In der International Herald Tribune war vor ein paar Tagen ein ausgezeichneter Kommentar zu lesen. Es geht wieder einmal um Piraten.
Ich habe in meinem Post zum UN Sicherheitsrat und zur Bekämpfung der Piraterie zwar Somalia erwähnt aber nur beiläufig. Die Situation in Somalia ist aber katastrophal und niemand schaut hin. Ich möchte diese Unterlassung hiermit wett machen und auf einen Kommentar in der International Herald Tribune hinweisen. Einige Passagen möchte ich hier auf Deutsch wiedergeben (trotzdem empfehle ich den kurzen Artikel zu lesen):
Seltsam wie ein afrikanisches Land von fortwährendem Chaos in Richtung gewalttätigen Kollaps schlittern kann und niemand in der Welt scheint dies wahrzunehmen, bis ein paar bewaffnete Männer europäische Boote unter ihre Kontrolle bringen.
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Keine der zwei UN Resolution die im Sicherheitsrat in Vorbereitung sind, erwähnen die 85 Toten in Mogadischu letztes Wochenende, noch erwähnen sie den Exodus von Vertriebenen aus der Stadt, noch die äthiopische Bombardierung der Zivilbevölkerung, noch die immer kleiner werdende humanitäre Hilfe der Internationalen Gemeinschaft.
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Es ist als ob des Nachbars Haus in Flammen stehen würde und wir die Feuerwehr rufen um uns beim Waschen unseres Autos zu helfen.
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Regierungsvertreter in Afrika und den westlichen Hauptstädten zucken nur mit den Schultern, wenn sie mit der schrecklichen Situation in Somalia konfrontiert werden. Der Mangel an politischem Willen, Investitionen und Vorstellungskraft macht Somalia in ihren Augen zum hoffnungslosen Fall.
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Aber Piraten entführen eine französische Luxusjacht? Diese Story konnte man kaum verpassen.
Gemäss der Vereinten Nationen sind in Somalia 2.5 Millionen Menschen auf Hilfe angewiesen. 750’000 Personen wurden allein in den letzten 15 Monaten aus Mogadischu vertrieben. Eine akute Wasserknappheit und eine schlimme Dürre herrschen in Zentral- und Nord-Somalia und verschärfen die Situation für die Zivilbevölkerung zusätzlich.
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