Gestern hat das Freiburger Kantonsparlament eine Frau die unter dem Namen “Catillon” bekannt war und 1731 als Hexe verbrannt wurde, rehabilitiert. Oder fast.

Man kann sich darüber streiten ob solche ‘Rehabilitationen’ Sinn machen, sind sie doch hauptsächlich von symbolischer Natur (und ist dies nicht der Fall fürchtet man Geldforderungen). Die juristische Neubeurteilung solcher Fälle hat ein zweifelsohne ein sehr anachronistisches Element aber ich verstehen, wie man auf die Symbolik diese Aktes bestehen kann.

hexenverfolgung.JPG

Trotzdem muss ich über die Kompromisslösung im Schweizer Kanton Freiburg nun etwas schmunzeln. Eine Motion verlangte die ‘Rehabilitierung’ einer Frau mit dem Namen Catherine Repond besser bekannt als Catillon, die 1731 hingerichtet wurde, nachdem sie unter Folter gestand, eine Hexe zu sein. Bis zur Rehabilitation wollte aber das Freiburger Kantonsparlament doch nicht gehen. Man begnügte sich nun mit einer generellen Erklärung für alle Opfer der Justiz des Ancien Régimes (‘altes Regierungssystems’), von dessen Rechtsnachfolge man sich gleichzeitig explizit distanzierte.

Ich finde zwei Aspekt von Bedeutung in diesem Schnipsel aus der Zeitung. Zuerst wäre da einmal der generische Begriff des Ancien Régimes. Üblicherweise wird der aus dem französischen Kontext stammenden Begriff in Europa angewendet in Referenz zur französischen Revolution und steht für das System, das vorher bestand, das absolutistische, monarchische System. Man sieht sozusagen einen Bruch mit der Modernität. In der Schweiz ist der Begriff in seinem Sinn noch viel mehr beladen, wird doch die für den Schweizer Nationalstaat so zentrale Rolle von Napoleon und die Besetzung der Schweiz durch französische Truppen relativ aktive ausgeblendet (ich habe mich in meiner doch relativ langen Schulkarriere nie auch nur Ansatzweise mit dieser Epoche beschäftigen müssen).1 Diese folgte auf das Ancien Régime und bildet eine schwammige Zwischenzone bis zur Gründung des Nationalstaates 1848. Die Erklärung klingt in meinen Schweizer Ohren nun fast ein wenig nach: “Wir bedauern, was die anderen gemacht haben”, eher seltsam für Gerichtsfälle die 200 Jahre zurückliegen, wie ich finde.

Der zweite interessante Aspekt ist, dass man an der Geschichte der Hexenverfolgung in der Schweiz einiges ablesen kann und deren Ausmass häufig unterschätzt wird. Der Grund hierfür ortet das historische Lexikon der Schweiz unter anderem in der Lage der heutigen Eidgenossenschaft:

Die Schweiz liegt im Zentrum einer Zone zwischen Oberdeutschland und Südostfrankreich, in der die frühneuzeitl. Hexenprozesse von Anfang an in grösserem Ausmass einsetzten, das kumulative Hexenkonzept massgeblich formuliert wurde und die Hexenverfolgung am intensivsten war. Gemäss einer groben Schätzung fanden in Westeuropa rund 110’000 Hexenprozesse statt, etwa 10’000 davon im Raum der heutigen Schweiz.

Eine Konsequenz davon ist, dass uns der zweifelhafte Ruhm zukommt, 1782 mit Anna Göldi, die letzte vermeintliche ‘Hexe’ in ganz Europa verurteilt und hingerichtet zu haben. Die Ausrede aber das taten alle, gilt nur beschränkt. Die juristischen Standards waren selbst für damalige Verhältnisse schwach. Dazu wieder das Historische Lexikon der Schweiz:

Spezifisch für die schweiz. Hexenprozesse ist die geringe Beachtung der Vorschriften der Reichsordnung für die Strafgerichtsbarkeit von 1532 (Carolina). Eine glaubhafte Zeugenaussage zu einem Schadenzauber reichte zur Konstituierung eines Corpus delicti während langer Zeit aus. Die zur Anordnung der Folter vorgeschriebene vorgängige Aktenversendung an eine jurist. Fakultät oder eine vorgesetzte Behörde war in der Schweiz nicht üblich. Auch sah die Carolina nur den Schadenzauber als justiziabel an [im Gegensatz zur ‘Teilnahme am Hexensabbat’]

Die Historiker orten mehrere Gründe für die Hexenverfolgung in der Schweiz. Mir sprangen vor allem drei Aspekte ins Auge: Erstens wäre da die starke Dezentralisierung. Sie hatte anscheinend einen negativen Einfluss auf die Chancen, nicht verurteilt zu werden. Zweitens schienen politische Konflikte gegen Innen und Aussen die Hexenjagd abzudämpfen. Drittens ging das religiöse Konzept der Häresie eine ‘unheillige’ Allianz mit dem Hexenglauben ein.

