Was kann ein Käse zu Frieden und Völkerverständigung beitragen?
Ich bereite im Moment gerade eine Reise nach Aserbaidschan vor. In Georgien haben gerade Parlamentswahlen stattgefunden. Grund genug, mich wieder einmal mit dem Südkaukasus zu beschäftigen.
Das britische Nachrichtenmagazin The Economist berichtet von einer Aktion im Südkaukasus an der Armenier, Aseri, Georgier und Türken beteiligt sind. Ein kaukasischer Käse der im Rahmen dieser Aktion entwickelt wurde, hat man bei einem Treffen in Armenien nun vorgestellt. Im Artikel wird eine an der Initative beteiligte Frau zitiert, dass man sich nicht so sicher gewesen sei, wie die Behörden reagieren würden.
Die Geschichte klingt wahrscheinlich ziemlich abstrus. Hat man jedoch die verhärteten Positionen schon selber kennengelernt, versteht man was für ein Fortschritt schon alleine ein Treffen von Türken mit Armeniern respektive von Aseris mit Armeniern sein kann. Ich habe schon früher zum Thema geschrieben, einmal zu tiefgefrorenen Konflikten und zu Nestlé die genau betreffend dieser Sensibilitäten dazulernen musste.
Mir scheint auch die Idee mit dem Käse eigentlich gelungen. Die verschiedenen Länder in der Region (die Türkei habe ich jedoch nie bereist) haben viele kulturelle Gemeinsamkeiten und nicht wenige manifestieren sich kulinarisch. Essen spielt auch eine zentrale Rolle im sozialen Leben, das weiss jeder, der mal die Ehere hatte, zu einem Gastmahl geladen zu sein (vor allem in Georgien handelt sich um eine Institution).
Der grosse Frieden wird wegen dieser Aktion kaum ausbrechen. Alleine die Tatsache, dass sich Personen aus allen Ländern persönlich treffen, lässt hingegen hoffen. Ich bin fest davon überzeugt, dass solche vertraunsbildenden Massnahmen der erste Schritt zu einer Annäherung sein können.
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