Als kleiner Junge wolle ich Paläontologe werden (zugegeben, ich wollte eigentlich vor allem Dinosaurierknochen ausgraben und habe dann gehört, dass diese Leute so heissen). Immer noch kann ich diese Begeisterung für solche Überbleibsel aus Urzeiten verstehen. Darum hat mich natürlich die folgende Meldung fasziniert.

Im Schweizer Jura wurde ein Versteinerung eines Metriorhynchus gefunden (Link auf Französisch). Diese 250 Kilo schweren und drei Meter langen krodkodilähnlichen Tiere (siehe Bilder) lebten im Gebiet der heutigen Schweiz vor 150 Millionen Jahre, eine Epoche als man noch nicht in den Süden reisen musste um das Meer zu sehen. Die heutige Schweiz stand unter Wasser.

Metriorhynchus1.jpg

Warum fasznieren Fossilien so? Ich glaube für mich ist es, dass man mit einer kleinen Anstrengung der Fantasie eine Zeitreise antreten kann, die weiter führt als nur in eine andere Zeit: In eine andere Welt. Es ist wie Bücher lesen nur realer. Man weiss, dass diese Welt existiert hat. Man kann die Belege sehen, anfassen und zumindest rudimentär selber interpretieren (Muscheln im Jura, wie kamen die bloss auf den Berg?). Die Exotik eines Krokodils in den jurassischen Bergen deutet auf eine faszinierende Geschichte aus der Vergangenheit und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben dieser Story viel interessantes anzufügen.

Ich habe übrigens beim kurzen Recherchieren zu diesem Post gelernt warum der Jura wie die Zeitepoche heisst (respektive warum diese den Namen des letzteren trägt). Alexander von Humboldt hat die Epoche nach der Jurakette benannt, wegen dem an Fossilien so reichen Kalkgestein. Die ursprüngliche Bedeutung des Wortes stammt offenbar aus dem Gallischen für ‘Wald’ (was wiederum eine Wurzel findet im slavischen Wort für ‘Berg’).

Ich bin im Jura aufgewachsen und habe wunderbare Kindheitserinnerungen an das Suchen kleiner Fossilien die man dort überall in den Wäldern findet (vor allem Belemniten und Ammoniten, wahrscheinlich Futter für den Metriorhynchus). Ein fantastischer Spielplatz. Vielleicht hätte ich doch Paläontologe werden sollen.

Metiorhynchus2.jpg

Bildquelle: Wikimedia Commons, Illustrationen von Dmitry Bogdanov

Kommentare (4)

  1. #1 Fischer
    Dezember 1, 2008

    *Vielleicht hätte ich doch Paläontologe werden sollen.*

    Na ich weiß ja nicht. Ist ne ziemlich brotlose Kunst, gerade in Zeiten des Gen-Hypes. Aber es macht wahnsinnig Spaß. 🙂

  2. #2 Fischer
    Dezember 1, 2008

    Jedenfalls, das sei angefügt, so lange man nicht davon leben muss.

  3. #3 ali
    Dezember 1, 2008

    Na ich weiß ja nicht. Ist ne ziemlich brotlose Kunst

    Zum Glück bin ich Politikwissenschaftler in Internationalen Beziehungen. Da hab ich ja nochmals Glück gehabt…

  4. #4 Fischer
    Dezember 2, 2008

    *g* Ist natürlich wahr…