Vielleicht hätte man sich doch etwas mehr Mut vom Freiburger Kantonsparlament erhofft. Die Hexenverfolgung scheint durchaus ein Teil der Schweizer Geschichte zu sein. Sonst scheut man sich auch nicht, sich auf (mythische) Ereignisse als historische Fakten zu berufen, die noch viel weiter zurückliegen als das 18. Jahrhundert.

1 Interessanterweise eigentlich eine Post-Revolutionäre Phase in Bezug auf Frankreich.

Kommentare (17)

  1. #1 Hans B.
    Mai 9, 2009

    Moin moin. Darf ich Sie berichtigen?

    Die letzte Hexenverbrennung fand in der Stadt Rößel/Ermland, jetzt Reszl/Polen, statt.
    Barbara Zdunk, hatte angeblick 1807 die halbe Stadt angezündet und ist dafür 1811 von der preußischen Justiz verurteilt und verbrannt worden.

    Nachzulesen u.a. auch hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Barbara_Zdunk

  2. #2 Krishna Gans
    Mai 9, 2009

    Mit Minoritäten hat die Schweiz ein Problem, wurden noch bis fast zum Ende letzten Jahrhunderts Kinder des fahrenden Volks (Sinti & Roma, Jenische) von den Eltern “entfernt und sozialisiert”.

    Das schweizerische „Hilfswerk Kinder der Landstrasse“

    In der Schweiz wurden von den 1920er bis in die 1970er Jahre hinein u. a. Kinder aus jenischen Familien durch das „Hilfswerk Kinder der Landstrasse“ zwangsweise von ihren Eltern und Familien getrennt und mehrheitsgesellschaftlichen Fremdfamilien oder staatlichen Erziehungseinrichtungen übergeben wurden. Erwachsene Jenische wurden in diesem Zeitraum zwangssterilisiert. Zur Begründung hieß es, die Lebensweise der Fahrenden ziehe eine allgemeine Drückebergerei, Kriminalität und Unmoral nach sich. Sie verursache hohe staatliche Sozialkosten. Eingliederungsmaßnahmen blieben wirkungslos.[30] „Wer die Landfahrerei wirksam bekämpfen will, muss versuchen, die Gemeinschaft der Fahrenden zu sprengen. Auch wenn das hart klingen mag – er muss der familiären Gemeinschaft ein Ende setzen. Eine andere Lösung gibt es nicht“, schrieb Dr. Alfred Siegfried, der das „Hilfswerk“ von der Gründung 1926 bis zu seiner Pensionierung 1959 leitete. Da die Schweizer Jenischen die Mehrheit der Schweizer Fahrenden stellten, waren sie die Hauptbetroffenen dieser Politik.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Jenische

  3. #3 Hans B.
    Mai 9, 2009

    Moin moin. Darf ich Sie berichtigen?

    Die letzte Hexenverbrennung fand in der Stadt Rößel/Ermland, jetzt Reszl/Polen, statt.
    Barbara Zdunk, hatte angeblick 1807 die halbe Stadt angezündet und ist dafür 1811 von der preußischen Justiz verurteilt und verbrannt worden.

    Nachzulesen u.a. auch hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Barbara_Zdunk

  4. #4 Krishna Gans
    Mai 9, 2009

    Formatierung gig leider flöten, der Quote hätte bis zum Ende gehen sollen, sorry, nur der 1. Satz ist von mir.
    Edit ali: Ich habe die Formatierung geändert, damit der Kommentar verständlicher ist.

  5. #5 ali
    Mai 9, 2009

    Diese Dinge sind mir bekannt, ich sehe nicht ganz den Zusammenhang mit der Hexenverfolgung.

