Ein kleiner Hinweis passend zum Sonntag.
Die Neue Zürcher Zeitung hat auf ihrer Plattform NZZ Votum zwei Adventsblogs laufen. Lobenswerter Weise hat sie sich dazu entschieden, auch den Nicht-religiösen eine Stimme zu geben. Es geht um die Frage Gott ist tot. Wirklich?.
Eines der beiden Blogs ist (der auch auf meiner Blogroll vermerkte) Bloggerkollege und Co-Helvete Andreas Kyriacou der sonst über manches bloggt. Das andere Blog wird vom reformierten Pfarrer Ueli Greminger geschrieben.
Die Diskussion, sofern sie überhaupt stattfindet ist bis jetzt sehr zahm. Das ist sicher nicht schlecht. Sie ist aber leider über weite Strecken so zahm, dass kaum wirklich eine Auseinandersetzung mit der eigentlichen Frage stattfindet sondern mehr eine parallel geführte Diskussion.
Ein kleiner Anstoss meinerseits dazu: In einer Diskussion in Mexiko zum gleichen Thema hat Sam Harris vor kurzem die typischen Argumente in solchen Debatten zu kategorisieren versucht und ich denke das die ein nützliches Raster bietet (ich stütze mich auf P.Z. Myers Zusammenfassung):
Es gibt drei Arten den Standpunkt für Gott zu verteidigen: 1. Man argumentiert, dass eine spezifische Religion wahr ist oder 2. Man argumentiert das Religion nützlich sei oder 3. Man attackiert den Atheismus. Nur die erste Argumentationslinie ist wirklich zulässig.
Punkt drei ist zum Glück eine Seltenheit auf der europäischen Seite des Atlantiks (zumindest in meiner Erfahrung). Ueli Greminger scheint sich leider sehr auf der zweiten Argumentationslinie festgefahren zu haben (aber vielleicht liegt dies auch an der Themenvorgabe der NZZ).
Sollte die Diskussion nicht doch noch mehr ins Rollen kommen kann man zumindest Andreas (und indirekt der NZZ) dafür danken, dass er einen guten Beitrag geleistet hat, während der Adventszeit zu zeigen, dass es auch bei Freidenkern (oder welchen Namen man auch immer für Nicht-religiöse wählen möchte) Platz für Nachdenken in der Adventszeit gibt und dass hoffentlich die dritte Argumentationslinie auch in Zukunft hier niemanden überzeugen wird.
In diesem Sinne: Einen frohen zweiten Advent!
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