gemacht, die nun von der Clinton Kampagne ausgeschlachtet wird:
You go into these small towns in Pennsylvania and, like a lot of small towns in the Midwest, the jobs have been gone now for 25 years and nothing’s replaced them. And they fell through the Clinton Administration, and the Bush Administration, and each successive administration has said that somehow these communities are gonna regenerate and they have not.
And it’s not surprising then they get bitter, they cling to guns or religion or antipathy to people who aren’t like them or anti-immigrant sentiment or anti-trade sentiment as a way to explain their frustrations.
Mit dieser Aussage hätte er bewiesen, dass er elitär sei und auf das ‘gewöhnliche’ Volk herabsähe. Diese Kritik betont das letzte grosse Argument der Clinton Kampagne. Obama, so wird gesagt, könne bei der wichtigen Wählergruppe der Weissen Kleinstädter nicht punkten. Im HorseRaceBlog war ein guter Post zum Thema. Jay Cost schreibt da, dass trotz des Rückstandes in Delegiertenstimmen von Clinton eine stabile und grosse Gruppe der Superdelegierten (40%) sich bedeckt hält. Er meint, dass diese aber genau von solchen taktischen Überlegungen getrieben werden: Wer bringt uns am meisten Stimmen. Die Frage ist, ob sich die Primärwahlenzahlen auf diese Wählergruppe im allgemeinen übertragen lässt oder ob sie nur für die demokratische Parteibasis gelten.
Der Economist stellte die Prognose, dass wenn Clinton mit nur 5% oder weniger gewinnt, Obama nicht mehr zu stoppen wäre und eine Niederlage das totale Aus bedeutete. Ich vermute, dass sie in jedem Fall bis zur Delegiertenversammlung im Rennen bleiben wird . Pennsylvania sei der Staat ohne Entschuldigung. Gemeint ist, dass in alle Argumente, die bis jetzt von den Kandidierenden vorgebracht wurden um Niederlagen zu rechtfertigen, nicht länger glaubwürdig sind. Wir werden sehen.
Hier noch eine Zusammenfassung von ‘was bisher geschah’ aus dem Colbert Report (eine Satiresendung, für jene, die Steven Colbert nicht kennen):
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