    Ich bin durchaus auch der Meinung, dass die Schweiz ein Problem mit Minderheiten hat (aber vermutlich nicht mehr als andere Länder). Ironischerweise gibt es aber für sehr viele Minderheiten auch einen sehr starken Schutz (z.B. Kleine Kantone, Bauern, etc.), häufig mehr als in anderen Ländern. Es erklärt kaum die heftige Verfolgung vor 200 Jahren und der Vergleich der allgemeinen Einstellung gegenüber Minderheiten im 17. Jahrhundert mit der heutigen ist ziemlich wacklig.

  6. #6 Krishna Gans
    Mai 9, 2009

    Die Hintergründe dieser staatlichen Schandtat sind noch nicht geklärt. Die Buchautorin Josiane Ferrari-Clément, die im Buchverlag La Sarine ein kleines Buch zur Affäre La Catillon vorlegt, äussert die Vermutung, dass die Bettlerin von einer Falschmünzer-Affäre wusste, in die Mitglieder des Freiburger Patriziats verwickelt waren. Die Historikerin Kathrin Utz Tremp, die zahlreiche Publikationen zur Hexenverfolgung und zur Unterdrückung von Minderheiten im freiburgischen Ancien Régime veröffentlicht hat und als Mitarbeiterin des Staatsarchivs Freiburg eine Ausstellung zum Thema vorbereitet, meint, dies müsse noch im Detail erforscht werden. Vor allem der zweite Prozess sei überhaupt noch nicht aufgearbeitet; nur das erste Verhör sei Mitte des 19. Jahrhunderts vom damaligen Staatskanzler der freisinnigen Freiburger Regierung veröffentlicht worden, nicht zuletzt in der Absicht, das konservative Ancien Regime zu diskreditieren.

    https://www.nzz.ch/nachrichten/schweiz/gerechtigkeit_fuer_eine_randstaendige_1.2079240.html

    Der Rest des Artikels ista auch recht interessant.

    Und, was sagte das “Ancien Régime” ?

    1681 verabschiedete die Tagsatzung einen weiteren Grundsatz: Arme, die ausserhalb ihres Kantons herumzogen und bettelten, oder aber nach Ansicht ihrer Wohngemeinde vom Heimatort ungenügend betreut wurden, sollten in ihre angestammte Gem. abgeschoben werden. Im ersten Fall waren grosse Bevölkerungsgruppen betroffen; man schätzt für die Mitte des 18 Jh. im Kt. Luzern den Anteil der Nichtsesshaften und Obdachlosen auf gesamthaft 10% der Bevölkerung (Randgruppen). In der Folge wurden zahlreiche Bettlerjagden veranstaltet und die Nichtsesshaften karrenweise aus dem Kanton geschafft.

    Es hat sich nicht viel gerändert, von damals bis heute.
    https://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D25809-1-2.php
    Die Schweiz hat halt ihre Traditionen…..
    Den Fahrenden heute steht zwar gesetzlicher Schutz zu, Stellplätze etc, aber es haält sich offensichtlich kaum jemand daran.
    Siehe diverse Notizen zu “Fahrende”:
    https://www.humanrights.ch/home/de/Schweiz/Politik/Gruppen/Kulturelle/content.html

  7. #7 Krishna Gans
    Mai 10, 2009

    @ali
    Ein mehrere Links entahltendes Posting steckt im Filter – bitte freigeben
    Danke
    Gruß
    Krishna Gans

  8. #8 ali
    Mai 10, 2009

    Danke für den NZZ Artikel zu Catillon, den habe ich bei meiner Zeitungslektüre übersehen.

    Nach wie vor sehe ich aber den Zusammenhang mit dem Schicksal der Fahrenden in der Schweiz nicht ganz. Erstens wurde nicht nur auf dem Staatsgebiet der Schweiz gegen ‘Bettler und Herumziehnde’ vorgegangen. Dies hatte übrigens zumindest hier auch häufig ökonomische Gründe, weil die Heimatgemeinden für diese zuständig waren meines Wissens. Zweitens ist der Versuch typisch für den modernen, zentralisierten Nationalstaat die Kontrolle über seine Subjekte zu konsolidieren und dass kriegten die Fahrenden speziell zu spüren da sie schwerer zu kontrollieren waren. Das schockierende an ‘Kinder der Landstrasse’ ist wohl im internationalen Vergleich, vor allem auch wie lange die Schweiz dies noch machte.

    Könntest du explizit schreiben, wo du die Kontinuität siehst? Wenn du vor allem zitierst kann ich nur über deine Aussage spekulieren und vermuten was das Zitat zeigen/belegen soll.

