Meinen Leserinnen und Leser wurden schon des öfteren mit den politischen Wirren und internen Angelegenheiten der Schweizer belastet. Ich werde es wohl auch in Zukunft nicht lassen können. Wer davon nicht genug haben kann, findet nun online alles was das Herz begehrt.

Der Schweizerisch Nationalfonds und das Institut für Politikwissenschaft der Universität Bern haben ein Portal geschaffen, wo man Abstimmungsdaten bis zurück zur Gründung des modernen schweizerischen Bundesstaates 1848 abrufen kann. Das Problem der Mehrsprachigkeit beim Domainnamen umging man wie so häufig heutzutage mit der englischen Sprache. Das ganze findet man nämlich unter www.swissvotes.ch

Für die historische und politisch interessierten Schweizer ist das natürlich eine Fundgrube. Doch auch für alle anderen kann das Surfen darin durchaus das eine odere andere Faktum zu Tage fördern dass überrascht.

Man findet dort interessantes zu den Grenzen der direkten Demokratie: Hättet ihr den revolutionären Eidgenossen zugetraut, dass sie 1866 über “Gleichstellung der Juden und Naturalisierten mit Bezug auf Niederlassung” abstimmen mussten (und die Vorlage angenommen haben)? Oder die späte Annahme des Wahl- und Stimmrechtes für Frauen auf eidgenössischer Ebene?

Natürlich findet man auch Kurioses wie zum Beispiel 1997 die Aufhebung des Pulverregals oder 1993 als wir uns einen arbeitsfreien Nationalfeiertag bescherten.

Man kann thematisch suchen oder die Gesamtliste studieren. Dort fällt einem unter anderem auch auf wie oft Ausländer das Thema waren (zum ersten Mal 1922 in einem Titel zu finden) und wann wir das erste mal über das Asylgesetz abstimmten (1987 nämlich).

Eine Fundgrube die einiges über die Schweizer Politik und das eidgenössische Selbstverständnis erzählt.