In meinem Eintrag zur Obama Karikatur im New Yorker habe ich schon auf das Dilemma hingewiesen. Obwohl die Botschaft eigentlich offensichtlich ist, hat sie den genau gegenteiligen Effekt.
Negativ Werbung scheint in der Politik gut zu funktionieren, seien es rote Socken mit denen man nicht in die Zukunft gehen will oder Veteranen die die militärische Leistung eines Kandidaten in Frage stellen. Warum haken sich negative Informationen so gut fest, sogar wenn sie häufig objektiv eindeutig falsch sind?
In einem ganz kurzen Eintrag im Blog der American Academy of Political and Social Science (AAPSS) erklärt Sam Wang (associate professor of neuroscience and molecular biology an der Princeton University) warum die spezifische Funktionsweise unseres Hirns das Problem ist. Wir tendieren visuelle Information eher als wahr einzustufen. Wir haben zudem eine Tendenz Dinge zu lernen aber die Quelle des gelernten zu vergessen. Diese ‘Quellen-Amnesie’ lässt die Aussage hängen (“Obama ist Muslim”) und den Hintergrund verschwinden (die Tatsache dass es sich um eine Karikatur im New Yorker handelte). Das gleiche Phänomen findet man bei Urban Legends. Ich kann das auch an mir selber beobachten, ich kenne häufig die ‘Legenden’ (eine gesunde Skepsis hält mich normalerweise davon ab sie zu glauben) kann mich aber in der Regel nicht erinnern, wo und von wem ich sie zum ersten Mal gehört habe.
Das einzige was gegen solche Gerüchte-Kampagnen gemacht werden kann, ist eine andere Geschichte ‘einzubrennen’ und dies am besten visuell. Die Werbespots mit Obama in der Kirche und der Geschichte seiner späten Zuwendung zum Christentum (Obama besuchte eine öffentliche und eine Katholische Schule in Indonesien und wuchs in einem normalerweise als ‘säkular’ beschriebenen Haushalt auf) werden in den USA wohl bald auf allen Kanälen laufen.
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