  9. #9 Krishna Gans
    Mai 10, 2009

    @ali
    die entsprtechende Gesetzgebung hat sich seither nicht “übermäßig” verändert, insofern zieht sich die Hexen- und Fahrendenverfolgung wie ein roter Faden durch die Schweizer Geschichte, daß man mit juristischer Aufarbeitung Probleme hat, daß es auch und vielleicht Scheuklappendenken Schweizer Prägung gibt läßt sich nicht von der Hand weisen, man denke an die Einbürgerungsverfahren in der Schweiz.
    Das 20. Jahrhundert ist nicht frei davon.

    Roma, Sinti und Jenische in der Schweiz
    Die ersten Roma betraten die Schweiz in den Jahren 1414 und 1418.
    Aus der Chronik des Johannes Guler von Wyneck:
    [..]
    Zur Abstempelung eines ganzen Volkes als Kriminelle kam ihre Verfolgung als Heiden und Hexer. Beides gipfelte im Beschluss zur Ausrottung der Roma, die sich inzwischen in die entlegensten Berggebiete zurückgezogen hatten.
    [..]
    Hier der Wortlaut dieses Beschlusses der Tagsatzung in Baden vom 8. August 1574:
    „Der Landvogt von Baden macht Anzug (d.h. stellt den Antrag): Er habe vor einiger Zeit auf die Zigeuner und Heiden wegen ihrer Diebereien und Vergehen Jagd machen und ihnen die Pferde sammt dem Plunder wegnehmen lassen und unter letzterm viel gestohlenes Gut und Dietriche gefunden. Er mache hiermit Anzeige, damit man jedermann vor denselben warne. Es wird daher an alle Landvögte diess- und jenseits des Gebirgs geschrieben, sie sollen die Zigeuner und Heiden, wo sie solche finden, gefangen nehmen und strafen. Hierauf meldete Schwyz, dass unter diesen Heiden die Männer Diebe, die Weiber Hexen seien und dass dieselben, als es Leute ausgeschickt habe, um sie auf den Alpen gefangen zu nehmen, sich also in den Felsen versteckt haben, dass man nicht habe zu ihnen gelangen können. Dieses
    wird in den Abschied genommen, damit jedes Ort seine Massregeln zu ihrer Ausrottung treffe.“
    [..]
    In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde darüber viel diskutiert, doch erst der nach der Revolution von 1848 neu geschaffene Bundesstaat setzte ein einheitliches Vorgehen für die ganze Schweiz durch. Im Lauf einer so genannten „Vagantenfahndung“ fingen die Kantonspolizeien die Fahrenden im ganzen Land ein und transportierten sie nach Bern ins Gefängnis. Dort nahm die Bundesanwaltschaft ihre Personalien auf und führte ein Register über sie. Von dieser Fahndung wurden im Lauf einiger Jahre etwa 10 000 Menschen erfasst. Eine grosse Zahl von ihnen wurde von der Polizei fotografiert.
    [..]
    Aber auch im 20. Jahrhundert gab es immer noch Fahrende in der Schweiz. Die Sinti und Roma ausländischer Herkunft wurden seit 1913 wo immer möglich direkt an der Grenze abgewiesen. Gelang ihnen die Einreise über die grüne Grenze, wurden sie polizeilich aufgegriffen. Die Familien wurden getrennt. Die Frauen und Kinder kamen in Heime der Heilsarmee, die Männer in die Zuchthäuser Witzwil oder Thorberg im Kanton Bern. Sie wurden fotografiert, und es wurden ihnen die Fingerabdrücke genommen. Die Polizeiabteilung in Bern führte aufgrund dieser Angaben ein zentrales Zigeunerregister. Dann wurden die Familien an der Grenze wieder zusammengeführt und ins Ausland abgeschoben. Dieses Verfahren diente vor allem auch der Abschreckung.
    [..]
    Im zwanzigsten Jahrhundert wurde, unter dem neuen Titel Zigeunerregister, eine
    neue Serie von Polizeifotografien von Fahrenden erstellt. Hier die Karte aus dem
    Berner Register: xxxxxxxx, Zigeunerin” (1906.
    Im Kanton Zürich gab es auch ein Jenischenregister der Kantonspolizei.

    https://www.jenisch.name/jenische__die_jenischen_sind_ein.htm

  10. #11 ali
    Mai 12, 2009

    @Krishna Gans
    Auch auf die Gefahr hin mich zu wiederholen: Es ist überhaupt nicht meine Absicht die Schweizer Politik gegenüber den Fahrenden zu rechtfertigen. Ich habe aber starke Zweifel, dass man eine direkte Verbindung mit der Hexenverfolgung machen kann.

