Ein Nachzügler-Posting zu den Olympischen Spielen China.

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Olympia wird trotz dem immer beanspruchten völkerverbindenden Charakter hauptsächlich als Wettkampf der Nationen wahrgenommen. Nationalitätenwechsel erregen Aufsehen und Ärger, dabei wird sonst immer und überall das Klischee der unaufhaltsamen Globalisierung bemüht. Plötzlich ist Nationalität wieder ein zentraler Charakterzug.

Medaillenspiegel sind aber ein schlechter Massstab. Die Grösse eines Landes und dessen wirtschaftliche Potenz sollten auch miteingerechnet werden. Es liegt auf der Hand, dass in einer Bevölkerung von 10 Millionen die Wahrscheinlichkeit eine Spitzenathletin zu finden grösser sein muss, als in einer Bevölkerung von 10’000. Es macht auch einen Unterschied ob man Millionen in die Sportförderung und Nachwuchsausbildung buttern kann oder nicht (Was hat man eigentlich davon und warum fragt nie jemand nach dem ‘Return on Investment’?).

Ein nettes Tool zu diesem Thema wurde von The Mule ins Netz gestellt (mit noch weiteren Grafiken im Blog).

Die Los Angeles Times hat sogar eigens ein Medaillen pro Einwohner Blog geführt (wieder dem Maulesel dankend).

Plötzlich muss man weit runterscrollen um all die ‘grossen Nationen’ in der Tabelle zu finden.

Kommentare (4)

  1. #1 Patrick Pricken
    August 24, 2008

    Wo ist denn die kritische Grenze an Bevölkerung? Schließlich können die USA nicht 250.000 Sportler hinschicken. Ab einer gewissen Bevölkerungszahl müsste die Landesgröße also irrelevant werden, oder?

    Und was ist mit dem Geld, das z.B. Jamaica spart, weil sie keine Anti-Doping-Agentur haben?

  2. #2 ali
    August 24, 2008

    Wenn man von konstanten Leistungen ausgeht, braucht es keine entsprechende Schwellengrösse. Der Medallienspiegel reflektiert ja nur die besten drei einer Disziplin. Ob die USA 250 000 schicken oder 4 spielt keine Rolle, wenn diese vier die besten sind, werden sie Platz 1-4 einnehmen. Und genau dieses herausfiltern der ‘Besten’ ist meiner Meinung nach bei diesen ganzen Ranglisten normalerweise eine Grundannahme.

    Das Argument mit der Anti-Doping Agentur verstehe ich nicht (abgesehen davon scheint Doping durchaus ein Thema zu sein in Jamaika). Ausser natürlich du implizierst, dass Jamaikaner nur gewinnen, wenn sie sich dopen (aber was ist dann mit den IOC Doping-Tests?).

    Ein genauerer Wert wäre zumindest theoretisch “Investitionen in Sport” (Infrastruktur, Förderung, etc.) in einem Land, aber da entstehen dann wiederum andere Messprobleme. Das BIP scheint mir eine gute (und übrigens eine sehr gebräuchliche) Annäherung zu sein.

    Last but not least, die obige Rechnung ist eine Spielerei um zu zeigen wie wenig die Medaillenspiegel aussagen (oder vor allem Grösse reflektieren) keine zur Publikation eingereichte wissenschaftliche Arbeit.

  3. #3 Sean Carmody
    August 26, 2008

    Gutentag aus Australien! Mein Deutsch is nicht sehr gut, aber es freut mich dass die Grifiken interresant waren.

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    Dezember 15, 2013

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