In der neusten Ausgabe des Economist findet man einen kurzen Artikel zu Werbeslogans von aufgekauften oder hoppsgegangen Banken und Finanzinstituten. Die Sprüche die wohl darauf abzielten Vertrauen zu schaffen, haben rückblickend etwas skurril-komisches.
Hier ein paar Kostproben:
American International Group “The strength to be there” und ‘da’ sind sie schliesslich noch, wenn auch durch den Staat gerettet. Lehman Brothers verschätzte sich mit “Where vision gets built” hingegen muss wohl auch Kurzsicht aufgebaut werden. IndyMac betonte “You can count on us” und hat vermutlich nur das ‘probably’ in Klammern anzuhängen vergessen.
Aber es gab durchaus auch Skeptiker:
Fortis fragte vorausschauend “Here today, where tomorrow?” und Dexia meinte weise “The short term has no tomorrow“. Eine erstklassige Analyse. Fannie Mae meinte ominös “As the American dream grows, so do we” (Wachstum kann auch negativ sein) und Washington Mutual beschrieb mit “Whoo hoo” wohl ihre Börsenstrategie.
Ich hab mich nach dem Lesen des Artikels auf die Suche nach weiteren Slogans gemacht. Es ist tatsächlich amüsierend:
Hypo Real Estate brüstet sich mit einem Titel den niemand mehr haben will: “The architects of finance“. Ich für meinen Teil möchte nicht der verantwortliche Architekt sein. Fortis versprach uns ebenfalls “Solid partners, flexible solutions“. Der erste Teil war gelogen, der belgische Staat brachte dafür den Beweis des zweiten. Glitinir, das Isländische Problem, warb für sich mit “Like Banking – only [Faster][Brighter][with more Expertise]”. Nächstes mal dann vielleicht doch einfach nur Banking. Ob wir uns um die UBS auch Sorgen machen sollten? Schliessliche behaupten sie “Here today. Here tomorrow.” Immerhin scheint sich die Credit Suisse einen Plan B zurechtzulegen. Ihre Kampagne läuft unter dem Titel “Thinking New Perspectives“. Diese Strategie ist im Moment bestimmt nicht verkehrt.
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