    Schon die oben zitierte Textstelle zeigt ja eigentlich, dass das Hexenargument auftauchte, nachdem sie schon verfolgt wurden. Es scheint also eher ein nützliches Argument gewesen zu sein als eine Konstante oder gar Ausschlag oder treibende Kraft. Mir ist zumindest keine systematische Verfolgung unter Hexereiverdacht dieser Gruppe bekannt. Dass die Politik gegenüber den Fahrenden eine gewisse Konsquenz aufweist, das ist gut möglich und das kann ich mangelnder Kenntnis der Materie schlecht beurteilen. Auch in welchem Ausmass die Schweiz da weiter ging als andere Länder weiss ich nicht (bis eben auf die Tatsache, dass die ‘Kinder der Landstrasse” Aktion erschreckend spät noch stattfand). Nach wie vor finde ich die Verbindung zwischen Hexenwahn und der Politik gegenüber den Fahrenden etwas sehr konstruiert.

    @Karl Mistelberger

    Ok, die letzte in Europa als Hexe hingerichtete Frau, die ich im Post übrigens auch erwähne, hat ein Museum und eine Stiftung und der Buchautor hat das alles auf eine graphisch etwas anstrengend gestaltete Seite gepackt. Und?

  11. #12 Karl Mistelberger
    Mai 13, 2009

    Ok, die letzte in Europa als Hexe hingerichtete Frau, die ich im Post übrigens auch erwähne, hat ein Museum und eine Stiftung und der Buchautor hat das alles auf eine graphisch etwas anstrengend gestaltete Seite gepackt. Und?

    Ihren Beitrag samt Links fand ich nicht so befriedigend. Informativer finde ich schon die hier verlinkten Zeitungsartikel: https://www.annagoeldin.ch/pressespiegel.htm

  12. #13 ali
    Mai 13, 2009

    Mein Beitrag war auch nicht zu Anna Göldi. Die zwei Aspekte die mich interessierten, war die Bedeutung der Hexenverfolgung in der Schweiz und die Bedeutung des Ancien Régime. Ich glaube nicht, dass die verlinkte Seite informativer ist in der Beziehung.

    Wenn Sie die nun verlinkte queerbeet Linksammlung als informativer empfinden als meinen Post, dürfen Sie dies natürlich. Abgesehen von ästhetischen Vorbehalten scheint mir persönlich dieser Auflistung jegliche Selektivität und Einordnung abzugehen. Es befinden sich bestimmt einige interessante Artikel darunter. Aber wer mit Schrot schiesst hat auch hohe Chancen auf einen Treffer. Ich persönlich ziehe das Historische Lexikon der Südostschweiz vor. Wie erwähnt, dass ist natürlich Geschmacksache und eine Frage der Nutzungsabsichten.

  13. #14 Karl Mistelberger
    Mai 13, 2009

    Die zwei Aspekte die mich interessierten, war die Bedeutung der Hexenverfolgung in der Schweiz und die Bedeutung des Ancien Régime.

    Und der Titel ihres Beitrages ist: Hexenjagd in der Schweiz

    Da erwarte ich schon etwas Fakten und keine Spekulationen, Meinungen und nicht nähere spezifizierte Angaben wie “Die Schweiz liegt im Zentrum einer Zone zwischen Oberdeutschland und Südostfrankreich, in der die frühneuzeitl. Hexenprozesse von Anfang an in grösserem Ausmass einsetzten, das kumulative Hexenkonzept massgeblich formuliert wurde und die Hexenverfolgung am intensivsten war”.

    Fakten sehen anders aus:

    “Graue Augen, schwarze Haare und eine kräftige Statur. So beschrieb die «Zürcher Zeitung» Ende Januar 1782 die 48-Jährige. Der Steckbrief mit vielen weiteren Details führte zur Verhaftung von Anna Göldi. Doktor Johannes Tschudi hatte ein Verfahren gegen seine frühere Magd angestrengt, nachdem sie es gewagt hatte, sich über ihre Entlassung bei den Tschudis gerichtlich zu beschweren. Der hohe Politiker Tschudi, der auch ein Verhältnis mit Anna Göldi gehabt haben soll, sah die Ehre seiner Familie beschmutzt und wollte sie wieder herstellen. Er denunzierte gezielt die Magd, seinem Kind mehrmals Nadeln (Gufen) in die Milchtasse gelegt zu haben. Das Kind müsse Nadeln speien und erbrechen, gaben Verwandte und Freunde der Familie an. Es begann ein grotesker Prozess, der zur Verurteilung der «Vergifterin» führte.”

