Im Journal of Animal Ecology findet man einen faszinierenden Artikel (kostenpflichtig) zum Jagdverhalten von Kurzflossen-Grindwalen.
Bis jetzt ging man davon aus, dass Wale in grossen Tiefen sich sehr langsam bewegen, da Sie Lungen haben und mit dem Sauerstoff haushälterisch umgehen müssen. Nun haben Forscherinnen und Forscher der Laguna Universität Teneriffa (1) Kurzflossen-Grindwale mit Sendern ausgestattet und erstaunliches festgestellt.
Die maximale Tauchzeit betrug wie erwartet etwas mehr als 20 Minuten und die maximale Tiefe war bei 1’018 Metern. Hingegen stellten die Forschenden fest, dass die Walfische richtige Sprints hinlegen in diesen grossen Tiefen, mit Geschwindigkeiten von bis zu 9 Metern in der Sekunde (ein beeindruckendes Tempo in Anbetracht der Bedingungen). Dieses Tempo hielten sie bis zu 79 Sekunden. Die Richtung schienen sie hingegen nur schwer ändern zu können.
Während diesen Sprints zeichnete das Forschungsteam Klickgeräusche auf, die typisch sind für diese Wale wenn sie auf der Jagd sind, da sie sich mit einer Art Echolot orientieren. Die Autoren gehen daher davon aus, dass die Grindwale in diesen Tiefen jagen. Um die Kalorienbilanz auszugleichen und damit sich diese Anstrengung für die Wale auch lohnt wird vermutet, dass sie sich bei dieser Jagd auf grosse Beutetiere konzentrieren. In diesen Tiefen kämen dafür vor allem Riesenkalamare in Frage. Man stelle sich die Proportionen einer solchen Jagd vor. Cthulhu sollte aufpassen.
Hier der Artikel auf englisch über den ich auf die Story gestossen bin. Auf Deutsch wird hier darüber berichtet.
(Bild: wikimedia commons)
(1) Was für eine Universitätsname. Ich glaube ich habe die falsche Studienrichtung gewählt. Seufz.
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