    Aber wer mit Schrot schiesst hat auch hohe Chancen auf einen Treffer.

    Hier wird nicht mit Schrot geschossen, sondern: “Walter Hauser ist promovierter Jurist, Journalist beim «Sonntags-Blick» und Glarner aus Leidenschaft. In seinen 50 Lebensjahren hat er nie ausserhalb von Näfels gelebt. Ein verstockter Bergler ist er deswegen nicht geworden. Im Gegenteil. Immer wieder hat er in den vergangenen Jahren einen kritischen Blick auf seine Heimat geworfen. Er hat über Glarner Auswanderer in die USA geforscht und ein kritisches Buch über die Schweizer Strafjustiz («Im Zweifelsfall gegen die Frau») geschrieben.”

    Ich gewinne immer mehr den Eindruck, dass viele Blogger in ihrem persönlichen Paralleluniversum leben und Leute suchen, die mit ihnen darüber diskutieren.

    Mit der Realität setzen sie sich nur ungern auseinander, makaberes Beispiel Sobibor, was den Blogger umtreibt: https://www.wissenslogs.de/wblogs/blog/gute-stube/menschenbild/2009-05-12/demjanjuk-hirnforschung-schuld und was der Augenzeuge berichtet: https://einestages.spiegel.de/static/authoralbumbackground/4108/_die_welt_soll_erfahren_wie_es_in_sobib_r_gewesen_ist.html

  14. #15 ali
    Mai 13, 2009

    Herr Mistelberger,

    Ich schreibe einen Post über Gemüsesuppe und sag, dass ich vor allem auf die Art der verwendete Brühe und die Kochtemperatur hinweise. Sie schreiben einen Post der nur ein Link auf karotten.com ist. Auf Nachfrage verlinken sie eine Seite mit ca. 50 wild durcheinandergwürfelten Rezepten zu Karotten. Ich schreibe Zurück, dass das natürlich auch sehr interessant ist und sie gerne bei diesen Rezepten verweilen dürfen wenn Sie das möchte, dass sie mich im Moment aber wenig interessieren. Dann poltern Sie los, ich lebe in einem Paralleluniversum, schmeissen mir ein paar (in meinen Augen skurrile) Karotten-Zitat entgegen. Geht es noch?

    Natürlich muss ich Dinge weglassen. Göldi war eine Randbemerkung. Was wollen Sie eigentlich?

    Weder habe ich den Herren Hauser angegriffen, noch kenne ich ihn, noch interessiert er mich. Selbst wenn es hier irgendeinen Disput gäbe was, Anna Göldi anbelangt, warum soll mir ein Boulevard-Journalist mit juristischer Ausbildung glaubwürdiger erscheinen als die Historiker, die das HLS verfasst haben?

    Also Herr Mistelberger: Hören Sie bitte auf mir vorzuschreiben was ich in meinem Blog schreiben soll und wie. Wenn sie eine inhaltliche Kritik haben bringen Sie diese. Wenn es Ihnen nicht gefällt hören Sie einfach auf hier weiter zu lesen. Aber solch hahnebüchenes Pöbeln unterlassen Sie bitte. Wenn Sie heute mit dem falschen Bein aufgestanden sind, dann sei es drum, aber lassen Sie mich in Ruhe damit.

  15. #16 S.S.T.
    Mai 13, 2009

    @ Karl Mistelberger

    Könnten Sie mir bitte erklären, was die KZ-Links mit dem Artikel zu tun haben? Der Zusammenhang ist mir zu hoch. Auch wenn ich mich zur Juristerei nicht bequemen konnte, sind Sie bestimmt in der Lage mir weiter zu helfen.

    Falls Sie, Sie als Blogger, selbst in einem “persönlichen Paralleluniversum leben”, sparen Sie sich bitte der Mühe.

  16. #17 chartinael
    Mai 14, 2009

    🙂

    https://img2.abload.de/img/wrktsl.png

    falls automatisch geparst wird.